Leute, vergesst die Moral!
Ich möchte an dieser Stelle Brecht zitieren, denn "erst kommt das Fressen und dann die Moral"!
Wir müssen einfach kapieren, dass es ums Fressen geht, früher oder später ums nackte Überleben.
Konzernchefs schauen auf ihr "Fressen", auf ihre Interessen. Dass sie dabei die Moral links liegen lassen, gefällt mir zwar nicht, is' aber so.
Wenn wir auch auf unser "Fressen" schauen und unsere Interessen vertreten würden, würde vieles anders aussehen. Wir würden dann nicht mehr den Reichen und Mächtigen in die Hände spielen.
Offensichtlich - und ich sage das nicht gern - ist der Leidensdruck noch nicht groß genug, dass wir zu solchem Umdenken und zu solchen Veränderungen bereit wären.
Jean Zieglers Worte, die Miriam zitiert, sind (leider!) nicht unhaltbar.
Übrigens: vielleicht wollt Ihr in diesem Zusammenhang mal da reinschauen:
http://www.thehungersite.com/cgi-bin/WebObjects/CTDSites
da kann man durch Anklicken mit Spenden von Sponsoren helfen.
Was die "schädlichen Strukturen" betrifft: die sind zum Teil von außen verursacht worden, z.B. durch wirtschaftliche Ausbeutung und auch durch Waffenlieferungen in Krisengebiete. Hier stimme ich dir zu, dass wir diese "Steuerung" sein lassen sollten.
Vor vielen Jahren, vielleicht habe ich es schon irgendwo erwähnt, las ich auf einer Jutetasche:
LG
Jane
Ich möchte an dieser Stelle Brecht zitieren, denn "erst kommt das Fressen und dann die Moral"!
Wir müssen einfach kapieren, dass es ums Fressen geht, früher oder später ums nackte Überleben.
Konzernchefs schauen auf ihr "Fressen", auf ihre Interessen. Dass sie dabei die Moral links liegen lassen, gefällt mir zwar nicht, is' aber so.
Wenn wir auch auf unser "Fressen" schauen und unsere Interessen vertreten würden, würde vieles anders aussehen. Wir würden dann nicht mehr den Reichen und Mächtigen in die Hände spielen.
Offensichtlich - und ich sage das nicht gern - ist der Leidensdruck noch nicht groß genug, dass wir zu solchem Umdenken und zu solchen Veränderungen bereit wären.
Warum stört dich das mehr als die Tatsache, dass viele Konzerne nicht nur die Umwelt schädigen, sondern in vielfältiger Weise auch den Menschen direkt schaden und sich dabei dumm und dämlich verdienen?Robin schrieb:Dass sie auch ökonomisch sowohl von den Missständen als auch von ihren Moralprodukten (Bücher, Sendungen usw.) profitieren, würde ihnen ja niemand unterstellen, oder ...?
Wie kommst du darauf? Das eine schließt das andere glücklicherweise ja nicht aus. Natürlich ist eine demokratische Lösung möglich, sogar eine, die den von vielen heißgeliebten Gesetzen des freien Marktes gehorcht!dextra schrieb:auf demokratischem weg wird sich wohl keine lösung finden da niemand bereit ist sich von seinen pfründen zu trennen.
Gutes Argument, Miriam! Gefällt mir!Miriam schrieb:Aber ich denke nicht, dass diejenigen die uns Bücher, Filme, Interviews, etc... liefern um uns über den Zustand dieser Welt zu informieren, auf ihr Honorar verzichten müssten um glaubhaft zu werden.
Frage: Würde es dich moralisch empören, wenn ich nach Afrika fahren würde, einer Mutter ein paar Packungen Babymilchpulver verkaufen würde, mit dem Argument, dass sie dem Säugling nur so alles geben kann, was er braucht und ihre Muttermilch nicht nahrhaft genug ist und die Reichen ihre Kinder auch so ernähren, obwohl ich genau weiß, dass diese Frau nur schmutziges Wasser zur Verfügung hat und das Baby dann davon krank wird und wahrscheinlich stirbt? Aber ich hab halt mein Geschäft gemacht. Du meinst, das würde doch niemand tun? Hätte ich auch gedacht. Nestle hat's aber getan (vor Jahren).Robin schrieb:Was mich stört, ist eine Formulierung wie:
Zitat:
Das heißt, dass ein Kind welches vor Hunger stirbt, heute, jetzt, in diesem Moment wo wir reden. ermordet wird.
Solche Formulierungen finde ich fragwürdig. Sie ist nicht nur unhaltbar, ich finde sie auch moralisch fragwürdig. Man darf nicht alles über dieselbe moralische Empörtheitsschiene fahren und komplexe Probleme, auch wenn sie massenhaften Tod bedeuten, mit Mord gleichsetzen. Die Formulierung suggeriert eine bewusste, verabscheuungswürdige tat aus niederen Motiven. Diese gibt es aber nicht, weil es nicht "den Täter" oder "die Motive" gibt.
Jean Zieglers Worte, die Miriam zitiert, sind (leider!) nicht unhaltbar.
Übrigens: vielleicht wollt Ihr in diesem Zusammenhang mal da reinschauen:
http://www.thehungersite.com/cgi-bin/WebObjects/CTDSites
da kann man durch Anklicken mit Spenden von Sponsoren helfen.
Na, aber sicher kann man behaupten, dass Verbesserungen zustande kommen, wenn man dies oder jenes verändert! Da fehlen dir entweder Informationen oder du gehörst selbst der größten Religionsgemeinschaft der westlichen Welt an, nämlich der Technik-, Fortschritts- und Wirtschaftsgläubigen. Nichts für ungut, Robin!Robin schrieb:Ich glaube nicht, dass wir weiterkommen, wenn wir Moral und Gewissen so einseitig zuweisen. Ein Konzernchef ist kein Raubtier, viele dieser Menschen tun Gutes. Und die Aktivisten sollten sich nicht so schamlos als die Auserwählten der Moral gerieren.
Das Problem liegt in der Komplexität der Probleme an sich. Es gibt schädliche Strukturen, doch kein Mensch kann "guten Gewissens" behaupten, wenn man dies oder jenes verändere, käme am Ende mit Sicherheit eine Verbesserung zustande. Ist sein Wissen sicher genug, um sein Gewissen zu stärken? Hat man nicht schon so viele Beispiel misslungener Steuerung von außen gesehen?
Was die "schädlichen Strukturen" betrifft: die sind zum Teil von außen verursacht worden, z.B. durch wirtschaftliche Ausbeutung und auch durch Waffenlieferungen in Krisengebiete. Hier stimme ich dir zu, dass wir diese "Steuerung" sein lassen sollten.
Vor vielen Jahren, vielleicht habe ich es schon irgendwo erwähnt, las ich auf einer Jutetasche:
"HUNGER IST KEIN SCHICKSAL"
was ich damals noch nicht verstand. Heute ist mir klar, was damit gemeint ist und was ich selbst (und wir alle) dazu beitragen.LG
Jane