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Philosophie nur noch ein Forum?

AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Philosophie in der Form wie wir sie anerkennen, ist in meinen Augen eine Art Selbstbeschäftigung des Verstandes, eine Bastelstunde im Kindergarten. Ich kann nicht basteln. Mache alles falsch. Ich will etwas bauen. Und das mach ich auch.

Bernd

wenn man bastelt (= spekuliert),
findet man manchmal eine Konstruktion,
die sich selber trägt

wenn man seine gelungenen Konstrukte mit denen anderer Bastler vergleicht,
wird man klüger

irgendwann hat man dann die Meisterschaft im Basteln erreicht
 
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AW: Hubert, mach was !

Wer oder was hindert denn die Philosophen daran, reale Probleme zu lösen

Ich bin zwar neu in diesem Forum. Aber ich konnte in den vergangenen Jahren mit vielen Menschen aller Coleur diskutieren; und ich stelle immer das gleiche Problem fest. Es ist fast wie mit der Religion. Ich habe eine Meinung und an der halte ich fest. Ein Vorschlag: Wie wäre es, erst einmal die eigene Meinung mit den Augen anderer zu betrachten?

Zu den Philosophen folgendes (meine Hypothese): Wer Philosophie studiert oder sich in irgend einer anderen Art mit ihr beschäftigt muß wissen, daß diese Wissenschaft uns vor allen Dingen Aufklärung über die Gesetzmäßigkeiten innerhalb der menschlichen Gesellschaft einerseits und zwischen der menschlichen Gesellschaft und der gesamten Umwelt andererseits gibt und geben muß. Hier ist auch der fließende Übergang aus der Geschichte in die Zukunft. Denn ohne umfassendes Wissen über unsere Geschichte - wie kann ich daraus realisierbare Modelle für die Zukunft entwickeln?

Und: Vor dem gleichen Problem standen und stehen viele sogar namhafte Philosophen. Gefangen in einem engen Weltbild, hervorgerufen u.a. durch intolerante Erziehung und einer relativ einseitigen Ausbildung, wie können diese logische und objektive Erkenntnisse gewinnen?

Übrigends, es gibt einige Philosophen, die das erkannten, ihr Wissen erweiterten und uns real gangbare Wege aufzeigten. Nur will davon heute keiner mehr etwas wissen. "Modern ist konservativ, Veränderung ist?"
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Guten Morgen scilla,

Dein Vergleich mit dem Kindergarten ist gut. Aber mir fällt ein, ohne das basteln, das Erlernen meiner Feinmotorik, der Farben, der Werkstoffe und der Harmonie eines von mir fertiggestellten Objektes glaube ich, wäre ich in meinem späteren Leben nie in der Lage gewesen etwas vernünftiges zu bauen.
Und obwohl ich viel "baue" unterlaufen mir trotz dem häufig mehr Fehler als in der damaligen Bastelstube.

Unser Bewußtsein - unser Sein; ein Phänomen, dessen wir uns "bewußt" sein sollten. Wir haben in uns zwar eine Bastelstube. Nur ist diese äußerst effizient. Sie hat aber einen Nachteil: Ob diese Effizienz genutz werden kann und ob sie in die richtige Richtung benutzt wird, hängt wie immer von denen ab, die das Grundprogramm schreiben. Also Eltern und Geschwister, Erzieher und Lehrer, Freunde und Bekannte, die Medien wie die gesamte Umwelt und ein bisschen auch die Gene - richtig oder falsch ?
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Hi fusselhirn,

eine wissenschaftliche Frage an Dich: Alle - oder besser Einige finden Antworten, Biologen, Mediziner, Physiker, Chemiker, Mathematiker, Sprachwissenschaftler, Astrologen?, Politwissenschaftler ?, und noch viele andere mehr. Oh, ich vergaß Gesellschaftswissenschaften. Ist es nicht so, daß alle Antworten, ja sogar alle Fragen der Wissenschaften in der Philosophie als übergeordnete Wissenschaft ihre Zusammenhänge finden ? Z.B. Warum, weshalb, wohin oder warum nicht ?

Kann z.B. Physik und Chemie erklären, wie eine A-Bombe funktioniert?
Können diese Wissenschaften uns erklären, was unabhängig von den physischen Folgen (Nagasaki und Hiroshima) nach einer Explosion für Gesellschaftliche eintreten ?
Können sie auch erklären, weshalb wir keine bauen und einsetzen dürfen?

