R
Robin
Guest
AW: Wonnemonat Mai
Ich sehe auch für Religion keine "Notwendigkeit". Aber das kann man nur für sich selbst beantworten. Auf die Allgemeinheit sollte man vielleicht von "Funtktion" reden.
Du darfst alles fragen. Ich glaube aber, dass es eine Täuschung ist, dass es um Gefühle geht. Was aber nicht heißt, dass es in der Ehe nicht Gefühle gibt. Es sind einfach zunächst zwei Dinge.
Die Ehe hatte früher einfach die Funktion des Schutzes - und zwar viel handfester als heute. Jetzt, in Zeiten relativer Sicherheit, bekommt die Sicherheit vielleicht ein etwas "metaphysischeres" Element. Ich denke, dass Sicherheit etwas anderes ist als ein Gefühl, auch wenn Angst vielleicht ein Gefühl ist. Wenn ich über Ehe nachdenke, dann über ihre Funktion, in zweiter Linie erst über die Gefühle, die daran verknüpft werden.
Das Thema "Autonomie trotz Beziehung" ist natürlich auch nicht ohne und sicher etxrem kompliziert.
Hm. Genau das verstehe ich nicht ganz genau. Bist du sicher, dass das widerspruchsfrei ist?
Natürlich muss es nicht widerspruchsfrei sein. Aber dann hat es eventuell lediglich eine ähnliche Qualität wie eine "moderne" Ehe.
Das habe ich anders gemeint.
Was das individuelle angeht: Es mag dann schon davon abhängen, wie "bedrückend" man die Zukunft, mit Alter, Unattraktivität und Langeweile empfindet. Manche Menschen haben natürlich ind er Gegenwart schon so viele Probleme, dass sie sich von solchen Formen zu viel erhoffen. Aber ist das ein Problem der Formen?
Ich biete diese Erklärung recht spekulativ an, sie stützt sich aber auf Beobachtung. Ich schließe nicht aus, dass es auch "Anwandlungen" bei mir gibt, die ich dann generalisiere. Genau wie ich nicht ausschließe, dass es bei mir (und wohl bei jedem) religiöse Andwandlungen gibt, denen man sich dann hingeben kann oder eben nicht.Robin, wir haben das anschliessend anderorts noch diskutiert und ich habe zur Kenntnis genommen, dass du zwar nach der symbolischen Bedeutung der Ehe theoretisch gesucht hast, sie auch (mir ähnlich) gefunden, sie aber für dich eigentlich nicht gelten lässt (täuscht der Eindruck?) bzw. nicht brauchst, es ist eine Erklärung, eine Theorie, über die sich die wenigsten Menschen den Kopf zerbrechen.
ich habe mir auch eine Theorie zusammengeschustert (sie weicht nicht mal sehr von deiner ab) und sehe nach wie vor in der Ehe keine Notwendigkeit, brauche nicht noch eine Ueberhöhung.
Ich sehe auch für Religion keine "Notwendigkeit". Aber das kann man nur für sich selbst beantworten. Auf die Allgemeinheit sollte man vielleicht von "Funtktion" reden.
Mir scheint es aber im Nachhinein, als hätte ich nach den Beweggründen (allgemein, nicht jetzt auf dich bezogen!), den Gefühlen, der "Zweierreligionen" nicht fragen dürfen.
Du darfst alles fragen. Ich glaube aber, dass es eine Täuschung ist, dass es um Gefühle geht. Was aber nicht heißt, dass es in der Ehe nicht Gefühle gibt. Es sind einfach zunächst zwei Dinge.
Die Ehe hatte früher einfach die Funktion des Schutzes - und zwar viel handfester als heute. Jetzt, in Zeiten relativer Sicherheit, bekommt die Sicherheit vielleicht ein etwas "metaphysischeres" Element. Ich denke, dass Sicherheit etwas anderes ist als ein Gefühl, auch wenn Angst vielleicht ein Gefühl ist. Wenn ich über Ehe nachdenke, dann über ihre Funktion, in zweiter Linie erst über die Gefühle, die daran verknüpft werden.
