Schon Dein Bezweifeln, dass Menschen aus ehrlichem Herzen glauben können und solche Menschen als einfältige Bauerntrottel zu diffamieren, zeugt m.E. von bedenklicher Intoleranz. Ansonsten haben Religionen nicht nur eine gewalttätige Realität geschaffen, sondern auch Gesetze vorgegeben, die noch heute als sinnvoll angesehen werden. Religion ist letztlich Politik auf einer religiösen Ebene und ohne Religionen wäre das menschliche Miteinander kaum besser, als es jetzt ist. Die Kirche etwa hat schon lägst nicht mehr mit der Kirche zu tun, die Menschen auf Scheiterhaufen verbrennen ließ.
Das Grundrecht auf Religionsfreiheit und auf demokratische Wahlen etwa wurden gegen den erbitterten Widerstand der Kirche durchgesetzt. Das geschah durch Überzeugungsarbeit und dem Aufzeigen von extremen Widersprüchen in religiösen Schriften. So ist es für immer mehr Menschen nicht mehr glaubhaft, dass ein Forderer der Liebe zu den Feinden seinerseits „Ungläubige“ verdammen und Menschen mit der Ewigen Pein im Feuer bestrafen will.
Es waren keine Beleidigungen gläubiger Menschen, sondern das Aufzeigen solcher Widersprüche, die mit dazu beigetragen haben, dass von eins fast 100 % Christen in unserer Gesellschaft es inzwischen weniger als 60 % sind.
Du verwechselst da zwei Begriffe, Trottel und Trampel, beide haben in die große Literatur Eingang gefunden, etwa bei Musil und Doderer, der von mir bezeichnete "Trampel" leider gibt es ihn nur im feminin, da es diese Wesenheit auch bei Männern gibt bezeichnet eine nicht nur liebenswert "helle" (Musil) Verstandes und Gemüts Verfassung, sondern meist auch ein wenig Überheblichkeit, immer dann wenn sie "wir" statt ich im Schutze der Religion, Sekte oder Partei, wieder Musil, sagen darf, aber auch eine höhere Art von Dummheit, Trampel haftigkeit, wenn sie sich im Kreise von ihresgleichen Dinge zu entscheiden anmaßt, welche über jedem menschlichen Verstand liegen, hier behilft man sich dann dadurch das man meint was besonders viele "glauben" möglichst noch psalmodierend im Chor singen, besonders wahr sein müsse.
Diesen Vorgang bezeichnet Musil in seinem kleinen klugen Büchlein über die Dummheit als "Verstandesdummheit"
Deinen Ausführungen nach hätte Musil da es ja genügend Leute gibt welche durch diese Ausführungen gekränkt sein könnten gar nicht schreiben dürfen, Voltaire und viele andere wären zum Schweigen verdammt gewesen.
Nein, ich unterschreibe deine Schlussfolgerung das jemand als dumm oder Trampel zu bezeichnen schon ein Mangel an Toleranz sei nicht, überlege einmal, solchen Ausführungen nach müsste sich der Mensch beinahe aller Analyse menschlicher Vorgänge enthalten, er müsste überwiegend schweigen.
Ein Mange an Toleranz wäre es, wenn ich allen welche meine Meinung nicht teilen, könnte ich es, den Mund verbieten, und ihnen dies Meinung unverblümt ins Gesicht schleudern würde.
Dies und noch viel mehr haben die überzeugt religiösen, auch und gerade die "ehrlich glaubenden" Jahrhunderte lang getan, und wenn sie sich gebessert haben dann nicht aus besserer Einsicht, sondern weil sie menschliche Entwicklung überholt hat.