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nur die Kernenergie.....

weil wir nun mal gerade bei den zahlen waren, und bevor die Frage Kommt:

Wieviel KKW gibts auf der ganzen ERde?

es sind 445.

was sind dagegen die 17 deutschen, die möglicherweise in einigen Jahrzehnten abgeschaltet werden?
wievel werden weltweit in dieser zeit neu gebaut?

schlechte Karten für die antiatom-Leute!
 
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Hallo Walter,

ich muß noch mal anknüpfen an unseren Austausch von Internetadressen für Informationen zur Kernenergie.

Ich kann da für Leute, die wirklich an Informationen aus erster Hand interessiert sind, vor allem NucNet empfehlen.

http://www.worldnuclear.org/_about_nucnet/index.cfm?NN_Flash=0&lng=de

Hier werden auch Störfälle und Probleme sachlich (von fachleuten) beschrieben und weltweit verbreitet (z.T auch in deutsch).
vor allem aber bekommt man einen globalen Überblick,

NucNet ist die erste und einzige weltweite öffentliche nukleare Nachrichtenagentur, in welcher die Kräfte aller Vertreter der globalen Nukleargemeinschaft vereint sind, um gemeinsam zu arbeiten und Transparenz zu gewährleisten

NucNet hat Abonnenten in der ganzen Welt, und in rund 50 Ländern nationale Mitgliedorganisationen. Die Nachrichten stammen von ungefähr 400 Informanten aus Kernkraftwerken, Betreibern, Kernbrennstoffgesellschaften, Behörden, Ministerien, Forschungszentren usw.

gruß von Claus
 
vielleicht sollten wir auch mal berücksichtigen, daß die Ziele des „Kyoto-Programms“ zur Verminderung der Belastung der atmosphäre durch das klimaschädliche CO2 nur durch den Zubau von KKWs erreicht werden können.

Als unabdingbare Bedingung zum Erreichen seiner Kyoto-Ziele will Japan bis 2010 seine Nuklearkapazität um 30 Prozent mit dem Bau von 12 neuen Reaktoren erhöhen. Heute decken 54 Reaktoren 34 Prozent des Strombedarfs.

Claus
 
also, lagerungsjahre die von dir angegeben wurden:
  • endlagerung mit wiederaufbereitung: 1000jahre
  • endlageurng mit brütertechnologie: 250jahre
(ich denke das werden eher schnitte sein als exakte zahlen da die stoffe ja unterschiedliche halbwertszeiten haben, aber richtwerte die für mich reichen)
halbwertszeiten verschiedener von dir abgesprochener stoffe:
  • plutonium: 24.000jahre
  • Die wichtigsten und gefährlichsten spaltprodukte haben eine Halbwertzeit von weniger als 30 Jahren.

wie soll die lagerung nun sicher fortlaufen, war schon schockiert zu lesen das in den usa das unter freiem himmel in der wüste gelagert wird, hoffentlich in guten behältern wie es bei uns sein muss um ins salzbergwerk zu kommen.

wenn wir den ganzen müll für 250 jahre sicher wegsperren müssen um dann das natürliche strahlungsniveau erreicht zu haben, dann sind dies immerhin 250 jahre zu viel.
mein problem ist: du hattest von rund 445kkw weltweit gesprochen.
wenn ich das richtig in erinnerung habe halten die brennstäbe maximal 7 jahre und müssen dann ausgetauscht werden. also kommen alle sieben jahre 445 neue brennstabsmodule in die endlagerungsstätten dieser welt, wie immer die auch aussehen.
handlich sind diese module ja nicht gerade, sie nehmen doch eine größeren raum ein.
bis eine generation von 445 brennstabsmodulen wieder das natürliche strahlungsniveau erreicht hat, kommen über 15000 neue module hinzu. (insofern ich da nicht ordentliche rechenfehler und denkfehler drin hab)
Nuclear power generation facilities produce about 200,000 m3 of LILW and 10,000 m3 of HLW (including spent fuel designated as waste) each year worldwide.
den satz habe ich hier gefunden: http://www.iaea.org/Publications/Factsheets/English/manradwa.html
wohin damit?

