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Veganismus

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AW: Veganismus

milch ist dicker als wasser
blut ist dicker als milch
honig ist dicker als blut

was sagt uns das ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Veganismus

milch ist dicker als wasser
blut ist dicker als milch
honig ist dicker als blut

was sagt uns das ?

lg,
Muzmuz

Dass wir uns von diversen tierischen Säften ernähren könnten/sollten?

;)

Übrigens ist uns Menschen gerade die parasitäre Ernährungsweise an sich, obwohl sie eine nicht-tötende ist, am verhasstesten.

Zecken, Bandwürmer, Spulwürmer, Flöhe, Blattläuse, Blutegel, Milben....lauter besonders beliebte Tierili....:lachen:

Es gäbe übrigens noch eine Ernährungsweise bei der man nicht töten muss:

Das Verzehren von Kadavern. Aasfresser - wir lieben sie fast genau so wie die Parasiten.....;)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Veganismus

Hallo Joan!

Mich reizt es ja schon lange, einmal mit einem Veganer wirklich zu diskutieren.
Ich habe sie nie als besonders diskussionsfreudig erlebt.
Das mag vielleicht daher kommen, dass wir sehr, sehr oft dieselben Fragen gestellt bekommen, immer wieder. Grundsätzlich erlebe ich Veganer aber meist sehr diskussionsfreudig, jedoch wollen vielleicht manche auch nicht sofort eine Diskussion beginnen, wenn sie jemanden neu kennen lernen, um die Leute nicht zu sehr zu irritieren. Aber schön, dass du an einer Diskussion interessiert bist!

Wenn ich mich entschließe, keine Tiere zu Schaden kommen zu lassen, was mache ich dann zum Beispiel mit Ungeziefer im Haus?
Was mache ich mit Ernteschädlingen? Dazu gehören nicht nur Kartoffelkäfer, Maden, Raupen und Milben, sondern auch liebliche Häschen und herzige Bambis, kluge Wildschweine, hochintelligente Ratten, etc.
Also ich kann natürlich kein „Ungeziefer“ in meiner Wohnung töten, das wäre nicht mit mir selbst vereinbar :) Ameisen und ähnliches Krabbeltier kann man mit einem Blatt Papier raustragen, Gelsen oder ähnliches mit einem Glas einfangen und draußen wieder freilassen, Fliegen/Wespen usw. kann man ziemlich leicht wieder ins freie „Rauslotsen“, da habe ich keine Probleme. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich kaum über Ernteschädlinge bescheid weiß, da ich nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb komme, ich sollte mich über dieses Thema wirklich noch informieren. Weiß jemand, wie das im Biolandbau gehandhabt wird? (sibel, bist du noch da, liest du das? Würde mich sehr interessieren!)?

Ich sehe auch nicht, warum der Konsum von Tieren schlechter sein soll als der Konsum von Pflanzen. Beides sind Lebewesen - warum hat das eine mehr Rechte als das andere?
Dies ist eine oft gestellte Frage. Allgemein dazu ist zu sagen, dass ich als Veganerin viel weniger Pflanzen esse als du :) Denn die Tiere fressen im Laufe ihres Lebens gewaltige Mengen an Futter. Ich mache diesen Umweg über tierisches Essen nicht. Ja, Tiere und Pflanzen sind Lebewesen. Doch ganz ehrlich fühle ich mich gefühlsmäßig zB einer Kuh, die mich mit Augen ansieht (die auch ich habe) mehr verbunden, als mit einer Tomate. Ich bin keine Biologin, aber zwischen Tieren (und der Mensch ist eine Spezies von Tieren, das ist wohl kaum zu leugnen, zu ähnlich sind wir den Tieren) und Pflanzen sind doch wesentliche „körperliche“ Unterschiede. Natürlich kann ich sagen ich töte dadurch, was richtig ist. Doch wie ich schon mal erwähnte finde ich, dass der Mensch auch etwas von der Welt entnehmen, wenn er versucht, sie so nachhaltig wie möglich zu verwenden und ihr dafür auch was zurückgibt, was selten geschieht. Ich schränke dieses Entnehmen durch Pflanzenkonsum eben so gut wie möglich ein.

