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Monogamie - eine Lüge?

Zitat Minni:
Liebe ist kein Kampf, sie ist bedingungslose Annahme des wahren Ichs des anderen.

Das hört sich wunderschön an und so sollte es sein, aber in wievielen Fällen ist es so?

Und wer kennt schon das wahre Ich des anderen? Man kennt oft nicht einmal das eigene wahre Ich wirklich.

Mit der bedingungslosen Annahme klappt es leider häufig nicht. Oft treten nach einiger Zeit beim anderen so unangenehme Eigenschaften auf - auch Aggressionen kommen durch, besonders bei Drogensüchtigen - dass man das nicht aushalten kann und will, obwohl man ja tatsächlich vorgehabt hat bedingungslos zu lieben.

Und somit glaube ich, dass die Liebe wohl an gewisse Regeln gebunden ist, wenn sie länger als drei Monate anhalten soll.

Leider gibt es auch in der Liebe keine allgemeingültigen Rezepte, doch kann ein Gedankenaustausch darüber sehr hilfreich sein.

Mit lieben Grüßen

suche
 
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Hallo an alle !

Leider ist es eben nicht bzw. kaum so, das man sein Gegenüber bedingungslos annimmt bzw. annehmen kann, weil man - mehr unbewusst als bewusst - eine Erwartungshaltung hat. Die oder der Geliebte "sollte" die Defizite, die man selbst i sich hat, ausgleichen.., durch sie oder ihn möchte man sich besser fühlen (was ja anfangs oft der Fall ist - durch diese Verliebtheitsphase zeigt man ja überwiegend nur die positiven Eigenschaften bzw. übersieht die Schwächen des Gegenüber gerne!)!

Für mich noch nicht nachvollziehbar, dass man diese bedingungslose LIebe in sich hat und niemanden dazu "braucht", um sich geliebt zu fühlen!

Ich denke, wir alle sind auf der Suche nach einem Gegenüber (gleich, ob monogam oder polygam), der unsere inneren Qualitäten zum Vorschein bringt - denn nur dann, wenn wir unserem(r) geliebten PartnerIn voll vertrauen, öffenn wir uns und lernen uns dadurch wirklich erst Schritt für Schritt ganz kennen! Manchmal braucht es eben mehrere Partnerschaften um zu sich selbst zu finden, manchmal erkennen wir uns selbst schon durch einen oder ganz wenige Lieben.
Fatal ist halt oft, dass wir nach längerer Zeit verletzt werden und selbst verletzen und uns damit selbst verschliessen und wir erneut von vorne beginnen müssen auf unseren Weg zu kommen!


enigma
 
Liebe ist kein Kampf, sie ist bedingungslose Annahme des wahren Ichs des anderen.

nunja, Liebe an sich sollte w'scheinlich bedingungslos sein... aber die Liebe ist heutzutage nur in einer Beziehung umsetzbar und eine Beziehung ist nunmal ein ständiger Kampf, ein ständiges Auf und Ab und ein ständiges Versuchen wie weit man kommt zusammen. Und ich würde sagen: wenn man den Partner gefunden hat, mit dem man ein Team bildet, mit dem man Tränen auf sich nimmt für das gemeinsame Glück, dann brauch man keinen anderen. Natürlich können sich die Bedürfnisse jederzeit ändern, oder das Schicksal schlägt zu oder was auch immer... aber wenn man wirklich glücklich und zufrieden ist und ein Team bildet, ist da nicht die Chance für Monogamie viel höher? Und wenn man weiß das sie so hoch ist, wieso sollte man es dann nicht wagen?
Lg
 
Hi !

Ich lese hier immer von "bedingungsloser" Liebe. Wie bitte soll das gehen und was noch viel wichtiger ist, WARUM?

Meine Liebe ist an Bedingungen geknüpft. Ich liebe weil, .... und nicht zufällig.

fussel
 
Hallo zusammen,

Na, da habe ich ja was aufgeworfen...

vielleicht kann ich diese "Bedingungslosigkeit", wie ich sie sehe, mit Beispielen näher bringen.

Nehmen wir an, es gibt Gott. Meint ihr, er würde Bedingungen stellen, wie wir Menschen sein müssen, damit er sie (seine Geschöpfe) lieben kann? Ist er nicht die Liebe schlechthin?
Oder etwas weltlicher: lieben Mütter ihre Kinder nicht bedingungslos? (meine tut es auf jeden Fall, egal, wie fies ich schon zu ihr war)
Oder etwas krasser: Katzen töten manche ihrer Jungen, weil sie damit das Leben der anderen sichern - in meinen Augen aus Liebe. (Tiere lieben m. E. sowieso bedingungslos, weil sie kein "weil" kennen)

Okay, das letzte Beispiel ist sicher schlecht gewählt (Liebe ist aber auch nicht moralisch), doch ihr ahnt vielleicht, worauf ich hinaus will.

Ich meine, Liebe ist das, was allem (Tun) zu Grunde liegt. Es ist das Gewahrsein, die Urgeborgenheit, die jedes Wesen anstrebt.

