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Missionieren

Und genau hier ist der Punkt für mich, der darüber entscheidet, ob ich Gott wirklich liebe oder ob ich mir nur etwas vormache. Vertraue ich ihm oder vertraue ich nur meinem kleinen Menschenverstand? Es läuft immer auf die Frage hinaus: Gott oder ich.
echte Frage aus Nichtverstehen:

Wie verständigst du dich denn mit Gott?
ich meine, was du ihm sagen willst, das kann er ja immer hören, er kann ja vielleicht sogar deine gedanken lesen.

Aber woher weißt du denn, was er dir auf deine Fragen antwortet.
oder ob er überhaupt antwortet?

wie müßte ich es anstellen, eine Antwort zu bekommen
(ich hätte da sooo viele Fragen :) )

fragt Claus
 
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Also..tut mir leid, Claus, aber deine Liste zu Selbstmördern ist aus Büchern abgeschrieben.

nee, Bernd, ist nicht.
Aber macht mich stolz, daß ich so gut bin, daß es in deinen augen Lehrbuchreif ist...
also,
das habe ich aber mal zum anlaß genommen zu googeln:

http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid

hier liest es sich ein wenig anders, aber sehr interessant

Suizid ist in den meisten Fällen das Symptom einer Depression, einer verwandten psychischen Störung wie z.B. der bipolaren Störung oder anderer schwerer Erkrankungen oder Behinderungen, die der betroffene Mensch nicht mehr länger aushalten möchte. Etwa neunzig Prozent der vollendeten Suizide und etwa sechzig Prozent der Suizidversuche werden von Personen unternommen, bei denen entsprechende Beeinträchtigungen diagnostizierbar sind. Suizide aus anderen Gründen (z. B. als Konsequenz eines "Gesichtsverlustes" oder einer Lebenskrise) sind dagegen relativ selten.
Manchmal ist der Suizid der letzte Ausweg eines Menschen aus einem Leben, das von körperlichem Schmerz und Leiden bestimmt ist, welche sich mit keinen Mitteln der medizinischen Wissenschaften lindern lassen. Wenn keine Hoffnung auf Linderung besteht, zieht mancher ein sanftes Sterben einem leidvollen Leben vor.

aber lest selbst bei wiki !
 
Bernd,

Es heißt, dass der Unterschied zwischen dem Meister und dem Schüler (u.a.) sei, dass der Meister durch die Lehren wandelt, ohne irgendwo haften zu bleiben, wobei der Schüler EINER Lehre nachhängt.
Da heißt es aber auch - soweit ich weiß deutsches Kulturgut - dass der wahre Meister immer wieder Meister zieht. Da Jesus (auch) Gott ist, wird er wohl ein wahrer Meister auch sein.

M.E. kann der Missionar nur missionieren, wenn er von einer Lehre überzeugt ist. Andernfalls hätte er außer Liebe (im weitesten Sinne bedingungsloses Dasein) keine Lehre zu vermitteln. Ich würde Jesus, soweit meine Sachkenntnis hier überhaupt ausreicht, garnicht so sehr als Missionar verstehen, eher seine Anhänger.
Zustimmung - Jesus war (ist) Jesus.

Ob vielleicht ein gläubiger Mensch etwas genauer beschreiben könnte, welchen Sinn und Zweck missionieren hat? Ich will es nicht verurteilen, ich will es nur in verschiedenem Licht sehen.
Wurde schon angedacht; der Missionar ist beseelt davon, dass zu Missionierende ohne seine Überzeugung geradewegs Richtung Hölle gehen. Er ist so überzeugt von der Universalität seiner Lehre, dass er sich verpflichtet fühlt, sie weiterzugeben. Aber wie gesagt, wenn wer etwas nicht glauben will, wird er es auch nicht glauben.

Liebe Grüße

Zeili
 
.Zitat von Zeilinger:
Da Jesus (auch) Gott ist, wird er wohl ein wahrer Meister auch sein.

das nehme ich mal zum anlaß für die Frage:

Gottvater ist ein Gott, zweifellos.

gottsohn (Jesus) ist, da seine mutter mensch war, doch nur Halbgott,
richtig?
und seine Mutter Maria wird imho von den kathiolisch Gläubigen so sehr verehrt,
als wäre sie eine göttin.
Dabei hat sie doch nichts weiter getan als
(natürlich unbefleckt) empfangen und das Kind des Gottvaters ausgetragen.

