Helmfried
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Dieses Fazit trifft den Nagel auf den Kopf und mir wäre es nicht gelungen, es besser zu formulieren.Findet Euch damit ab: Es gibt nichts "Übernatürliches". Entweder, es ist Teil der Natur oder eben nicht, aber im letzteren Fall existiert es schlicht nicht.
Es gibt nichts Übernatürliches ist die reine Wahrheit.
Ich gehe auch mit wenn du sagst, entweder ist etwas Teil der Natur oder es existiert nicht.
Eins muss aber geklärt werden:
Was ist das Wesen der Natur ?
Da ist ein ein Blick zu Spinoza sicher hilfreich.
Aus Spinoza´s Sicht, steht Gott nicht außerhalb der Natur; Gott und die Natur ist ein und dasselbe.
Für ihn besteht die Welt nur aus Natur ´als einziger Substanz´. Geist und Materie sind eins.
Das alles steht im Gegensatz zum kartesianischen Dualismus, der die Seele vom Körper unterscheidet.
Aber genau diese Einheit von Geist und Materie muss im Rahmen einer ganzheitlichen Sicht verstanden werden.
Das Dogma:
Geist und Bewusstsein entstehen durch Aktivität des menschlichen Gehirns, ist nicht mehr länger haltbar.
Diese verzweifelt verteidigte Fehleinschätzung ist genau das, was zu den nicht endenden Disputen zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft führt.
Die einen beschäftigen sich ausschließlich mit vermeintlichen Fakten, die anderen verstehen nicht, warum man sich dabei mit einem Teil der Wirklichkeit begnügt.
Der materialistisch eingestellte Naturwissenschaftler glaubt, mit Logik alle “Rätsel” lösen zu können. Nun, seit feststeht, dass in der Quantenphysik nicht alles logisch und vorhersagbar zugeht, ist diese Sicht schwieriger geworden.
Der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker verwies (unter anderem in seinem Buch: ”Ein Leben zwischen Physik und Philosophie”) immer wieder darauf hin, dass es - gerade angesichts der Erkenntnisse aus der Quantenphysik - nicht mehr haltbar ist, Physik von der Philosophie getrennt zu betrachten.
Der Mensch schafft Wirklichkeit mit Hilfe des Bewusstseins.
Das ist ein subjektiver Vorgang und alles Subjektive gehört in die Philosophie.
Da Information heutzutage zur Physik gerechnet wird, gehört Bewusstsein, das aus Geist und Information besteht, logischerweise auch zur Physik.
Es muss endlich erkannt werden, dass Geist und Bewusstsein die intrinsische Natur der Materie ist und dass, wenn wir von Natur reden, das eine nicht vom anderen getrennt werden kann.
Geist und Bewusstsein sind - wie die Materie auch - in der Welt und somit auch in der Tier-u. Pflanzenwelt und müssen nicht erst noch “produziert” werden.
Das Anerkennen dieser Tatsache, würde sofort die Türen zu jeglicher Erkenntnis öffnen, alle Rätsel einer Lösung zuführen und alle “denkwürdigen” Erscheinungen entmystifizieren.
Das “Übernatürliche”, Übersinnliche und Mystische entsteht erst dadurch, dass Dinge (vom materialistisch sozialisierten Betrachter) getrennt betrachtet werden, die man überhaupt nicht trennen kann.
Wenn man das Bewusstsein aus solchen Betrachtungen herausnimmt, bleibt Chaos übrig.
Da sind dann auf einmal eine Menge Fragen und Phänomene (z.B. Psi-Phänomene) da, die nur schwer zu klären sind.
Die Physik macht es sich einfach; sie macht eine neue Sparte auf, nennt es Paraphysik und will damit nichts mehr zu tun haben. Das ist dasselbe, als wenn ein Kind sich mit den Händen beide Augen zuhält und ruft: “Such mich mal”.
Das Übernatürliche entsteht nicht, weil ein Teil der Menschen übermenschliche Fähigkeiten hätte.
Die Mär vom Übersinnlichen entsteht, weil die materialistisch eingestellte Wissenschaft anstehende Fragen nicht wirklich beantworten kann, über wichtige Fragen hinweggeht und das Tor zu Spekulationen so geöffnet wird.
Ich will nicht verhehlen, dass in Nutzung dieser Umstände auch unter dem Mantel der Esoterik bergeweise nostalgischer Schwachsinn verbreitet wird und das macht das durchaus wichtige Genre immer wieder angreifbar.
Die Einstufung “Übernatürlich” ist also Folge des Unwissens des Einstufers.
An solchen Einstufungen wird sich so schnell auch nichts ändern, denn so kann man (nach wie vor) berechtigte Einwände und Argumente als Spinnerei vom Tisch wischen.
LG * Helmfried
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