Österreich hüte sich davor,

[5Zeichen]

Wie man Feinde bekämpft, weißt du aber schon? Feindbilder dienen lediglich der Abstrahierung des Feindes.

Nur theoretisch. Kampf liegt mir nicht so, es gibt meistens andere Möglichkeiten.

Nachdem ich mich keiner Gruppe zugehörig fühle, kannst du schon wieder nicht mich meinen.

Du fühlst Dich keiner Gruppe zugehörig, das habe ich verstanden. Und wenn jetzt in einer Diskussion jemand Deine Argumente, egal zu welchem Thema, damit kontert, dass er sagt: "Ja, Du bist ja auch ein Linker und auch noch ein Migrant, und Deine Gesinnung ist mir schon bekannt und die ist schlecht.", dann weißt Du wie es ist, wenn jemand lieber Feindbilder nutzt, anstatt mit Dir zu reden.

 

[5Zeichen]

Es war übrigens interessant gestern Abend, eurem Bundeskanzler bei Meischberger zuzuhören, wie er Strache und der FPÖ die Absolution erteilt hat.

Muß er ja machen, es sind ja seine Koalitionspartner und Mehrheitsbeschaffer. Das liegt am politischen System, ist also folgerichtig.

 

[KANTIG]

Es war übrigens interessant gestern Abend, eurem Bundeskanzler bei Meischberger zuzuhören, wie er Strache und der FPÖ die Absolution erteilt hat

Habe die Sendung nicht gesehen.
Sowohl die erste blau/schwarz Regierung als auch die jetzige war/ist diese Koalition die einzige (macht)politische Möglichkeit für eine Regierungsbildung, weil die SPÖ als Gewinnerpartei im Jahre 2000 mit der ÖVP nicht ?konnte/wollte und jetzt als Verliererpartei auf Bundesebene mit der FPÖ eine Koalition aus ideologischen Gründen (vereinfacht: deutsch/national=NAZI) ausgeschlossen hat. Man wird ja sehen, was die Regierung zusammenbringt - bis jetzt wird nur heftig Opposition betrieben.

 

[Anideos]

Muß er ja machen, es sind ja seine Koalitionspartner und Mehrheitsbeschaffer. Das liegt am politischen System, ist also folgerichtig.

Ich hatte dennoch große Mühe gestern Abend, mir einzureden, dass Kurz das politische System repräsentiert. Ich empfand es eher als einen Versuch, sich für sein bisheriges Vorgehen zu rechtfertigen, so dass es keiner merkt, dass er es aus rein machtpolitischen Gründen getan hat. Es ist ihm, zumindest bei mir, nicht gelungen.

Dass du es dem politischen System zuschiebst, war mir natürlich auch klar. Der Unterschied zwischen uns beiden ist uns beiden schließlich auch längst klar. Während ich mir Sorgen mache über die Entwicklungen in unserer Gesellschaftsordnung und unserer Demokratie in den letzten Jahren, hast du längst unsere Demokratie abgeschrieben und du propagierst eine komplett neue Gesellschaftsordnung. Während ich mir Gedanken mache, wie man diesen neuen Entwicklungen entgegenwirken könnte, um unsere Demokratie und Gesellschaftsordnung davor zu schützen, willst du sie beide vom Grund auf erneuern, unter Inkaufnahme der Gefahr, dass wir am Ende etwas bekommen, das wir gar nicht wollten, nämlich die Ochlokratie.

Meine Sorgen sehe ich hier sehr gut beschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deuts...ender-gesellschaft-gastbeitrag-a-1187678.html

Das, was dir vorschwebt, geht auf keine Kuhhaut.

 

[Belair57]

.......Während ich mir Sorgen mache über die Entwicklungen in unserer Gesellschaftsordnung und unserer Demokratie in den letzten Jahren, hast du längst unsere Demokratie abgeschrieben und du propagierst eine komplett neue Gesellschaftsordnung.

57% der Österreicher haben in demokratischen Wahlen, ohne Zwang, ÖVP und FPÖ gewählt, im Bewusstsein dass die beiden koalieren werden.

Und wenn uns diese derzeitige Regierung nicht mehr passt wird sie nach der Legislaturperiode von 5 Jahren wieder abgewählt.

Wo liegt dein Problem?

......Während ich mir Gedanken mache, wie man diesen neuen Entwicklungen entgegenwirken könnte, um unsere Demokratie und Gesellschaftsordnung davor zu schützen,

Willst du den demokratischen Vorgang von Wahlen abschaffen um die Demokratie und Gesellschaftsordnung zu schützen ?!?!

 

[Anideos]

Habe die Sendung nicht gesehen.
Sowohl die erste blau/schwarz Regierung als auch die jetzige war/ist diese Koalition die einzige (macht)politische Möglichkeit für eine Regierungsbildung, weil die SPÖ als Gewinnerpartei im Jahre 2000 mit der ÖVP nicht ?konnte/wollte und jetzt als Verliererpartei auf Bundesebene mit der FPÖ eine Koalition aus ideologischen Gründen (vereinfacht: deutsch/national=NAZI) ausgeschlossen hat. Man wird ja sehen, was die Regierung zusammenbringt - bis jetzt wird nur heftig Opposition betrieben.

