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nur die Kernenergie.....

Nun ja, Ben, ich bin da jetzt etwas überfragt, welche website nun seriös ist und auf welcher sich die Grünen eine recht perfide Karrikatur zurechtgezimmert haben, auf der sie dann eine gut getarnte Greuelpropaganda inszenieren, wo dann Lieschen Müller nicht mehr unterscheiden kann und denkt, es handelt sich um echte Meldungen. Auf jeden fall ist kernenergie.de eine Informationsquelle, auf die Du Dich verlassen kannst.

Ich muß nochmal betonen, neben meiner Arbeit und meinem Hobbby mache ich diese Atomenergiegeschichte hier eigentlich nur, weil ich mich eben darüber ärgere, wieviele Menschen auf groben Unfug in der Information hereinfallen.

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Die größte Sorge jedoch, die meiner Meinung nach KKW mit sich bringen, ist die Gefahr eines Umfalls.

100%ige Sicherheit gibt es nicht, richtig.
Die gibt es nirgendwo.
Unfälle wie Tschernobyl sind aber bei uns gar nicht möglich, warum das so ist, darüber könnte ich sehr viel schreiben, aber heute abend nicht mehr

Über die Bedenken wegen MühlheimKärlich, da lachen sich die Japaner Falten in die Bäuche,
mit ihren 53 KKW auf dem pazifischen Feuerbogen.

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Ich zweifle daran, dass es so leicht fällt Atomreaktoren abzureisen.

Warum, was ist daran so schwer?

>>>.
Ich verzichte lieber auf die großen Summen an Energie und möglicherweise auch Geld, um dafür das Risiko eines radioaktiven GAUs zu umgehen.

Nun, meine Oma ist in ihren letzten 20 Lebensjahren nicht mehr aus dem Haus gegangen, weil sie Angst hatte vor einem Verkehrsunfall. Sie ist letztlich dann beim fensterputzen gestürzt, Oberschenkelhalbruch, das wars dann.
Ben, ich will Dich wirklich nicht veralbern.
Aber was zählt Deine und meine Meinung im Hinblick auf den weltweiten Siegeszug der Kernenergie?
Sei pragmatisch,
lies weniger die greuelgeschichten von der plutoniumverseuchten irischen see und den Atomkraftwerken direkt auf dem Vulkan,
lies mehr die seriösen Mitteilungen, die sind nüchtern und technisch und langweilig,
aber Du lebst ruhiger und deshalb viel länger.

Gruß von claus
 
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Und zum Schluß für heute habe ich nocheinige interessante Zahlen gefunden:

http://www.kernenergie.net/datf/de/...etail=/presse/de/2005_02_17_pressemeldung.php

Die Zahlen verdeutlichen die internationale Spitzenposition der deutschen Kernkraftwerke bei Sicherheit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Mit der vergleichsweise niedrigen Zahl von 18 Reaktoren produzierte Deutschland 2004 die vierthöchste Strommenge hinter den USA, Frankreich und Japan.

Neubauten:
Die weltweite Stromproduktion aus Kernenergie stieg im Jahr 2004 um 3,7%. 441 Reaktorblöcke sind gegenwärtig in 31 Ländern in Betrieb. Derzeit befinden sich weltweit 22 Kernkraftwerksblöcke in neun Ländern im Bau. Zudem hat Frankreich den Standort für ein weiteres Kernkraftwerk festgelegt.
 
Nun, meine Oma ist in ihren letzten 20 Lebensjahren nicht mehr aus dem Haus gegangen, weil sie Angst hatte vor einem Verkehrsunfall. Sie ist letztlich dann beim fensterputzen gestürzt, Oberschenkelhalbruch, das wars dann.