Viel Spass bei`m entfusseln
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Guten Morgen scilla,

Dein Vergleich mit dem Kindergarten ist gut. Aber mir fällt ein, ohne das basteln, das Erlernen meiner Feinmotorik, der Farben, der Werkstoffe und der Harmonie eines von mir fertiggestellten Objektes glaube ich, wäre ich in meinem späteren Leben nie in der Lage gewesen etwas vernünftiges zu bauen.
Und obwohl ich viel "baue" unterlaufen mir trotz dem häufig mehr Fehler als in der damaligen Bastelstube.

Unser Bewußtsein - unser Sein; ein Phänomen, dessen wir uns "bewußt" sein sollten. Wir haben in uns zwar eine Bastelstube. Nur ist diese äußerst effizient. Sie hat aber einen Nachteil: Ob diese Effizienz genutz werden kann und ob sie in die richtige Richtung benutzt wird, hängt wie immer von denen ab, die das Grundprogramm schreiben. Also Eltern und Geschwister, Erzieher und Lehrer, Freunde und Bekannte, die Medien wie die gesamte Umwelt und ein bisschen auch die Gene - richtig oder falsch ?

Tschuldigung, ich meinet Bernd bezügl. Zitat. Natürlich hast Dur recht.
 
Hubert, was machst du denn da ?!

Joli03,
wenn der Beitrag #13 eine Antwort auf die Frage
"Wer oder was hindert denn die Philosophen daran, reale Probleme zu lösen ?" sein sollte,
dann muss ich gestehen, ich hab's nicht kapiert, inwiefern das eine Antwort darauf ist.

Und zu ...
Joli03 schrieb:
... Wer Philosophie studiert oder sich in irgend einer anderen Art mit ihr beschäftigt
muß wissen, daß diese Wissenschaft uns vor allen Dingen Aufklärung über
die Gesetzmäßigkeiten innerhalb der menschlichen Gesellschaft einerseits und zwischen
der menschlichen Gesellschaft und der gesamten Umwelt andererseits gibt und geben muß.

... wäre zu sagen, wer sich ernsthaft mit diesen Fragen beschäftigt,
der weiß inzwischen längst, dass genau die obenerwähnte Aufklärung eben nicht
geboten wird, sondern eine Fülle mehr oder weniger weit danebenliegender Spekulationen.

Ganz abgesehen davon, dass der Gegenstand dieser Spekulationen auch nicht auf jene Fragen
beschränkt ist, die den Menschen betreffen.

"Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält" ist wesentlich mehr als nur
"was den Menschen betrifft".


Ein Vorschlag:
Wie wäre es, erst einmal die eigene Meinung mit den Augen anderer zu betrachten?
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

von Joli03: wenn man seine gelungenen Konstrukte mit denen anderer Bastler vergleicht, wird man klüger irgendwann hat man dann die Meisterschaft im Basteln erreicht
Auch wenn ich es nie bis zur Meisterschaft bringe, so ist mir die Anwendung im Leben und die Beeinflussung der Gedanken durch das Leben (Offenheit und Anwendbarkeit) wichtiger, als in meinem Kopf meisterhafte Konstruktionen zu errichten. Aber eben mir.

Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass eine schulmäßige Aufnahme von philosophischem Wissen hinderlich ist, aber mir scheint, dass Menschen, die aus einem inneren Interesse, auch aus anderen Berufen/Richtungen zur Philosophie kommen, notwendig sind, um bekannte Grenzen zu überwinden, Verbindungen herzustellen.
von Joli03:
Es ist fast wie mit der Religion. Ich habe eine Meinung und an der halte ich fest. Ein Vorschlag: Wie wäre es, erst einmal die eigene Meinung mit den Augen anderer zu betrachten?
Ja, seh ich auch so. Philosophie kann, indem sie sich selber „außen“ begrenzt, ebenso zum Aberglauben werden, wie (andere) Wissenschaft.

