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Wonnemonat Mai

  • Ersteller Ersteller Céline
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Wonnemonat Mai

Liebe Lilith, wenn du das Thema nett findest, warum wolltest du es zuerst grossräumig umfahren? *Heuuuuul* als Lückenbüsser sehe ich mich gaaaaar nicht gern *heuuuuul*. :zunge3:
(....)

Hallo Céline!

Warum ich das Thema umfahren wollte? Liebste Céline, allein die Tatsache, dass du diesen Thread eröffnet hast, hat mich hier überhaupt reinschauen lassen. Mai, Liebe, Wonne und Waschtrog, das Ganze noch mit weißem Schleier und rosa Röschen behübscht, das war für mich schon seit ich überhaupt zu denken angefangen habe etwas, das mich in die Flucht geschlagen hat.
Wie Baiser mit Schlag, zu süß, zu üppig, zu dick aufgetragen, zum Kotzen, um es ganz direkt zu sagen.

Aaaaaaaber - und jetzt kommts: Ich las deinen Eröffnungsbeitrag und bemerkte, dass sich etwas an meiner Sichtweise zu diesem Thema verändert hat. Meine pauschale Ablehnung dieses Themenkomplexes ist brüchig geworden. Erstaunlicherweise hab ich festgestellt, dass das nicht nur die Ehe als juristische Angelegenheit betrifft, sondern meine Haltung zu einer Lebensgemeinschaft überhaupt.

Ich lebe seit 24 Jahren, seit dem Tod meines Ehemannes, allein. Die letzten drei Jahre ganz allein, weil auch meine Kinder alle aus dem Haus sind. Ich hab mir alle männlichen Wesen zwar nicht gerade vom Leibe gehalten, aber doch darauf geachtet, dass sich keiner mehr in mein Leben einmischen konnte.
Das ist vorbei. Ich kann mir vorstellen, auch mal wieder etwas zu riskieren, mich gemeinsam mit einem Menschen, mit dem ich mich gut verstehe, auf etwas einzulassen, von dem wir beide nicht wissen, was draus werden könnte. Einfach aus dem Erkennen heraus, das es zum Genießen ausreicht, wenn es JETZT schön ist. Was braucht dann noch groß etwas draus zu werden? :clown2:

Célinchen, kannst du dir vielleicht ausmalen, was es für mich bedeutet, noch einmal erleben zu können, wie man sich fühlt, wenn man verliebt ist? Ich hab mich sofort dran erinnert, wie es damals mit siebzehn war, und jetzt fühlt es sich ähnlich an.

Am schönsten ist es für mich, meine Vernunft jetzt einmal ganz beiseite zu lassen. Wenn man Kinder hat, dann geht das nicht, dann kann sich eine Mutter nicht leisten, alles Vernünftige zu vergessen und nur ihrem Begehren zu folgen. Aber ich kann, niemand wird mich daran hindern. Und welche Entscheidungen ich vielleicht so aus vollem Herzen und leerem Gehirn noch treffe, ich werde sie alle ausbaden und genießen. Das schwöre ich!

Wonnemonat Mai! Céline, deswegen ist das Thema schön. Ich hab hingeschaut und auf einmal bemerkt, dass ich siebzehn geworden bin!

:kuss1: :sekt:
 
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AW: Wonnemonat Mai

Wonnemonat Mai! Céline, deswegen ist das Thema schön. Ich hab hingeschaut und auf einmal bemerkt, dass ich siebzehn geworden bin!

:kuss1: :sekt:

Liebe Lilith,

was soll man dazu sagen? Auch wenn ich mir für meinen Teil wirklich überlegen müßte, ob ich nochmal 17 sein möchte, standen da doch noch einige Erfahrungen bevor. Du stellst damit eine Frage, die eines eigenen threads wert wäre. Doch, für meinen Teil wäre die Antwort ganz leicht. Auf jeden Fall lieber 17, perfekter Zeitpunkt, wenn ich alles noch mal anfangen würde, keinen Tag früher oder später. Auf gar keinen Fall 6.

