AW: Religion und Naturwissenschaft
Lassen sich Religion und Naturwissenschaft unter einen Hut bringen?
Kann man als religiöser Mensch der Wissenschaft glauben, ohne dass der Glaube an Gott auf der Strecke bleibt?
Oder mehr noch:
Kann man als wissenschaftsorientierter Mensch an eine Gottheit glauben?
Was denkt ihr?
Sunnyboy
Lieber Sunnyboy,
ich meine, nichts einfacher als das. Egal wie man zur Religion steht, entzieht sich die Frage nach Gott immer jeglicher Logik und daran wird sich voraussichtlich auch niemals etwas ändern. Gerade mangels logischer Nachprüfbarkeit tritt Glauben prinzipiell gar nicht in Widerspruch zu den Naturwissenschaften. Ergo ist Glauben immer daneben möglich.
Eine andere Frage ist natürlich, ob nicht der Glaube immer mehr auf der Flucht vor den Naturwissenschaften ist. Grotesk wird es daher beizeiten zumindest, wenn sich die Disziplinen vermengen. Das Parade-Beispiel ist natürlich Darwin und demgegenüber fundamentalistische Strömungen. Als auch nur ansatzweise aufgeklärter Mensch wirken die Versuche beispielsweise der Kreationisten oder Vertreter des "intelligent" design einfach nur abstrus.
Beängstigend wird es gar, wenn man sich vergegenwärtigt, welche Macht derlei Strömungen z.B. in den USA ausüben.
Dabei wäre das "Problem" ganz einfach zu lösen, nämlich durch eine Abkehr vom Fundamentalismus.
Andererseits macht das Beispiel der Evolutionstheorie auch folgendes deutlich:
Nämlich dass dem "Wunder der Schöpfung" zumindest in seiner Entwicklung der Boden entzogen wurde. Nicht nur, daß der Mensch, die Krone der Schöpfung und der Affe gemeinsame Vorfahren haben: Nein, viel schlimmer, auch durch Zufall entsteht Ordnung. Das geht zweifelsohne ans Eingemachte.
Trotzdem, jenseits des Fundamentalismus lassen sich Glauben und Naturwissenschaft gut miteinander vereinbaren. Freilich muß die Grundentscheidung jeder für sich selbst treffen.
Viele Grüße
Zwetsche