Ich komme jetzt auch noch zu deinem zweiten Post, weil es hier sehr gut dazupasst.

Diskussionsstoff, weil beim derzeitigen Stand der Nahrungsproduktion inklusive Tierhaltung die Menschheit nicht zu ernähren wäre, rein statistisch? Ich finde diese (nicht wirklich neuen) Argumente gegen Tierhaltung und Tierkonsum sehr befremdlich.
Diese Argumente mögen befremdlich klingen, doch sie sind wahr. Das wurde auch bei dem Wirtschaftsvortrag von Christian Felber den ich gestern sah, wieder erwähnt. Die multinationalen Konzerne kaufen große Flächen von Entwicklungsländern billig auf, die lokale Bevölkerung kann sich kaum selbst ernähren, sie sind dann nur kleine unterbezahlte Arbeiter dort, die lokale Wirtschaft kann sich überhaupt nicht entwickeln. Die Multis dort pflanzen Produkte an, die für den Weltmarkt bestimmt sind, und zwar so billig, dass keiner mithalten kann. Vor allem ist das Soja, das (das nicht, wie oft irrtümlich angenommen wird, für Vegetarier bestimmt ist - das ist nur ein minimaler Bruchteil und der wird meist in Europa erzeugt) dort für die Tierfütterung in den Industrieländern erzeugt wird, da es sehr proteinhaltig ist. Von dem hat die Bevölkerung dort aber nichts. Wir sollten ihnen nur diese Flächen zurückgeben, und Startkapital für die Anschaffung von simplen Bewässerungsanlagen und Maschinen zur Verfügung stellen, damit sie selbst eine funktionierende lokale Versorgung und einen lokalen Markt aufbauen können, sie jedoch nicht „gnädigerweise mitfüttern“, das wäre gänzlich der falsche Weg. Denn durch Nahrungsmittelspenden usw. wird diese Versorgung nicht gewährleistet, wie du es auch sagtest. Ich denke, das meinte Dolichocephalie. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du ihn nicht irgendwie missverstanden hast…

Wenn du noch Fragen/Amerkungen usw. hast, nur raus damit :)
Liebe Grüße,
Karin
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Veganismus

Hallo Veganerin!

Also ich kann natürlich kein „Ungeziefer“ in meiner Wohnung töten, das wäre nicht mit mir selbst vereinbar :) Ameisen und ähnliches Krabbeltier kann man mit einem Blatt Papier raustragen, Gelsen oder ähnliches mit einem Glas einfangen und draußen wieder freilassen, Fliegen/Wespen usw. kann man ziemlich leicht wieder ins freie „Rauslotsen“, da habe ich keine Probleme. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich kaum über Ernteschädlinge bescheid weiß, da ich nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb komme, ich sollte mich über dieses Thema wirklich noch informieren. Weiß jemand, wie das im Biolandbau gehandhabt wird? (sibel, bist du noch da, liest du das? Würde mich sehr interessieren!)?

Biolandbau kann eine Weltbevölkerung auf keinen Fall ernähren.
Würden die Menschen allgemein auf vegane Ernährung umstellen, würden riesige Monokulturen von Soyabohnen (und anderen Produkten) unvermeidlich werden.
Auch die vegane Bekleidungsindustrie kommt ohne Schädlingsbekämpfung und Spritzmittel nicht aus.
Baumwollanbau zerstört ganze Landstriche.

Davon ausgehend, dass es bei Übernahme dieses Gedankenguts allgemein auch zu keinem Abschuss von Wildtieren oder Vernichtung von Ernteschädlingen mehr kommen würde, würde sich das Problem der Erhaltung einer akzeptablen Ernte ins unermessliche steigern.
Allein die Wühlmäuse (Hausmäuse kommen bei der Lagerung dazu) könnten ganze Betriebe vernichten.

