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Nietzsche und die Einsamkeit

AW: Nietzsche und die Einsamkeit

....

:clown3:

1. ich bitte um etwas mehr inhalt !
du kannst es moebius :zunge4:


2. & um aus deinem dürftigen beitrag doch noch ein wenig tiefe rauszuholen :
der mensch hat nun mal was gegen, dass andere mit denen er sich gemeinsam fühlen könnte in einer anderen "zeit" leben oder zumindest räumlich von ihm getrennt sind,
gemeinsamkeit hat damit was mit derselben gegenwart zu tun, nicht ?

Zu 1.:
a) Ich bin nicht dazu da, um jede Bitte zu erfüllen ...:lachen:
b) Ich weiß und kann - nichts ...:lachen:

Zu 2.:
Es interessiert mich nicht, was dieser oder jener Mensch gegen was hat, denn ich habe nichts dagegen ....:lachen:
 
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AW: Nietzsche und die Einsamkeit

b) Ich weiß und kann - nichts
eine kokette übertreibung
egal wie man -nichts- versteht


1. ..., dass ein Überwinden des Leides im eigenen Leben nicht übertragbar ist, man kann es nur selber tun.

2. Weder Nietzsche noch Christus ist gestorben damit es mir heute besser geht, ...

3. ... den unausweichlichen Schmerz im Leid des Daseins ohne Vorwurf auszuhalten.

4. Nenne es Lebensqualität auf Grund von Überwindung der Begrenztheit des eigenen verletzlichen u. materiellen 'Ich' hin zu einem spirituellen Dasein.
zu 1.
Christus ist ein vorreiter in bezug zu der grössten menschlichen angst, der zu sterben & er war wie wir wissen sehr einsam
"warum hast du mich verlassen ?"

abgesehen davon kann man überwindung von leid sehr wohl übertragen indem man sich einfühlt & dann dem ursprünglich leidenden hilft, falls dieser nach hilfe fragt

zu 2.
Nietzsche vermutlich nicht, aber Christus hat schon den anspruch darauf erhoben, meine ich, für alle sünden aller menschen fort zumindest in alle zukunft hinein erlösend zu leiden & zu sterben, unter der bedingung, dass man ihn anerkennt & als leitend im eigenen leben ansieht

aber mit Christus habe ich das problem mit der entmündigung, sehr zweischneidig das leiden für andere

zu 4.
könnte auch flucht sein vor der endlichkeit & verletzlichkeit, mit solchen ideen bin ich immer sehr vorsichtig, meist führt man sich selber da voll aufs glatteis & leider versteckt dies oft zu gut, als dass man sich selber auf die schliche kommt


Der Schmerz macht Hühner und Dichter gackern.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Quelle: Zarathustra IV, Vom höheren Menschen 12
nach dieser definition bin ich dann doch kein huhn, weil mich schmerz als erstes stumm macht
wobei ich aber hühner sehr gerne mag, sie kümmern ungelegte eier wirklich wenig, das ist aber im aussermenschlichen tierreich insg. eher gang & gäbe


..., oder wie Meister Ernst BLOCH seinerzeit trefflich formuliert hatte:
"Not lehrt denken."
es stimmt schon, dass wer keine krise durchlebt hat, der hat noch nicht wirklich gelebt, er musste sich noch nicht beweisen,
aber man sollte eher lernen, gerade aus dem sumpf der bequemlichkeit heraus zu denken, weil man dann selbst-ständig & nicht fremd-getrieben denkt
oft führen schlussfolgerungen aus notsituationen zu nichts anderem als verbitterung, notorischem beleidigt sein, rache gelüsten & ähnlichen vergeudungen von lebensenergie
da mag man das dann als lebensweisheit verpacken wie man will, es ist noch lange keine :cool:
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

zu 1.
Christus ist ein vorreiter in bezug zu der grössten menschlichen angst, der zu sterben & er war wie wir wissen sehr einsam
"warum hast du mich verlassen ?"

