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[STOP] Gewalt beginnt mit der Umgangsprache ...

hylozoik

Well-Known Member
Registriert
21. Dezember 2010
Beiträge
24.504
Weil mir das gerade ''durch den Kopf schiesst'' bzw. ''heute ins Auge gestochen ist''. :eek:
https://www.denkforum.at/threads/standhaftigkeit-versus-starrsinn-wo-ist-die-grenze.16990/
Ich vermeide (inzwischen) derartige Grausamkeitsfloskeln, die nicht selten
von Altvorderenen, unreflektiert an Nachgeborene weitergegeben werden.
Zu dumm, ''saudumm'' ''wie ein Schuss ins Knie'' ''ihr blöden Hunde'' ... :p

ZITAT__________________________________________________
Über Gewalt in unserer Sprache
http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

Gewalt ist in unserer Gesellschaft überall präsent, und diese Aggressivität spiegelt sich natürlich auch in unserer Sprache. Das ist aber den wenigsten Menschen bewusst. Darum empfinde ich es als wichtig, es anzusprechen und damit in unser Bewusstsein zu bringen, denn nur dann können wir etwas an unserer Sprache verändern. Unser SPRECHEN entspricht unserem DENKEN. Wir sprechen eigentlich eine "Kriegs"- "Jäger"- oder "Gewaltsprache", so wie der Krieg in unserem Inneren, der Krieg gegen Andere und uns selbst, in unseren Gedanken verankert ist und sich damit auch sprachlich offenbaren muss.

Dass wir "Krieg" denken, ist den Menschen aber garnicht bewusst. Wir lernen die Sprache als kleine Kinder, übernehmen die Denkweisen und Formulierungen von Familie und Freunden, und sie gehen uns so in Fleisch und Blut über, dass wir meist nicht mehr über unsere Sprache nachdenken. Sogar spirituell denkende und handelnde Menschen sind sehr überrascht, wenn ihnen die Gewalt in ihrer Sprache klar wird.

Es ist vielleicht wichtig, erst einmal klarzustellen, was ich mit "Krieg denken" und "aggressiver Sprache" meine:
Ich meine damit jede Äußerung von "Kampf" - nämlich alles 'Gegen etwas sein'.
Wir kämpfen gegen Krieg und Aggressivität, gegen Fremdenfeindlichkeit und Jugendkriminalität, sind gegen Korruption, gegen Benachteiligung anderer Menschen, gegen Ausgrenzung von Behinderten, gegen bestimmte Parteien, gegen die Umweltverschmutzung, gegen die Abholzung des Regenwaldes, usw.
Wir kämpfen aber auch für den Frieden, für Gleichheit aller Menschen, für ein friedliches Nebeneinander von Menschen aller Nationen, fordern ein für das Recht der Tiere auf artgerechte Haltung, setzen uns ein für und gegen, und denkt nur an die regelmäßigen Wahlkämpfe...

Für manche Menschen ist alles 'Kampf', ja, das Leben selbst ist für sie Kampf. Sie kämpfen andauernd mit sich selbst, kämpfen gegen überflüssige Pfunde, kämpfen an gegen Appetit, kämpfen gegen ihre Laster, kämpfen gegen Andere, gegen ihre Benachteiligung, für ihre Anerkennung, kämpfen um ihren Lebensunterhalt, kämpfen für ihre Rente, kämpfen gegen Unverstand an, schlagen Konkurrenten aus dem Feld, streiten um ihr Recht, verteidigen sich gegen andere Meinungen, kämpfen gegen die Umweltverschmutzung...

Wir haben nicht nur Krieg und Kampf, sondern auch das Jagen, das Erlegen, das Töten von Tieren - sei es als "Jagdvergnügen" oder als perversierte Massentierhaltung in uns integriert, denken nicht mehr darüber nach und sehen es als Selbstverständlichkeit an. Die überquellenden Supermarktauslagen in der Fleischabteilung erregen in uns kein Grauen. Das Töten von Tier und Mensch (letzteres im Krieg, im Kampf gegen den Terrorismus, usw.) zu unserem eigenen Nutzen hat die unbedingte ACHTUNG vor allem Leben relativiert...

Wir empfinden es als selbstverständlich und normal, zu sagen...