Du hast nur Glück in einem Haus/Gebiet zu wohnen, in dem Ungeziefer kein Problem ist. So werden zum Beispiel Ratten in europäischen Städten konsequent vernichtet.
Würde man auf derartige Vernichtungsmaßnahmen verzichten, würde sich das Leben in Großstädten etwas anders darstellen.


Dies ist eine oft gestellte Frage. Allgemein dazu ist zu sagen, dass ich als Veganerin viel weniger Pflanzen esse als du :) Denn die Tiere fressen im Laufe ihres Lebens gewaltige Mengen an Futter. Ich mache diesen Umweg über tierisches Essen nicht.

Diese Logik ist unschlüssig.
Ich esse die Kuh, die so viele Pflanzen frisst, also überleben Pflanzen, die ohne mich von der Kuh gefressen worden wären.
Du läßt die Kuh am Leben und hilfst selber mit, weitere Pflanzen zu vernichten.


Ja, Tiere und Pflanzen sind Lebewesen. Doch ganz ehrlich fühle ich mich gefühlsmäßig zB einer Kuh, die mich mit Augen ansieht (die auch ich habe) mehr verbunden, als mit einer Tomate. Ich bin keine Biologin, aber zwischen Tieren (und der Mensch ist eine Spezies von Tieren, das ist wohl kaum zu leugnen, zu ähnlich sind wir den Tieren) und Pflanzen sind doch wesentliche „körperliche“ Unterschiede. Natürlich kann ich sagen ich töte dadurch, was richtig ist. Doch wie ich schon mal erwähnte finde ich, dass der Mensch auch etwas von der Welt entnehmen, wenn er versucht, sie so nachhaltig wie möglich zu verwenden und ihr dafür auch was zurückgibt, was selten geschieht. Ich schränke dieses Entnehmen durch Pflanzenkonsum eben so gut wie möglich ein.

Eine gefühlsmäßige Grenze ziehst du, und die ziehe auch ich.
Diese Grenze ist rein willkürlich.

Diese Argumente mögen befremdlich klingen, doch sie sind wahr. Das wurde auch bei dem Wirtschaftsvortrag von Christian Felber den ich gestern sah, wieder erwähnt. Die multinationalen Konzerne kaufen große Flächen von Entwicklungsländern billig auf, die lokale Bevölkerung kann sich kaum selbst ernähren, sie sind dann nur kleine unterbezahlte Arbeiter dort, die lokale Wirtschaft kann sich überhaupt nicht entwickeln. Die Multis dort pflanzen Produkte an, die für den Weltmarkt bestimmt sind, und zwar so billig, dass keiner mithalten kann. Vor allem ist das Soja, das (das nicht, wie oft irrtümlich angenommen wird, für Vegetarier bestimmt ist - das ist nur ein minimaler Bruchteil und der wird meist in Europa erzeugt) dort für die Tierfütterung in den Industrieländern erzeugt wird, da es sehr proteinhaltig ist. Von dem hat die Bevölkerung dort aber nichts. Wir sollten ihnen nur diese Flächen zurückgeben, und Startkapital für die Anschaffung von simplen Bewässerungsanlagen und Maschinen zur Verfügung stellen, damit sie selbst eine funktionierende lokale Versorgung und einen lokalen Markt aufbauen können, sie jedoch nicht „gnädigerweise mitfüttern“, das wäre gänzlich der falsche Weg. Denn durch Nahrungsmittelspenden usw. wird diese Versorgung nicht gewährleistet, wie du es auch sagtest. Ich denke, das meinte Dolichocephalie. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du ihn nicht irgendwie missverstanden hast…

Darum, dass multinationale Konzerne in Drittweltländern Schindluder treiben geht es nicht, bzw. geht es in gewisser Weise schon.
Ich sagte doch, jeder soll sich um seinen eigenen Kram kümmern.
Diese "Sorge" um das Wohlergehen der dort lebenden Menschen ist für mich ein Tränendrüsendrücker erster Klasse, aber kein Argument.

