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Veganismus

AW: Veganismus

hallo ihr...
mal ne grundsätzliche frage 8sorry ob der unterbrechung!!!)
aber was bewegt menschen dazu überhaupt vegan zu leben???
ich bin zum beispiel mit fleisch groß geworden (naja, zu mehr als 152 cm hat net gereicht :) ) und ich könnte mir letztendlich ein leben ohne tierische produkte kaum vorstellen...

also noch einmal meine frage:
Warum???

cassie
 
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AW: Veganismus

Hallo cassie!

Die Frage ist so grundsätzlich, dass sie schon wieder im Detail interessant wird ;)

Ich bin wie du mit Fleisch aufgewachsen. Wenn man nachdenkt, ist es wirklich zu einem großen Teil die Gewohnheit, die es uns selbstverständlich macht, Fleisch zu essen – eben weil wir damit groß geworden sind. Es braucht eben schon ein bisschen Ausdauer, diese Gewohnheiten hinter sich zu lassen. Tatsächlich ist für viele ein Leben ohne tierische Produkte nicht vorstellbar, weil eben Alternativen eher unbekannt sind und tierische Produkte noch immer den Markt dominieren. Aber nach etwas Beschäftigung mit der Materie findet man reichlich Produkte, nur bedarf es eben auch etwas Bemühung. Das sollte einem als potentielle/r Veganer/Veganerin also kein Problem bereiten.

Den exakten Grund warum ich Vegetarierin wurde, kann ich dir nicht nennen, da ich es nicht mehr weiß – es war ein langsamer kontinuierlicher Prozess - aber höchstwahrscheinlich das dringende Gefühl, nicht mehr zu wollen, dass Tiere für mich sterben müssen (wobei ich eingestehen muss, dass mir Fleisch noch nie wirklich schmeckte). Und das ist derselbe Grund, aus dem ich vegan lebe. Die Gründe decken sich letztlich mit denen der Vegetarier, wobei die Veganer eben den Gedanken noch etwas weiterdenken und konsequenter umsetzen. Wichtig ist mir auch noch der Umweltaspekt.

Hhm… War das jetzt ausreichend konkret beantwortet? Wenn noch etwas unklar blieb, einfach nachfragen cassie!

Liebe Grüße an dich – und mach dir nichts aus den 152 cm, ich würde auch gern mal anderen Leuten von oben auf den Kopf blicken :) Aber sagt man nicht immer „klein aber oho“? ;)

Karin
 
AW: Veganismus

es war ein langsamer kontinuierlicher Prozess - aber höchstwahrscheinlich das dringende Gefühl, nicht mehr zu wollen, dass Tiere für mich sterben müssen (wobei ich eingestehen muss, dass mir Fleisch noch nie wirklich schmeckte). Und das ist derselbe Grund, aus dem ich vegan lebe. Die Gründe decken sich letztlich mit denen der Vegetarier, wobei die Veganer eben den Gedanken noch etwas weiterdenken und konsequenter umsetzen. Wichtig ist mir auch noch der Umweltaspekt.


aber ist es denn nicht so,dass wenn du kein fleicsch isst, die tiere trotzdem geschlachtet werden???
das würde in dem maße doch nur funktionieren, wenn total viele kein fleisch mehr essen... oder??
gut dass dir fleisch nicht wirklich shmecht ist noch mal ein anderer grund :) ...
umweltaspekt
inwiefern???

lg Cassie
 
AW: Veganismus

Hallo cassie!

aber ist es denn nicht so,dass wenn du kein fleicsch isst, die tiere trotzdem geschlachtet werden???
das würde in dem maße doch inur funktionieren, wenn total viele kein fleisch mehr essen... oder??
Es essen schon total viele kein Fleisch :) Viele Jugendlichen interessieren sich für „ethic food“ und in der letzten Zeit stelle ich mit Erstaunen fest, dass immer mehr Leute die ich neu kennenlerne, vegetarisch leben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Vegetarier/innen extrem gewachsen, jetzt ist sogar schon die Lebensmittelindustrie aufgesprungen und vegetarische Fertigmenüs (vegane noch nicht) sind genau so selbstverständlich wie jene mit Fleisch. Laut einer Umfrage lebten 1983: 0,6% der Deutschen (fand leider keine österreichischen Zahlen, ich vermute es verhält sich ähnlich) vegetarisch, 2001 bereits 8%. Natürlich mag das, was ein einzelner Mensch mit seinem Verzicht beiträgt, nur bescheiden sein, doch in der Masse ist es anders. Doch wenn ich jetzt auch bedenke, wie viele Schweinchen wir von einer Bekannten in den Jahren des Vegetarismus in meiner Familie „bestellen“ hätten müssen wenn wir Fleisch gegessen hätten, finde ich es trotzdem beachtlich. Und schließlich macht man sich wirklich nicht mitschuldig am Töten, wenn man auf Fleisch verzichtet – ob nun gleich viel oder weniger Fleisch produziert wird.

