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Ohne Laster gibt’s von allem zu wenig

Nachdem nun *Zeilinger* neben seinem Nichtgottsein auch seine Laster preisgegeben hat, werde ich auch eines von meinen vielen Lastern verraten:
Ich bin Nachrichtensüchtig. Obwohl ich mich, berufsbedingt, den ganzen Tag mit meinem Blechdepp beschäftigen muss und nebenbei allerlei aktuelle Nachrichten aufschnappe, mache ich abends trotzdem das komplette Programm durch, angefangen von 19:00 Uhr über 20:00 Uhr als nächstes 21:45 Uhr bis ich dann um 22:15 Uhr das Gefühl habe, mir genug angetan zu haben. Wenn ich dann irgendwann ins Bett gehe, ärgere ich mich darüber, weil ich dann deshalb auch nicht einschlafen kann. Masochismus kann es jedenfalls nicht sein: Ich habe einen Horror vor Spritzen und habe noch nie in meinem Leben einen Arzt aufgesucht, weil ich ihnen eine gewisse Dosis Sadismus unterstelle (zum Glück auch nie einen gebraucht).
 
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Ohne das Problem mit der Kaufsucht schmälern zu wollen: Das Übel begann eigentlich bereits mit der Industrialisierung. Industrieproduktion hat damals schon Umweltschäden und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen verursacht und beides gilt heute noch, je nach Region mehr oder weniger. Als Konsument habe ich leider wenig Möglichkeiten dem entgegenzuwirken. Eine Kennzeichnungspflicht für alle Produkte ist weder von der Politik noch von der Wirtschaft erwünscht und sie würde auch nicht viel bewirken, weil sie den gesamten Verlauf vom Rohstoff bis zum Endprodukt berücksichtigen müsste. Ein totaler Konsumverzicht würde wiederum unser gesamtes Wirtschaftssystem zum Zusammenbruch führen, was unabsehbare Folgen haben könnte. Wir sitzen also in der Falle.

Ich bin zwar sehr oft Deiner Meinung, aber hier muss ich Dir widersprechen.
Gerade als Konsument habe ich verdammt viele Möglichkeiten, dem entgegen zu wirken. Ich muss nur genau darauf achten, wo ich was kaufe. Und bei Konzernen, die weder Rücksicht auf die Natur, noch auf den Menschen nehmen kaufe ich nichts. Und Produkte, deren Herkunft und Verarbeitung ich nicht nachvollziehen kann, brauche ich nicht.
Es geht nicht um den totalen Konsumverzicht, sondern um verantwortungsvollen Konsum.
Dieses Kaufverhalten würde nicht das gesamte Wirtschaftssystem zusammen brechen lassen, sondern nur die Diktatur der "Weltkonzerne" beenden und dem "ehrlichen Kaufmann" wieder eine Chance am Markt geben. Denn noch gibt es ihn. Trigema (weil auf der Seite eine Werbung von der Firma ist) ist ein gutes Beispiel .
Aber um sein Kaufverhalten zu ändern, müßte der Konsument denken und dazu ist die Mehrheit leider zu faul oder unfähig, deshalb bleibt er lieber in der Falle sitzen.

Aber da es in diesem thread um Laster geht, bekenne ich mich auch zu meinen.
Ich rauche, ich bin extrem neugierig, denke zuviel über Zusammenhänge nach und bin so wie Du Nachrichten-, und dazu noch Aufklärungsdokumentationensüchtig.
 
1.) Nachdem nun *Zeilinger* neben seinem Nichtgottsein auch seine Laster preisgegeben hat, werde ich auch eines von meinen vielen Lastern verraten:
Ich bin Nachrichtensüchtig.
. . . .
. . . .
2.) Ich habe einen Horror vor Spritzen und habe noch nie in meinem Leben einen Arzt aufgesucht, weil ich ihnen eine gewisse Dosis Sadismus unterstelle (zum Glück auch nie einen gebraucht).
zu 1.) Eine gewisse Dosis Neugier ist in der Informationsgesellschaft lebensnotwendig, finde ich.

zu 2.) Ich weiß ja nicht, wie alt Du bist, empfehle Dir aber einmal schätzomativ, so ab Deinem 45. Lebensjahr doch zu versuchen, eine Vertrauensbasis zu einem Arzt aufzubauen. Unsere Gesellschaft ist mMn - zumindest im städtischen Bereich - in den letzten 30 Jahren nicht gesünder geworden. Die Lebenserwartung steigt deshalb kontinuierlich, weil wir länger krank gehalten werden.

LG Zeili
 
Im Nichtverstanden werden sich wohlzufühlen, ist zum Glück keines meiner Laster, sondern Überlebensstrategie...

Ach, wer wird schon wirklich verstanden? :D
Ich selbst hab mich auch noch nie im Nichtverstanden werden wohlgefühlt.
Mir stinkt 's aber ganz besonders, wenn ICH was nicht verstehe... :(
 
Ich bin zwar sehr oft Deiner Meinung, aber hier muss ich Dir widersprechen.
Da hab ich schon mehr gut bei dir, als bei meiner Frau...:D
Gerade als Konsument habe ich verdammt viele Möglichkeiten, dem entgegen zu wirken. Ich muss nur genau darauf achten, wo ich was kaufe. Und bei Konzernen, die weder Rücksicht auf die Natur, noch auf den Menschen nehmen kaufe ich nichts. Und Produkte, deren Herkunft und Verarbeitung ich nicht nachvollziehen kann, brauche ich nicht.
Ich habe den Herstellungsprozess vom Rohstoff bis zum Endprodukt angesprochen. Ich werde kaum alle Informationen über diesen Prozess zusammentragen können, um eine Kaufentscheidung ruhigen Gewissens fällen zu können. Nehmen wir ein elektronisches Gerät als Beispiel: Auch wenn ich weiß, wie und wo es Hergestellt wird, habe ich immer noch keine Informationen, woher die seltenen Erden für dieses Produkt stammen und unter welchen Bedingungen sie gewonnen wurden. Einige davon stammen aus Afrika und werden von Terrorbanden kontrolliert. Das Problem ist so vielfältig, dass es kaum ein Konsument überblicken kann. Die Konzerne übrigens legen keinen Wert darauf, dass man ihr Vorgehen mit Idealismus verbindet, auch Trigema nicht. Das ist eine reine Marketingstrategie.
Ich möchte nicht wieder missverstanden werden: Ich befürworte bewusstes Konsumverhalten, kann aber nicht behaupten, dass ich jedes Mal ein gutes Gewissen habe, wenn ich mich daran halte.
Ich rauche, ich bin extrem neugierig, denke zuviel über Zusammenhänge nach und bin so wie Du Nachrichten-, und dazu noch Aufklärungsdokumentationensüchtig.
Ich bin auch Raucher und zwar ein Unbelehrbarer. Laster über Laster...:(
 
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Ich mag Raucher! :)

Und was den Konsum angeht - man kann seinen Konsum zumindest einschränken, wenn man sich gut überlegt, was man WIRKLICH braucht!
Es wird doch soviel weggeworfen oder steht nach dem Kauf unbenutzt irgendwo rum, weil man dachte, man bräuchte es oder es würde einem Spaß machen.
 
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