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Untergang der Kultur

AW: die Kunst gehört den Armen

.......... Tatsächlich Kunst hat mehr mit Armut zu tun als mit Reichtum. Die Griechen haben gesagt "πενία τέχναις κατεργάζεται" (die Armut benutzt die Künste). ............

Ein geläufiger und umgängiger Satz in Künstlerkreisen in Wien für dieses altgriechische Zitat war:

Kunst ma’ wos borgen“
(zu Hochdeutsch: „kannst du mir etwas/Geld/ borgen“)
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Untergang der Kultur

Wie sollte Kunst und Kultur finanziert werden wenn nicht durch Subventionen
(von lat. subvenire = zu Hilfe kommen)?
Wenn sie sich selbst finanziert ist sie kommerziell und unterliegt den Gesetzen
der Wirtschaft aber genau davon gilt es sich zu befreien in der Kunst.
Ist Kunst kommerziell ist sie völlig sinnlos oder besser gesagt sie ist keine
Kunst mehr sondern ein Produkt, ein Verkaufsobjekt.
Es bleibt also gar nichts anderes übrig als Kunst und Kultur von der
Gesellschaft zu Finanzieren, damit ist nicht nur Geld gemeint aber auch und
da ist die Wirtschaft gefragt.
Der beste Weg ist natürlich wenn Kunst und Kultur so wenig Geld wie möglich
kostet, unabhängig ist und freiwillig von den Menschen die dazu fähig sind
angeboten wird und sie ebenso freiwillig Gegenleistungen bekommen um den
Lebensunterhalt zu bestreiten, das ist nicht nur Geld.
Ist wohl eine Utopie innerhalb der Marktwirtschaft, alles wird mit Geld
verrechnet auch die Gefühle der Künstler. So bleibt letztlich die Abhängigkeit
nicht aus. Es entsteht die Frage, was ist besser, abhängig vom Staat oder
von der Wirtschaft. Subventionen nehmen und frei Arbeiten nach eigenen
Vorstellungen und Empfindungen im Zusammenhang mit Geschichte und
Gegenwart oder Geld bekommen für Auftragsarbeit von Firmen, Banken oder
andere Großunternehmen und deren Wünsche befriedigen.
Die Subventionen sind eine kleine Summer und das Honorar der Firmen ist sehr
üppig. Wer sehr geschickt ist und engagiert kann das miteinander Mischen
und hat mehrere Wege die zum Ziel führen.

gruß fluuu

Das fatale ist, dass gerade Künstler, wie keine andere Berufsgruppe einen Staat als eigenständige Kultur tragen und auch zum Ausdruck bringen, gleichzeitig aber finanziell am abhängigsten vom selbigen Staat sind, ein sehr undankbares Geschäft.

Bei fast allen bildenden Künstlern sind es entweder erst die Erben, die Banken, Versicherungen, oder öffentliche Einrichtungen, welche in den materiellen Genuss der künstlerischen Leistung nach dessen Tod gelangen, in den wenigsten Fällen der Erschaffer selbst.

Leider wirkt die staatlich subventionierte Unterstützung gegenüber Künstlern auch wie eine Zensur, denn ist der Künstler mal abhängig der staatlichen Mittel gemacht, muss er oftmals inhaltlich- politisch, sofern vorhanden, seiner Werke auch nach der Pfeife tanzen (Proporzkunst).

Gruß
K. M.
 
AW: Untergang der Kultur

:zunge3: sehr lustige die wienerische Version der griechischen Idee...
Tatsächlich die Realität ist dann sehr anders als in der schönen Ideen, trotzdem je mehr man glaubt, desto besser kann man die Krise überwinden.

Überigens, ich selbst musiziere sehr gut wenn ich leide... man kann so viel Leidenschaft dazu bringen. Aber ich muss auch gestehen, dass hätte ich nicht die Unterstützung von manchen sehr Reichen Kunst-fan, die dann meine Gönner würden, ich weiss nicht ob ich noch musizieren könnte.