Tja, das kommt dann dabei raus. Mit Einsamkeit hat es nichts zu tun sondern mit Neuland, mit etwas, dass er vorher selbst nicht kannte. Für diese kurze Zeitspanne *musste* er getrennt sein und ließ ihn diesen Spruch sagen. Ihm blieb keine Wahl, da er sich zuvor entschieden hatte, jedoch die letzte Hoffnung für einen anderen Ausgang ging in diesem Satz für ihn *bewusst* zu Ende.
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

Ich bin vertieft in den Tiefen der Bibel (Paulus - Christus) und gehe meinen Denkweg.;) Aber das braucht viel Zeit und Ruhe.

"Christus ist ein vorreiter in bezug zu der grössten menschlichen angst, der zu sterben & er war wie wir wissen sehr einsam
"warum hast du mich verlassen ?"

Tja, das kommt dann dabei raus. Mit Einsamkeit hat es nichts zu tun sondern mit Neuland, mit etwas, dass er vorher selbst nicht kannte. Für diese kurze Zeitspanne *musste* er getrennt sein und ließ ihn diesen Spruch sagen. Ihm blieb keine Wahl, da er sich zuvor entschieden hatte, jedoch die letzte Hoffnung für einen anderen Ausgang ging in diesem Satz für ihn *bewusst* zu Ende."

Finde ich interessant und habe es notiert, weil das für mein Denken wichtig ist. (Später mehr):blume2:
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

... , aber man sollte eher lernen, ...
Man(n) sollte
Von welchem (ethischen) Bezugs-System aus wird dieses SOLLEN formuliert/gefordert ?
von dem des eigennutzes
jeder kann gerne natürlich seine eigenen schlechten erfahrungen machen
klügere menschen lernen von anderen klügeren menschen

natürlich, wenn man -nichts- weiter vorhat, dem spielt dies keine rolle, weder schlechte oder gute erfahrungen noch lernen überhaupt


"Christus ist ein vorreiter in bezug zu der grössten menschlichen angst, der zu sterben & er war wie wir wissen sehr einsam
"warum hast du mich verlassen ?""

Tja, das kommt dann dabei raus. Mit Einsamkeit hat es nichts zu tun sondern mit Neuland, mit etwas, dass er vorher selbst nicht kannte. Für diese kurze Zeitspanne *musste* er getrennt sein und ließ ihn diesen Spruch sagen. Ihm blieb keine Wahl, da er sich zuvor entschieden hatte, jedoch die letzte Hoffnung für einen anderen Ausgang ging in diesem Satz für ihn *bewusst* zu Ende.
diese form von schmälerung des verdienstes von Christus ist mir noch nie begegnet, sehr interessant
allerdings denke ich nicht, dass Christus einfach nur überrascht war, so ein dummkopf war er nun wirklich nicht
ihm auch ausweglosigkeit, schuld sich in eine sackgasse manövriert zu haben, um dann resigniert das beste aus der situation zu machen,
tja, innovative idee, trotzdem kommt sie mir nicht sehr realistisch vor
ich werd' wohl trotzdem darüber nachdenken
zB Oscar Wilde, der hatte sich wohl verschätzt in bezug zu seiner macht & seinem einfluss, die gesetze & die moral Englands des ausgehenden 19jhs in seinem sinne verändern zu können
oder vielleicht hatte er sich nur allzu sehr gelangweilt so ohne adequate geistige begleiter, wo wir dann auch beim thema dieses threads wieder wären
aber Christus ? war er so verantwortungslos sich selbst gegenüber, dass er leichtsinnig sein leben einfach aufs spiel setzte & sich als staatszersetzend ans kreuz hat nageln lassen ? ist etwa der kernpunkt der christlichen lehre, das erlöst sein von sünden durch Christus opfertod nur eine faule ausrede für seine missetaten, eine drüber getünchte schönfärberei ?
(sehr schöner innovativer gedankengang, kommt mir trotzdem eher wie ein mangel an nachvollziehen können dessen, was das Christus geschehen für einen selber bedeuten könnte)
hatte er gehofft, dass der kelch an ihm vorüber gehen wird ? die idee schoss ihm durch den kopf, dies ist aber gerade der beweis, dass er nicht einfach leichtsinnig & gedankenlos war, sodern bewusst sich mit dem, was er als wichtig erachtete ausseinander gesetzt hat