Freu mich für Dich und hoffe, Du kannst Dir dieses Gefühl bewahren.
Alles Gute!
Zwetsche
 
AW: Wonnemonat Mai

Liebe Lilith,

was soll man dazu sagen? Auch wenn ich mir für meinen Teil wirklich überlegen müßte, ob ich nochmal 17 sein möchte, standen da doch noch einige Erfahrungen bevor. Du stellst damit eine Frage, die eines eigenen threads wert wäre. Doch, für meinen Teil wäre die Antwort ganz leicht. Auf jeden Fall lieber 17, perfekter Zeitpunkt, wenn ich alles noch mal anfangen würde, keinen Tag früher oder später. Auf gar keinen Fall 6.

Freu mich für Dich und hoffe, Du kannst Dir dieses Gefühl bewahren.
Alles Gute!
Zwetsche

Danke dir, Zwetsche!
Das Schöne an meinem jetzigen Zustand ist ja gerade, dass ich die Erfahrungen alle schon habe. Die Selbstzweifel von damals und die vielen Unsicherheiten, die auch noch außerhalb des Verliebtseins auszuhalten waren, die muss ich ja nicht noch mal durchmachen.

Es ist einfach dieses aufregende Schmetterlingsgefühl im Bauch, die laue, wie Champagner prickelnde Frühlingsbrise, die mich zum Lachen bringt und dazu dieser Mensch, der mir vom Himmel geschickt wurde ...

Da hat kein Gedanke Platz, der in die Vergangenheit oder in die Zukunft abschweifen möchte.

Es ist sooooo schön!

:blume1:
 
AW: Wonnemonat Mai

Hallo Salem, Einiges wurde schon geklärt, also sei mir nicht böse, wenn ich darauf nicht mehr eingehe. Winkelig *lol* finde ich eigentlich keinen der Gründe, es sind individuelle Gründe und Begründungen, die ich dann doch nur aus meiner Sicht kommentiere (mehr für mich, Ego halt!) und nicht euch auszureden versuche... dazu habe ich ja gar kein Recht und zu spät dazu wäre es auch, also wär's auch noch doof, nicht?


...ich im Falle von gesundheitlichen Entscheidungen gefragt werde (wenn mein Mann dies eben nicht mehr äußern kann), ob und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Meine Schwiegereltern wären sonst die Ansprechpartner als nächste Angehörige (hier in D) und sie sind für lebensverlängernde Maßnahmen um jeden Preis, Männe und ich nicht.
Das gleiche gilt für mich, ich möchte dass er, die engste Bezugsperson, für mich sowas entscheidet und nicht meine Mutter.

Verstehe. Das ist natürlich ein Argument, das einleuchtend ist.

...wenn mir was passiert und ich ein Pflegefall werden sollte oder sterbe, mein Mann die Kinder ganz sicher bekommt.[/B] Umgekehrt wollte er das auch.
Es hätte sonst möglich sein können, dass man ihm die Kinder nicht zuspricht, weil er z.B. weiter vollzeit Berufstätig sein müsste.

Muss nicht nur eine einwandfreie Betreuung der Kinder gewährleistet sein? Berufstätig müssen oder wollen die meisten Männer bleiben, nicht?
Die unmündigen Kinder werden so oder so unter Vormundschaft gestellt, aber der Vater bleibt der "Erziehungsberechtigte" wie man so schön sagt. Irre ich mich, oder ist das überall anders? (Zwetscheeeee, Hilfeeeee)

...er und ich was Erbschaftsangelegenheiten angeht, gleichgestellt sind. Klar und die Kinder halt.

Na ja, ich will nichts erben, das ist immer mit Tod verbunden und davon hatte ich schon in meinem relativ kurzen Leben genug. In diesem Haus könnte ich ohnehin nicht mehr leben, das würde ich nicht ertragen, das weiss ich. Und dann stehen doch die Kinder ohnehin an erster Stelle in der Erbfolge.
Meine Lebensversicherung erbt meine Familie, d.h. mein Partner und die Kinder, in der darf ich einsetzen, wen ich will, mehr hat mich eigentlich nicht interessiert und das Einzige, was ich mit Sicherheit Gutes über meine übriggebliebene leibliche Familie sagen kann: sie würden nie was aus meinem Besitz den Kindern wegnehmen.

