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nur die Kernenergie.....

Hallo Hartmut, ich würde dir gern gleich drei grüne Punkte für diesen beitrag geben, geht aber leider nicht. :dontknow:

Gruß von Claus
 
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>>>Einer mehr. Aber willst Du mit dieser Botschaft das Thema weiterführen?

Hallo Hartmut,

nein, aber wenn ich schon einmal in diesem Forum schreibe und um die Meinung gefragt wird, dann gebe ich diese ab.

>>>Ich übrigens auch. Aber Sparen reicht eben nicht, um den Energiehunger der Menschheit zu stillen.
>>>(Fast) alle reden vom Wachstum der Wirtschaft. Wirtschaftswachstum ist aber - das zeigt die Statistik
>>>- eng mit dem Wachstum der Elektroenergieerzeugung verbunden.
>>>Wir können nun noch wählen, ob wir den Strom aus Kernenergie, fossilen Brennstoffen oder regenerativen Quellen erzeugen.
>>>Sehr bald aber werden die fossilen Brennstoffe erschöpft sein. Und das Potential der regenerativen Energiequellen ist recht begrenzt.
>>>Fast unbegrenzt ist dagegen das Potential der Kernenergie,
>>>sei es Kernspaltungsenergie oder zukünftig Kernfusionsenergie.

>>>Weil ich gegen einen für die Menschheit ungünstigen Klimawandel bin,
>>>das Ende der fossilen Brennstoffe vor Augen habe und mir der Begrenztheit der regenerativen Energiequellen bewusst bin,
>>>plädiere ich für die Kernenergie. Ausserdem: Das heutige komfortable Leben sollten wir unseren Nachfahren zumindest erhalten.
>>>Wir wollen doch nicht wieder am Lagerfeuer hocken wie unsere Vorfahren ...

Ich mag diesen Konsumrausch, der sich unter dem Mäntelchen Wirtschaftswachstum verbirgt nicht.
Man kann auch ein schönes Leben unter bescheidenen Umständen führen.
Verpackungsindustrie, Autoindustrie, Bekleidungsindustrie...schneller höher, stärker... mir wird ganz übel.


>>>Hast Du nur etwas gegen "Zertrümmerung" oder könntest Du Dich vielleicht für die "Verschmelzung"
>>>von Atomkernen (Kernfusion, dazu gibt es hier übrigens ein Thema) eher erwärmen?

Da ich an die Welt in der Welt glaube, möchte ich kein Universum zerstören.

>>>Was die Moral angeht: Ist das Verzehren des Fleisches von Tieren unmoralisch?
>>> Ist etwa das Spalten bzw. Fusionieren von Atomkernen oder die Genforschung unmoralisch?
>>>Ich weiss nicht, ob jemand das Thema "Moralische Aspekte bei der Erzeugung von Strom" thematisiert hat.

Ich habe meine eigene Meinung und lasse auch die der anderen gelten.
So viel zu thematisieren.
Gentechnik ist auch nicht mein Ding und meiner Meinung nach ist es eine Frechheit, daß Produkte mit nicht gentechnisch verändert gekennzeichnet werden anstelle von gentechnisch verändert.
Unmoralisch ist für mich auch die Veränderung der Lebensmittel durch künstliche Beigaben (z.B. Farbstoffe)
Vegetarier bin ich nur daheim, (ebenfalls aus moralischen Gründen) an die Große Glocke hänge ich es nicht und esse das was auf den Tisch kommt, wenn ich Auswärts esse.

>>Ich weiss nicht, wie begründet Dein Urteil ist (Vielleicht bist Du ja Geologe?).

Ich komme aus Österreich.
Unsere Salzbergwerke sind in den Alpen.
Hier gibt es die Nord- und die Südalpen.
Ich bin kein Geologe, deshalb kann ich nicht sagen welcher Teil sich erhebt und welcher kleiner wird. Beide verschieben sich auch in der Längsrichtung.
Natürlich dauert das Jahrtausende, trotztem ist es für mich eine Verpflichtung auf die Zukunft zu achten.