Daß die Suche des Menschen nach dieser Urgeborgenheit zuweilen groteske Formen annimmt, bestreite ich nicht. Dies aber meist deshalb, weil ein solcher Mensch eben den Mangel besonders stark empfindet. Auch er will eigentlich nur lieben und geliebt werden, aber er sieht kein Land. (Wenn man es nicht aushalten kann, liebe Suche, ist eine Trennung nicht falsch)

Und wir müssen aufpassen, daß wir die Liebe zu einem anderen Menschen nicht mit der Liebe an dem Gewinn verwechseln, den wir durch ihn bekommen. Der Grad zwischen Egoismus und Altruismus ist ein sehr schmaler.

Das klingt jetzt alles ein wenig abstrakt und abgehackt, aber es ist schwer, eine Bedingungslosigkeit zu erläutern, wo wir doch alle an dieses "weil" gewöhnt sind. Zufällig ist es aber nicht, lieber Fussel, eher essentiell.

Morgen sicher weiteres dazu. Einen schönen Abend noch wünscht

Minni
 
Hi Minni,

Minni schrieb:
Meint ihr, er würde Bedingungen stellen, wie wir Menschen sein müssen, damit er sie (seine Geschöpfe) lieben kann?
Ein klares Ja. Ist zumindest in allen monotheistischen Religionen, glaube ich, zu finden. Wenn du ein anderes Gottesbild hast und es dich glücklich macht. Schön für dich. Dann ist es egal was du tust, egal wie "böse" oder "egoistisch" du bist, egal ob du ihn leugnest oder nicht. Du wirst ja geliebt.

Oder etwas weltlicher: lieben Mütter ihre Kinder nicht bedingungslos?
Nein, es gibt da eine ganz gravierende Bedingung. Du bist ihre Tochter!! Liebt sie mich genauso wie dich?

Ich meine, Liebe ist das, was allem (Tun) zu Grunde liegt.
Emotional gesehen stimme ich dir zu. Findest du andere Emotionen benötigen einen Auslöser/Bedingung?

fussel
 
Zuletzt bearbeitet:
Minni schrieb:
Hallo zusammen,

Na, da habe ich ja was aufgeworfen...

vielleicht kann ich diese "Bedingungslosigkeit", wie ich sie sehe, mit Beispielen näher bringen

Hallo Minni und alle anderen,

Nehmen wir an, es gibt Gott. Meint ihr, er würde Bedingungen stellen, wie wir Menschen sein müssen, damit er sie (seine Geschöpfe) lieben kann? Ist er nicht die Liebe schlechthin?

Gott stellt in den monotheistischen Religionen wohl seine Bedingngen. So haben wir ihm zu dienen, indem wir seine Gebote halten.
Oder etwas weltlicher: lieben Mütter ihre Kinder nicht bedingungslos? (meine tut es auf jeden Fall, egal, wie fies ich schon zu ihr war
)

Die Liebe einer Mutter ist noch am ehesten eine bedingungslose, doch nicht alle Mütter lieben so. Sie verlangen ja auch, dass das Kind nach gewissen Gesetzmäßigkeiten, bzw. ethischen Grundsätzen lebt. In der Erziehung gibt es auch den Liebesentzug, zumindest vorübergehend. Das heißt nichts anderes als wenn du dies oder jenes nicht tust, werde oder kann ich dich nicht mehr lieben. Hier stellen die Eltern wohl Bedingungen, selbst wenn sie noch immer lieben und das Kind diese Bedingungen nicht erfüllt.


Oder etwas krasser: Katzen töten manche ihrer Jungen, weil sie damit das Leben der anderen sichern - in meinen Augen aus Liebe. (Tiere lieben m. E. sowieso bedingungslos, weil sie kein "weil" kennen)

Du hast es bereits gesagt, dass dies kein passendes Beispiel ist, weil Tiere nach einem ablaufenden Programm handeln und unsere menschliche Liebe für sie nicht gilt.



Ich meine, Liebe ist das, was allem (Tun) zu Grunde liegt. Es ist das Gewahrsein, die Urgeborgenheit, die jedes Wesen anstrebt.

Liebe sollte allem Tun zu Grunde liegen, doch leider tut sie es nicht in dem gewünschten Ausmaß. Häufig liegen Gier, Streben nach Macht und Missgunst bedauerlicherweise den menschlichen Handlungen zu Grunde.

Daß die Suche des Menschen nach dieser Urgeborgenheit zuweilen groteske Formen annimmt, bestreite ich nicht. Dies aber meist deshalb, weil ein solcher Mensch eben den Mangel besonders stark empfindet. Auch er will eigentlich nur lieben und geliebt werden, aber er sieht kein Land. (Wenn man es nicht aushalten kann, liebe Suche, ist eine Trennung nicht falsch)

Nach Geborgenheit streben alle Menschen, sowohl die gerechten als auch die ungerechten.

Und wir müssen aufpassen, daß wir die Liebe zu einem anderen Menschen nicht mit der Liebe an dem Gewinn verwechseln, den wir durch ihn bekommen. Der Grad zwischen Egoismus und Altruismus ist ein sehr schmaler.