Aber ja, das ist natürlich je nach Lebensumständen und Familienkonstellation wieder ein Pro-Argument.

Aber sich gegenseitig mit Vollmachten auszustatten... na ja, egal, ist o.k., ich verstehe, was du meinst. Und der Beruf deines Ehemannes ist ja auch noch "ein wenig" speziell, die ganzen Lebensumstände eigentlich, da denkt man sicher auch etwas anders.


...All das, was die meisten erleben, wenn sie einen Tag nach der Stamtl. Trauung in die Kirche latschen, hatten wir also nicht. Weißte wie ich mein?...

Absolut. Das ist auch das, was ich schon sagte: die kirchliche Trauung markiert noch mehr diese ganz spezielle Entscheidung, das Versprechen, das sich zwei Menschen geben.
Vielleicht ist eben darum der Wunsch da, auch etwas Spezielles (ohne Kirche) zu tun. Dies gilt für dich wie für mich.
Ich empfinde das aber als etwas äusserst Intimes, das ich mit niemandem teilen will. Eigentlich auch nicht mit den Kindern, weil sie ja "nur" (bitte nicht falsch verstehen) die Fortsetzung einer ganzen Geschichte sind und bereits ihre eigene Leben haben, wenn auch von uns abhängig.
Würde ihm oder mir die Kleinste dabei auf den Füssen herumturnen, wäre das der normale Alltag, sie kennt echt nichts *loool*.


Emotional ist es wieder egal ob man verheiratet ist oder nicht, aus Liebe weg ist aus Liebe weg ob mit Ring oder ohne. Bisschen blöd zwar, wenn man sich vor einem Pfarrer ewige Liebe und Treue schwor und das auch noch in guten wie in schlechten Zeiten und bis dass der Tod sie scheidet, aber ehrlich, wen juckt das heute noch?

Aber das ist es ja! Eine Zeremonie, die schon bald in der einzigen Wichtigkeit, die sie haben sollte, eben diesem Versprechen, vergessen ist? An dem Tag meinen es bestimmt alle ernst, ist aber trotzdem weitgehend bigott, nicht? Denn wie ich sagte, alle wissen um die Gefahren, alle kennen die Statistiken usw. usf. Wie könnte man sich dann so sicher sein. Man müsste doch sagen: Ich wünsche mir... statt ich schwöre, dann könnte ich es akzeptieren.

Oder noch schlimmer: schon bald bemühen sich doch so viele gar nicht mehr um den Partner, vielleicht gerade, mit dem Wissen um dieses öffentliche Versprechen? Alles endet in Routine, bald folgt Frust der unerfüllten Hoffnungen, unausgesprochenen Wünsche und unrealistischen Vorstellungen, gerade doch, weil man das Spezielle mit noch mehr Bedeutung überfrachtet hat...und kann man es sich leisten, folgt Scheidung oder man ödet sich weiter an oder geht eigene Wege mit einer gemeinsamen Tür nach draussen.

Pssst ganz unter uns, weißte was mich stur gemacht hat (als es schon zu spät war! *lol*)?! Mit dem Moment der Hochzeit, war ich bei vielen nicht mehr Yvonne, eigenständige Person mit Dickschädel, sondern schlicht "R´s Frau" Das hat mich wahnsinnig ange*pieps*t

*looool* :umarm:

Aber weisst du, was noch schlimmer ist? Es sind heute noch viele Frauen stolz darauf! Nicht stolz darauf "zu ihm" zu gehören, sondern nur so wahrgenommen zu werden. Oder es stört sie kein bisschen.

Danke schön, Sal und einen schönen Tag
C.
 