Das andere bezieht sich auf Deutschland.
Da kann und will ich nicht mitreden

MfG

Triskell
 
zumal dein posting eigentlich an hartmut gerichtet ist, kommentiere ich es (noch) nicht umfassend

nur zur "frechheit"; dass gentechnisch nicht veränderte produkte gekennzeichnet sind:

erstens einmal achten nur jene kunden darauf, die wert auf gentechnisch nicht veränderte produkte legen
für diese ist es dann leicht, solche zu erkennen
wenn sie die kennzeichnung entdeckt haben, wollen sie das produkt und müssen nicht weiter den ganzen text auf der verpackung nach einer kennzeichnung gentechnisch veränderter produkte durchsuchen

zweitens sind hesteller solcher produkte darauf erpicht, dass die kennzeichnung gut erkennbar ist
wären anbieter gentechnisch veränderter produkte gesetzlich gezwungen, eine kennzeichnung anzubringen, würden sie jene eher ins kleingedruckte verschieben, nur um halt dem gesetz genüge zu tun
das machte es den kunden viel schwieriger, ihre wunschware zu erkennen

leider ist in weiten teilen der bevölkerung eine anti-gentechnik-hysterie gang und gäbe
wenig wissen, viele vorurteile, mediale panikmache, politische opportunisten und fertig ist der salat
schon in der frühzeit des ackerbaus wurde gentechnik betrieben
jede züchtung, sei es nun pflanzen oder tiere ist gentechnik
es haben sich nur neue werkzeuge ergeben

natürlich haben neue werkzeuge ein gefahrenpotential; jede technologie, aber auch jede ideologie hat ein solches
alles hat mehrere seiten, gentechnik ist da keine ausnahme
wer macht sich moralische gedanken, wenn durch "normale" züchtung eine zinnoberfarbene rose mit gelben streifen entsteht ?
züchtung moralisch erlauben, gentechnik aber nicht, ist so wie medizin erlauben, jedoch chirurgie nicht
als die chirurgie in den kinderschuhen steckte, waren die menschen auch voller angst und abneigung, aber das hat sich glücklicherweise gelegt
selbiges wird im falle der gentechnik eintreten, wahrscheinlich in wenigen jahrzehnten
grotesk allerdings sind beispielsweise anti-gentechnik-verfechter, die an diabetes leiden
ohne gentechnisch veränderte escherichia coli wären viele von ihnen wahrscheinlich nicht mehr am leben, denn insulin, gewonnen aus dem pankreas von rindern, reicht nicht aus und ist zu kostenintensiv, um eine weltweite versorgung zu gewährleisten


lg,
Muzmuz
 
Kernkraft und russisches Gas

Hallo,

aus aktuellem Anlass ist der Streit um die Kernkraft wieder aufgelebt: Man ist sich plötzlich wieder der Abhängigkeit vom russischen Erdgas bewusst:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,393206,00.html

Mit seinem Plädoyer für Kohle und Kernkraft stösst Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) auf wenig Gegenliebe beim Koalitionspartner SPD:

"Atomkraft ist doch keine Alternative", sagt Michael Müller, Staatssekretär im Bundes-Umweltministerium, zu SPIEGEL ONLINE. Die weltweiten Uranreserven seien in 25 Jahren verbraucht. Und Müller empfiehlt Glos Nachhilfe.

Als Reaktion darauf habe ich heute einen Leserbrief an den SPIEGEL verfasst:

"Ich glaube, dass da einige Herren im Umweltministerium Nachholebedarf haben. Sie kennen ganz offensichtlich nicht die zuverlässigste Literaturquelle zur Versorgung mit Uran, nämlich den alle zwei Jahre aktualisierten Bericht von OECD/NEA und IAEA mit dem Titel "Uranium: Resources, Production and Demand".
Gemäss diesem Bericht reichen die bekannten Vorräte mit Uranpreisen unter 130 US-Dollar/kgUran für 67 Jahre, wenn man den heutigen Jahresverbrauch von 68'000 Tonnen zugrundelegt."

Herr Müller weiter: "Ich kann dem Wirtschaftsminister nur raten, sich neuen Gedanken zu öffnen".

Und ich kann Herrn Müller nur raten, sich über die neueste Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Das verlangen ganz einfach die Wähler!

Gruss
Hartmut
 
Zitat von Hartmut:
Und ich kann Herrn Müller nur raten, sich über die neueste Entwicklung auf dem Laufenden zu halten.

und ich denke, damit ist der Herr Müller überfordert.