Der Vergleich passt wohl nicht ganz. Mir kommt eher vor, du spielst das Risiko ein bisschen runter.
IPPNW Dezember 2004) Wissenschaftliche Arbeiten von Dr. Alfred Körblein, Umweltinstitut München zeigen signifikant erhöhte Kinderkrebsraten im Nahbereich deutscher Atomkraftwerke. Nachdem das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Ergebnisse von Dr. Körblein zunächst ignoriert hatte, initiierte die Ulmer Ärzteinitiative, Regionalgruppe der IPPNW, bei Dr. Körblein weitere Untersuchungen und machte ab Januar 2001 mit einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit auf deren brisante Ergebnisse aufmerksam. Eine breite Medienberichterstattung, begleitet von über 10.000 Protestschreiben an die zuständigen Behörden und Politiker, bewegten das BfS nach geraumer Zeit zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesen besorgniserregenden Fakten. Nach einem Arbeitstreffen zwischen BfS, IPPNW und dem Umweltinstitut München im Juli 2001 bestätigte das Bundesamt offiziell die Ergebnisse.
Oder ist für dich in dem Fall sowieso wieder klar, dass das alles nicht stimmt? Weil Atomenergie eh so sicher ist. Genau solchen Argumenten gehst du aus dem Weg, als würden sie alle unwahr sein. Tut mir leid, dass das Containment mit seinen 1,5 Meter Beton meine Bedenken nicht vollständig wettmacht. Auch den Bericht der Uni-Hamburg schlägst du lockeren Gewissens ab. Ganz nach dem Prinzip deiner zitierten Webseite, auf der ich noch keinen Artikel gefunden habe, der die möglichen Bedenken der Leser im Zusammenhang eines Unfallrisikos anspricht, so als würden die Autoren diese Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen haben. Und warum sollte ich als österreichischer Staatsbürger Atomenergie befürworten. Dumm wäre ich. Bei uns gibt es kein Atomkraftwerk am Netz und wir sind dennoch fähig unseren Strom zu gewinnen und dass uns das so viel teurer kommen würde, davon spür ich nichts. Es ist auch nicht so. Für die Zukunft sind wir auch bei steigendem Energiebedarf aus heutiger Sicht nicht auf Energie aus KKW angewiesen und wirtschaftlich geht's uns ja doch nicht so schlecht.
Aus meiner Sicht kann ich nicht genau beurteilen, wie gefährlich Atomenergie wirklich ist. Klar ist jedoch das eine Gefahr besteht, warum soll ich mich als Bürger darauf einlassen, wenn es mir so auch gut geht?
Wir hatten 1997 einen Stromverbrauch von 58TWh, wobei 70% von Wasserkraftwerken stammt und 30% von Wärmekraftwerken. Allein die Wasserkraft könnten wir theoretisch noch einmal um die Hälfte ausbauen. Wärmekraftwerke haben hier im Vergleich zu Wasserkraftwerken (90%) einen niedrigen Wirkungsgrad von 35% eine Steigerung auf 60% wäre durch Nutzung der Abwärme als Fernwärme erreichbar. Dazu kommt dass seit 1997 vermehrt Windenergie genutzt wird, welche oben noch nicht angeführt ist. Durch Windenergie könnten wir noch eine wesentliche Menge an Strom gewinnen, außerdem wird Verringerung von Verlusten öffentlich als nächstliegende Energiequelle angesehen. Nutzung der Abwärme in Industrie und Wärmekraftwerken als Fernwärme und der Bau von Heizkraftwerken, deren Gesamtwirkungsgrad (Stromerzeugung und Wärmeabgabe) optimiert ist, sowie die verstärkte Nutzung von Holz, Abfällen und Biogas (hauptsächlich Methan aus Mülldeponien, Kläranlagen und landwirtschaftlichen Betrieben) als Brennstoff verringert den Bedarf an wertvollem Mineralöl.
Ich sehe keinen Grund warum wir Atomenergie nutzen sollten.

mfg
Ben

PS.: Ich hoffe du übersiehst den Text in kursiv diesmal nicht.
 
Zitat von Benjamin:
Ich hoffe du übersiehst den Text in kursiv diesmal nicht.

Um das zu vermeiden, fange ich gleich damit an:

>>>
Wissenschaftliche Arbeiten von Dr. Alfred Körblein, Umweltinstitut München zeigen signifikant erhöhte Kinderkrebsraten im Nahbereich deutscher Atomkraftwerke.
es gibt viele solcher Arbeiten.
Gemeinsam ist ihnen, daß der Nahbereich (entfernung vom KKW) immer so gelegt wurde, daß ein signifikantes Ergebnis herauskommt. Wenn es paßte 5 km, wenn es besser paßte 50 km. Mit einer solchen verfahrensweise kann ich jedes beliebige Ergebnis erzielen.
Wie kommt es, daß bei KKW –Mitarbeitern keine signifikant höhere Krebsrate festgestellt wird?