Etwas ist bombensicher
Etwas hält bombenfest
Etwas ist für uns ein Schlag ins Gesicht
Ein Schachzug unseres Konkurrenten ist für uns ein Schlag ins Genick
Wir werden von unseren Kontrahenten geschlagen
Es geht um jemandes Kopf
Jemand hat den Kopf in der Schlinge
Wir strecken die Waffen, wenn wir nicht weiterwissen
Wir geben uns geschlagen, wenn der Gegner zu stark ist
Wemand schießt quer
Der andere wird außer Gefecht gesetzt
Wir versuchen etwas aufzubrechen
Etwas haut uns die Beine weg
Wir werfen den Handschuh (das war früher eine Aufforderung zum Duell)
Es wird ein (Rede-)Duell ausgefochten
Wir sind unschlagbar
Unsere Gegner geben sich geschlagen
Sie kapitulieren
Wir beziehen oder nehmen Stellung
Es gibt eine Fußballschlacht
Wir schlagen Konkurrenten aus dem Felde
Wir gehen strategisch vor
Eine Nachricht schlägt ein wie eine Bombe
Jemand bekommt einen Schuss vor den Bug
Jemand geht in die Falle
Es beginnt die Jagd bzw. die Hatz auf jemanden
Wir pirschen uns an jemanden heran
Jemand wird eingekreist
Der Gegner hat keinen Fluchtweg offen
Der Gegner wird in die Flucht geschlagen
Er schlägt sich in die Büsche
Das ist ein (Voll-)Treffer!
Der Wahlkampf polarisiert die Parteien
Die Parteien kämpfen um jeden Wähler
Wir schlagen unsere Gegner
Die Handelskette bricht mit einer Strategie in des Gegners Flanke ein
Die Fußballspieler schießen Bälle ins Tor
Wir werfen die Flinte ins Korn
Wir zerreißen uns für jemanden
Jemand reißt sich für etwas ein Bein aus
Worte wie: müssen - kämpfen - zwingen - siegen - verlieren
...

Die Sprache des Sports, besonders des Fußballs, ist eng durchsetzt mit Kriegs-Begriffen. Es heißt ja auch nicht unberechtigt, dass der Sport der Stellvertreter des Krieges zwischen den Völkern ist, weil Sportwettkämpfe viele Aggressionen lösen. Und so hat auch die Sportsprache die Kriegssprache weitgehend übernommen, besonders natürlich der Fußball.

Aber alles "Für etwas kämpfen" und "Gegen etwas sein", alles "Streiten für und gegen", alles "Sich einsetzen für und gegen" , alles "Gegen etwas sein" ist aber ALTES DENKEN - DER IRRTUM. Niemand spürt mehr, wie tief das 'gegen' in unsere Wahrnehmung und Sprache eingedrungen ist. Es ist uns so vertraut, dass wir es garnicht mehr als gewaltsam ansehen. Es ist für uns sogar schwierig geworden, es zu erkennen, und doch IST ES GEWALT, das ist ja das Schlimme! Denn es wirkt ja gegen uns, wie alle Gewalt! Die Kriegssprache ist so gebräuchlich geworden, dass keiner sie mehr wahrnimmt.

DIE SPRACHE IST SPIEGELBILD UNSERES HERZENS. WIR DENKEN UND FÜHLEN, SO WIE WIR SPRECHEN, UND LEBEN DIE ENERGIE UNSERER WORTE. UNSERE WORTE TRANSPORTIEREN DIE ENERGIE DER BEGRIFFE, DIE SIE ENTHALTEN, OB ES UNS BEWUSST IST ODER NICHT.

Weiterlesen ... http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

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<< DIE SPRACHE IST SPIEGELBILD UNSERES HERZENS. WIR DENKEN UND FÜHLEN, SO WIE WIR SPRECHEN, UND LEBEN DIE ENERGIE UNSERER WORTE. UNSERE WORTE TRANSPORTIEREN DIE ENERGIE DER BEGRIFFE, DIE SIE ENTHALTEN, OB ES UNS BEWUSST IST ODER NICHT. >>

Wäre schön zu wissen, *hylozoik*,
wer dies wörtlich so gesagt hat,
aber niemandem wäre es zu verdenken,
wenn ER mir diese Worte AUCH in den Mund gelegt hätte.

Bernies Sage​
 
Wäre schön zu wissen, *hylozoik*,
wer dies wörtlich so gesagt hat,
aber niemandem wäre es zu verdenken,
wenn ER mir diese Worte AUCH in den Mund gelegt hätte.

Bernies Sage​
Wer finden will ... :foto:
Die Urherberin dieser website ist
MARYAM
Gemäß den geltenden Gesetzen als Mensch registriert unter:
Sabine Friedrichs
http://www.puramaryam.de/maryam.html
Wer mich in Bezug auf diese Seite anspricht,
möge respektieren, dass ich MARYAM BIN,
dass MARYAM diese website erstellt,
und dass nur MARYAM,
nicht aber Sabine Friedrichs,
Euch antworten kann.
http://www.puramaryam.de/home.html#im

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iesst'' bzw. ''heute ins Auge gestochen ist''. :eek:
https://www.denkforum.at/threads/standhaftigkeit-versus-starrsinn-wo-ist-die-grenze.16990/
Ich vermeide (inzwischen) derartige Grausamkeitsfloskeln, die nicht selten
von Altvorderenen, unreflektiert an Nachgeborene weitergegeben werden.
Zu dumm, ''saudumm'' ''wie ein Schuss ins Knie'' ''ihr blöden Hunde'' ... :p
Okay, hylozoik, ich habe mich hier nicht sehr fein ausgedrückt. Würde dieses oder jenes "geht mir durch den Kopf" durchgehen ?