Mit welchem Faktor könnte man die Energieausbeute (und damit den Vorrat des vorhandenen Urans ) multiplizieren, wenn statt konventioneller Kernkraftwerke schnelle Brüter zum Einsatz kommen?
(ich habs leider vergessen)

Ist mir aber schon klar, daß es dazu in D nicht kommt.
Wir waren mal führend auf dem Gebiet, aber Kalkar ist nicht ans Netz gegangen und die WAA Wackersdorf ist nie gebaut worden

Gas wird abgedreht, Kohlekraftwerke versauen ohnehin das Klima,
anstelle von Atomkraftwerken versuchen wirs mal mit „Müllers Sparkraftwerken“

Ein Glück, daß wir die Klimaerwärmung haben, sonst müßten wir bald nicht nur im dunkeln sitzen sondern auch noch frieren.:ironie:

traurig, traurig, meint Claus
 
Claus schrieb:
Mit welchem Faktor könnte man die Energieausbeute (und damit den Vorrat des vorhandenen Urans ) multiplizieren, wenn statt konventioneller Kernkraftwerke schnelle Brüter zum Einsatz kommen?
(ich habs leider vergessen)

Hallo Claus,

der Faktor beträgt etwa 60. Damit wäre die Reichweite der Uranreserven nach menschlichen Massstäben so gut wie unbegrenzt. Zudem könnten in speziellen Reaktoren auch die Thorium-Vorräte, die etwa ebenso gross sind wie die Uran-Vorräte, genutzt werden.

Hinsichtlich des Einsatzes von Schnellen Brutreaktoren und anderer uransparender Reaktoren gibt es angesichts der grossen Uranreserven auf viele Jahrzehnte hinaus keinen zwingenden Entscheidungsbedarf, jedoch ist es ratsam, alle diese Optionen offen zu halten.

Gruss
Hartmut
 
der Faktor beträgt etwa 60. Damit wäre die Reichweite der Uranreserven nach menschlichen Massstäben so gut wie unbegrenzt.

Hallo Hartmut, danke für die Info.
damit hätten wir also noch für fast 400 Jahre gesicherte energie aus Kernkraftwerken.

und somit genügend Zeit auf die Fusionsenergie zu warten, die möglicherweise noch 100 Jahre bis zur endgültigen technischen Reife braucht.

Hoffentlich verpsst D nicht ganz und gar den Anschluß an die übrige welt.
Wann baut sich die Schweiz einen brüter?:)

Gruß von Claus
 
Triskell schrieb:
Ich oute mich jetzt auch als Kernkraftwerksgegner.

Bin ebenfalls fürs Energiesparen und sehe nicht ein, daß für so vieles unnötige Energie verbraucht wird und deshalb die Erde langfristig verstrahlt wird.
Das bezieht sich nicht nur auf Elektrogeräte, sondern überhaupt auf Konsumartikel.
Die Endlagerung in stillgelegten Salzwerken erscheint mir nicht sicher, in Bezug auf die Langlebigkeit des zu lagernden Materials.
Ich kenne eigentlich nur Salzwerke in geologisch beweglichen Zonen.

Zertrümmerung von Atomen hat für mich auch einen unmoralischen Beigeschmack,
wobei ich dann doch, in Hinblick auf die Medizin, in einer Zwickmühle stecke.
Hallo Triskell,
das sehe ich auch so. Was die Medizin betrifft, könnte man darüber streiten, aber das wäre wohl ein Fall für einen anderen "thread". (Gibt's da auch ein deutsches Wort? Ich liebe die englische Sprache, aber ich mische nicht gerne.)

Hartmut schrieb:
Zitat von Triskell
Ich oute mich jetzt auch als Kernkraftwerksgegner.

Einer mehr. Aber willst Du mit dieser Botschaft das Thema weiterführen?
Hallo Hartmut,
äh.. darf man/frau als AKWgegner hier nicht mitdiskutieren? Oder hab' ich da etwas falsch verstanden? :verwirrt1

LG
Jane
 
Zuletzt bearbeitet:
Hartmut schrieb:
(Fast) alle reden vom Wachstum der Wirtschaft. Wirtschaftswachstum ist aber - das zeigt die Statistik - eng mit dem Wachstum der Elektroenergieerzeugung verbunden. Wir können nun noch wählen, ob wir den Strom aus Kernenergie, fossilen Brennstoffen oder regenerativen Quellen erzeugen. Sehr bald aber werden die fossilen Brennstoffe erschöpft sein. Und das Potential der regenerativen Energiequellen ist recht begrenzt. Fast unbegrenzt ist dagegen das Potential der Kernenergie, sei es Kernspaltungsenergie oder zukünftig Kernfusionsenergie.
Hallo Hartmut,
bei uns in Österreich gab es vor einiger Zeit Plakate mit der Aufschrift "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut!", was ich als Hohn empfinde, denn das vielstrapazierte Wirtschaftswachstum sagt nichts mehr aus darüber, wie es den Menschen geht. Diese Zeiten sind vorbei. Den Unternehmen geht's heutzutage grade dann gut, wenn sie Arbeitsplätze abbauen und der Rest der Belegschaft die dadurch anfallende Mehrarbeit übernimmt. Wirtschaftswachstum ist also kein Argument für steigenden Energieverbrauch. Dass beides Hand in Hand geht, ist schon klar, aber keines von beiden ist Bedingung für eine bessere Lebensqualität! Und mir geht es um Lebensqualität und nicht um Wirtschaftswachstum.