Vor dem gleichen Problem standen und stehen viele sogar namhafte Philosophen. Gefangen in einem engen Weltbild, hervorgerufen u.a. durch intolerante Erziehung und einer relativ einseitigen Ausbildung, wie können diese logische und objektive Erkenntnisse gewinnen?
Das seh ich ähnlich. Ohne die eigene Persönlichkeit zu erforschen, ebenso stammesgeschichtliche Erfahrungen, die sich im gemeinsamen "Un"-bewussten verankert haben, einzubeziehen, wird Philosophie beim einzelnen beinahe zwangsläufig im Aberglauben festhängen. Hier stellt sich wahrscheinlich für jeden irgendwann mal das Problem, reicht mein Leben überhaupt aus, um das alles zu erforschen und darüber hinaus noch zu etwas neuem zu gelangen. Ich weiß es nicht. Das Problem scheint mir, ich kann zwar tausende Bücher lesen und darüber nachdenken, aber diese „Bastelstunde des Verstandes“ muss in eigene Erfahrungen begleitend und mitunter kommentarlos einfließen, denn erst dort wird, vermutlich ohne willentliche Beeinflussung mal was neues auftauchen. Eher auftauchen als „erkannt werden“.

Warum es heute so wenige gibt, die sich mit neuen Gedanken oder interessanten Zusammenhängen äußern, scheint mir daran zu liegen, dass heute immer gleich eine Heerschar von Menschen über den einen herfällt, und dessen Buch, Texte, Reden, Gespräche, ja sogar seinen Lebenslauf lächerlich macht oder ihn mit Schlamm bewirft. Wir haben zu viele meinungsbildende Professoren, altgediente Schriftsteller, belesene Intellekthülle ..., die eben nicht die Sensibilität mitbringen, um neuem eine Chance zu lassen und eigenes immer wieder von neuem ins Spiel einsetzen. Mit dem Risiko, es komplett zu verlieren. Ohne hier finanziell unabhängig zu sein und auf seinen eigenen Namen und seine Größe keinen Wert zu legen, ohne eine große Portion Unverschämtheit usw. wird es beinahe unmöglich sein, in den Informationsmüll der Gesellschaft, noch etwas neues, anderes einzubringen. Nur liebe, sanfte, selbstlose Eigenschaften werden heute einfach nicht genügen, um der erdrückenden Meute von „Fachleuten“ ernsthaft Paroli bieten zu können. Meiner Meinung nach wäre der Versuch ihnen Paroli bieten zu können, garnicht nötig, es könnte auch „ohne“ gehen...nur damit wird man wohl nicht berühmt. *schmunzel *

Früher konnte ich einfach in die Berge gehen und nur weil ich einen weißen Bart hatte und Lumpen am Leib, wollte gleich der Grenzposten, dass ich ihm was aufschreibe. Heute sind die Grenzposten (die Hüter des Aberglaubens) die, die mich IHR Buch lesen lassen und ihre Regeln lernen lassen, damit ich in die Berge darf. Vielleicht ist das ein Problem heute.

Liebe Grüße
Bernd (der sich alle Mühe gibt, über uns die Regenwolken wegzupusten, wenigstens über den Ural drüber)
 
AW: Philosophie nur noch ein Forum?

Danke Bernd,

übrigends wie sprach sinngemäß Karl Marx - von den Deutschen zu einem der größten Deutschen in 2006 gewählt - Das was ich erkenne gilt in der Zeit in der ich lebe, gilt aus meiner heutigen Sicht auch für die Zukunft. Aber alles ist immer einer Prüfung zu unterziehen, vor allem auf die sich ändernden historischen Bedingungen; entsprechend weiter zu entwickeln und zu verändern. - Wer alles hat dies nicht schon vergessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Philosophie nur noch ein Forum?

hallo, joli03

du hast recht mit deinem anführen von marx, der ja einer der ersten gewesen ist, der geschichte mit all ihren konsequenzen systematisch untersuchte (HISTOMAT).

so muss um das darniederliegen der philosophie in europa der heutigen zeit zu verstehen, die hintergrundsituation verstanden werden:
wir sind im wirtschaftlichen tal, arbeitslosigkeit und angst, spuren des verfalls haben sich breit gemacht. in so einer situation, wo menschen ihr desinteresse an politik deutlich zeigen, kann auch eine philosophie nichts mehr locken. und um philsophie wieder zu glanze zu führen, braucht man eine intellektuelle, interessierte massenbewegung. Erst dann kann man auch mit philosophie und anderen geisteswissenschaft gut auskommen und wird anerkannt, siehe archaische griech. ph., siehe auklärung.
danach kamen die höhepunkte europäischer philosophie (Platon,Aristoteles bzw. Kant, Fichte, Hegel)
 
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