Aktivdenker
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- 19. Oktober 2008
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AW: Plädoyer für das Leben
ICH Hand hebend, mich nicht dafür schämend, dass ich eine sehr glückliche Kindheit erleben durfte....
Meine Eltern haben mich gewünscht (Wunschkind), sie haben mich erkannt, nach meinem Willen gefragt, meine Meinung erhört, meine Talente gefördert, mit meinen Späßen und Witzen zusammen gelacht, über meine Traurigkeit und Enttäuschung geweint, mit meinen Kämpfen (in Schule und Gesellschaft) zusammen gekämpft, ja sie haben mich so geliebt, wie ich bin, mit meinen Verrücktheiten, mit meinem Querkopf.
Mein Eltern, Großeltern und Geschwister waren sehr stolz auf mich, denn sie haben die Liebe, die sie mir entgegenbrachten niemals heimlich getan, sondern öffentlich haben sie sich zu mir bekannt. Meine Freunde waren die Freunde des Hauses. Es gab nur die eine Regel, dass es keine Regeln gab.
Mein Vater war Freidenker, Naturphilosoph, Mykologe, Bootsbauer, Kunsthandwerker und meine Mutter war Köchin, Kellnerin, die spontane, leidenschaftliche, gefühlvolle, laute Frohnatur, das Oberhaupt der Familie...
Zwischen beiden lag ein ewiger Streit, um den Glauben, den mein Vater im Krieg verloren hatte. Es wurde täglich diskutiert, täglich war Besuch zu Hause von Freunden, Bekannten von Familienangehörigen. Wir waren nie allein. Im Haus meiner Eltern trafen sich Mitglieder der Freien Bürgerrechtsbewegung, sie selbst waren politisch neutral, aber in der APO.
Kunst, Kultur, Musik, Theater, Oper, Tanz, Schauspiel, Aktion - all das war Tagesprogramm und auch die befreundeten Mitmenschen meiner Eltern formten mich nicht, sondern förderten das, was in mir steckte.
Dafür danke ich ihnen von ganzen Herzen und hoffe so sehr, dass man Kinder zu dem heranwachsen lässt, was in innen ist, wonach ihnen ist, dass man Talente fördert, sie nicht nur einseitig bildet, dass mit mit ihnen lacht und weint, das man das echte Leben lebt, um nicht später zu erkennen, dass man gar nicht gelebt hat, sondern nur die Funktionalität, die Anpassung an die Normung, die pseudogesellschaftlichen Erwartungen er_zogen hat.
Wer Kinder (er)zieht, hat weder das das Urteil des Königs Salomo oder auch den Kaukasischen Kreidekreis verstanden - leider.
Axl
Ich wollte, es höben hier einmal alle die Hand, die von sich sagen zu können glauben, dass sie ohne Verletzungen durch die Eltern aus der Kindheit rauskamen.
Ich glaube, dass kein Prozent der Menschen das von sich sagen wird.
Wir brauchen alle ein Leben, um die Verfehlungen unserer Eltern an uns gut zu machen. Und wirkliche gelingen tut das wenigen. Mir ist es noch nicht gelungen.
Gruß Fritz
ICH Hand hebend, mich nicht dafür schämend, dass ich eine sehr glückliche Kindheit erleben durfte....
Meine Eltern haben mich gewünscht (Wunschkind), sie haben mich erkannt, nach meinem Willen gefragt, meine Meinung erhört, meine Talente gefördert, mit meinen Späßen und Witzen zusammen gelacht, über meine Traurigkeit und Enttäuschung geweint, mit meinen Kämpfen (in Schule und Gesellschaft) zusammen gekämpft, ja sie haben mich so geliebt, wie ich bin, mit meinen Verrücktheiten, mit meinem Querkopf.
Mein Eltern, Großeltern und Geschwister waren sehr stolz auf mich, denn sie haben die Liebe, die sie mir entgegenbrachten niemals heimlich getan, sondern öffentlich haben sie sich zu mir bekannt. Meine Freunde waren die Freunde des Hauses. Es gab nur die eine Regel, dass es keine Regeln gab.
Mein Vater war Freidenker, Naturphilosoph, Mykologe, Bootsbauer, Kunsthandwerker und meine Mutter war Köchin, Kellnerin, die spontane, leidenschaftliche, gefühlvolle, laute Frohnatur, das Oberhaupt der Familie...
Zwischen beiden lag ein ewiger Streit, um den Glauben, den mein Vater im Krieg verloren hatte. Es wurde täglich diskutiert, täglich war Besuch zu Hause von Freunden, Bekannten von Familienangehörigen. Wir waren nie allein. Im Haus meiner Eltern trafen sich Mitglieder der Freien Bürgerrechtsbewegung, sie selbst waren politisch neutral, aber in der APO.
Kunst, Kultur, Musik, Theater, Oper, Tanz, Schauspiel, Aktion - all das war Tagesprogramm und auch die befreundeten Mitmenschen meiner Eltern formten mich nicht, sondern förderten das, was in mir steckte.
Dafür danke ich ihnen von ganzen Herzen und hoffe so sehr, dass man Kinder zu dem heranwachsen lässt, was in innen ist, wonach ihnen ist, dass man Talente fördert, sie nicht nur einseitig bildet, dass mit mit ihnen lacht und weint, das man das echte Leben lebt, um nicht später zu erkennen, dass man gar nicht gelebt hat, sondern nur die Funktionalität, die Anpassung an die Normung, die pseudogesellschaftlichen Erwartungen er_zogen hat.
Wer Kinder (er)zieht, hat weder das das Urteil des Königs Salomo oder auch den Kaukasischen Kreidekreis verstanden - leider.
Axl
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