Hartmut schrieb:
Weil ich gegen einen für die Menschheit ungünstigen Klimawandel bin, das Ende der fossilen Brennstoffe vor Augen habe und mir der Begrenztheit der regenerativen Energiequellen bewusst bin, plädiere ich für die Kernenergie. Ausserdem: Das heutige komfortable Leben sollten wir unseren Nachfahren zumindest erhalten. Wir wollen doch nicht wieder am Lagerfeuer hocken wie unsere Vorfahren ...
Der Klimawechsel hat aber, mit Verlaub, großteils andere Ursachen.

Warum sind erneuerbare Energiequellen begrenzt und die Kernenergie nicht? Nun, dazu muss man sich einfach nur anschauen, was wie gefördert wird. Alternative Energien werden kaum gefördert, bzw. wurde die Förderung gekürzt (ich spreche hier von Österreich, es wird aber in anderen europäischen Ländern, fürchte ich, nicht anders sein), während die Kernenergie, nicht zuletzt dank des EURATOM-Vertrages, mit hohen Summen gefördert wird. Österreich, das sich vor vielen Jahren gegen Atomkraftwerke ausgesprochen hat und selbst keines zur Stromerzeugung nutzt, zahlt jährlich 40 Mio € (!) an EURATOM, was nicht nur ich für skandalös halte. Wenn man diese Summen in die Förderung von erneuerbaren Energien investieren würde, sähe manches anders aus, obwohl trotz der widrigen Umstände schon vieles erreicht wurde.

Was das "komfortable Leben" für unsere "Nachfahren" betrifft: ich bin da a bissl bescheidener, grad wenn ich mir diese Welt so anschau. Ich bin schon froh, wenn wir ihnen überhaupt das Leben erhalten können, sprich: eine lebenswerte Welt erhalten können, eine Welt, in der sie leben können. Klar, wenn geht, auch ein "komfortables" Leben. Allerdings ist das a Frage der Definition und schaut wohl bei jedem a bissl anders aus... :)
Und: Sei mir nicht bös', aber wenn wir bei unserem Lebensstandard angesichts der Forderung, ein bisschen Energie zu sparen, vom "Sitzen am Lagerfeuer" sprechen, dann empfinde ich das auch als Hohn. Und als Verhöhnung jener Menschen, die nicht wissen, wovon sie sich und ihre Kinder am nächsten Tag ernähren sollen.

MfG
Jane
 
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Muzmuz schrieb:
erstens einmal achten nur jene kunden darauf, die wert auf gentechnisch nicht veränderte produkte legen
für diese ist es dann leicht, solche zu erkennen
wenn sie die kennzeichnung entdeckt haben, wollen sie das produkt und müssen nicht weiter den ganzen text auf der verpackung nach einer kennzeichnung gentechnisch veränderter produkte durchsuchen

zweitens sind hesteller solcher produkte darauf erpicht, dass die kennzeichnung gut erkennbar ist
wären anbieter gentechnisch veränderter produkte gesetzlich gezwungen, eine kennzeichnung anzubringen, würden sie jene eher ins kleingedruckte verschieben, nur um halt dem gesetz genüge zu tun
das machte es den kunden viel schwieriger, ihre wunschware zu erkennen
Hallo Muzmuz,
da bin ich ganz deiner Meinung.
Muzmuz schrieb:
leider ist in weiten teilen der bevölkerung eine anti-gentechnik-hysterie gang und gäbe
wenig wissen, viele vorurteile, mediale panikmache, politische opportunisten und fertig ist der salat
schon in der frühzeit des ackerbaus wurde gentechnik betrieben
jede züchtung, sei es nun pflanzen oder tiere ist gentechnik
es haben sich nur neue werkzeuge ergeben
Also, bei mir kommt das so an, als wären alle, die gegen Gentechnik sind, hysterisch und unwissend. Das halte ich weder für fair noch für tolerant! Außerdem bleibt grade was Gentechnik betrifft, die Wahlfreiheit auf der Strecke. Pollen machen bekanntlich nicht vor Feldgrenzen halt. Und ist es nicht so, dass meine Freiheit da endet, wo deine anfängt und umgekehrt?
Und: zwischen Züchtung und Gentechnik ist ein haushoher Unterschied!
Vielleicht kann jemand den Unterschied gut erklären, wenn nicht, müsste ich mich anstrengen... :D

LG
Jane
 
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