gut dass dir fleisch nicht wirklich shmecht ist noch mal ein anderer grund ...
Naja das mit dem Schmecken ist so eine Sache…. Wäre es auch das Allerbeste was es zu essen gäbe, ich würds trotzdem nicht anrühren ;)

Weil Fleisch in der Produktion ineffizient ist und den Planeten unnötig verschmutzt: Gülle, Methan, verschmutzte Flüsse… Du kannst darüber ein bisschen nachlesen wenn es dich interessiert auf
http://www.vegan.at/warumvegan/umwelt/veganismus_und_umwelt.html
Ich finde das gut zusammengefasst und sehr verständlich.

Liebe Grüße,
Karin
 
AW: Veganismus

Hallo,
selbst bin ich kein Veganer, aber immerhin Vegetarier. Ich habe für Veganer Verständnis und kann dennoch nicht so recht nachvollziehen aus welchen Überlegungen sie etwaige ethische Prinzipien herleiten, mittels derer sie ihren Veganismus versuchen moralin einzufärben und zuweilen grundsätzlich andere Lebensformen verdammen . Meine einfache Motivation auf Fleisch zu verzichten ist, dass ich einfach keine Tiere essen will. Ich habe mich dazu entschieden und verlange von niemandem, es mir nach zu tun. Es fällt mir auch schwer zu glauben, dass sich aus meinem Verhalten etwaige deutliche Vorteile für die Nutztiere ergeben, die ja letztlich Leben um zu sterben. Würden sie beispielsweise nicht leben, also würde es sie nicht geben, dann hätten wir aktuell ein erhebliches Versorgungsproblem - oder nicht?

Viele Grüße

Paule
 
AW: Veganismus

Hallo Paule :)

aus welchen Überlegungen sie etwaige ethische Prinzipien herleiten, mittels derer sie ihren Veganismus versuchen moralin einzufärben und zuweilen grundsätzlich andere Lebensformen verdammen
Ich wüsste nicht was am Veganismus moralisch geheuchelt sein soll. Über Moral und Ethik kann man natürlich ellenlange Begriffsdiskussionen führen, wobei ich das im Zusammenhang mit Veganismus nicht als zielführend erachte, für mich persönlich ist es ganz einfach nicht vertretbar, Tiere zu töten. Und ich will ganz sicher niemanden verdammen, der anders lebt.

Meine einfache Motivation auf Fleisch zu verzichten ist, dass ich einfach keine Tiere essen will.
Das ist natürlich verständlich. Darum geht es mir auch. Aber es muss unterschieden werden, ob man einfach keine Tierleichen zu sich nehmen, oder sich aber sich grundsätzlich dem Töten/Schlachten von Tieren in den Weg stellen will. Der eine (Vegetarier) konsumiert keine aus dem Körper von toten Tieren erzeugte Produkte (wenn es dies konsequent umsetzt, verzichtet er auf die meisten Käsesorten [Lab] und konsumiert nur ungeklärte Säfte/Weine usw. [Gelatine]), der andere (Veganer) verzicht eben auch auf tierische Produkte, die indirekt Tiere töten wie Milch und Eier.

