Dazu noch eine kleine Anmerkung: Zunächst einmal bin ich mir sicher, dass für dich Mystik, Spiritualität und Esoterik alles der gleiche feinstoffliche Klimbim ist und du da keine Unterscheidungen machst, obwohl es große Unterschiede gibt, aber wenn ich jetzt einmal vereinfacht davon ausgehe, dass du hier mit Mystik nicht nur die Mystik im Speziellen, sondern das ganze Themenfeld der Spiritualität im Allgemeinen meinst, dann kann ich dir nur versichern, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Gerade in der Spiritualität werden die tiefgehenden Fragen gestellt, aber du kannst das nicht erkennen, weil du immer nur mit der naturwissenschaftlichen Methode arbeitest - und diese Methode ist im Feld der Spiritualität völlig unnütz. Du kommst also keinen Millimeter voran, wenn du es auf diesem Weg probierst, denn du kannst die Dinge dann immer nur von außen betrachten. Bei der Spiritualität geht es aber immer um die Innenbetrachtung des Bewusstseins. Die Mystiker sind deshalb speziell, weil sie Spiritualität mit Religion mischen. Allerdings können sie dadurch vielen Menschen helfen, die zuvor in einer fundamentalistischen Auslegung ihrer jeweiligen Religion gefangen waren. Interessanterweise sagen alle Mystiker aller Zeiten im Kern dasselbe, nur eben im Gewand ihrer jeweiligen Religion und ihrer Zeit. Spiritualität als solche war und ist bemüht, subjektive Bewusstseinsforschung ganz ohne die religiösen Elemente zu praktizieren.
Aus Falschem folgt Beliebiges.
Es ist wenig überraschend, dass du meine Ausführungen darüber, warum du nichts von Spiritualität verstehst, nicht verstanden hast, eben weil du nichts von Spiritualität verstehst. Es ist mir klar, dass meine Begriffe für dich beliebig erscheinen müssen, weil du sie, aufgrund deiner mangelnden Kenntnisse in diesem Bereich, nicht mit Inhalten füllen kannst. Und so antwortest du eben mit einem schnippischen Einzeiler als Ausflucht. Das ist verständlich.
Gerlind hatte dir mit seinem Hinweis, dass du beim Schachspielen würfelst, eigentlich einen sehr guten Tipp gegeben, aber wie es eben so deine Art ist, hast du diesen Hinweis dann einfach aufgeschnappt und ihn auf den Hinweisgeber zurückgeworfen:
Sag ich ja. Der Esoteriker kommt mit seinem Würfel und behauptet mitunter, damit Schach zu spielen.
Das ist deine Argumentationstaktik bei allen Themen, aber hier fällt es eben besonders auf. Denn man merkt, dass es dir wie immer nur ums "recht haben" geht, du hast dein ganzes Mindset darauf ausgerichtet. Solche Vorstellungen sind im Bereich der Spiritualität komplett fehl am Platze. Es geht nicht darum, eine Diskussion zu gewinnen, oder sein Gegenüber von etwas zu überzeugen. Und am allerwenigsten geht es ums "glauben".
Esoteriker stehen insofern "über" der Wissenschaft, als dass sie sich exaltiert nicht mit Wissenschaft beschäftigen wollen.
Sie wollen Antworten auf Fragen, und diese sollen -zumindest oberflächlich- befriedigend sein. Die Mühsal und auch die Option des Nichtauffindens einer befriedigenden Antwort der Wissenschaft wollen sie dabei aber nicht auf sich nehmen.
Ihnen geht es um Antworten auf Fragen, und um eine Antwort zu haben sind sie gerne bereit, Abstriche bei deren Qualität zu machen.
In der Spiritualität geht es weniger um die Antworten, als vielmehr darum,
die richtigen Fragen zu stellen. Eine solche Frage kann zum Beispiel lauten:
Was ist Bewusstsein? Diese Frage, wenn man sie vertieft, ist ein möglicher Schlüssel zum Verständnis dessen, um was es in diesem Themenfeld eigentlich geht. Es geht um die subjektive Ebene, die Ebene, die niemals mit der naturwissenschaftlichen Methode zu erreichen ist. Wie Wittgenstein es formuliert hat:
Wir fühlen, dass selbst wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unser Problem noch gar nicht berührt ist.
Das was du oben beschrieben und "Esoteriker" genannt hast, das sind in Wahrheit Dogmatiker. Denen geht es um einfache Antworten. Aber da es in der eigentlichen Spiritualität gar nicht um Antworten im klassischen Sinne geht, und schon gar nicht um einfache Antworten, werden dort die Dogmatiker sehr schnell entlarvt und mit denen befasst man sich dann einfach nicht weiter oder wenn man es doch tut, dann im sicheren Wissen, dass auch sie nur ihre subjektive Wahrnehmung schildern. Wer sich bei diesen Themen aber ebenso schnell entlarvt, das sind die wissenschaftlichen Dogmatiker. So wie die religiösen Dogmatiker ganz sicher wissen (ihrer Auffassung nach), dass sie die absolute Wahrheit entdeckt haben, so wissen hingegen die wissenschaftlichen Dogmatiker auch ganz sicher (ihrer Auffassung nach), dass alles in diesem Themenfeld nur Humbug und Scharlatanerei ist. Beide disqualifizieren sich für die eigentliche Spiritualität. Dies ist eines der ganz wenigen Gebiete, in denen sich die lautesten, die sichersten, die überzeugtesten, die Besserwisser und Oberlehrer ausnahmsweise einmal
nicht durchsetzen können, weil sie sich durch genau diese Eigenschaften selber - und ganz freiwillig - ins Abseits begeben.