Auch keine Mimose verletzen wollend (ich bin selbst schon einmal so genannt worden)

Zeili
 
Okay, hylozoik, ich habe mich hier nicht sehr fein ausgedrückt. Würde dieses oder jenes "geht mir durch den Kopf" durchgehen ?

Auch keine Mimose verletzen wollend (ich bin selbst schon einmal so genannt worden)

Zeili
Hm, was weiss ich was ''fein'' is? - und schon gar nicht,
für was Allegorien gut sein sollen? :dontknow: :clown1:

Mir tut der kranke, morbide, gewaltige Wortgebrauch weh,
und da re-agiere ich eben sofort
- zur Ableitung, Umleitung, Überleitung
... zum Friedlichen, Lebendigen, Gesunden (o;

Ja genau, wie Mimosen - die zeigen ihre Abneigung auch gleich,
da tun sich so manche Menschen schwer
(im zeigen und auch ertragen) ... :buegeln:

220px-Mimosa_Pudica.gif


PS: Aber Menschen mit Pflanzen vergleichen, ist auch so eine
ang'lernte ''Ahnenkrücke'' - warum nix eigenes? :reden: :schaf:
 
Zuletzt bearbeitet:

Salbungsvolles Wortklauberei-Geschwafel.

hylozoik schrieb:
[...]
Aber alles "Für etwas kämpfen" und "Gegen etwas sein",
alles "Streiten für und gegen",
alles "Sich einsetzen für und gegen" ,
alles "Gegen etwas sein" ist aber ALTES DENKEN - DER IRRTUM.
[...]
hylozoik,
in letzter Konsequenz ist dieses ganze Räsonnieren über
Gewalt in der Sprache nichts weiter als Wortklauberei.

Greifen wir aus dem verlinkten Text von MARYAM
ein Beispiel heraus:
MARYAM schrieb:
[...]
Anstatt mit sich selbst zu kämpfen,
kann man mit sich ringen - das trifft auch das,
was damit gemeint ist, viel genauer.

Es bedeutet nämlich, seine eigenen engen Grenzen
durch Selbstreflektion zu überwinden
und damit zu überschreiten (transzendieren).
[...]
Macht es in meiner psychischen Verfasstheit denn wirklich
einen Unterschied, ob ich meinen Zwiespalt als ein
"mit mir ringen" oder ein "mit mir kämpfen" bezeichne?

Auf mich wirkt diese Wortklauberei als salbungsvolles Geschwafel.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Für mich arbeitet das Denken in Sprache. Begriffe (und zugeordnete Erlebnisse) sind seine Materialien. Vergleichen ist sein Werkzeug. Also Gleichsetzen und Unterscheiden. Je feiner die Begriffe den jeweiligen Umständen/Dingen... zugeordnet werden, umso feiner das Denken. Daher der Versuch uns mit Hilfe des Medienapparrates in umgekehrte Bedeutungen und die Jugendlichen in diese Türkensprache zu zerren. "Ich mach disch Krankenhaus" oder "doppelplusgut". Wir befinden uns dabei bereits in einem viel weiter hinten liegenden Stadium der Gewalt, in dem Begriffe unerwünscht sind, bzw. sogar verboten werden. Sieht man an den Debatten um "Stolz".

Gewalt ist für mich allgemein in einem Anfangsstadium der Unterschied zwischen dem was ist und dem was sein sollte. Auf Sprache bezogen, vielleicht bereits die bewußte falsche Zuordnung, wie es in den Medien laufend geschieht.

Ob ich mir aber damit einen Gefallen tue, wenn ich mich bei jeder Verwendung von "ich müsste jetzt" oder "kriege ich das von dir" korrigiere? Ich bezweifle das. Mir kommt das vor wie diese Esoterikdamen, die mich immerzu angrinsen müssen. Auch wenn sie von mir "die Schnauze voll" haben.
 
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Salbungsvolles Wortklauberei-Geschwafel.

........... in letzter Konsequenz ist dieses ganze Räsonnieren über
Gewalt in der Sprache nichts weiter als Wortklauberei.
.........
.......... denn wirklich
einen Unterschied, ob ich meinen Zwiespalt als ein
"mit mir ringen" oder ein "mit mir kämpfen" bezeichne?

Auf mich wirkt diese Wortklauberei als salbungsvolles Geschwafel.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Es gibt nun mal in jeder Sprache Termini, die aus Fachsprachen in den allgemeinen Wortschatz eindrangen.
Denkt einer von Euch an Gewalt, wenn er ein Buch aufschlägt?
Und doch kommt es davon, dass früher Ober- und Unterseite des Buchumschlages durch Riegel verbunden waren, die durch einen Schlag auf das Buch geöffnet wurden.
Es steckt also keine Gewaltphantasie hinter diesem Terminus, sondern eine mechanische Tätigkeit.
 
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