Ich meine, dass es generell, abgesehen von der Ehe, in meiner Generation, der postmodernen 90er Generation, eine Angst vorm Einlassen gibt. Das Einlassen auf jedwede Zweierbeziehung. Diese Angst wird dann prekär, wenn es Kinder gibt. Wenn man gemeinsame Kinder hat und dann z.B. noch getrennte kassen, oder wenn man nicht seine INteressen konsequent der gemeinsamen Erziehung unterordnet, da hört für mich persönlich alles auf (es sei denn man hat so viel Geld, dass es sowieso keine Rolle spielt).Ich verstehe und verstehe doch nicht, was du damit genau ausdrücken willst. Nur, um mich zu vergewissern: Du meinst doch nicht das sich Einlassen auf die Ehe, oder doch?
Das Thema "Autonomie trotz Beziehung" ist natürlich auch nicht ohne und sicher etxrem kompliziert.
Ich glaube tatsächlich, dass du da Glück gehabt hast. Bzw. du bist eben wie du bist und das ist "Glückes genug"Alleinsein hat mir noch nie Sorgen bereitet, aber ich fühlte mich auch noch nie so richtig einsam (Todesfälle ausgenommen, aber auch in diesen wurde ich damit nie ganz allein gelassen) und allein war ich auch nie wirklich, vielleicht kann ich da gar nicht so richtig mitreden.
Das ist alles nachvollziehbar, doch man muss es auch nicht so mechanisch sehen. Alles ist ein dynamischer Prozess, keine Komponente bei einer beziehung ist "stabil". Man kann an eine Ehe "modern" und "dynamisch" herangehen, so wie man auch an Religion "dynamisch" herangeht. Etwa, indem man seine Kinder taufen lässt, trotz Unglaubens. Man baut Möglichkeiten in das Undenkbare einAber diese Vorstellung, diese "Religion Ehe" als Altersversichrung zu sehen (wenn ich natürlich auch selbst in sie alles investierte!), diese Vorstellung finde ich doch grausamer als das grausame Leben. Tut mir Leid, ich schaffe es nicht, dieser Vorstellung was Positives abzugewinnen. Die Ehe schützt niemanden vor dem Verlassenwerden, es ist eine falsche Sicherheit, die man sich vielleicht einredet, in die man sich "wiegt".
Die Tatsache, man bleibt zusammen, obwohl man es "nicht müsste" (verstehe es bitte richtig, du weisst, wie ich es meine!!!),
Hm. Genau das verstehe ich nicht ganz genau. Bist du sicher, dass das widerspruchsfrei ist?
Natürlich muss es nicht widerspruchsfrei sein. Aber dann hat es eventuell lediglich eine ähnliche Qualität wie eine "moderne" Ehe.
Das Einzige, was hier für die Ehe (damals vor x-Jahren) spräche, wäre doch, dass sie im Falle einer Scheidung Anspruch auf Alimenten hätte. Aber den hat sie ja, sofern die Kinder von ihm sind... Aber sie würde sich nicht scheiden lassen, wenn sie eine solche Angst hat, alleine zu bleiben.
Das habe ich anders gemeint.
Bisschen verquast, meint aber: Man kann, indem man sich klar macht, was für eine Funktion die Ehe hat(te), von der Ehe als "Form" etwas lernen. Nämlich dass, spätestens wenn Kinder dazukommen, es immer um Sicherheit und Verantwortung geht und man dann nicht auf dem 90er.-Jahre "ich bin so frei" Credo verharren kann. Man lehnt eine Form ab, wegen der albernen Rituale beispielsweise (Trauung, Versprechen), aber die Funktion ist eine generelle. Und man kann wissen, dass man auch Sicherheit braucht. Und in moderner Form kann man sich Sicherheit aufbauen, ohne dass sie absolut oder erdrückend wird, ob man nun heiratet oder nicht.hätten sie aber geheiratet, hätten sie event. eine innere Einstellung zur Voraussetzung haben können, die diese Situation nicht zulässt...
Was das individuelle angeht: Es mag dann schon davon abhängen, wie "bedrückend" man die Zukunft, mit Alter, Unattraktivität und Langeweile empfindet. Manche Menschen haben natürlich ind er Gegenwart schon so viele Probleme, dass sie sich von solchen Formen zu viel erhoffen. Aber ist das ein Problem der Formen?
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: