AW: Sinn des Lebens
Ja es gibt auch Menschen die denken über soetwas Nie nach - wieso eigentlich?
Wieso gibt es soviel Ungerechtigkeiten?
Das ständige Zweifeln macht mich langsam verrückt :-(
Das sind 3 zentrale Fragen zu dem Thema, Freespirit, wo man vllt. einige Antworten finden kann.
Manche Menschen denken nie darüber nach: Das stimmt nicht ganz, sonst wären sie keine Menschen. Die Frage nach dem Sinn hat sich der Mensch gestellt, sobald er sich seiner selbst und der vergänglichen Zeit bewusst war: Der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft! Das ist das Wichtigste in meinen Augen, was den Menschen wirklich vom Tier unterscheidet. Dazu braucht er Hilfen und Erklärungen, Hoffnungen und Tröstungen (z.B. die Religion, die kein Tier hat!).
Ungerechtigkeiten sind eine subjektive, menschliche Empfindung. Gibt es sie wirklich?
Der Sinn liegt darin, dass du dir Ziele suchst und sie brauchst: Arbeit, Liebe, Familie, Freundschaft, Freizeit...
So gesehen gibt es die Ungerechtigkeit vlt. gar nicht wirklich. Wenn du deine Ziele mehr oder weniger gut umsetzen kannst, bist du zufrieden, du siehst einen Sinn darin.
Du brauchst aber sofort wieder neue Ziele, vielleicht auch so ein tolles Auto wie der Nachbar. Aber so geht es auch den Reichen und angeblich Bevorzugten. Sie brauchen immer wieder neue Ziele, einen neuen Sinn.
Deshalb ist es sehr oft der Fall und es sind keine Worthülsen, wenn der einfache Mensch oft glücklicher ist als der Reiche und Superreiche. Oder zumindest genauso zufrieden und unzufrieden. Nicht was du hast, ist das Primäre und Entscheidende, sondern wie du damit zufrieden sein kannst, meine ich.
Je mehr Leere wir verspüren, umso mehr suchen wir nach dem Sinn, wenn das auch nicht der einzige Grund dafür sein muss.
Als Wiener kennst du wahrscheinlich Spira und deren Heiratsgeschichten. Da tritt diese Sinnfrage und Leere sehr oft auf, vom Langzeit-Arbeitslosen bis zum Akademiker. Die Partner Suchenden fühlen sich alleine, sie fühlen ein tiefes Loch, sie finden in der Einsamkeit keinen Sinn, auch wenn sie mitten unter vielen Leuten leben.
Die Gegenwart zählt.
Die Vergangenheit sind Erinnerungen, man kann für die Gegenwart etwas mitnehmen.
In der Gegenwart planen wir für die Zukunft, aber sobald die Zukunft Gegenwart ist, brauchen wir schon wieder neue Ziele, einen neuen Sinn.
Das "ständige Zweifeln", wie du es formulierst, ist die Sinnsuche, von der wir ständig angetrieben werden.
Wer in der Gegenwart zu wenig Sinn findet, vllt. von Enttäuschungen aus verschiedensten Gründen geprägt, wird den Sinn sehr stark in der Zukunft sehen: Die Religion etwa gibt Hoffnung, zugleich auch Stärke für die Gegenwart, und wer daran glauben will und kann, sollte deshalb in meinen Augen nicht verspottet oder angegriffen werden. Er versucht seinem Leben auch Sinn zu geben und wir haben mMn nicht zu werten, wie jedes Individuum mit seiner Lebensplanung umgeht.
Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen, die bei der Sinnfindung eine wichtige Rolle spielen. Positive Verstärkung ist eine schöne Aufgabe, eine Herabsetzung anderer gibt uns leider auch oft einen Sinn (Selbstbestätigung), wenn auch einen fragwürdigen.