Oder welche Verdienste hat sie noch?

wirklich ernstgemeinte Frage

von Claus
 
Aber woher weißt du denn, was er dir auf deine Fragen antwortet.
oder ob er überhaupt antwortet?

wie müßte ich es anstellen, eine Antwort zu bekommen
(ich hätte da sooo viele Fragen )

*** Rede mit ihm. Tu es. Denk nicht darüber nach. Es wird dir anfangs seltsam vorkommen. Machs einfach. Du wirst die Antwort(en) nicht überhören können.



Gottvater ist ein Gott, zweifellos.

gottsohn (Jesus) ist, da seine mutter mensch war, doch nur Halbgott,
richtig?

*** Kann man das so spalten? Nehmen wir mal an, Gott ist die Materie des Lebens und Jesus die Liebe Gottes. Kann man das so denken? Wir sollen uns kein Bild von Gott machen. Er ist der, der er ist. Vielleicht immer anders, sodass es kein einziges Bild von ihm gibt, was wir uns hätten machen können? Ich glaube, wenn man an die Sache so herangeht, dass man anfängt in Menschenmaßstäben Jesus Verwandtschaftsgrad aufzuspalten, dann kommen wir nicht weit.


und seine Mutter Maria wird imho von den kathiolisch Gläubigen so sehr verehrt,
als wäre sie eine göttin.
Dabei hat sie doch nichts weiter getan als
(natürlich unbefleckt) empfangen und das Kind des Gottvaters ausgetragen.


*** Ich musste laut lachen. Das klingt so komisch. Sie hat nichts weiter getan, als unbefleckt das Kind Gottes zu empfangen. Na hör mal! Ich möchte dich mal sehen, wenn du eine Frau, Jungfrau bist und dann sagt dir Gott, so jetzt bist du schwanger, mit meinem Sohn. Wahrscheinlich würdest du in die Klappsmühle kommen. Dabei hat sie doch nichts weiter getan ist gut. Sie hatte den Glauben und das Vertrauen. Das soll ihr mal einer nachmachen. Wenn Jesus dir gesagt hätte, komm, laufe übers Wasser, du wärest ertrunken, so wie wir alle, deren Glaube so gering ist, oder?

Gott wird ja wohl nicht irgendjemanden sein Kind austragen lassen und ich denke mal, er hat der Maria schon sehr genau ins Herz geschaut. Sie muss schon etwas ganz besonderes gewesen sein. Man kann das alles sehr klein machen und das verachten oder mit Schmutz bewerfen. Man kann es aber auch ganz anders betrachten. Was musste diese Mutter durchmachen mit diesem Sohn, wieviel Leid hat sie ertragen, wieviele Schmerzen, wieviele Ängste. Mir gefällt diese Maria, ich habe große Achtung vor ihrer Leistung. Und bei dieser ganzen Marienverehrung gefällt mir besonders der Gedanke, dass Maria ihren Mantel ausbreitet und alle beschützt. Während Petrus vorne an der Himmelstür wacht, schmuggelt Maria die Sünder hintenrum rein. Das war so das Bild, welches ich als Kind von Maria hatte. Die war für mich immer das Symbol einer liebenden Mutter. Keine Mutter würde ihre Kinder im Stich lassen.

Warum also sollte man sie nicht verehren?
 
Claus schrieb:
es ist mein nachlassendes Gedächnis, Zeili.
(und ich bin nur Hobby – Astronom, leider !)

ich hatte es so in Erinnerung:
das Fegefeuer ist der „Vorhof“ zur Hölle, hier kann man durch aktive Fürsprache der noch lebenden Menschen und kräftiges und ehrliches Bereuen vor der ewigen Verdammnis gerettet werden.
man hat also die Chance auf ein Berufungsverfahren vor dem Höchsten Richter.


Ehrlich gesagt, Zeili, du hast mich nur noch mehr neugierig gemacht.
Ein Selbstmörder kann doch auch noch dann, wenn er im Fegefeuer gelandet ist, seine Sünden bereuen.

Wenn jemand im Leben nur ganz geringfügig gesündigt hat (so wie ich), und diese Sünden keinesfalls ewigliche Höllenstrafen rechtfertigen,
und dieser gute Mensch bringt sich um, weil er es vor (gottgeduldeten) Schmerzen nicht mehr aushält, wieso kommt der in die Hölle?

Und wenn Eichmann einsichtig war und alles bereut hat vor seinem Tode, könnte der also schon im Himmel sein, aber ich komme in die Hölle (wenn....)?