Die SPÖ hat jetzt Gelegenheit sich zu erneuern, ähnlich wie unsere SPD, wenn man sie gelassen hätte. Ich halte das Vorgehen der SPÖ für richtig, weil ich der Meinung bin, dass eine Partei ihre Werte und Prinzipien nicht der Macht willen opfern darf.

Etwas Positives kann ich der aktuellen politischen Entwicklung in Österreich auch abgewinnen: die FPÖ wird jetzt an ihren Taten gemessen und nicht mehr an ihren Sprüchen und es wird interessant sein zu sehen, wie ihre Wählerschaft diese Taten bewertet. Andererseits habe ich eher den Eindruck, dass die ÖVP – nicht zuletzt durch den Auftritt ihres Vorsitzenden im Wahlkampf - der FPÖ immer ähnlicher wird. Naja, abwarten und einen Kurzen Braunen trinken...

 

[KANTIG]

Ich empfand es eher als einen Versuch, sich für sein bisheriges Vorgehen zu rechtfertigen, so dass es keiner merkt, dass er es aus rein machtpolitischen Gründen getan hat

Natürlich sind machtpolitische Gründe ein großer Anteil. Es geht um Machtverteilung für .... Ich kann daher nicht verstehen, wenn eine Partei an der Macht nicht teilhaben will, wenn sie an der zweiten Stelle ist.

 

[FreniIshtar]

Es war übrigens interessant gestern Abend, eurem Bundeskanzler bei Meischberger zuzuhören, wie er Strache und der FPÖ die Absolution erteilt hat.

Vielleicht irre ich mich (schon wieder?!)
Kurz macht auf mich einen guten Eindruck - Er ist auch von einer jüngeren Genaration: Das müsste man schon immer wieder bedenken, meine ich.
Und gestern bei Maischberger hat er sich schon wacker gehalten: Ihre Art von provozierender Fragerei, war (für mich) unfair; weil so gestellt, als würde Kurz rechtes Gedankengut gut heißen!
Recht unglücklich gewählt war seine Antwort auf Maischbergers Hinweis auf FPÖ-Wahlkampf 2010:
"Mehr Mut für unser Wienerblut"
Kurz ca so: Auch gegen Reiche gab es Hetze.
!!!

 

[Anideos]

57% der Österreicher haben in demokratischen Wahlen, ohne Zwang, ÖVP und FPÖ gewählt, im Bewusstsein dass die beiden koalieren werden.

Und wenn uns diese derzeitige Regierung nicht mehr passt wird sie nach der Legislaturperiode von 5 Jahren wieder abgewählt.

Wo liegt dein Problem?

Ich habe mit keinem Wort die Legitimation der österreichischen Regierung infrage gestellt. Ich habe lediglich angedeutet, dass Kurz mit den Positionen der FPÖ Wahlkampf betrieben hat, aus purer Machtgeilheit. Das darfst du mir unterstellen, sonst nichts.

Willst du den demokratischen Vorgang von Wahlen abschaffen um die Demokratie und Gesellschaftsordnung zu schützen ?!?!

Bitte genauer lesen und mir keine unsinnigen Unterstellungen unterjubeln. Ich habe darauf hingewiesen, dass meine Sorgen und Befürchtungen im verlinkten Artikel gut beschrieben sind und die beziehen sich weder speziell auf Österreich, noch auf Deutschland, sondern auf die ganze westliche Welt. Was meine Sicht bezüglich der Wahl in Österreich angeht, habe ich im Folgebeitrag #126 dargelegt. Mit 5Zeichen diskutiere ich im Übrigen hauptsächlich über „Scheindemokratie“ und direkte Demokratie, das hat mit Österreich und demokratischen Wahlen nichts zu tun.

 

[Belair57]

Ich habe mit keinem Wort die Legitimation der österreichischen Regierung infrage gestellt. Ich habe lediglich angedeutet, dass Kurz mit den Positionen der FPÖ Wahlkampf betrieben hat, aus purer Machtgeilheit. Das darfst du mir unterstellen, sonst nichts.

Ich habe dir nichts unterstellt, ich habe dich nur gefragt welches Problem du mit der österreichischen Wahlentscheidung hast und ob du demokratische Wahlen bei denen dir unangenehme Parteien teilnehmen könnten, zum Schutze der "Demokratie und Gesellschaftsordnung" abschaffen willst.

Und 57% der Österreicher waren diese Positionen wichtig, sonst hätten sie nicht ÖVP und FPÖ gewählt, und das muss akzeptiert werden.

Und Machtgeilheit ist immanente Eigenschaft aller Parteien, sonst würden sie nicht bei Wahlen antreten.