JaneS. schrieb:
Hallo, Muzmuz!
Alles schön und gut, nur besteht da ein gewisser Unterschied. Es gibt viele Operationen, die Leben retten, und es gibt viele unnötige Operationen. Wenn Leute beschließen, sich operieren zu lassen, egal, ob nötig oder unnötig, hat das keine Konsequenzen für die anderen. Bei der Gentechnik schaut die G'schicht' ganz anders aus. Und bitte sag jetzt nicht, dass das nicht stimmt. Das wäre Holzhammermethode, und die hast du (glaube ich) nicht nötig
Welche Probleme denn?
Da ist schon was dran. Es gibt meist viele Möglichkeiten, ein Problem zu lösen.
Ich möchte dich gerne etwas fragen: Was hast du persönlich davon, wenn sich die Gentechnik durchsetzt? Was wirst du dann haben, was du jetzt nicht hast, aber brauchst? (Sollte sich das für dich provokant anhören: die Frage ist ernst gemeint)
LG
Jane
hallo janes,
mit den operationen ist das nicht ganz so, wie du denkst
mit der zahl der durchgeführten operationen steigt die erfahrung und die kenntnis, was sich auf folgende operationen auswirkt
würdest du eine operation benötigen, die noch nie durchgeführt wurde (weil sie jeder aus irgendwelchen gründen abgelehnt hat), würden deine chancen um einiges schlechter aussehen, als wenn es eine 0-8-15-operation wäre
also haben durchgeführte operationen mitnichten "keinerlei auswirkung" auf andere
auch ist es zumindest bei uns verboten, völlig unnötige operationen durchzuführen
die gefahren der gentechnik können natürlich auch negative auswirkungen auf die gesamte menschheit haben, aber die (positiven) potentiale mit sicherheit
selbiges trifft auf alle techniken zu...sie bergen gefahren und potentiale, die man anfangs schwer bis gar nicht abschätzen kann
trotzdem ist es der weg des menschen, neues auszuprobieren (neugier)
diese neugier hat uns zu dem wohlstand und der sicherheit verholfen, die wir heute genießen
wäre es anders und würde immer die angst siegen, säßen wir heute noch auf den bäumen und g8 hätte sein paradies (was für den rest der menschheit eher nicht ganz so paradiesisch wäre)
andere probleme wären beispielsweise die unmöglichkeit oder zumindest schwierigkeiten beim einsatz von ernte- und sonstigen feldmaschinen
wären in maisfeld-monokulturen auch rhabarber, kartoffeln oder sonstwas, hätten die maschinen schwierigkeiten die verschiedenen feldfrüchte zu unterscheiden und mähen entweder alles weg oder zerstören einen teil oder sonstwas
würde man stattdessen händisch ernten geht das verständlicherweise auf den ertrag, und wahrscheinlich eher als der verlust durch schädlinge ausmachen würde
deine abschlussfrage ist durchaus berechtigt, und sie ist entweder einfach oder unendlich schwierig zu beantworten
was der mensch BRAUCHT alleine ist nicht eindeutig zu beantworten
meinst du, was er zum nackten überleben braucht ?
oder zum glücklichsein braucht ? braucht, um sicherheit zu empfinden ?
braucht, um zu genesen (bei unfällen/krankheiten) ?
bei grundlagenforschung geht es nicht um ein endprodukt, das angesteuert wird
es geht primär um die erweiterung des wissens, der erfahrung
was dieses wissen bringen, kommt erst später heraus und ebenso die neuen möglichkeiten, die die neue kenntnis mit sich bringt
es ist wie das spielen bei kleinen kindern
es kann gefährlich sein und ab und zu sterben auch kinder durch ihre spielereien, aber in summe ist es ein positiver und notwendiger trieb und teil der entwicklung der menschheit
ein kind, das so ängstlich ist und aus furcht vor möglichen gefahren lieber im bett bleibt wird zwar vor spielunfällen sicher sein, jedoch wird es unterentwickelt sein (sein potential wird nicht trainiert und bildet sich daher nicht aus)
ein beispiel für neue, unvorhersehbare probleme ist auch das erhöhte allergierisiko bei kindern mit überhygienischen eltern
diese kinder haben durch mangel an dreck&keimen ein gestörtes immunsystem, was ihnen dann ein leben lang probleme machen kann
dies ausgelöst durch angst, die kinder könnten durch dreck&keime infektionen bekommen, was letztendlich zu einem noch größeren problem führt
was genau herauskommt kann man nicht wissen, aber dieses risiko einzugehen ist der weg, der dem menschen angeboren ist, und die menschheit wird diesen weg so oder so gehen
die umwelt ändert sich permanent, auch, und vor allem unabhängig von den eingriffen durch die menschheit
diese änderung verlangt ständige anpassung und verbesserung
stagnation verträgt sich nicht mit sich verändernden bedingungen
also zu sagen "uns geht es eh schon so gut, was brauchen wir weiteren fortschritt" wäre sehr kurzsichtig
damit dieser fatale fehler nie passiert, ist dem menschen eine unstillbare neugier mitgegeben worden
lg,
Muzmuz