Nutztiere [...] die ja letztlich Leben um zu sterben
??? Da kann man ganz allgemein sagen, alles lebt, um irgendwann zu sterben, das ist der Lauf der Natur. Trotzdem hat jedes Lebewesen den angeborenen Wunsch, so lange wie möglich zu leben.
Würden sie beispielsweise nicht leben, also würde es sie nicht geben, dann hätten wir aktuell ein erhebliches Versorgungsproblem - oder nicht?
Klar, wenn plötzlich alle Nutztiere verschwinden würden, müsste die Menschheit auf einmal ohne die ganzen Produkte auskommen, was ihr sicher anfangs schwer fallen würde – es gäbe sicher Versorgungsprobleme in der 1. Welt, in der 3. Welt genauso (aber dass ich da Nutztierhaltung akzeptabel finde erwähnte ich bereits). Nur dass dies so plötzlich eintritt ist ein unwahrscheinliches Szenario, außer Vogelgrippe kombiniert sich mit BSE und Schweinepest und was es da noch so alles gibt… Die Veränderung die durch Vegetarier/Veganer geschieht, passiert nicht so rasant, darum hat die Menschheit genügend Zeit, die Produktion(smethoden) dahingehend anzupassen, Versorgungsprobleme gäbe es meines Erachtens sicher keine.

Liebe Grüße,
Karin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Wollte mich hier wieder mal kurz melden.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man durch Fleischverzicht oder mit dem Verzicht auf jegliche Tierprodukte, man dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe zu Verfügung stellen könnte. Das stimmt einfach nicht.

Ben
 
AW: Veganismus

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man durch Fleischverzicht oder mit dem Verzicht auf jegliche Tierprodukte, man dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe zu Verfügung stellen könnte. Das stimmt einfach nicht.
Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Der Mensch ist ja nicht umsonst Fleisch und andere tierische Produkte. Ich bin jetzt kein Biologe, aber irgendwie muss ja auch der riesige Energiebedarf unseres Gehirns gesättigt werden.

Selbst Schimpansen essen manchmal Fleisch, sofern sie es erjagen können, von Affen und anderen kleineren Säugetieren.
 
AW: Veganismus

Hallo Ben!

Schön dass du wieder vorbeischaust!

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man durch Fleischverzicht oder mit dem Verzicht auf jegliche Tierprodukte, man dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe zu Verfügung stellen könnte. Das stimmt einfach nicht.
Ich erlebe oft, dass viele Allesesser nicht mal wirklich wissen, welche Vitamine/Mineralstoffe sie aufnehmen geschweige denn, was wir in anderen Mengen aufnehmen, als sie. Beim Vegetarismus ist es auf keinen Fall ein Problem (Eisen haben auch omnivore Frauen aufgr. der Menstruation eher wenig, ich kann allgemein allen Frauen raten: Eisen(zB Vollkornbrot) immer mit Vit. C (zB Paprika) kombinieren, das verbessert die Aufnahme von Eisen), beim Veganismus sollte man schon mal ein bisschen in die Thematik reinschnuppern. Wie schon einmal gesagt, das einzige, das ich hier bekritteln kann ist Cobalamin, Vit. B12, welches durch Bakterien erzeugt wird – und daher nur in tierischen Produkten vorkommt. (es gibt da aber auch ein paar Ausnahmen und Tricks) Aber darum sind viele vegane Produkte schon vorsorglich mit veganem B12 angereichert :)

Hallo daimos!

Der Mensch ist ja nicht umsonst Fleisch und andere tierische Produkte.
Naja, dass er es isst ist aber noch kein fundiertes Argument, warum Veganer/innen zu wenig Nährstoffe haben sollen :) Der Mensch isst es vorwiegend aus Gewohnheit und Geschmacksgründen :) Außerdem wird der Eindruck vermittelt, dass die Nährstoffversorgung beim Fleischessen das ultimative Optimum darstellt was einfach falsch ist (als Optimum bezüglich Nährstoffversorgung würde ich lacto-Vegetarismus mit leichten Hang zum Veganismus sagen) – es wird außer Acht gelassen, dass Allesesser mit ihren Werten nicht immer im Optimalbereich liegen – die Hauptabnehmer von Nahrungsmittelzusätzen sind Fleischesser.

aber irgendwie muss ja auch der riesige Energiebedarf unseres Gehirns gesättigt werden.
Meinst du mit Energiebedarf Protein? Das ist wirklich einer der großen Irrtümer über Vegetarismus und Veganismus… Dazu mögen wohl auch die (entschuldigt den Ausdruck) hirnrissigen Methoden von früheren Ernährungswissenschaftlern geführt haben, die Untersuchungsergebnisse von Ratten 1 zu 1 auf den Menschen umlegten und meinten, pflanzliches Protein sei für den Menschen somit von geringerer Qualität als tierisches, was nicht stimmt. Auch das Märchen der Notwendigkeit der Kombination von verschiedenen Proteinen ist nicht wahr. Außerdem konsumieren wir sowieso zu viel Protein, empfohlen werden von der WHO 10% der Energiezufuhr in Proteinen, Allesesser kommen auf durchschnittlich 13,7%, Veganer auf 10,9%.

