AW: Warum arbeiten wir so viel?
Das Anfangsposting war interessant, es würde bedeuten, dass jeder von seinem
sinnlosen materiellen Besitz loslässt der das Leben unnötig schwer macht
aber da nun mal materillen Besitz erlangen als Befriedigung so einfach ist in
unserer Welt, wird lieber über Ölscheichs gealbert die nun wirklich im Geld
schwimmen, als das eigene Loslassen praktisch vor Augen zu führen.
Kein Geld brauchen heißt auch keine sinnlosen materiellen Güter brauchen
und wenn niemand ein Auto bräuchte oder den Flieger um an den Urlaubsort
zu kommen, dann säße der Ölscheich in der Wüste auf dem Trockenen mit
seinem Öl. Es ist unser Verhalten im Alltag der den Ölpreis bestimmt und aus
den Ölscheichs Milliardäre macht. Wir haben uns mit Allem abhängig machen
lassen vom Öl, fast der gesamte materielle Reichtum der westlichen Welt
basiert auf die Verarbeitung von Öl.
Da über die eigene Doofheit Witze machen ist völlig gerechtfertigt.
Wir haben den Mann in der Wüste zum größten Besitztümer und reichsten
Menschen an materiellen Dingen gemacht, so viel Schlaraffenland wie in der
Wüste gibt es sonst nirgendwo. Ist das nicht Paradox?
gruß fluuu
was du andeutest, ist eigentlich die Frage des Eigentums. Irgendwann sind Menschen auf diese verrückte Idee gekommen, zu sagen: das ist
mein.
Und weil mit diesem fragwürdigen Prinzip die menschliche Gier so unmittelbar angesprochen war, hat sich das weltweit über Generationen etabliert. schon zu Zeiten, als Erdöl noch eine seltsame und übelriechende Substanz war, mit der niemand etwas anfangen konnte.
Nun hat der Lauf der industriellen Revolution es mit sich gebracht, daß ausgerechnet das stinkende Erdöl so wichtig geworden ist. Und wenn die Vorräte nunmal - dank der fragwürdigen Boden- und Besitzrechte - so ungleichmäßig verteilt sind, dann gibt das die wirtschaftlichen Entwicklungen entsprechend vor. Es ist damit auch kein Zufall, daß die alten europäischen Mächte Deutschland, Frankreich und England ihren wirtschaftlichen Aufstieg erlebt haben, als der früher übliche fossile Brennstoff "Kohle" im Inland reichhaltig vorhanden war. Auch die Chinesen haben davon reichlich - und ihren Aufstieg Ende letzten Jahrhunderts entsprechend preiswert realisieren können.
Und nun ändern sich die Voraussetzungen. Fossile Energieträger sind nun überhaupt problematisch. Die Kernenergie ist extrem gefährlich, wie spätestens Tschernobyl gezeigt hat. Gleichzeitig nehmen die weltweiten Erdölvorräte dramatisch ab (Peak Oil erreicht). Die Menschheit steckt damit in einer Sackgasse, nur will das momentan noch niemand so richtig wahrhaben. Richtig erschreckend wird es nämlich dann, wenn man die Rolle des Erdöls nicht bloß als Energieträger wahrnimmt. Die meisten Produkte des täglichen Lebens basieren unmittelbar oder mittelbar auf Erdöl und drohen, verloren zu gehen, wenn kein Ersatzverfahren zu deren Herstellung gefunden werden kann. In dieser Situation ist es schon ziemlich grotesk, wenn die Scheichs gerade mal darüber nachdenken, wie man im eigenen Schlaraffenland noch höhere Wolkenkratzer realisieren kann. Oder wenn Obama allen Ernstes glaubt, es reiche, irgendwelche guten Absichten zur CO2-Reduktion zu demonstrieren...
Mit dem Schlaraffenland in der Wüste ist es in absehbarer Zeit vorbei. Dann wird man sehen, ob so verrückte Großprojekte wie die künstlichen Inseln dann die arabischen Länder zu Touristikmagneten machen können. Sonst hat man dort ja nicht allzuviel anzubieten. Der Weltmarkt für Kamele ist recht überschaubar. Und Drogen lassen sich besser in Kolumbien anbauen...
Der Rote Baron