Fragen über Fragen...

hat Claus

So könnte es sein, lieber Claus, zumindest nach der röm.kath. Auffassung.
Finde ich auch ungerecht. Im evangelischen Glauben ist es ein wenig anders. Wie anders? Bist du eigentlich getauft? Das ist schon einmal eine Voraussetzung für die Himmelsfreuden. Du kannst aber noch auf einen gütigen Gott hoffen, wenn Du zu den Menschen gut gewesen bist. Also bitte nimm Dich ein bißchen zusammen! Die Hoffnung stirbt zuletzt.

suche :ironie:
 
Bei manchen Dingen, die hier vertreten werden, fällt mir doch vor Schreck die Kinnlade herunter. Fest steht zumindest für mich: jede Religion, die die Hölle (=ewige Qual) propagiert, ist für mich so abartig, daß ich mit ihr nichts zu tun haben will. Insbesondere abartig ist es, mit der Androhung von Höllenqualen zu missionieren. Ich zitiere Peter Möller, den Autor des "Philolex":
"Eine solche Androhung ist so ungeheuerlich, daß Menschen, die sie verbreiten, eigentlich ins Gefängnis gehören! Einen Menschen zu foltern, ist ein Verbrechen. Einen Menschen - oder ein anderes Schmerz und Leid bewußt erlebendes Wesen - für alle Ewigkeit zu foltern, ist ein in seiner Scheußlichkeit nicht mehr überbietbares Verbrechen. Und die Androhung eines in seiner Scheußlichkeit nicht mehr überbietbaren Verbrechens ist selbst ein abscheuliches Verbrechen. Das ist eine juristisch einwandfreie Argumentation. Aber die Religion steht scheinbar über elementaren Menschenrechten."

Dabei wäre es für mich genauso schlimm, wenn "nur" Mörder und Kriminelle in die Hölle kommen. Es gibt keine "strafende Gerechtigkeit". Das ist eine absurde Vorstellung. Strafe ist nur eine gesellschaftliche Institution, die wegen ihrer abschreckenden Wirkung notwendig ist, um für die Einhaltung der Gesetze zu sorgen. Es gibt aber keine apriorische Notwendigkeit, einen Verbrecher für seine Vergehen zu bestrafen. Das einzige ethisch bindende Axiom ist hingegen: Leid überall da zu vermeiden, wo es möglich ist. Dazu zählt auch das Leid der Hölle. Und eben auch, wenn es einem Eichmann oder Mengele widerfährt. Die Hölle ist in jedem Sinne ethisch absolut falsch.

Und daß gerade ein Selbstmörder, der sowieso schon im Leben mit Depressionen und niederschmetternden Umständen zu kämpfen hat nun seine Erlösung in der Hölle finden soll, ist eine absolut scheußliche Vorstellung.

Da gefällt mir ein positiver Glaube, wie ihn "niemand" vertritt, um Längen besser. Auch wenn ich ihn aus erkenntnistheoretischen Gründen nicht vertreten kann.
 
Zeilnger schrieb:
Kommt man in den Himmel, ist man gerettet und ewig selig.

Kommt man ins Fegefeuer, HAT MAN NOCH EINE CHANCE, IN DEN HIMMEL ZU KOMMEN.

Sicher in die Hölle kommen NUR SELBSTMÖRDER
(sie können ihre Sünde nicht mehr bereuen).

Och, Zeili, du erschreckst mich wenn du so was schreibst, so in ganz großen Buchstaben und auch noch so schwarz... Und dann weiß ich auch gar nicht mehr , was ich Menschenseelen wünschen soll. Vielleicht liegt es daran, dass ich keine Menschen kenne, die so ganz ohne Sünde wären, dass sie sich auf Anhieb einen Eintritt in den Himmel gesichert hätten. Wenn ich deine Sätze so lese frage ich mich aber: was ist, wenn es gar keinen Himmel gibt, in der man gerettet und ewig selig „weiterleben“? /aufgenommen wird, glaubst du es gibt dann trotzdem Fegefeuer und Hölle? Oder umgekehrt: könnte es Fegefeuer und/oder Hölle geben, aber vielleicht keinen „Himmel“? Und woher willst du wissen,. dass nur Selbstmörder ganz sicher in die Hölle kommen? Sie haben also nicht mal die Chance durchs Schmoren im Fegefeuer bereuen zu dürfen? Weißte, in den Kirchen wird viel erzählt wenn der Tag lang ist. Letztendlich wissen wir doch alle nicht wirklich, auch nicht die Priester, nicht mal der Papst, was nach dem Tod wirklich sein wird?