Mir sind Arbeiten aus MV bekannt, da sind in einem Erholungsgebiet ohne Industrie, ohne altlasten, im Umkreis von ca 10 km signifikant höhere Krebsraten festgestellt worden. Warum weiß niemand. Wenn es dort ein KKW geben würde, dann hätte man gleich den Schuldigen.

>>>
Nach einem Arbeitstreffen zwischen BfS, IPPNW und dem Umweltinstitut München im Juli 2001 bestätigte das Bundesamt offiziell die Ergebnisse

kein Wunder, nachdem Trittin im BfS Hausherr wurde und zum Direktor erst mal jemanden gemacht hat der Null Ahnung von Strahlung hatte, aber ein guter Grüner war.
IPPNW war gut solange es noch die atomare Bedrohung durch die Supermächte gab (sagt ja auch noch der Name), nach dem Ende des kalten Krieges sind sie aber verkommen zu einem Anti-KKW verein.

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Und warum sollte ich als österreichischer Staatsbürger Atomenergie befürworten. Dumm wäre ich. Bei uns gibt es kein Atomkraftwerk am Netz und wir sind dennoch fähig unseren Strom zu gewinnen und dass uns das so viel teurer kommen würde, davon spür ich nichts
die Austrier sind gut dran mit ihren Wasserkraftreserven, bist Du sicher, daß nicht Strom aus Tschechien importiert wird?
Und um gleich einer weiteren Frage zuvorzukommen, weil Du den Preis ansprichst.
In F ist der Strom auch nicht wesentlich billiger, trotz >80% Atomstrom. Das kommt daher, daß F einenGroßteil seiner Steuern über die KernKraftwerke einnimmt (sind alle staatlich).
in Au kann der Staat da wohl nichts über den Strompreis abschöpfen. Wenn dann die Windenergie dazukommt, wird’s auch mit sicherheit noch teurer.

Claus
 
Zum besseren Verständnis:

ich kann die Landkarte zur Hälfte zupflastern mit Kreisen zwischen 5 und 50 km Radius, in den eine signifikant höhere Krebsrate gegenüber der Umgebung auftritt.
Mit Sicherheit liegt dann in 99 % der Kreise kein KKW.

Und nicht um jedes KKW ist diese erhöhte Krebsrate festgestellt worden, trotz Hin- und Herschieben der statistischen Möglichkeiten.
 
bist Du sicher, daß nicht Strom aus Tschechien importiert wird?

Wir exportieren Strom hautsächlich nach Deutschland und Italien, importieren aus Polen und tauschen mit Russland Sommer gegen Winterstrom.

ich kann die Landkarte zur Hälfte zupflastern mit Kreisen zwischen 5 und 50 km Radius, in den eine signifikant höhere Krebsrate gegenüber der Umgebung auftritt.

Du kannst immer wieder spekulieren, es gäbe andere Ursachen für die Krebsraten. Und es wird immer die Möglichkeit bestehen, dass du damit möglicherweise Recht hast. Aber genauso besteht auch die Möglichkeit, dass du Unrecht hast. Du magst sagen, es handelt sich bei diesen Untersuchungen um bewusste Manipulation und ich sitze hier und kann weder widerlegen noch beweisen. Eines ist mir klar geworden, was sich auch sehr schön im Internet zeigt: Die Diskussion Pro-Contra-KKW ist nur so überschwemmt von inhaltslosen Argumenten von beiden Seiten und das scheinbar bewusst. KKW-Befürworter kommen gern mit wissenschaftlichen Berichten wie ungefährlich und wirtschaftlich Atomstrom doch ist, genauso gern deuten die Gegner auf die große Gefahren hin, die in der Nutzung vom Spalten schwerer Atomkerne liegt.
Ich versuchte mich genauer darüber zu Erkundigen, über diese Pro-Contra-Argumente. Die Erkenntnis: Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.

Was mir bleibt ist der glückliche Umstand, dass es in Österreich diese - ich denke, ich sag das nun zu Recht - dumme Debatte nicht (mehr) gibt. Ich nenne sie deshalb dumm, weil sie wirklich aus welchen Gründen auch immer in der Öffentlichkeit zu einer Schlammschlacht geworden ist. Mögen ehrlich besorgte Wissenschafter mit besorgniserregenden Fakten dahinter stehen oder verlogene Politiker, zuletzt bleibt mir nur die Vermutung, dass sich die Wahrheit wohl wie so oft in der Mitte befindet.

mit freundlichen Grüßen
Ben
 
Benjamin schrieb:
Die Diskussion Pro-Contra-KKW ist nur so überschwemmt von inhaltslosen Argumenten von beiden Seiten und das scheinbar bewusst.