AW: Wonnemonat Mai

Hi Céline,

Winkelig *lol* finde ich eigentlich keinen der Gründe, es sind individuelle Gründe und Begründungen, die ich dann doch nur aus meiner Sicht kommentiere (mehr für mich, Ego halt!) und nicht euch auszureden versuche... dazu habe ich ja gar kein Recht und zu spät dazu wäre es auch, also wär's auch noch doof, nicht?
Als nix anderes hab ich das auch empfunden.
Mir gehts da ähnlich.
Ist halt nett nochmal über das eigene "wieso und warum" zu sinnieren...

Die unmündigen Kinder werden so oder so unter Vormundschaft gestellt, aber der Vater bleibt der "Erziehungsberechtigte" wie man so schön sagt.
In der Regel kenne ich das auch so, doch Ausnahmen wo z.B. die Großeltern das Kind für sich "beanspruchen" wollen gibt es. Ich leb da nach dem Motto "sischa is sischa".

Na ja, ich will nichts erben, das ist immer mit Tod verbunden und davon hatte ich schon in meinem relativ kurzen Leben genug...
Meine Lebensversicherung erbt meine Familie, d.h. mein Partner und die Kinder, in der darf ich einsetzen, wen ich will...
Stimmt, wen man in der LV einträgt ist völlig wurscht.
Ich will auch nichts erben im Sinne von bereichern, ich will mich nur schützen, dass wirklich alles so verteilt wird, wie es sich gehört, an den Übriggebliebenen und die Kinder. Im Leben würde keiner aus seiner Familie (Geschwister & Eltern) etwas zu sehen bekommen sollen.
Aber hast recht, dass hätte man bestimmt auch anders regeln können.

Würde ihm oder mir die Kleinste dabei auf den Füssen herumturnen, wäre das der normale Alltag, sie kennt echt nichts *loool*.
Tja so sind sie...:zunge3:
Ich tendiere auch eher zu "ohne".

An dem Tag meinen es bestimmt alle ernst, ist aber trotzdem weitgehend bigott, nicht?
Jepp!

Aber weisst du, was noch schlimmer ist? Es sind heute noch viele Frauen stolz darauf! Nicht stolz darauf "zu ihm" zu gehören, sondern nur so wahrgenommen zu werden. Oder es stört sie kein bisschen.
Mich stört es noch heute, obwohl ich ruhiger geworden bin und es nach den fuchsigen Kommentaren von mir dazu in den ersten Jahren eh nicht mehr sooo oft vorkommt.
Tja, wenn Frauen das sooo toll finden, bitteschön, wenn sie keinen Wert darauf legen in ihrer Persönlichkeit wahrgenommen zu werden, selber schuld.
Ich habe immer Wert auf meine Eigenständigkeit gelegt und habe auch das Selbstbewußtsein sie durchzusetzen. Das sorgt ohne Frage auch schon mal innerbeziehungstechnisch für Zündstoff, aber gut, er weiß es und -pass auf Standardspruch- "er hat mich (schließlich,trotzdem oder deshalb:reden: ) so ja schon geheiratet".

Dir auch noch einen schönen Tag...
Sal
 
AW: Wonnemonat Mai

Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich heute richtig unbeliebt mache:

Ich kann nur dazu raten, Dinge wie Trennungsfolgen ebenso wie Erbfolgen wirklich dezidiert zu überdenken, solange noch Zeit dazu ist.

Ich bin mir bewußt, daß das unglaublich spießig klingt. Aber viel schlimmer ist das, was passieren kann, wenn die Dinge unausgegoren geregelt sind. Ich erinnere mich noch an meine erste erbrechtliche Beratung. Ich wünschte den Leuten zunächst herzliches Beileid, was ein spöttisches Grinsen auslöste verbunden mit der Bitte, zur Sache zu kommen, es ginge ja um Geld. Darauf fragte ich - reichlich ernüchtert und meinerseits sachlich - die Geschwister, wer denn eigentlich sich von mir vertreten lassen wolle.

"Beide" war die Antwort, man wolle sich ja auch die Rechnung teilen. Ich habe die Herrschaften darauf aufmerksam gemacht, daß das sehr kompliziert werden könne und gebeten sie möchten sich entscheiden, wer im Wartezimmer Platz nimmt. Natürlich völliges Unverständnis.