Zeilinger schrieb:
:
Ich gratuliere jedem dazu, der an einen immer liebenden Gott glauben kann; mir selbst ist es (nicht mehr) vergönnt.

Weißte, Zeili, ich glaube schon lange nicht mehr weder an einen liebenden noch einen strafenden Gott und seitdem geht es mir viel besser im Leben. Ich warte nicht auf ein Zeichen, wie Claus. Zum Glück stehe ich so aber auch nicht unter Stress – weder auf einen Beweis zu warten, noch mich entscheiden zu müssen, ob ich an einen liebenden oder strafenden Gott glauben kann/muss. Und so muss ich auch nicht missionieren :)

Britt
 
Lloyd schrieb:
"Eine solche Androhung ist so ungeheuerlich, daß Menschen, die sie verbreiten, eigentlich ins Gefängnis gehören! Einen Menschen zu foltern, ist ein Verbrechen. Einen Menschen - oder ein anderes Schmerz und Leid bewußt erlebendes Wesen - für alle Ewigkeit zu foltern, ist ein in seiner Scheußlichkeit nicht mehr überbietbares Verbrechen. Und die Androhung eines in seiner Scheußlichkeit nicht mehr überbietbaren Verbrechens ist selbst ein abscheuliches Verbrechen. Das ist eine juristisch einwandfreie Argumentation. Aber die Religion steht scheinbar über elementaren Menschenrechten."
Richtig!
Ein solcher Gott waere ein rachsuechtiger Sadist, ein kleinkarierter engstirniger Despot, bei dem wir alle keine Chance haetten, es sei denn, wir fuehren ein feiges Leben in zitterndem Kadavergehorsam aus Angst vor Strafen.
Das ist gegen die Wuerde des Menschen.
Loest euch doch endlich mal von dieser archaischen mittelalterlichen Gestalt, die in den Hirnen von Menschen entstand, die noch glaubten, die Erde sei eine Scheibe und die ernsthafte Hexenprozesse fuehrten sogar gegen Hunde und Katzen, sogar gegen Insektenschwaerme!
Im Grunde sind es bleidigende Unterstellungen fuer die kreativste hoechste Intelligenz!

Zeilinger schrieb:
Kommt man in den Himmel, ist man gerettet und ewig selig.

Kommt man ins Fegefeuer, HAT MAN NOCH EINE CHANCE, IN DEN HIMMEL ZU KOMMEN.

Sicher in die Hölle kommen NUR SELBSTMÖRDER (sie können ihre Sünde nicht mehr bereuen).
Lieber Zeili,
ich frage dich nochmal: woher weisst du das?
Bitte nicht die schlichte Antwort: aus der Bibel - das genuegt nicht und waere eine Argumentation der Zeugen Jehovas...
Hattest du entsprechende Erlebnisse (Nahtod z.B.), Visionen, was weiss ich?

Fortuna
 
Werbung:
Rede mit ihm. Tu es. Denk nicht darüber nach. Es wird dir anfangs seltsam vorkommen. Machs einfach. Du wirst die Antwort(en) nicht überhören können.

Na gut, niemand.
Ich habe also laut und vernehmlich gesagt.
„Gott, gib mir ein Zeichen, wenn du mich hörst!“

Wann kann ich denn mit einer antwort rechnen, ich meine: dauert das Stunden, Tage....

Sie hatte den Glauben und das Vertrauen. Das soll ihr mal einer nachmachen

Ja, sicher.
Sie war wohl frei von sünde und in den augen ihrer Mitmenschen unauffällig und ehrbar.
Die Schwangerschaft verlief aber doch normal, sie konnte sich des göttlichen Schutzes gewiß sein, denn Gott wollte doch, daß sein Sohn ohne komplikationen die Geburt übersteht und zu einem Messias heranwächst.

Aber:
warum verehrt man nicht auch den Joseph, der hat schließlich seine Frau als Leihmutter hergegeben und dann den Gottessohn wie seinen eigenen gehalten?

ich habe Bibeln, niemand, wenn du mir statt lange geschichten zu erzählen den Hinweis auf die Bibelstelle gibst, wo ich die Antwort finde, bin ich dir auch dankbar.

Gruß von Claus
 
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