Roman70
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- Registriert
- 10. April 2008
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AW: Neue Religion? Auf dem Kompost, der alten?
Ojeoje, ich fürchte, ich muss mich bei euch beiden, Zeili und Horst, jetzt doch ziemlich unbeliebt machen, indem ich ein bisschen etwas zur Intention meines vorigen Postings schreibe.
Im Zentrum des "Projekts Weltethos" steht nämlich ausdrücklich die aktive Verständigung zwischen den Religionen - und ein seriöses Gespräch (auch "einfach" das zwischen zwei Individuen) impliziert, dass man das Trennende ebenfalls ernst nimmt und soweit wie möglich akzeptiert und respektiert - und nicht apodiktisch als "Neurose" denunziert. Ich habe diesen Link plaziert, weil ich finde, dass in diesem Thread ganz schön viel süßlich parfümiertes Esoterik-Wischiwaschi betrieben wird, in dem sich jeder halt seine kleine nette Privatreligion zusammenbastelt, wo man sich natürlich nur das Schöne, Gute, Wahre aus dem Fundus der Weltreligionen herausklaubt. Eh klar! Diese Beschwörung einer Einheit von allen mit allem empfinde ich, pardon!, als oberflächliches eskapistisches Geschwafel. Der einzelne mag sich da in seiner Wellness-Spiritualität kuschelig einrichten, und es sei ihm von mir ausdrücklich vergönnt, für das Zusammenleben der Menschen wirft das aber außer redundanten Floskeln offenbar wenig ab. (Ich lasse mich von euch gerne eines Besseren belehren!!!)
Das Problem im interreligiösen Diskurs ist zudem übrigens noch, dass er zumeist ja bloß von den "Gemäßigten", "Realos" oder wieauchimmer man sie nennen will, betrieben wird, und nicht von den Fundamentalisten und Ultra-Orthodoxen; also die, die ohnehin recht gut miteinander auskommen, die bereit sind die Andersartigkeit eines Gegenübers anzuerkennen, formulieren alle möglichen g'scheiten Sachen - auf die die "echten" Religiösen zumeist aber sowas von pfeifen!
Und für viele ist, wie wir auch in diesem Forum schon lesen konnten, bereits der Bau einer Moschee in Österreich (im "Heiligen Land Tirol" noch dazu!) eine Provokation und definitiv abzulehnen. Tja.
Da ich allerdings tatsächlich davon ausgehe, dass es sehr, sehr viel Verbindendes zwischen uns Menschen gibt, stehe ich einem solchen "Weltethos"- Projekt nicht prinzipiell zynisch oder resignativ gegenüber; und da die Religionen auf der Welt (außerhalb von Europa) ja nach wie vor eine große Rolle spielen, kommt ihnen wohl im Kontext der Völkerverständigung notwendigerweise eine wichtige Rolle zu.
Grüße an Sonne, Mond und Sterne,
Roman
Ojeoje, ich fürchte, ich muss mich bei euch beiden, Zeili und Horst, jetzt doch ziemlich unbeliebt machen, indem ich ein bisschen etwas zur Intention meines vorigen Postings schreibe.
Im Zentrum des "Projekts Weltethos" steht nämlich ausdrücklich die aktive Verständigung zwischen den Religionen - und ein seriöses Gespräch (auch "einfach" das zwischen zwei Individuen) impliziert, dass man das Trennende ebenfalls ernst nimmt und soweit wie möglich akzeptiert und respektiert - und nicht apodiktisch als "Neurose" denunziert. Ich habe diesen Link plaziert, weil ich finde, dass in diesem Thread ganz schön viel süßlich parfümiertes Esoterik-Wischiwaschi betrieben wird, in dem sich jeder halt seine kleine nette Privatreligion zusammenbastelt, wo man sich natürlich nur das Schöne, Gute, Wahre aus dem Fundus der Weltreligionen herausklaubt. Eh klar! Diese Beschwörung einer Einheit von allen mit allem empfinde ich, pardon!, als oberflächliches eskapistisches Geschwafel. Der einzelne mag sich da in seiner Wellness-Spiritualität kuschelig einrichten, und es sei ihm von mir ausdrücklich vergönnt, für das Zusammenleben der Menschen wirft das aber außer redundanten Floskeln offenbar wenig ab. (Ich lasse mich von euch gerne eines Besseren belehren!!!)
Doch, GERADE das. Denn wenn sich jeder selbst zum Maß aller Dinge und Mittelpunkt des Universums macht, nach seinen je individuellen spirituellen Erfahrungen...??? Das nervt mich ja am meisten an diesem Esoterik-Schmus, dass er so verdammt biedermeierlich und antisozial ist. (Böse böse Politik! Wenn die erst nur weg ist! Uiuiuiu...!!!)Gesetze, auch die geistigen, die brauchen nicht instituttionalisiert zu werden.
Das Problem im interreligiösen Diskurs ist zudem übrigens noch, dass er zumeist ja bloß von den "Gemäßigten", "Realos" oder wieauchimmer man sie nennen will, betrieben wird, und nicht von den Fundamentalisten und Ultra-Orthodoxen; also die, die ohnehin recht gut miteinander auskommen, die bereit sind die Andersartigkeit eines Gegenübers anzuerkennen, formulieren alle möglichen g'scheiten Sachen - auf die die "echten" Religiösen zumeist aber sowas von pfeifen!
Und für viele ist, wie wir auch in diesem Forum schon lesen konnten, bereits der Bau einer Moschee in Österreich (im "Heiligen Land Tirol" noch dazu!) eine Provokation und definitiv abzulehnen. Tja.
Da ich allerdings tatsächlich davon ausgehe, dass es sehr, sehr viel Verbindendes zwischen uns Menschen gibt, stehe ich einem solchen "Weltethos"- Projekt nicht prinzipiell zynisch oder resignativ gegenüber; und da die Religionen auf der Welt (außerhalb von Europa) ja nach wie vor eine große Rolle spielen, kommt ihnen wohl im Kontext der Völkerverständigung notwendigerweise eine wichtige Rolle zu.
Grüße an Sonne, Mond und Sterne,
Roman