ausgehend von den daten hier hab ich mir diese rechnung zusammengereimt:

wir können derzeit 10km tief in die erde bohren, demnach sind von dem gesamtvolumen abgezogen noch 5092642846km³ nutzbar zur endlagerung.
ca. 70% der erde sind mit wasser bedeckt. ungenaue rechnungsweise nun und man würde mcih umbringen dafür wenn ich das als wissenschaftlich bezeichnen würde, aber ich denke es zeigt die richtung an die ich will.
von den 5092642846km³ sind dann 1527792854km³ lagerfläche "auf dem land". man kann selbstverstänlcih auch unter dem meer lagerflächen aufbauen, die will ich aber mal weglassen aufgrund diverser schwierigkeiten die da noch auftreten könnten, zuerst würde man sicher in landnähe lagern, z.b. wie bisher in salzstollen in deutschland.
von diesem ergebniss muss man nun die bewohnte fläche abziehen, und einen sicherheitsabstand zur bewohnten fläche von vll 500m.
auf jedenfall schrumpft der platz der zur verfügung steht zu sicheren lagerung enorm.
und dieser ist ja heute schon zum teil benutzt bzw. wird weiterhin vollgestopft.

worauf ich hinauswill ist: wir können nicht auf immer und ewig auch nur einen teil unseres stromes aus den kkws holen. irgendwann sind die lager voll, und was dann?
es ist wirklich gut wenn wir innerhalb von 250jahren die strahlung auf das natürliche niveau herunterschrauben können, aber materie verschwindet nicht.
und auf die dauer ist dies keine endlösung.
und wie sieht es aus wenn die uranerz vorkommen wirklich in 100jahren zuneige gehen, wie claus geschrieben hat?
dann stehen wir wieder vor dem problem wie heute mit dem öl: alles ist fixiert darauf und auswege sind teuer aber keiner will was ändern.
wir haben die pflicht unseren kindern einen planeten zu hinterlassen der nicht durchbohrt ist auf der suche nach öl und mit lagerungsstätten für einen stoff der schon längst nicht mehr ein solches vorkommen hat wie zu der zeit als er in der erde verschlossen wurde.

kernenergie kann unsere energieprobleme auf jahrhunderte hinweg lösen. der stoff "verbraucht" sich nicht in dem sinne das er danach ein anderer, nicht nutzbarer stoff ist. brennstäbe können auch nicht ewig aufbereitet und wiederverwendet werden.

habe noch einen kleinen text gefunden
Gesucht: Sicherheit für Millionen Jahre
Bei der Entsorgungsproblematik geht es nicht nur um eine mehr oder weniger akute Gefahr: Die Schlüsselrolle spielt die Zeitdimension. Radioaktive Stoffe müssen auf Dauer sicher eingelagert werden - und das kann Millionen von Jahren dauern. Radioaktiv werden die chemischen Elemente bezeichnet, die unter Aussendung einer unsichtbaren Strahlung zerfallen. Diese Strahlung ist so lange gefährlich, bis die radioaktiven Stoffe in andere, nicht radioaktive Stoffe, zerfallen sind. Der damit verbundene Zeitraum gibt die Halbwertzeit an: die Zeit, in der eine gegebene Menge eines radioaktiven Strahlers zur Hälfte zerfallen ist. Für die im Zusammenhang mit der Tschernobyl-Katastrophe bekannt gewordenen Stoffe Cäsium-137 und Strontium-90 liegt sie bei 30 und 28,1 Jahren. Andere Bestandteile vieler radioaktiver Abfälle brauchen wesentlich länger, etwa Technetium-99 (210.000 Jahre) oder Neptunium-237 (2,1 Millionen Jahre). Angesichts dieser Zeitdimensionen erscheint die Suche nach einem geeigneten Endlager nahezu aussichtslos. Wer kann schon vorhersagen, was in 500.000 Jahren am Standort X passiert? Dennoch: Mit Hilfe des 1999 eingerichteten "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlager" soll ein solches Endlager bis zum Jahr 2030 gefunden werden.
quelle: http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,B5C2F83A86C0432FE034080009B14B8F,,,,,,,,,,,,,,,.html

ich hoffe mein hauptproblem, weshalb ich acuh kritisch über kernenergie denke, ist klar geworden. die super sache ist es nicht.

ciao
 
Wer ist „man“?
ich nicht, unsere neue Kanzlerin auch nicht, die energiekonzerne und die Industrie (die das ja am besten wissen) auch nicht.