Es kam kurze Zeit später wie so oft. Aus den unzertrennlichen Geschwistern wurden erbitterte Kontrahenten, es ging einfach um zuviel Geld und ich war froh, einen für mich verheerenden Interessenkonflikt durch mein unpopuläres Verhalten verhindert zu haben. Und ganz realistisch muß man sagen. Es gibt idR. keine größere Gelegenheit, auf einmal im Leben zu viel Geld zu kommen wie durchs Erben und darüber werden sich die meisten erst bewußt, wenn es soweit ist. Viele brauchen das Geld auch einfach. Oder wenn es daran geht, daß Opi langsam senil wird und es Zeit wird, ihn zu bearbeiten.

Generell würde ich vor Romantizismen warnen. Kein Mensch hat wirklich Lust darauf. Wir weichen ja sowohl bei der Eheschließung als auch in Bezug auf das jedem sichere Ende, den Tod, gerne ätzenden bürokratischen Dingen aus und möchten optimistisch nach vorne schauen. Die Eheschließung selbst ist ja per definition optimistisch.

Aber viel Streit, ja richtig gehendes Leid, könnten vermieden werden, wenn viele sich ganz cool (vielleicht auch zusammen) hinsetzen und die Dinge ganz "pessimistisch" so gut und klar wie möglich regeln. Wie das am besten geschieht, hängt vom Einzelfall ab. Eins ist aber sicher: Je klarer die Folgen des schlechtesten Falles geregelt sind, destso weniger Streitpotential besteht nachher. Und das kann auch zu Ehe- bzw. Lebzeiten viel Ruhe verschaffen.

Viele (hoffentlich nicht zuuu spießige) Grüße
Zwetsche
 
AW: Wonnemonat Mai

Ich gehe jetzt mal OT:

Zwetsche, vielleicht liegt es ja zum einen daran, dass die gesetzliche Erbfolge recht einfach zu verstehen scheint* und zum anderen daran, dass man nicht als "gierig" dastehen will und klar, am Geld sparen, dass viele sich einfach nicht kümmern???

*Ich mein, es braucht doch bloß mal einer gegen die natürliche Folge zu sterben, oder sonstwas, schon steht man da und alles ändert sich.

Ich hab da mal in einem Rechtsforum (!!!) ne fiktive Frage zu der Erbfolge gestellt, und hab tatsächlich verschiedene Antworten bekommen.
Zwetsche darf ich da vielleicht noch mal auf dich zurück kommen?

BTT:
Ich finds nicht spießig sich um sowas zu kümmern, ich finds aber auch nicht schlimm, wenn jemand das nicht tun mag.
Dass es Konsequenzen haben kann, wenn gewisse Dinge nicht abgeklärt sind, ist wohl klar. Heirat macht es vielfach einfacher, aber ist wohl nicht der einzige Weg.
 
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AW: Wonnemonat Mai

Guten Morgen

Der Mai liegt in sicherer Entfernung zurück, das Thema hat eh an "Attraktivität" mit dem Verblühen der Maiglöckchen verloren und ich möchte mich davon verabschieden. Es darf natürlich weiter diskutiert werden... logisch.

Zwei - drei Antworten möchte ich aber trotzdem noch geben, nicht, weil es sich gehört, sondern weil es mir ein Anliegen ist.

ich suche halt jenseits von Staat und Bürokratie nach der symbolischen Bedeutung der Ehe, die die Menschen, wie man auch an den Beiträgen hier sieht, nach wie vor fasziniert. Sie scheint eine eigene transzendente Anziehung zu haben...
...Gleichzeitig eine Überhöhung der profanen Realität. Da spielen doch Dinge rein wie "Prüfung", "Opfer", "Verzicht" usw. SIe ist eine Art Mini-Zweier-Religion. Und die Form der Ehe, mit ihrem Anhang jahrtausenderalter historischer, mythischer Bedeutung, macht es halt leichter, diese Überhöhung zu fassen und zusammenzufassen. Leichter als ein Begriff wie "gleichberechtigte Partnerschaft" o.ä...