Ich könnte jetzt noch vieles über die verschiedenen Vitamine und Co. erzählen, was mich auch freuen würde, aber ich denke es interessiert nicht allzu sehr ;) Wenn noch jemand was wissen will zu einem speziellen Vitamin… bitte fragen!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende an alle!
Karin
 
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AW: Veganismus

Hallo Paule :)


Ich wüsste nicht was am Veganismus moralisch geheuchelt sein soll. Über Moral und Ethik kann man natürlich ellenlange Begriffsdiskussionen führen, wobei ich das im Zusammenhang mit Veganismus nicht als zielführend erachte, für mich persönlich ist es ganz einfach nicht vertretbar, Tiere zu töten. Und ich will ganz sicher niemanden verdammen, der anders lebt.

Nein nicht geheuchelt, sondern als Lebensform oder aktive Entscheidung verabsolutiert und dadurch direkt in einen ethischen Kontext gestellt.
Wenn Du es persönlich nicht vertreten kannst, Tiere zu töten und zugleich behauptest, niemanden zu verdammen, der anders lebt, dann kannst Du tatsächlich niemanden dafür verdammen, wenn er denn Tiere dahinschlachtet, weil Du ja seine Lebensform, die mit dem Dahinschlachten einhergeht, akzeptierst. Daraus ergeben sich für nicht am Moralischen interessierte Veganer haufenweise moralische Probleme. Oder nicht?


Das ist natürlich verständlich. Darum geht es mir auch. Aber es muss unterschieden werden, ob man einfach keine Tierleichen zu sich nehmen, oder sich aber sich grundsätzlich dem Töten/Schlachten von Tieren in den Weg stellen will. Der eine (Vegetarier) konsumiert keine aus dem Körper von toten Tieren erzeugte Produkte (wenn es dies konsequent umsetzt, verzichtet er auf die meisten Käsesorten [Lab] und konsumiert nur ungeklärte Säfte/Weine usw. [Gelatine]), der andere (Veganer) verzicht eben auch auf tierische Produkte, die indirekt Tiere töten wie Milch und Eier.

Klar, diese Details und Unterscheidungen sind mir geläufig.

??? Da kann man ganz allgemein sagen, alles lebt, um irgendwann zu sterben, das ist der Lauf der Natur. Trotzdem hat jedes Lebewesen den angeborenen Wunsch, so lange wie möglich zu leben.

Man kann sich sicherlich der romantisch verklärten Vorstellung hingeben, dass ein Rindvieh, ein Huhn, ein Karpfen über so etwas wie ein angeborenes Wunschrepertoir mit dem Wunsch darin, so lange wie möglich leben zu wollen, verfügt. Man würde aber garantiert scheitern, wenn man es zeigen wollen würde.


Klar, wenn plötzlich alle Nutztiere verschwinden würden, müsste die Menschheit auf einmal ohne die ganzen Produkte auskommen, was ihr sicher anfangs schwer fallen würde – es gäbe sicher Versorgungsprobleme in der 1. Welt, in der 3. Welt genauso (aber dass ich da Nutztierhaltung akzeptabel finde erwähnte ich bereits). Nur dass dies so plötzlich eintritt ist ein unwahrscheinliches Szenario, außer Vogelgrippe kombiniert sich mit BSE und Schweinepest und was es da noch so alles gibt… Die Veränderung die durch Vegetarier/Veganer geschieht, passiert nicht so rasant, darum hat die Menschheit genügend Zeit, die Produktion(smethoden) dahingehend anzupassen, Versorgungsprobleme gäbe es meines Erachtens sicher keine.

Das ist wohl so, es würden Alternativen gefunden werden.

Liebe Grüße,
Karin

Viele Grüße

Paule
 
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