Die Industrie soll es am besten wissen? Das ich nicht lache. Die führenden in der Industrie schauen fast alle ausnahmslos auf die Geldbörse. Ich habe ja schon zugestimmt, dass KKW auf die Schnelle die günstigste Energie liefern, jedoch auf lange sicht nicht (vom Risiko eines Unfalls und Schwierigkeiten bei der Entsorgung radioaktiver Elemente mal abgesehen). Die führenden Leute in der Wirtschaft interessieren Daten, die für die kommenden 50 bis 24000 Jahren von großer Bedeutung sind (größtenteils) herzlich wenig. Würde man diesen Daten größeres Augenmerk widmen, dann wären KKW auch für die Industrie weit uninteressanter.

Du glaubst mir nicht?
Warum bauen dann Länder, wie USA, Kanada, Frankreich, England, Spanien, Deutschland keine KKW? Diese Daten kann man mit Sicherheit nicht auf "Fehlinformationen" der Bevölkerung zurückführen, dafür sind sie zu eindeutig. Die Länder, denen so ein enormer Aufschwung wie China oder Indien bevor stehen, setzen nur deshalb auf weitere Atomkraftwerke weil die schnelle und billige Energie liefern, für die nächsten 60 Jahre. Warum Japan mitzieht, kann ich so nicht genau sagen, aber ich vermute sie tun es deshalb, um China weiter auf den Fersen zu bleiben. Japan sieht es nämlich nicht so gern, dass China drauf und dran ist sich im Pazifikraum so breit zu machen. So schauen sie halt, dass sie möglichst schnell und billig Energie für den Konkurrenzkampf mit China zu Verfügung haben.


Wenn Atomenergie tatsächlich so lukrativ wäre, dann würden die großen Industrienationen auch mitziehen. Tun sie aber nicht, weil sie aufgrund des wesentlich geringern Wirtschaftswachstums nicht die Zuversicht haben, später wird schon genügend Geld da sein um die Kosten zu decken.

wir lassen sie ein par Jahre stehen. Denn die Kosten für den Rückbau sinken fast exponentiell mit der Zeit, die nach dem Abschalten vergeht.

Das ist ja ein super Plan. Die alten Reaktoren lässt man halt ein paar Jahre stehen (die nächste Regierung soll das Geld irgendwie aufbringen). Und irgendwann zerfallen sie eh von selbst. Tut mir leid, ich will die Diskussion nicht in Sarkasmus untergehen lassen, aber die Ansicht ist wirklich naiv. Niemand kann der nächsten Generation solche Schwierigkeiten auferlegen. Was wenn in Zukunft ganz andere Probleme hinzukommen? Wenn das Geld weit knapper ist als heute? Niemand kann diese Sicherheit gewährleisten, insofern finde ich es unverantwortlich überall Atomkraftwerke hinzupflanzen. Ganz besonders deshalb, weil es Alternativen gibt. Vielleicht auf Anhieb nicht billiger und schneller, dafür aber sicherer und damit auf lange Sicht lukrativer.

mfg
Ben

PS.: Zum CO2 komme ich noch ...
 
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also, lagerungsjahre die von dir angegeben wurden:
 endlagerung mit wiederaufbereitung: 1000jahre
 endlageurng mit brütertechnologie: 250jahre
das ist die Zeit, nach der die Aktivität unter das Niveau abkeklungen ist, die das Natururan hatte, mit einer Halbwertzeit von einer Milliarde Jahren, deshalb:
KKW als Maschine zur Vernichtung von radioaktivität

Plutonium wird bei der Wiederaufarbeitung abgetrennt und erneut in den Brennstoffkreislauf zurückgeführt

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war schon schockiert zu lesen das in den usa das unter freiem himmel in der wüste gelagert wird, hoffentlich in guten behältern wie es bei uns sein muss um ins salzbergwerk zu kommen.

warum, es schadet nur dem, der dort über den Zaun klettert

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wenn ich das richtig in erinnerung habe halten die brennstäbe maximal 7 jahre und müssen dann ausgetauscht werden. also kommen alle sieben jahre 445 neue brennstabsmodule in die endlagerungsstätten dieser welt,

bin ich im Moment überfragt, wie lange die Brennstäbe halten, aber ein Teil kommt ja nach der wiederaufarbeitung in den Brennstoffkreislauf zurück.
Welchen Raum so eine Kokille dann zum Schluß für die Endlagerung beansprucht, weiß ich jetzt auch nicht.