"Mit Einsamkeit hat es nichts zu tun sondern mit Neuland, mit etwas, dass er vorher selbst nicht kannte."
wer bewusst geht, begegnet auch im neuland der einsamkeit, wenn er alleine geht
man kann aber durchaus mit hilfe von mangel an bewusstheit unangenehme realitäten wegkorrigieren
aber Christus auch noch mangel an bewusstheit vorzuwerfen wäre auch weit hergeholt
insofern ist einsamkeit eine normale erscheinung in diesem zusammenhang
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

diese form von schmälerung des verdienstes von Christus ist mir noch nie begegnet, sehr interessant
allerdings denke ich nicht, dass Christus einfach nur überrascht war, so ein dummkopf war er nun wirklich nicht
ihm auch ausweglosigkeit, schuld sich in eine sackgasse manövriert zu haben, um dann resigniert das beste aus der situation zu machen,
tja, innovative idee, trotzdem kommt sie mir nicht sehr realistisch vor
ich werd' wohl trotzdem darüber nachdenken
zB Oscar Wilde, der hatte sich wohl verschätzt in bezug zu seiner macht & seinem einfluss, die gesetze & die moral Englands des ausgehenden 19jhs in seinem sinne verändern zu können
oder vielleicht hatte er sich nur allzu sehr gelangweilt so ohne adequate geistige begleiter, wo wir dann auch beim thema dieses threads wieder wären
aber Christus ? war er so verantwortungslos sich selbst gegenüber, dass er leichtsinnig sein leben einfach aufs spiel setzte & sich als staatszersetzend ans kreuz hat nageln lassen ? ist etwa der kernpunkt der christlichen lehre, das erlöst sein von sünden durch Christus opfertod nur eine faule ausrede für seine missetaten, eine drüber getünchte schönfärberei ?
(sehr schöner innovativer gedankengang, kommt mir trotzdem eher wie ein mangel an nachvollziehen können dessen, was das Christus geschehen für einen selber bedeuten könnte)
hatte er gehofft, dass der kelch an ihm vorüber gehen wird ? die idee schoss ihm durch den kopf, dies ist aber gerade der beweis, dass er nicht einfach leichtsinnig & gedankenlos war, sodern bewusst sich mit dem, was er als wichtig erachtete ausseinander gesetzt hat

"Mit Einsamkeit hat es nichts zu tun sondern mit Neuland, mit etwas, dass er vorher selbst nicht kannte."
wer bewusst geht, begegnet auch im neuland der einsamkeit, wenn er alleine geht
man kann aber durchaus mit hilfe von mangel an bewusstheit unangenehme realitäten wegkorrigieren
aber Christus auch noch mangel an bewusstheit vorzuwerfen wäre auch weit hergeholt
insofern ist einsamkeit eine normale erscheinung in diesem zusammenhang



Kommt drauf an, wie du glaubst. Entweder selbst oder das was andere dich glauben machen wollen.

Mein Beitrag stammt aus dem Hintergrund einer Verschwörung, eines Martyriums, mit anschließendem Zeugenschutzprogramm (..... und sie dachte, er wäre der Gärtner)
 
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AW: Nietzsche und die Einsamkeit

Es gibt einen Gesellschaftlichen Zustand wo wir alle gezwungen werden auf eigene Wege zu treten. Dieser Zustand heisst Anarchie im politischen oder Nihilismus im Kultur-Moralischen Sinne.

Durch das Christentum werden wir langsam in die Anarchie und den Nihilismus gezwungen. Demokratie ist nur eine Vorstufe. Dem Nietzsche war das schon lange vor allen anderen Menschen klar und deshalb hatte er schon sehr früh angefangen seine eigene Gesellschaften zu gründen. Es geht nicht um das alleine gehen, sondern um sich voraus für etwas neues zu entscheiden. Das neue mag auch alt sein, altgriechisch. Und vielleicht hat er nur unter solchen Alleingängern auch erwartet neue Mitstreiter zu finden. Erinnern wir uns, dass er den altphilologen Verein gegründet hat aber auch über einen Philologenstand (Klasse) gedacht. Seine "Glückseligen Inseln" sind nichts als Gemeinschaften von gleichstrebenden Menschen. Sein Weg zum Übermenschen ist gleichzeitig der Weg der über das alte Griechentum führt.

Deshalb ist es sehr falsch zu denken er sei ein Einzelgänger oder Anarchist oder Nihilist.
 
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