Würde die gesamte "Erste Welt" heute vegan werden, würden diese Konzerne doch dort ihren Profit suchen, und wenn es andere Produkte wären.

Niemand muss vegan leben, um damit "armen Menschen" zu helfen.

Und nochwas zu Drittweltländern: Gerade dort sind Mangelerscheinungen auf Grund veganer Ernährung (und die ist in diesem Fall nicht freiwillig gewählt) gang und gäbe, und ein großes Problem.

Erschwingliche Proteinersatzmittel zu tierischen Produkten gibt es dort nämlich nicht.

Grüße,
Joan
 
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AW: Veganismus

Hallo Céline!

Es ist natürlich schwieriger, vegan / vegetarisch zu leben, wenn man auf Soja allergisch ist. Aber es gibt zB auch Reismilch, und Weizengluten (wird wie Fleisch verwendet),… Es gibt übrigens auch Sojajoghurt (für dich leider nicht geeignet), das „normalem“ Joghurt so ähnlich kommt, dass niemand einen Unterschied bemerkt. Viele meiner omnivoren Bekannten essen nun dieses Joghurt und verwenden veganen Butter und Schlagobers, weil es einfach viel gesünder ist und mehr als die Hälfte weniger Fett hat (und kein Cholesterin). Ich sehe darin auch eine Chance für die vielen übergewichtigen Menschen heute.

Mariniert wie doof...es schmeckte trotzdem nur nach Tofu und gegessen, wirklich gegessen, hat's niemand.
Grundsätzlich gilt für Tofu: wirklich SEHR viel marinieren (Sojasoße, Salz, Pfeffer,…), dann lange ziehen lassen, uns sehr knackig von allen Seiten anbraten. Es ist wohl auch eine Frage der Übung, genau so wie mit Fleisch. Wenn ich ein Stück Fleisch zubereiten würde, könnte es vermutlich keiner von euch essen (vielleicht müsstet ihr es sogar ausspucken;)), weil ich keine Erfahrung damit habe :)

Wie sieht so ein (dein) Menuplan, sagen wir mal für zwei Tage aus? Aber ich meine jetzt nicht einen Musterplan, sondern ehrlich aus der eigenen Küche...
Hhm… Ich bin mir nicht sicher, ob ein Menüplan für 2 Tage genügend Einblick gibt. Wenn ich schreibe, ich esse heute Tofu, dann denken alle „Ist eh klar, immer Tofu“. Wenn ich schreibe Pizza denken alle „Ist eh klar, Fastfood, ungesund“. Darum erzähle ich mal allgemein, wie es so aussieht, ist das in deinem Sinne?

Also morgens immer Tee und entweder (ist immer ganz verschieden) Müsli mit Obst und Sojajoghurt, oder Vollkornbrot mit einem Aufstrich (zB Kichererbsen, Tomate, Grünkern, Avocado, Linsen,…) und viel frisches Gemüse dazu (sehr leckere Kombi, aber durch Vit.C im Gemüse wird auch das Eisen des Brots optimal verwertet), nur ganz selten so etwas wie Marmelade. Tee trinke ich übrigens den ganzen Tag, mit Fruchtsäften gemischt, oder Fruchtsäfte mich Sojamilch, manchmal auch Mineralwasser. Aber keine süßen Sachen wie Fanta, Cola,… usw. (allgemein kein Koffein, kein Nikotin, kein Alkohol weil ich es unsinnig finde – und daneben sind das wahre Vitaminkiller. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie jemand, der sich jedes Wochenende betrinkt, gut versorgt sein soll…)