wenn es 10.000 m3 HLW jährlich sind, macht das in 100 Jahren 1000.000 m3. Nehmen wir an, daß
nicht viel gestapelt wird (der Müll also nur 1 m hoch liegt) brauchen wir 1.000.000 m2 Fläche, das sind 1 km mal 1km.

nehmen wir das doppelte,, für Zufahrtswege udgl., wären weltweit 2 km2 für die gesamte endlagerung nötig.

die 200.000 m3 LILW stapeln wir 10 m hoch und brauchen dann nochmal 4 km2 Lagerfläche.
wo ist das Problem?

Wie gesagt, es kann problemlos in der Wüste gelagert werden. daß die Deutschen die Salzstollen nehmen, liegt daran, daß sie keine wüste haben. Und exportieren wollen sie den Müll auch nicht, das wäre entschieden billiger.

claus
 
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Zitat von Benjamin:Warum bauen dann Länder, wie USA, Kanada, Frankreich, England, Spanien, Deutschland keine KKW?

D hatten wir ja schon, die lieben Grünen....(die Roten sind auch nicht besser)

Die USA beziehen 20 Prozent ihres Strombedarfs aus 104 KKWs. Regierung und Elektrizitätsunternehmen halten an der Kernenergieoption fest, die Konkurrenzfähigkeit von Nuklearstrom gegenüber Erdgas und Öl wird sich deutlich verbessern verbessern und so vile ich weiß, hat Bush die Energieversorger aufgefordert KKW zu bauen.

In Kanada erzeugen 22 Reaktoren 15 Prozent der Elektrizitätsproduktion.
Das Nuklearprogramm der Regierung konzentriert sich derzeit auf Nachrüstung
bestehender KKWs. Über weitere Pläne ist mir nicht s bekannt


Italien – Fossile Stromerzeugung und Importe seit Kernenergieausstieg in den80er Jahren: 1987 sprach sich Italien in einem Referendum für den Ausstieg aus der Kernenergie aus. Dieser verlief relativ einfach, da Nuklearstrom nur einen kleinen Anteil des italienischen Strombedarfs deckte. Italien setzte auf fossile Energieträger (Schweröl,
Erdgas und Kohle), die heute 80 Prozent der italienischen Stromerzeugung ausmachen.
Anfang 90er Jahre stiegen auch die Stromimporte schnell an. Diese decken nun 15 Prozentdes Strombedarfs. Etwa die Hälfte der Stromimporte stammen aus der Schweiz, ca.40 Prozent sind französischer Nuklearstrom.

Frankreich – "Kernenergiegrossmacht": Frankreich hat seit den Ölschocks der 70er Jahre seine Kernenergiekapazität massiv aufgebaut. Der neueste Reaktor kam 1999 ansNetz. Heute liefern 59 Reaktoren knapp 80 Prozent der französischen Elektrizitätsproduktion und erlauben den Export von jährlich 70 TWh – was der gesamten schweizerischen Elektrizitätsproduktion entspricht. Wegen der bestehenden Überkapazität sind vorläufigkeine Neubauten geplant.

Spanien – Moratorium, aber Option Kernenergie bleibt offen: Strom aus 9 Reaktorendeckt 30 Prozent des spanischen Elektrizitätsbedarfs. 1984 wurde der Bau von 5 Reaktorengestoppt. 1997 wurde beschlossen, diese 5 Reaktoren nicht fertig zu stellen, hingegen
die Leistung bestehender KKWs zu erhöhen und Kernenergie als künftige Option offenzu halten. Das schnelle Wachstum der Stromnachfrage liess die Reservekapazitätenschwinden. Das Energieprogramm bis 2010 setzt vorwiegend auf die Entwicklung der Erdgasverstromung, und in geringerem Ausmass auf erneuerbare Energien (hauptsächlich Wind) sowie auf Stromimporte aus Frankreich.

zu weiteren Ländern gern weitereInformationen :)

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Die alten Reaktoren lässt man halt ein paar Jahre stehen (die nächste Regierung soll das Geld irgendwie aufbringen). Und irgendwann zerfallen sie eh von selbst. Tut mir leid, ich will die Diskussion nicht in Sarkasmus untergehen lassen, aber die Ansicht ist wirklich naiv.