Jetzt hast es mir aber gegeben, wow. Tschuldigung, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du es auch für dich persönlich zuerst wirklich suchen musstest und gerade darin gefunden.

Also ich habe ja recht profan geheiratet.

Robin, wir haben das anschliessend anderorts noch diskutiert und ich habe zur Kenntnis genommen, dass du zwar nach der symbolischen Bedeutung der Ehe theoretisch gesucht hast, sie auch (mir ähnlich) gefunden, sie aber für dich eigentlich nicht gelten lässt (täuscht der Eindruck?) bzw. nicht brauchst, es ist eine Erklärung, eine Theorie, über die sich die wenigsten Menschen den Kopf zerbrechen.
Du hast die Theorie und hast geheiratet... recht profan wie du sagst, ich habe mir auch eine Theorie zusammengeschustert (sie weicht nicht mal sehr von deiner ab) und sehe nach wie vor in der Ehe keine Notwendigkeit, brauche nicht noch eine Ueberhöhung.

Mir scheint es aber im Nachhinein, als hätte ich nach den Beweggründen (allgemein, nicht jetzt auf dich bezogen!), den Gefühlen, der "Zweierreligionen" nicht fragen dürfen. Dein "profan", das mich nach deiner vorhergehenden Erklärung der Beweggründe wirklich ziemlich schockiert und enttäuscht hatte, scheint mir fast wie ein Beweis dafür. Als wäre es fast schon unanständig, unhöflich ohnehin, nach den Gründen zu suchen, ohwohl die Beteiligung an dem Thread doch relativ gut war, für mich überraschend gut.

Aber - generell wird mir oft kalt und die wenigen Körperhaare stehen stramm. Wenn ich so z.B. in den Beziehungsumkreis gucke. Vieleicht sind es ja die tendenziell geschädigten Berliner, aber obwohl meist unverheiratet, wird mir oft kalt, wie die miteinander umgehen. Bei dem allzu verkrampften Versuch, sich ja nicht miteinander einzulassen, wird mir schon kalt. "Unabhängigkeit" kann auch quasireligiös gelebt werden, so wie ein Yeti, äh Yogi

Ich verstehe und verstehe doch nicht, was du damit genau ausdrücken willst. Nur, um mich zu vergewissern: Du meinst doch nicht das sich Einlassen auf die Ehe, oder doch?


Na ja, einen Deal mit der Ewigkeit muss ja jeder eingehen, der weiter als von hier bis Wochenende denken kann. Ich denke schon, es hängt viel mit dem Gedanken des Alterns zusammen.
Wie gesagt: was ist grausam: Das Leben oder die Ehe als Religion? Das Altern oder die Möglichkeit des Alleinseins? Das Alleinsein fordert immer grausame Taten heraus, nicht nur das Heiraten.

Das Leben ist manchmal grausam. Das Altern ist normal, die Vorstellung alt und krank zu werden, ist mir grausam. Alleinsein hat mir noch nie Sorgen bereitet, aber ich fühlte mich auch noch nie so richtig einsam (Todesfälle ausgenommen, aber auch in diesen wurde ich damit nie ganz allein gelassen) und allein war ich auch nie wirklich, vielleicht kann ich da gar nicht so richtig mitreden.
Aber diese Vorstellung, diese "Religion Ehe" als Altersversichrung zu sehen (wenn ich natürlich auch selbst in sie alles investierte!), diese Vorstellung finde ich doch grausamer als das grausame Leben. Tut mir Leid, ich schaffe es nicht, dieser Vorstellung was Positives abzugewinnen. Die Ehe schützt niemanden vor dem Verlassenwerden, es ist eine falsche Sicherheit, die man sich vielleicht einredet, in die man sich "wiegt". Die Tatsache, man bleibt zusammen, obwohl man es "nicht müsste" (verstehe es bitte richtig, du weisst, wie ich es meine!!!), ist mir irgendwie viel mehr wert. Aber das ist eine persönliche Einstellung, die ich niemandem aufzuzwingen versuche, sicher nicht! Aber sollte es widererwartens unter die Kategorie "sich quasireligiös die Unabhängigkeit bewahren" fallen, dann halt.