Selbst wenn wir Menschen es nicht zugeben wollen, nicht einmal vor uns selber, ist es so, dass man von dem Menschen, für den man natürlich gern etwas tut, auch etwas haben will. Ohne dass wir selbst etwas erhalten, können wir nicht auf lange Sicht geben. Geben und Nehmen sollen sich einigermaßen die Waagschale halten. Wenn das der Fall ist, funktioniert die Liebe, die bereits vorhanden ist, auf längere Zeit besser.

Jeder soll am Erhalt dieses so wertvollen Gefühls auch arbeiten. Auf dieser Welt erhält man nichts umsonst.

Nach bestem Wissen und Gewissen

liebe Grüße

suche
 
hallo alle zusammen,

also ich würde mal sagen, dass monogamie nur klappt wenn beide partner die gleiche vorstellungen und neigungen haben.
es klappt schon nicht mehr wenn einer der beiden zb mehr sex braucht wie der andere oder andere sexuelle neigungen hat wie der andere.

und bedingungslos lieben ist eine noch grössere lüge wie die monogamie!
bedingungslos lieben vielleicht gerade mal tiere aber kaum ein mensch.
so zb liebt ein hund einen bettler genauso wie einen millionär, aber würdest du das auch tun?
dürfte dein herzallerliebste ein penner sein, stinken und arm? oder nicht doch lieber ein millionär, oder zumindest gutaussehend und gepflegt?

lg binchen
 
Ob's stimmt weiß ich nicht. Ich habe es im Fernsehen gesehen.
Es wurden Männer und Frauen, die sich nicht kannten, folgendermaßen gestestet:
von 5 Frauen hatte einen gerade den Eisprung und alle Männer gaben ihr den Vorzug, obwohl sie nicht die Schönste dieser Frauen war.
Von 5 Männern hatten 2 einen hohen Testosteronspiegel. 3 waren das, was wir "Softies" nennen.
Außerhalb des Eisprungs entschieden sich die Frauen für die Softies.
Während des Eisprungs für die "Machos".
Diese Tests wurden auch mit T-Shirts durchgeführt, welche die Probanden ohne Deo 1 Tag tragen mußten.
Dasselbe Ergebnis. Männer riechen den Eisprung scheinbar noch immer, und Frauen suchen noch immer das "stärkste Männchen".
Für mich wäre es eine Erklärung dafür, daß ohne Zwang - woher auch immer er kommt - der Mensch nicht monogam ist.
Und daß ohne diese "Verpflichtung" zur Monogamie diese auch nicht mehr gelebt wird. Zumindest nicht bis "bis daß der Tod euch scheidet".
Die Ehe als Wirtschaftsgemeinschaft gibt es nicht mehr, also muß Frau nicht mehr um jeden Preis beim Partner bleiben.
Heutzutage betrügt man nicht mehr, man trennt sich. Ohne Rücksicht auf Verluste und die Kinder.
Es wäre auch eine Erklärung dafür, warum so viele Frauen so viele Kinder von so vielen verschiedenen Männern haben.
Wie gesagt, ich weiß nicht ob es stimmt. Ich bin keine Biologin oder wer immer so etwas erforscht, aber es erscheint mir sehr logisch und wenn man das weiß, dann kann man es doch verstandesmäßig kontrollieren, oder nicht?

Lg. Eule
 
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hallo eule,

ich habe glaub den gleichen bericht gesehen wie du und muss sagen ich glaube daran.
allein schon das parfüm lösst ja was bei dem andern geschlecht aus.
ich stimme dir auch fast zu bis auf den letzten satz:
Ich bin keine Biologin oder wer immer so etwas erforscht, aber es erscheint mir sehr logisch und wenn man das weiß, dann kann man es doch verstandesmäßig kontrollieren, oder nicht?
ich bin nämlich fest der meinung, dass man es nicht kontrollieren kann, naja oder wenn dann nur mit hilfe von tabletten bzw. hormonen, denn wenn hormone verrückt spielen kannst du sie nur mit dem verstand nicht steuern!
nur als beispiel, eine frau in den wechseljahren, nur mit dem frommen wunsch die hitzewallungen sollen aufhören funktioniert es nicht, du musst da schon dementsprechende hormone zu dir nehmen.
oder depressionen - auch nur fehlgeleitete hormone - kannst du auch nicht einfach abstellen.
so sehe ich auch den trieb, der nur deshalb oft nicht ausgelebt wird, weil keine frau/mann in diesem moment da ist.
doch wenn das richtige männchen zur richtigen zeit vor dir steht, wenn die hormone durchbrennen, kommt es zum seitensprung, der danach - wenn die hormone abklingen - dann bitter bereut wird.

ich glaube dass nur menschen die kein grosses sexverlangen bzw. hormonausschüttung haben wirklich lange zusammen bleiben.
alle anderen sind zu trieb bzw. hormongesteuert und sind nicht wirklich fähig treu zu bleiben.

lg binchen
 
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