Animus
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- 24. Januar 2008
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AW: Christliche Märtyrer
Hallo Pispezi!
Ich glaube du bringst da jetzt ein paar Dinge durcheinander. Zuerst mal hat Konstantin keine Christianisierung gewaltsam vorangetrieben. Er hat das Christentum erst erlaubt, die Religionsfreiheit eingeführt, sonst gar nichts. Unter Kaiser Theodosius wurde das Christentum dann Staatsreligion. Mit wie viel Gewalt das verbunden war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Erst Karl der Große hat Europa zwangschristianisiert.
"Diese ganze kirchliche Märtyrerverehrung" musst du nicht verlogen und abstoßend finden. Die, die als Märtyrer verehrt werden, waren nämlich nicht Missionare, die irgendwo "im Kampf gegen die Heiden" gefallen sind, sondern Leute, die aufgrund ihres Glaubens hingerichtet wurden und sich nur allzu oft nicht einmal gewehrt haben, sondern im Gegenteil für ihre Mörder gebetet haben (Stefanus: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"). Inwieweit du das vernünftig findest ist wieder eine andere Sache, aber die christlichen Märtyrer waren alles andere als Kriegstreiber.
lg, Animus
Hallo Tarra,
darf ich daran erinnern, dass von Deinen hochedlen christlichen Missionaren bzw. deren Hilfstruppen viele "Heiden" ebenso im "Namen der einzig wahren Lehre" umgebracht wurden? Die Christianisierungswelle die von Kaiser Konstantin gewaltsam vorangetrieben wurde, war von massenhaften Morden und anderen Gewalttaten begleitet. Denn es war eine reine Machtfrage, dass die "Heiden" christlich werden sollten. Christianisiert = unterworfen, hieß es nämlich. Da gibt es nichts mit "heiligem Nebel" zu beweihräuchern, die ganze Missionierung war ein einziger großer Unterwerfungskrieg.
Deshalb finde ich diese ganze kirchliche Märtyrerverehrung verlogen und abstoßend.
LG, pispezi
Hallo Pispezi!
Ich glaube du bringst da jetzt ein paar Dinge durcheinander. Zuerst mal hat Konstantin keine Christianisierung gewaltsam vorangetrieben. Er hat das Christentum erst erlaubt, die Religionsfreiheit eingeführt, sonst gar nichts. Unter Kaiser Theodosius wurde das Christentum dann Staatsreligion. Mit wie viel Gewalt das verbunden war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Erst Karl der Große hat Europa zwangschristianisiert.
"Diese ganze kirchliche Märtyrerverehrung" musst du nicht verlogen und abstoßend finden. Die, die als Märtyrer verehrt werden, waren nämlich nicht Missionare, die irgendwo "im Kampf gegen die Heiden" gefallen sind, sondern Leute, die aufgrund ihres Glaubens hingerichtet wurden und sich nur allzu oft nicht einmal gewehrt haben, sondern im Gegenteil für ihre Mörder gebetet haben (Stefanus: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"). Inwieweit du das vernünftig findest ist wieder eine andere Sache, aber die christlichen Märtyrer waren alles andere als Kriegstreiber.
Irgendjemand im Forum hat folgendes Zitat von Robert Musil als Signatur:Diese Verachtung des "sündigen Fleisches", die allen monotheistischen Religionen gemeinsam ist, hat unabsehrbare Schäden angerichtet, von denen die Geringschätzung, ja Verachtung der Frauen in allen drei "Monos" besonders hervorsticht.
Das haben einige edle Herren ausgenutzt und Teile der Lehre wie von dir geschildert interpretiert. Das heißt jedoch nicht, dass diese Religionen prinzipiell frauenfeindlich wären.Es gibt schlechterdings keinen bedeutenden Gedanken, den die Dummheit nicht anzuwenden verstünde, sie ist allseitig beweglich und kann alle Kleider der Wahrheit anziehen. Die Wahrheit dagegen hat jeweils nur ein Kleid und einen Weg und ist immer im Nachteil.
lg, Animus