Nimm eine Bekannte von mir: Nicht verheiratet, zwei Kinder, immer noch getrennte Kassen (!). Sie muss den Haushalt besorgen und auch noch ihren Beitrag zu den Lebenskosten. Er ist faul, behandelt sie scheiße, warum haut sie wohl nicht ab? Angst, sie kriegt keinen mehr, denke ich.
Da hilft kein Heiraten, hätten sie aber geheiratet, hätten sie event. eine innere Einstellung zur Voraussetzung haben können, die diese Situation nicht zulässt...

Da wäre ich mir nicht so sicher. Wann hätten sie dann d.M.n. heiraten sollen? Als er noch kein Charakterlump war? Gab es solche Zeiten? Als sie noch selbstbewusst genug war zu sagen: "So nicht!", gab es solche Zeiten? Das Einzige, was hier für die Ehe (damals vor x-Jahren) spräche, wäre doch, dass sie im Falle einer Scheidung Anspruch auf Alimenten hätte. Aber den hat sie ja, sofern die Kinder von ihm sind... Aber sie würde sich nicht scheiden lassen, wenn sie eine solche Angst hat, alleine zu bleiben.
Sorry, aber so ferndiagnostisch: ich glaube nicht an die Heilkraft der rechtzeitigen Beanspruchung der Institution Ehe. Ich glaube nicht an sie in diesem Fall (den du ja natürlich evtl. beurteilen kannst), ich glaube nicht an sie in Allgemeinem.
Ich lehne sie damit gar nicht a priori ab, ich sehe sie einfach nur nicht als heil-und seligmachend.


Noch ein Vergleich zur Religion: Religion ist sicher nicht die einzige Form, die Menschen ermutigt, menschlich zu sein. Die Prinzipien liegen tiefer. Aber ähnlich wie die Ehe ist es die naheliegenste Form, die Form, die jeder gleich begreift. Daher muss ich weder gegen das eine noch das andere kämpfen, solange es mich nicht weiter tangiert.

Voll einverstanden. Ich kämpfe doch weder gegen das Eine noch gegen das Andere. Aber du hast Recht, ich habe verstanden. Es tangiert mich nicht.
Und über persönliche Entscheidungen allgemein reden zu wollen, ist schwierig und wahrscheinlich sollte man das auch nicht tun (s.o.).

Danke dir trotzdem :kuss1: für deine Beiträge, die recht interessant waren.
C.
 
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Wonnemonat Mai ist vorbei...

Lilith, dein Beitrag ist so richtig wonnig und maiig *loool*. Er ist wie Balsam auf mein hier doch ziemlich durch "Verpflichtung und Versicherung", "Sicherheit und Alter und Alleinsein" geschundenes Herz, das sich doch etwas mehr gegenwärtige Liebe, Enthusiasmus und Ueberzeugung von dem Thread erwartet hatte *loool*. Eigentlich eine Liebesdurchflutung habe ich erwartet... oder eben einen grausamen einsamen Thread-Tod.

Jetzt werden alle Anderen auf mich böse, aber es ist halt ein bisschen ein Fluch, mit den meisten Deutschsprachigen *loooool* über die Liebe nicht nur zu theoretisieren, ihr habt irgendwie fast wie Mühe, über eigene Gefühle zu sprechen. Tschuldigung... aber sie lassen sich nicht delegieren, die Gefühle ;).
Auf der anderen Seite haben natürlich alle Recht, die sich ein wenig bedeckt halten, sie machen sich auch nicht angreifbar.
Ein Dilemma.
Trotzdem glaube ich, dass hier das Dilemma gar nicht so schlecht gelöst wurde. Auch auf Hinblick darauf, dass so viele Ehen eben doch nicht im "Himmel" enden.

