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Hartmut schrieb:Wir können keine Aussagen mehr treffen, wie sie in der klassischen Physik möglich sind. Quantenobjekte (z.B. Elektronen) haben keine Bahn. Der Bahnbegriff ist in der Quantenphysik ohne Sinn.
Benjamin schrieb:Eine der besonderen Leistungen der Quantenphysik ist die Erkenntnis, dass unsere Möglichkeit zu erkennen beschränkt ist. Ich spreche hiermit die Heisenberg'sche Unschärferelation an und die daraus resultierende Kopenhagener Deutung.
Hartmut schrieb:Was die Quantenobjekte sind, ob Teilchen oder Welle oder beides zugleich, ist m.E. eine falsche Fragestellung.
Da die Gesetze der Quantenphysik Wahrscheinlichkeiten beschreiben, gelten sie für Kollektive von Teilchen und nicht für das individuelle Teilchen. Wenn man das von Dir erwähnte Doppelspaltexperiment mit selten emittierten Elektronen unter diesem Aspekt betrachtet, so ergibt sich kein Problem, ein Wellenverhalten aus Sicht der Teilchentheorie zu verstehen.
Nein, dort wo Wahrscheinlichkeiten im Spiele sind, hat der Zufall seine Bedeutung und Berechtigung!
Benjamin schrieb:Ja, Zufall in dem Sinne, dass wir die einzelnen Faktoren nicht genau kennen. Was aber nicht heißt, dass wir sie nicht kennen können.
Es ist wie beim Wurf eines Würfels. Wie sprechen von einem zufälligen Ergebnis. Hätten wir jedoch genaue Auskunft über Gewicht, Oberflächenbeschaffenheit, Kraftwirkung(en), Schwerpunkt, usw. des Würfels, dann könnten wir das Ergebnis sehr wohl vorhersagen. Nicht anders verhält es sich in der Quantenphysik.
Benjamin schrieb:Ich habe meinen Beitrag mit der "allgemeinen Lage" der Quantenphysik eingeleitet. Der Satz "Eine der besonderen Leistungen der Quantenphysik ist die Erkenntnis, dass unsere Möglichkeit zu erkennen beschränkt ist." spiegelt nicht meine Ansichten wider. Ich berufe mich hier auf die Meinung Werner Heisenbergs, die er zumindest zum Zeitpunkt vertrat, als die Kopenhagener Interpretation entwickelt wurde. Später schwenkte er ja bekanntlich um.
Hartmut schrieb:Hallo Ben,
inwiefern schwenkte Heisenberg um? Kannst Du das näher erläutern?
Hartmut schrieb:In der Quantenmechanik kennt man prinzipiell nicht alle Faktoren, d.h nicht alle Bestimmungsstücke der klassischen Betrachtungsweise. Das ist es gerade, was Einstein so beunruhigte und ihn zu solchen Sätzen wie "Gott würfelt nicht!" veranlasste.
in der Quantenphysik verhält es sich eben nicht wie beim Wurf eines Würfels oder, um ein anderes Beispiel zu nehmen, wie bei der kinetischen Gastheorie, wo man Statistik betreibt, weil man für ca. 10^23 Teilchen Orte und Geschwindigkeiten aus praktischen Gründen nicht bestimmen kann.
Es widerstrebt mir an Zufall zu glauben. Nein, ich finde ihn sogar völlig unlogisch.
Ich sage, die Beugung von Quantenteilchen und die daraus resultierende Unschärfe, darf man nur aus der Sicht der Wellentheorie betrachten, um ein schlüssiges Ergebnis zu erhalten. Dann lässt sich die Zufälligkeit meines Erachtens anders deuten.
Die Wellenfunktion gibt lediglich die Intensität der Elektronenwelle an.
Warum, und was hat das mit Logik zu tun? Glaubst Du lieber an den klassischen Determinismus eines Laplace: Alles läuft wie in einer Maschine ab? Das glaubst Du doch wohl auch nicht!
Ich kann das ebenso aus Sicht der Teilchentheorie deuten. Wenn ein Elektron durch einen schmalen Spalt hindurchtritt, dann hat es danach - wegen der Unbestimmtheitsrelation - keinen exakt bestimmten Wert der Geschwindigkeit, weder nach Betrag noch nach Richtung.
Was heisst Elektronenwelle? Was ist hier wellenartig? Die Wellenfunktion gibt nach der BORNschen Interpretation die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines (ganzen) Teilchens an.
Aber nur deshalb, weil man die Bilder und Gleichnisse so gewählt hat. Man kann sie auch anders wählen, so dass sie auf die wirkliche Welt passen.Die [Bildern und Gleichnissen der Quantentheorie] passen nicht genau auf die wirkliche Welt.
Benjamin schrieb:Ich denke, die Welt läuft nach bestimmten Gesetzen ab, wie in einer Maschine. Die Aufgabe der Wissenschaft ist meines Erachtens die Erforschung dieser Gesetze.
Es gibt nichts in der Natur, das ungeordnet verläuft. Letztlich ist alles ein Teil der Natur und somit auch geordnet. Genau deshalb kann ich mich nicht mit der "Zufallsdeutung" der Quantenphysik anfreunden. Auch das Kleinste hat seine feste Ordnung.
Ich jedoch meine, dass man im Bereich der Quantenwelt nicht mehr die Vorstellung von Teilchen anwenden darf, weil man dadurch denkt, das Auftreffen der "Teilchen" wäre zufällig.
Max Born schrieb:Meiner Ansicht nach lässt sich keiner dieser extremen Standpunkte [nur Welle oder nur Teilchen] aufrechterhalten, und ich halte die übliche Interpretation der Quantentheorie, die beide Beschreibungsweisen der beobachteten Erscheinungen, Wellen- und Partikelvorstellung, miteinander in Einklang zu bringen sucht, für den richtigen Weg.
Ich bin der Auffassung, dass das gesamte Elektron über den Bereich seiner Aufenthaltswahrscheinlichkeit verteilt ist. Es ist nicht irgendwo in dem Bereich, sondern überall zugleich.
Max Born schrieb:So haben atomare Gegenstände zwar nicht alle Eigenschaften gewöhnlicher Objekte, aber sie haben genug wohlbestimmte Eigenschaften, um es uns zu erlauben, ihnen Realität zuzuschreiben. Ich glaube, die Tatsache, dass ganz verschiedene Beobachtungen von Elektronen immer dieselben Werte für Ladung, Ruhmasse und Spin ergeben, ist eine vollkommene Rechtfertigung dafür von Elektronen als realen Teilchen zu sprechen.
Wenn wir somit den Teilchen eine entschiedene Realität zuzuerkennen haben, wie steht es dann mit den Wellen? Sind sie auch real - und in was für einem Sinne? Man hat gesagt, dass Elektronen bisweilen als Welle und bisweilen als Partikel erscheinen. Vielleicht ändern sie jeden Sonntag und Mittwoch ihren Charakter, wie ein grosser Experimentator einmal spöttisch meinte ... Ich kann dieser Ansicht nicht beipflichten. Um eine gewisse Situation zu beschreiben, braucht man sowohl Wellen, die einen 'Zustand' beschreiben, als auch Teilchen, welches die eigentlichen Gegenstände der Atomforschung sind. Das Quadrat einer Wellenfunktion, das die Wahrscheinlichkeitsdichte darstellt, hat den Charakter der Realität ...
Aber nur deshalb, weil man die Bilder und Gleichnisse so gewählt hat. Man kann sie auch anders wählen, so dass sie auf die wirkliche Welt passen.
Somit kann man auf den Begriff der Zufälligkeit verzichten.