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Philosophie nur noch ein Forum?

Joli03

New Member
Registriert
22. Oktober 2006
Beiträge
12
Ist es nicht herrlich, wie viele hier diskutieren? Welche Themen diskutiert werden mit welchen Antworten?
Aber sagt selbst: Was passiert tatsächlich?
Wer heute Philosophie studiert hat einige Probleme sein Brot zu erwerben - richtig oder falsch? - und warum ist dies so?
Wer heute in die Schule geht findet in den Unterrichtsbüchern fast nichts oder verfälschte Rudimente aus dem Bereich Philosophie und teilweise auch Geschichte - ist dies so, warum ist dies so und was kommt hierbei heraus?

Und das alles bei einer Wissenschaft, die existenziell für unsere Gesellschaft ist. Nur die Philosophie bringt uns die in der Gesellschaft vorhandenen Gesetze nahe wie auch die Wechselwirkungen zwischen Natur und Gesellschaft als letztendlich der Spiegel unseres Bewußtseins, also unserer selbst als Individuum und daraus folgend als Gruppe und gesamte Menschheit.

Ist in der aktuellen Zeit Philosophie ein antagonistischer Widerspruch innerhalb der Gesellschaft, gefördert aus dem Willen, Gewinnmaximierung durch Globalisierung zu erreichen, egal was es kostet?

Oder wird es nicht Zeit, mit Hilfe der Philosophie neue Erkenntnisse auch aus der jüngsten Geschichte zu erkennen und nicht nur versuchen, Lösungsansätze zu finden, sondern dies auch zu tun?
 
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Joli03 schrieb:
Oder wird es nicht Zeit, mit Hilfe der Philosophie neue Erkenntnisse auch aus der jüngsten Geschichte
zu erkennen und nicht nur versuchen, Lösungsansätze zu finden, sondern dies auch zu tun?

Philosophie steht ja nicht gerade unter dem dringenden Verdacht,
praktikable Lösungen für die realen Probleme unserer Zeit anzubieten.

Gegen solch grausliche Verdächtigungen haben die Philosophen gründlich und wirksam vorgebaut.


Andersrum könnte man fragen:
Wer oder was hindert denn die Philosophen daran, reale Probleme zu lösen ?
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Hallo Joli03,

diese Fragen habe ich mir auch des öfteren gestellt. Ich bin draufgekommen, dass eine Erklärung der Zusammenhänge nur im Nachhinein gefunden werden kann. Vorhersagen treffen nicht zu, weil wir Menschen nicht imstande sind, alle Faktoren wahrzunehmen (und schon gar nicht zu berücksichtigen), die für ein bestimmtes Verhalten relevant sind.

Dazu kommt, dass es immer notwendig ist, vom aktuellen Ist-Zustand auszugehen.

Aber zu deiner Beruhigung, es verändert sich ja dauernd etwas. Und zwar genauso, wie wir es wollen. Du darfst ja nicht vergessen, dass nicht nur deine subjektive Vorstellung vom gemeinsamen Leben verwirklicht werden kann, sondern die Gesamtheit aller verschiedensten Vorstellungen der Menschen auf diesem Planeten. Das Ergebnis erleben wir, in jeder Sekunde unseres Lebens.

Du kannst deine Vostellungen, wie du es gern hättest, nur in deinem unmittelbaren Umfeld verwirklichen, aber du wirst sofort merken, dass du immer wieder mit den Wünschen deiner nächsten Mitmenschen in Konflikt kommst. Und so geht es jedem, jeder versucht etwas zu verwirklichen, der nächste will etwas anderes, ein Kompromiss nach dem anderen ist nötig, aber Schritt für Schritt entwickeln sich neue Situationen.

:blume1:
lilith
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

In welcher Zeitepoche war dies anders?

Ende des 19. Jahrhunderts, zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es viel mehr philosophische Bücher als heute

nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die frühen 80er war das Angebot ebenfalls reichhaltiger

das letzte bedeutsame Werk eines Philosophen war wohl fides et ratio von Papst Johannes Paul II


das Sterben der Philosophie verläuft parallel zum Sterben der Geographie
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

hallo,joli03!

gute frage, die du da stellst. antworten zur praktikabilität einer solchen wissenschaft gibt es auch in einer fernsehsendung von br-alpha über die philosophiegeschichte, manchmal etwas langatmig, aber ganz nett.

der mensch benutzt heutzutage seinen geist mehr denn je, aber er pflegt ihn nicht, hauptsache er arbeitet und bringt ergebnisse.
eine solch trainierende wissenschaft wie philosophie findet, da sie kein offenkundiges ergebnis leistet (wie auch geschichte und z.t. geographie u.a.).
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Philosophie (= Liebe zur Weisheit) ist keine Wissenschaft.
(Die heutige) Wissenschaft kennt weder Liebe noch Weisheit.
Es gibt diesertage deswegen kaum Philosophie, weil 98% der Bevölkerung wissenschaftsgläubig ist.
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Philosophie (= Liebe zur Weisheit) ist keine Wissenschaft.
(Die heutige) Wissenschaft kennt weder Liebe noch Weisheit.
Es gibt diesertage deswegen kaum Philosophie, weil 98% der Bevölkerung wissenschaftsgläubig ist.

würd' ich nicht so sagen. ich glaube, es gibt zwei arten der philosophie.

einmal die, die von jedem menschen durchgeführt werden kann, die philosophie im ursprünglichen sinne: sich gedanken über uns und um die welt machen.
die zweite art ist die, die ich als wissenschaft gelten lassen würde. sie handelt nach einer methodik, sie besitzt geschichte.
die wissenschaftliche philosophie ist diejenige, über die wir in diesem thread eigentlich reden.

was haltet ihr von der idee?
 
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AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Philosophie in der Form wie wir sie anerkennen, ist in meinen Augen eine Art Selbstbeschäftigung des Verstandes, eine Bastelstunde im Kindergarten. Ich kann nicht basteln. Mache alles falsch. Ich will etwas bauen. Und das mach ich auch.

Bernd
 
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