Was ich mittags so esse, ist gänzlich verschieden. Das reicht von Aufläufen, Kartoffelgerichten, verschiedensten Laibchen, Knödel (zB vegane Hascheeknödel), Gulasch, Spätzle, über Reisgerichte, Couscous, Quinoa,.., veg. Braten (zB Tofu- oder Nussbraten) bis hin zu eher Italienischem wie Pizza, Pasta mit versch. Soßen (zB veg. Bolognese, Carbonara, Pesto,.. ), Gemüselasagne,…

Grundsätzlich kann man sagen: Quer durch die Bank :) Ich esse auch als Veganerin kaum anders, als als Vegetarierin. Nur dass die Gerichte eben veganisiert sind. Fast immer mit irgendeinem Salat mit vielen frischen Kräutern und Dressing. Süßspeisen mag ich nicht so gerne, manchmal Apfelstrudel oder so, aber nicht häufig. Klar gibt es auch „Fast-Food“ für Veganer. Das wären dann eben Tofuwürstchen und Co. Habe ich aber nicht so oft. Als Zwischenmahlzeiten meist viel Obst/Gemüse, Brote, … Als „Süßigkeiten“ getrocknete Früchte, Ahornsirup (ist wirklich zu empfehlen!), vegane (dunkle) Schokolade , vegane Kekse – aber nicht zu häufig… So… Habe ich jetzt alles genannt…? Ich hoffe, du hast einen Einblick in meine Ernährungsgewohnheiten bekommen, Céline. Jetzt interessiert mich, was du dazu sagst :)

Liebe Grüße nach Frankreich (wo ich es dank meiner Französischkenntnisse nicht schaffte, einen veganen Salat zu bestellen. Aber eigentlich hatte ich vergessen, dass Fisch nicht zu Fleisch gezählt wird und hatte schließlich grüne Salatblätter und Fischstückchen am Teller…)
 
AW: Veganismus

Die Kühe erinnern mich immer an die Menschen. Sie sind zufrieden, wenn sie ihr Gras muffeln und verwertet werden. Dass sie mit ihrem massigen Körper spielend den Weidezaun durchbrechen könnten, unterscheidet sie nicht von uns. In gewisser Weise esse ich damit einen perfekt erzogenen Menschen. Naja, für solche kindlichen Gedanken werd ich immer abgestraft, deshalb lass ich das mal. :o)
Bernd

Hi Bernd,
so "kindlich" sind deine Gedanken gar nicht, sie beruhen auf jahrtausendende altem östlichen Gedankengut. Kühe werden in Indien deshalb als unantastbar verehrt, weil sie evolutionstechnisch dem Menschen am Nahesten oder sogar auf einer Entwicklungsstufe sind, so genau weiß ich das nicht, aber das ist der Grund für die uns so unsinnig vorkommende Haltung der Inder Kühen gegenüber.
Es wäre dann so, als würde man seine nächsten Verwandten verzehren!

Überhaupt fehlt mir in dieser Diskussion - die ich im übrigen erstaunlich fair finde - der spirituelle Aspekt.
Denn aus diesem erwuchs sowohl Vegetarismus als auch Vegetanismus etc.
Es geht ja noch weiter - bis hin zur Lichtnahrung, bei der der Mensch nichts und niemanden auf der Welt mehr ausbeutet, sondern von Licht lebt, angeblich gibt es auf der Welt bereits etwa 5000 Menschen - das ist rein informativ zu werten, ich stehe persönlich nicht hinter solchen Extremen.
Es geht aber bei alledem um die Reinigung, Entschlackung und letztlich Transformation des Menschen.
Veganismus ohne spirituelle Grundlage geht für mich so ein bisschen ins Leere.
Wir Menschen nutzen den Planeten sowieso rein parasitär und ausbeuterisch. Wir sind wie ein Heuschreckenschwarm, der alles kahl rupft, und der Stärkere unterdrückt den Schwächeren, in diesem Fall die Tiere, die zu diesem Zweck gehalten, getötet und gegessen werden.

