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Nietzsche und die Einsamkeit

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AW: Nietzsche und die Einsamkeit

Nachtrag:

Es gibt also nicht einen immer schon bestehenden Raum, in den dann die Dinge eingestellt werden, es gibt keinen von den Dingen unabhängigen Raum. Die Dinge, etwa die Brücke, konstituieren Raum, indem sie überhaupt erst die Landschaft und den Fluss und damit Raum herstellen.

Die Dinge, etwa Brücken, sind jeweils konkrete, sie „geleiten auf mannigfache Weise“. Es gibt sie etwa als Stadtbrücke, als Flussbrücke, als Bachübergang oder als Autobahnbrücke, „immer und je anders geleitet die Brücke“. Sie dient einem jeweils anderen Gefährt, mal Wagen und Gespann, mal Erntewagen oder mal Fernverkehr. Sie fügt Schlossbezirk zu Domplatz, Landstadt zu Dörfern, Flur zu Dorf oder spannt ein Liniennetz auf. Sie bringt die beiden Ufer miteinander in Beziehung, auch wenn sie sie als getrennte präsentiert. Sie macht das Flussbett zur Schlucht oder bettet es mit homogenem Niveau in die Felder. Ihre Brückenpfeiler bestimmen die Möglichkeiten des Flusses.
Aus ihrer jeweiligen Dienlichkeit heraus konstituiert die Brücke jeweilige, mehr oder weniger weite Orte und damit definite Räume.

(Zitat von Eduard Heinrich Führ - Heideggers Phänomenologie des Wohnens tu-cottbus)

Sollte verdeutlichen, wie Heideggers und auch Nietzsches Denken vieldeutig/ mehrschichtig sind. Heidegger hat sich ja auch mit Nietzsche beschäftigt. Bei meinem Denken kommt dann noch Wittgenstein dazu. Eigentlich Nietzsche_Wittgenstein (Weg-Brücke-Berg)

Einsamkeit im Denken:cool:
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

... Sokrates ... Keine Ahnung.
Der Mann ist schon so lange tot.
Nix gegen Respekt vor Toten -
ich hab mal Platon massiert.
Aber als ergiebiger
empfinde ich Hier und Jetzt.

deine vorstellungen zum thema gegenwart würde ich, müsste ich sie pflegen, als beschränkend empfinden, beschränkend in bezug zu effektivität meines lebens
müsste ich mich nur mit den grössen des hier & jetzt abgeben wäre ich selber schon längst tot

Und wem oder was genau gilt diese schwungvolle Rede?
Ist wirklich ernsthafte Frage .....
da es sich auf ein zitat von moebius bezieht #147, ist es hauptsächlich an moebius gerichtet
das mit dem tot sein & hier & jetzt kannst aber natürlich gerne auch auf dich selber beziehen
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

deine vorstellungen zum thema gegenwart würde ich, müsste ich sie pflegen, als beschränkend empfinden, beschränkend in bezug zu effektivität meines lebens
müsste ich mich nur mit den grössen des hier & jetzt abgeben wäre ich selber schon längst tot

Welch großen Glückes Geschick,
dass Du unter keinem entsprechendem Pflegevertrag stehst.
Boah, das wär ja was .....
quasi wie Chauffeur mit Klötzchen unter den Schuhen,
damit wenigstens sein drittes Auge knapp über's Lenkrad schielt.

:rollen: :winken3:
 
AW: Nietzsche und die Einsamkeit

Es gibt also nicht einen immer schon bestehenden Raum, in den dann die Dinge eingestellt werden, es gibt keinen von den Dingen unabhängigen Raum. Die Dinge, etwa die Brücke, konstituieren Raum, indem sie überhaupt erst die Landschaft und den Fluss und damit Raum herstellen.
Einsamkeit im Denken:cool:
hab' darüber nochmal nachgedacht von einer anderen perspektive
& ja, auch in bezug zur eisamkeit kommt dieser raum, der erst durch die dinge hergestellt wird, hin
nämlich in form des denkenden zum ersten mal oder
des denkenden als zum ersten mal begreifend

so wie "beim sterben ist jeder der erste" kann ich übersetzen in "beim den eigenen weg gehen ist jeder der erste" & das ist schon logischerweise einsamkeit diktierend
das erleben des sterbens als das eigene sterben ist demnach wie das erleben des eigenen weges als des noch ungegangenen weges

klar, kann man wege, die andere bereits beschritten haben gehen
aber geht man auch da nicht in der eigenen weise, die andere niemals gehen können ?
originalität nicht aus dem wunsch heraus originell zu sein
sondern aus der unvermeidlichkeit einer kombination, die einmalig ist &
bereits anhand der eigenen geschichte, die so niemand anders als man selber mit sich trägt, resultieren kann
dies bewirkt die einsamkeit, die echt ist
das bedauern keine jünger, bewunderer, nachfolger, mitstreiter, befreundete &sf zu haben auf dem eigenen weg ist damit verglichen ganz was anderes

& natürlich, nur sich mit der eigenen geschichte zufrieden zu geben als garant der eigenen originalität ist zu wenig,
um wirklich originell sein zu können, da muss man schon an sich arbeiten & auch an dem verstehen der eigenen geschichte
zumidnest in diesem punkt ist Nietzsche sicherlich einen ganz eigenen weg gegangen & auch, wie ich schon schrieb ich seine pathetik sehr schlecht vertrage, kann ich seine eigenart anerkennen

& ich denke, dass LERNEN mit diesem "den eigenen weg alleine gehen müssen" viel zu tun hat, lernen im sinne von "selbst in der eigenen weise begreifen" ohne die dinge in deren funktionalität zu verbiegen
insofern vielleicht hat Nietzsche sich wegen etwas beschwert, was gar kein anlass zur beschwerde bieten sollte
etwas bedauert, welches der funktionalität der dinge unangemessen ist
einer illusion nachgetrauert, sich etwas erhofft, welches nie funktionieren kann

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Es gibt also nicht einen immer schon bestehenden Raum, in den dann die Dinge eingestellt werden, es gibt keinen von den Dingen unabhängigen Raum. Die Dinge, etwa die Brücke, konstituieren Raum, indem sie überhaupt erst die Landschaft und den Fluss und damit Raum herstellen. ...
habe dazu den neuen thread aufgemacht :
der Raum & die Dinge
 
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AW: Nietzsche und die Einsamkeit

Wahrheit schrieb:
klar, kann man wege, die andere bereits beschritten haben gehen
aber geht man auch da nicht in der eigenen weise, die andere niemals gehen können ?

Also da musst du Hape Kerkeling fragen, seine Reise auf dem Jakobsweg. Tausende latschen diesen Weg und was sie da gefunden haben, da streiten sich die Geister, äh Götter.:verwirrt1

Nietzsches Weg zu folgen ist da schon schwieriger. Nur wer den gleichen Weg gegangen ist, weiß von einem Geheimnis der Tiefe. Dieser Weg liegt im Verborgenen und es gibt keine Anleitungen. (Schilder)

Wieso hat sich Nietzsche beschwert? Wo? Geklagt hat er schon ab und an, aber nur über s-eine Einsamkeit/ Kälte.
 
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