Ich danke euch allen, die mir einen Einblick gewährten.
Und Zwetsche (gell, du liest eh noch manchmal mit ;)) zusätzlich noch speziell für den juristischen Aspekt (Wieso spiessig? Wenn die Folgen einer Trennung oder Scheidung bzw. das Reden darüber spiessig wäre, wäre es Heiraten ohnehin, nicht?).


Warum ich das Thema umfahren wollte? Liebste Céline, allein die Tatsache, dass du diesen Thread eröffnet hast, hat mich hier überhaupt reinschauen lassen. Mai, Liebe, Wonne und Waschtrog, das Ganze noch mit weißem Schleier und rosa Röschen behübscht, das war für mich schon seit ich überhaupt zu denken angefangen habe etwas, das mich in die Flucht geschlagen hat.
Wie Baiser mit Schlag, zu süß, zu üppig, zu dick aufgetragen, zum Kotzen, um es ganz direkt zu sagen.

Aaaaaaaber - und jetzt kommts: Ich las deinen Eröffnungsbeitrag und bemerkte, dass sich etwas an meiner Sichtweise zu diesem Thema verändert hat. Meine pauschale Ablehnung dieses Themenkomplexes ist brüchig geworden. Erstaunlicherweise hab ich festgestellt, dass das nicht nur die Ehe als juristische Angelegenheit betrifft, sondern meine Haltung zu einer Lebensgemeinschaft überhaupt.

Lilith, du weisst, dass ich deine Schreibe mag. Es kommt nie was aufgesetzt und gewollt rüber, auch wenn du "willst". Es kommt bei mir immer ehrlich, angenehm, immer erfrischend an, es entlockt mir immer wenigstens ein Schmunzeln, selbst, wenn es um ernste Sachen geht. :kuss1:

Und wenn dir der Eröffnungsbeitrag half, etwas klarer zu sehen, was vielleicht noch ein Weilchen zum Reifen hätte, so freut es mich natürlich sehr.

Célinchen, kannst du dir vielleicht ausmalen, was es für mich bedeutet, noch einmal erleben zu können, wie man sich fühlt, wenn man verliebt ist? Ich hab mich sofort dran erinnert, wie es damals mit siebzehn war, und jetzt fühlt es sich ähnlich an.

Endlich verlangt von mir jemand etwas und ich kann sagen: Ja, klar, Göttin Lilith, ich kann es mitfühlen :kuss1: .

Am schönsten ist es für mich, meine Vernunft jetzt einmal ganz beiseite zu lassen. Wenn man Kinder hat, dann geht das nicht, dann kann sich eine Mutter nicht leisten, alles Vernünftige zu vergessen und nur ihrem Begehren zu folgen. Aber ich kann, niemand wird mich daran hindern. Und welche Entscheidungen ich vielleicht so aus vollem Herzen und leerem Gehirn noch treffe, ich werde sie alle ausbaden und genießen. Das schwöre ich!

Und was, bitte schön, kann so Schlimmes passieren? Glück und Zufriedenheit sind doch nur aneinander gereihte und konservierte Augenblicke, die wir (warum auch immer!) in vollen Zügen genossen haben, nicht? Die alle kann frau bei Bedarf abrufen. Vernunft ist sicher eine gute Sache (wer hat, der hat *loool*), aber sie ist auch wie ein Bremsklotz... und eines Tages würde frau vielleicht bedauernd sagen "Hätte ich doch..."
Also was kann ich dir anderes wünschen als nur: Geniesse und freu dich. Ich freue mich mit dir, egal, was wir gerade für ein Datum schreiben :kuss1: .

:sekt:
C.
 
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AW: Wonnemonat Mai ist vorbei...

... Also was kann ich dir anderes wünschen als nur: Geniesse und freu dich. Ich freue mich mit dir, egal, was wir gerade für ein Datum schreiben :kuss1: .

:sekt:
C.

Deine Antwort, liebe Céline, kommt gerade gut an. Ich bin mittendrin im Genießen.
:sekt:
Auf die Liebe! Ob mit oder ohne Trauschein, ob mit oder ohne Vernunft!
 
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