Ich lebe weder vegetarisch noch vegan, bin aber trotzdem ein spirituell ausgerichteter Mensch.
Vieles ist bei mir widersprüchlich, aber ich nehm es locker und tu nur das, was mir ohne Zwang möglich ist. Es muss leicht und natürlich kommen.
Meine Versuche in Richtung Veganismus - mit dem Vegetarismus wollte ich mich gar nicht erst aufhalten - den ich mit dem Kopf voll unterstütze, sind kläglich gescheitert, sowohl sozial als auch an meinem inneren Schweinehund.
Ich schrecke auch vor dem Fanatismus, der Eigenbrödelei zurück, die bei solchen Extremen oft zu beobachten sind.

Ich empfinde DICH, liebe Veganerin, keineswegs als fanatisch, ich anerkenne deine Haltung und Konsequenz.
Du sagst, du musst zur Uni, ergo bist du ein sehr junger Mensch, darf ich fragen, auf wie viele Jahre Erfahrung mit dem veganen Leben du zurückblicken kannst?
Sei bitte ehrlich, denn ich habe so ein wenig die Vermutung, dass deine Begeisterung noch ganz neu und frisch ist und du zwar nicht unbedingt missionieren, aber doch anderen deine Freude mitteilen möchtest, was ja auch völlig verständlich ist?
Bitte nimm meine Worte nicht negativ auf, ich bin viel älter als du und weiß einfach zu gut, was aus anfänglicher Begeisterung mit der Zeit oft wird.
Aber das ist in bezug auf dich natürlich Spekulation!

Fortuna
 
AW: Veganismus

Es geht ja noch weiter - bis hin zur Lichtnahrung, bei der der Mensch nichts und niemanden auf der Welt mehr ausbeutet, sondern von Licht lebt, angeblich gibt es auf der Welt bereits etwa 5000 Menschen - das ist rein informativ zu werten, ich stehe persönlich nicht hinter solchen Extremen.

Zu derlei Dingen fehlen aber die Beweise. Das sind bis jetzt reine Behauptungen.

Im Übrigen ist unsere Welt nicht spirituell ausgelegt, auch wenn mancher das gern hätte.
Ich kann ja nicht ganz nachvollziehen, warum dieser Hang zur reinen ("rein" - versus "unrein"?) Spiritualiät - ein gewisser Ekel vor dem Körperlichen, vor dem Verfall, dem Gestank?
 
AW: Veganismus

Hallo Muzmuz.

Ja, die Natur ist manchmal wirklich grausam, doch so ist sie. Doch da der Mensch sich selbst als König der Welt erkoren hat und sich so ziemlich alles Untertan gemacht hat, kann man auch von ihm aufgrund seiner Intelligenz und Fortschrittlichkeit verlangen, einen anderen Weg einzuschlagen.

Ich bin sehr gegen die Jagd, aber ich bin genau so gegen die Tierhaltung, wo am Ende auch der Tod steht. Dass natürlich Tiere beim Töten immer gestresst sein werden, ist mir klar. Nur ich würde ja nicht unbedingt sehr gerne die in Todesangst ausgestoßenen Hormone und Co. mitessen wollen…

Ich möchte keine Diskussion anzetteln, ob der Mensch nun als Allesesser geboren ist oder nicht, möchte nur anmerken, dass er kaum ohne Hilfsmittel in der Lage wäre, Tiere zu töten, die er dann essen kann. Insofern kann man das Prinzip von Töten und getötet werden nur schlecht auf uns selbst umlegen.

btw..der einzige ausweg wäre sich parasitär zu ernähren (tiere und pflanzen teilweise verzehren ohne sie dabei zu töten),
Na gut, bei vielen Pflanzen wäre das möglich, oder täuscht mich das? Aber nichtsdestotrotz erwähne ich es noch einmal: Ich denke sehr wohl, dass der Mensch auch gewisses aus der Welt entnehmen kann, wie jedes andere Lebewesen auch. Wir müssen uns aus dem natürlichen Ablauf nicht vollständig ausklinken, sollten aber mit der größtmöglichen Umsicht agieren.