ich bin nicht naiv, :nein:
du bist nicht gut informiert :) :

Abriß und Endlagerung werden von den Anlagenbetreibern bezahlt, diese müssen dafür Rücklagen bilden, was sie auch im …milliarden- Bereich gemacht haben. Das heißt diese Posten sind im Strompreis mit drin! Alle Endlagerprojekte, also Gorleben und Konrad, werden daraus finanziert, und durch die DBE betrieben (www.dbe.de). Die DBE gehört zu 75% einem Zusammenschluß der Kraftwerksbetreiber (GKN) und zu 25% einen auf Abriß solcher Anlagen spezialisierten Unternehmen.
Eigentümer der Anlagen ist aber der Bund, zuständig das BMU.

Ähnliche fonds gibt es nach meiner Kenntnis in allen EU-Ländern, die Atomkraft nutzen und mit Sicherheit auch in der Schweiz.

claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von tosto:
und wie sieht es aus wenn die uranerz vorkommen wirklich in 100jahren zuneige gehen, wie claus geschrieben hat?
Wir (die energiehungrige Menschheit) setzen unsere große Hoffnung auf die Kernfusion.

Mit dem Experimentalreaktor ITER (engl. "International Thermonuclear Experimental Reactor", lat. "der Weg") steht die internationale Fusionsforschung vor der Demonstration eines Energie liefernden Plasmas.
Die Fusionsleistung dieser Maschine, deren Hauptradius 6,5 Meter beträgt, liegt bei 500 MW - zehnmal mehr an Leistung, als zur Aufheizung des Plasmas verbraucht wird. Die Baukosten werden auf 4,7 Mrd. Euro veranschlagt.
ITER entspricht dem Tokamak-Prinzip, einer Magnetfeldkonfiguration, die in den 1950er und 1960er Jahren in Russland entwickelt wurde. Entscheidende Arbeiten für den ITER sind in Deutschland gemacht worden.
Am ITER-Projekt beteiligt sind China, die EU, Japan, Südkorea, Russland und die USA, gebaut wird der ITER in Cadarache in Frankreich. Mit dem Bau des ITER soll 2005 begonnen werden. Seine Inbetriebnahme ist für 2015 vorgesehen. Rund 10 Jahre sind für den Demonstrationsbetrieb vorgesehen, ehe dann 2025 die Entscheidung für den Bau eines ersten Demonstrationskraftwerkes gefällt wird.

bis die Fusionskraftwerke so viel Energie liefern, daß der Bedarf gedeckt werden kann, kann durchaus so viel zeit vergehen, daß gerade dann die Uranvorräte zur Neige gehen.
(wenn nicht inzwischen die Brüter einen boom erleben)

Claus
 
Mich hat wieder mal jemand per email gefragt:

es fällt mir auf, daß du von früh bis spät hier den Apologeten der Kernenergie spielst.
Hast du Urlaub und nichts besseres vor?
Oder bist du doch irgendwo bei der Atomindustrie ?
Es gibt doch das „Deutsche Atomforum“, die haben solche Propagandisten unter Vertrag.
Kannst es mir ja mal privat mitteilen, ich verrate dich nicht.

Mein lieber Ralf,

den Apologeten spiele ich auch noch nachts, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Weil ich eine sache öffentlich vertrete, von der ich überzeugt bin.
Von früh bis spät sitze ich deshalb am Computer, weil ein Selbständiger nun mal keine 40stundenwoche hat.

Ich erstelle Strahlenschutzgutachten- und pläne für medizinische einrichtungen, Behörden und Betriebe.

Wenn ich dann mal das Bedürfnis nach einer Pause habe , die notwendigen gänge erledigt sind und der Kaffee dampft, dann klicke ich auf „denkforum“ und es bringt mich in die wunderliche Welt der Begründungen, warum die Kernenergie des Teufels sei.

Ich hoffe, wenn auch andere user hier solch abwegigen Gedanken nachhängen sollten, daß ich sie hiermit ausräumen konnte.

Gruß von Claus

ps
das Atomforum ist eine gute Adresse
http://www.kernenergie.net/datf/de/interaktiv/interaktiv.php?navid=27
ich werde dort mal anfragen, ob sie Propagandisten brauchen, dann habe ich vielleicht die 40stundenwoche.
 
