Ja, Du hast das ausgeführt. Es würde mich allerdings extrem wundern, wenn das "statistische Bundesamt" Zahlen über die Berufstätigkeit von Kinderschändern veröffentlichen würde.
Das ist richtig, leider gibt es solche Angaben nicht direkt. Damals hatte ich diese Informationen:
SWR/KNA (Katholische Nachrichten Agentur) 27.09.2002 (
http://www.vachss.de/mission/berichterstattung/katholiken.htm):
„Nach Schätzungen von Experten sind 200 - 300 der 18.000 katholischen Priester in Deutschland sexuell auf Kinder beziehungsweise auf Jugendliche fixiert. Gegen 13 Priester laufen derzeit in der Bundesrepublik Deutschland Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs.“
Hier haben wir eine Zahl von 13 Tatverdächtigen im Jahr 2002, bezogen auf 18.000 Priestern sind das 0,072% der Priester, die tatverdächtig sind und die man mit der Statistik des Bundeskriminalamtes aufrechnen kann (
http://www.bka.de/pks/pks2002/p_3_02.pdf *, hier Tabelle 20, sexueller Missbrauch von Kindern nach § 176, 176a, 176b StGB
* funktioniert leider nicht mehr, weil wohl zu alt
Tatverdächtigen: 10.078. Die kann man aber jetzt nicht direkt auf katholische Priester hochrechnen, denn von den Tatverdächtigen sind nur 96,5% männlich, also verbleiben 9.725 männliche. Davon aber sind nur 73,3% älter als 21, Priester wird man da noch nicht, aber egal. Verbleiben also 7.129 Tagverdächtige.
Daraus ergibt sich, dass bei einer (von mir geschätzten) Zahl von 30 Millionen Männern, die vom Alter her mit Priestern verglichen werden können, im Jahr 2002 0,024% verdächtigt werden, sich an Kindern vergangen zu haben.
Bei den Priestern werden im Jahr 2002 0,072% verdächtigt, also dreimal so viel.
Über die Ursachen für diese Vorliebe ist schon sehr viel qualifiziert geforscht worden. Auch darüber, wie sich das Verhältnis einer Gesellschaft zu dieser Thematik wandeln kann. Und die RKK stammt natürlich aus einer Zeit, als das, was heute
Kinderschändung heißt, zum guten Ton gehörte.
Meine Vermutungen gehen, wie gesagt, von nicht frei ausgelebter kindlicher Sexualität aus, die dann später nachgeholt werden soll. Dass es früher aber sogar den Vorgesetzten von katholischen Priestern verboten war, Übergriffe an Kindern anzuzeigen, zeigt die Verlogenheit einer Religionsorganisation auf, die das Wort Jesus verkündet: „Lasst die Kinder, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel ;-)