Liebe Grüße!
 
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Nochmals hallo Joan :)

Würden die Menschen allgemein auf vegane Ernährung umstellen, würden riesige Monokulturen von Soyabohnen (und anderen Produkten) unvermeidlich werden.
Joan, diese Monokulturen gibt es jetzt schon. Für das Futter der Tiere! Diese Monokulturen würden verringert werden, weil das Futter nicht mehr benötigt wird. So arg viel mehr Gemüse/ Obst usw, wird gar nicht benötigt. Es könnte auch endlich wieder eine Regeneration von Flächen geben, und der Biolandbau, der vielleicht nicht so effizient wie der konventionelle Landbau ist, hätte Platz. Natürlich kann diese Umstellung niemals revolutionär schnell geschehen, es müsste ein langsamer, nachhaltiger Prozess sein.

Davon ausgehend, dass es bei Übernahme dieses Gedankenguts allgemein auch zu keinem Abschuss von Wildtieren oder Vernichtung von Ernteschädlingen mehr kommen würde, würde sich das Problem der Erhaltung einer akzeptablen Ernte ins unermessliche steigern.

Soviel ich weiß, werden die Wildtiere von den Jägern zuerst gefüttert und dann getötet. Würde man diese Fütterung einstellen, wäre es wieder ein ganz natürliches System – aber wie gesagt, so viel weiß ich darüber nicht. Und über Ernteschädlinge leider auch nicht, darum kann ich nichts genaues dazu sagen. Vielleicht wíssen Dolichocephalie oder sibel etwas darüber.

Diese Logik ist unschlüssig.
Ich esse die Kuh, die so viele Pflanzen frisst, also überleben Pflanzen, die ohne mich von der Kuh gefressen worden wären.
Du läßt die Kuh am Leben und hilfst selber mit, weitere Pflanzen zu vernichten.
Also ich persönlich finde deine Schlussfolgerung unschlüssig. Wenn mehr Menschen vegan leben ist es klar, dass es weniger Nutztiere geben muss und dass insgesamt weniger Pflanzen angebaut werden müssen, dieser Effekt muss auch betrachtet werden.

Ich sagte doch, jeder soll sich um seinen eigenen Kram kümmern.
Das ist auch, was ich sage, nur müssen wir der 3. Welt erst mal ermöglichen, sich um den eigenen Kram zu kümmern. Jetzt können sie es nicht, da wir uns alles einverleibt haben.

Diese "Sorge" um das Wohlergehen der dort lebenden Menschen ist für mich ein Tränendrüsendrücker erster Klasse, aber kein Argument. Niemand muss vegan leben, um damit "armen Menschen" zu helfen.
Nein, niemand muss vegan leben, um ihnen zu helfen. Es ist nur ein schöner Nebeneffekt. Keinesfalls will ich auf die Tränendrüse drücken, sonst könnte ich auch daherjammern, was den Tieren nicht alles Schreckliches geschieht. Aber ich versuche es objektiv und mit Fakten. Die 3. Welt ist nicht mein Grund, vegan zu leben und ich habe den Aspekt hier auch nicht eingebracht, sondern Dolichocephalie.

Und nochwas zu Drittweltländern: Gerade dort sind Mangelerscheinungen auf Grund veganer Ernährung (und die ist in diesem Fall nicht freiwillig gewählt) gang und gäbe, und ein großes Problem.
Genau deshalb, weil die 3. Welt so wenig für sich produzieren kann, sind sie gezwungen, ungesund vegan zu leben. Es muss jedem einleuchten, dass sie kaum die Abwechslung auf dem Speiseplan haben, die für uns zur Verfügung steht. Hier würde es bei jeder Ernährung egal ob vegan oder nicht Mangelerscheinungen geben. Und ich erwähnte bereits, dass ich es gut finde, wenn ein Bauer in Afrika wenigstens seine Ziegen hat.

Danke für die angeregte Diskussion, Joan!
Liebe Grüße,
Karin
 
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