In Griechenland war es damals so, dass die Spektaker wurden von den Reichen finanziert. In die jetzige Gesellschaft, wo jetzt schon wieder keinen Sozialismus mehr gibt, und die Gesellschaft spaltet sich in reiche und arme, ich denke dass die Verantwortung für die Kunst und für alle Bereiche des menschlichen Lebens die nicht so wichtig für das "direkte" Überleben sind, haben die Menschen, die die finanzielle Elite schafen. Sie haben übrigens für vieles Verantwortung in einem Kapitalistischen System, und müssen zeigen dass sie mit ihre Macht tugendhaft umgehen wissen.

Ich bin natürlich keine Unterstützerin der eliterischen gesellschafts-systeme. Aber leider momentan wir leben in so einem system. Vips und arbeitslose... so ist es! aber wer mehr hat muss sich für die andere kümmern. oder?
 
AW: Untergang der Kultur

:zunge3: sehr lustige die wienerische Version der griechischen Idee...
Tatsächlich die Realität ist dann sehr anders als in der schönen Ideen, trotzdem je mehr man glaubt, desto besser kann man die Krise überwinden.

Überigens, ich selbst musiziere sehr gut wenn ich leide... man kann so viel Leidenschaft dazu bringen. Aber ich muss auch gestehen, dass hätte ich nicht die Unterstützung von manchen sehr Reichen Kunst-fan, die dann meine Gönner würden, ich weiss nicht ob ich noch musizieren könnte.

In Griechenland war es damals so, dass die Spektaker wurden von den Reichen finanziert. In die jetzige Gesellschaft, wo jetzt schon wieder keinen Sozialismus mehr gibt, und die Gesellschaft spaltet sich in reiche und arme, ich denke dass die Verantwortung für die Kunst und für alle Bereiche des menschlichen Lebens die nicht so wichtig für das "direkte" Überleben sind, haben die Menschen, die die finanzielle Elite schafen. Sie haben übrigens für vieles Verantwortung in einem Kapitalistischen System, und müssen zeigen dass sie mit ihre Macht tugendhaft umgehen wissen.

Ich bin natürlich keine Unterstützerin der eliterischen gesellschafts-systeme. Aber leider momentan wir leben in so einem system. Vips und arbeitslose... so ist es! aber wer mehr hat muss sich für die andere kümmern. oder?

Johannis,

Deiner Analyse kann ich nur zustimmen, doch leider ist es so, dass unserer Tage nicht geistige Eliten mit Finanzkraft wie es in der Antike der Fall war, sondern „hochgeschwemmte Neureiche“ mit sehr mäßigem Kulturverstand, aber um so mehr Einfluss in Politik und Finanz über Kunst bestimmen; der Adel hatte wenigstens ein Mindestmaß an Kunstverstand; – und die klassische Arbeiterkultur mit hohen Ansprüchen und Qualitätsbewusstsein, gibt es leider auch nicht mehr.

Gruß
K. M.
 
AW: Untergang der Kultur

So lange dass das es "casting shows" in Deutschlad gibt, muß Goethe und Schiller keinen agnst von "uns" haben.

Außerdem, ist Kultur kein leistungssport, oder?
 
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AW: Untergang der Kultur

So lange dass das es "casting shows" in Deutschlad gibt, muß Goethe und Schiller keinen agnst von "uns" haben.

Außerdem, ist Kultur kein leistungssport, oder?
Ich glaube, dass Goethe und Schiller auch keine Angst vor Grillparzer haben müssen.

Eine gute Definition von Kultur habe ich von Gisbert Zalich gelesen, in etwa:

Kultur ist etwas, was sich manche Menschen über ihre Natur überstülpen.​

Ich selbst unterscheide zwischen
Pflanzenkulturen,
(menschlicher) Esskultur,
Bekleidungskultur,
Körperkultur,
Sprech- und Schreibkultur,
Diskussionskultur,
Wohnkultur und
Herzenskultur (willkürliche Reihenfolge).​
Kultur entsteht und gedeiht, wie auch die Kunst, meiner Meinung nach nur in Freiheit.

Liebe Grüße

Zeili
 
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