Die inhaltlosen Argumente kommen vorwiegend von einer Seite, nämlich von denen, die von der Sache nichts verstehen und daher Angst haben oder, was noch schlimmer ist, die ihr politisches Süppchen kochen! Das einzige Rezept, das in der Diskussion hilft, besteht darin, sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Kerntechnik vorurteilslos zu befassen. Ansonsten sollte man der Kerntechnik ebenso vertrauen wie etwa der Fliegerei.

Was mir bleibt ist der glückliche Umstand, dass es in Österreich diese - ich denke, ich sag das nun zu Recht - dumme Debatte nicht (mehr) gibt

Leider geht es weder um Österreich noch um die kleine Schweiz. Es geht ganz einfach darum, ob wir durch eine unvernünftige Energiepolitik im globalen Massstab das Klima unseres Planeten und damit uns selbst ruinieren oder nicht. Klimaveränderungen kann die Menschheit schwerlich beherrschen, und wenn, dann nur mit grossem Energieaufwand (Heizen oder Kühlen). Dagegen sind die Probleme der Entsorgung radioaktiver Abfälle lösbar.

Gruss
Hartmut
 
Dagegen sind die Probleme der Entsorgung radioaktiver Abfälle lösbar.

solange es keine Möglichkeit gibt,
die Halbwertszeiten künstlich zu beschleunigen,
so daß diese in den Bereich von etwa 100 Jahren schrumpfen,
ist es den künftigen Generationen gegenüber verantwortungslos,
radioaktive Altlasten zu produzieren.

eine verstrahlte Umwelt kann die Menschheit schwerlich beherrschen, und wenn, dann nur mit grossem Energieaufwand.
 
scilla schrieb:
solange es keine Möglichkeit gibt,
die Halbwertszeiten künstlich zu beschleunigen,
so daß diese in den Bereich von etwa 100 Jahren schrumpfen,
ist es den künftigen Generationen gegenüber verantwortungslos,
radioaktive Altlasten zu produzieren.

Hallo scilla,

die Halbwertszeiten (HWZ) zu verkürzen ist nur möglich, wenn man die langlebigen Nuklide (im wesentlichen die Aktiniden) in solche mit kürzeren HWZ umwandelt.

Wie ich in meinem Beitrag vom 17.8.05 (21:04) geschrieben habe, gibt es für eine derartige Umwandlung (Transmutation) aus jetziger Sicht zwei Möglichkeiten:

1. "Verbrennung" in Schnellen Brutreaktoren

2. Zertrümmerung durch Beschuss mit hochenergetischen Teilchen aus Beschleunigern

Beide Techniken stehen heutzutage bereits zur Verfügung, obwohl sie noch nicht wirtschaftlichen Kriterien entsprechen.

Ich erlaube mir, den folgenden Satz aus dem o.g. Beitrag zu zitieren:

"Die kommenden Generationen werden entsprechend leistungsfähige Beschleuniger bauen, um diese Transmutation der Aktiniden im technischen Massstab zu realisieren oder andere Lösungen finden."

Die Formulierung von den radioaktiven Altlasten, die man in angeblich verantwortungsloser Weise künftigen Generationen hinterlässt, ist häufig zu lesen. Meiner Ansicht nach ist es einfach überheblich, am Einfallsreichtum künftiger Generationen zu zweifeln. Diese Generationen werden es verstehen, die "Abfälle" sinnvoll zu nutzen, zumindest die in abgebrannten und "endgelagerten" Brennelementen noch schlummernde Energie.

Vor 70 Jahren wusste noch keiner, dass man die Energie der Atomkerne überhaupt nutzen kann. In abermals 70 Jahren werden sich, davon bin ich fest überzeugt, Diskussionen wie heute erledigt haben. :)

Gruss
Hartmut
 
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nur die Kernenergie

Hallo,

ihr an der Diskussion zur Kernenergie Beteiligten:

Was haltet ihr von einem "12-minute multimedia feature which offers surprising and useful facts in 24 languages"?

http://www.world-nuclear.org

(Press button "WNA Auto Essay")

Gruss
Hartmut
 
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