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(http://www.kernenergie-online.de/ oder http://www.atomanlagen.de/ )

Auf der Seite kommen immer wieder Zwischenmeldungen wie
AUTOMATISCHE NOTABSCHALTUNG
In unserer nuklearen InHous Stromversorgung ist ein kleinerer Störfall aufgetreten. Unsere EDV-Systeme sind deshalb inzwischen leider vollständig ausgefallen. Wir arbeiten fieberhaft an einer Reparatur und an einer Dekontamination unseres Betriebsgeländes.
Ich will das vorerst gar nicht kommentieren. So eine Seite zu verkaufen ist ja schon eine Frechheit. Man kann gar nicht sagen, ob der Autor Atomenergiegegner oder doch Befürworter ist...

An der englischen Westküste wird das Werk Sellafield von der staatlichen British Nuclear Fuels Ltd.(BNFL) betrieben. Laut Greenpeace hat die BNFL bis heute zwischen 500 und 1000 Kilo hochgiftigen Plutoniums in einem “kontrollierten Experiment“ in die Irische See geleitet. Während des Projektes wurden angeblich auch zahlreiche andere giftige Substanzen in die Irische See gelassen; insgesamt ca. 7 Millionen Liter radioaktiver Flüssigkeit täglich. Im Umfeld der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield ist das Leukämierisiko für Kinder etwa um das 10-fache höher als anderswo.
(http://www.atomkraftwerke.com/ )

Die größte Sorge jedoch, die meiner Meinung nach KKW mit sich bringen, ist die Gefahr eines Umfalls. Niemand kann garantieren, dass Atomkraftwerke absolut sicher sind. Eine 100%ige Sicherheit gibt es aus menschlicher Sicht nicht.
Aufgrund der ungenügenden geologischen und seismologischen Bewertung des Standortes Mülheim-Kärlich ist also das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich nicht hinreichend erdbebensicher ausgelegt worden.

Das angesetzte Bemessungserdbeben von I = 8 genügt den geowissenschaftlichen Ansprüchen und auch den Anforderungen der KTA 2201 in keiner Weise.

Das AKW Mülheim-Kärlich ist kein Einzelfall. Es ist repräsentativ für alle deutschen Atomkraftwerke. Kein einziges ist hinreichend gegen seismische Einwirkungen ausgelegt (Tab. 2). Denn im Norddeutschen Tiefland ist mit einem maximalen Magnitudenwert von M = 6 bzw. I = 8 oder 9 und in den übrigen Gebieten, beson ders in der Rhein-Riftzone, von M = 6,75 bzw. I = 10 oder 11 zu rechnen (Ahorner 1989, S. 60/61)
(http://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-geogr/staff/grimmel/atomweb/atomkr.htm)

Das Atomenergie billiger sei, dafür hast du, Claus, schon einige Argumente aufgebracht. Die Argumente waren im Großen und Ganzen nicht schlecht, aber dennoch nicht überzeugend genug. Ich zweifle daran, dass es so leicht fällt Atomreaktoren abzureisen. Aber gut, lassen wir diesen Punkt einmal beiseite.

Der für mich mit Abstand kritischste Punkt, ist die Gefahr eines Reaktorunfalls, wie bei Tschernobyl oder sogar die Gefahr eines bewussten Anschlags. Niemand kann eine absolute Sicherheit liefern. Es kann mir zwar auch niemand eine absolute Sicherheit liefern, ob ich heil über die Straße komme, dennoch lassen sich diese zwei Dinge nicht ganz vergleichen. Aus dem oben zitierten Artikel geht hervor, Deutsche KKW wären nicht so weit erdbebensicher, wie es "in Deutschland seit dem Jahre 1975 die "KTA 2201" als verbindliche Planungsgrundlage für alle kerntechnischen Anlagen" vorschreibt. Die Folgen eines GAU sind wesentlich größer, als die Folgen eines Unfalls bei einem Wasserkraftwerk oder Solarkraftwerk. Ich verzichte lieber auf die großen Summen an Energie und möglicherweise auch Geld, um dafür das Risiko eines radioaktiven GAUs zu umgehen.

mfg
Ben
 
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