Eine Frage vorweg: Wie hast du es geschafft, zwei lange Beträge zur gleichen Zeit zu posten (4:09)?
Das ganze war ein einziger Beitrag, der jedoch für das System zu lang war (länger als 10000 Zeichen).
Daher habe ich ihn dann aufgeteilt in zwei Teilbeiträge und jene nacheinander abgeschickt.
Ja, mir war schon klar, dass das kleine Wort so eine Reaktion hervorrufen kann.
Tja, in mehr oder weniger gesellschaftlichem Konsens wie so vieles.
Der 'gesellschaftliche Konsens' im Falle des i-Phones und von Amazon wurde ja getroffen und manifestiert sich
in deren exzessiver Nutzung, die zum jeweiligen enormen Reichtum von Jobs und Bezos geführt hat.
Dann ist es ja auch ok. Aber das nicht immer so bzw. mal mehr, mal weniger. Z.B. sollen Vermieter natürlich Miete kassieren, aber nicht zu hohe (ja, kein einfaches Thema).
Der monetäre Wert einer Leistung ermisst sich darin, wieviel jemand bereit ist, dafür zu zahlen. Im Bereich der Miete greift der Gesetzgeber ja schon tief ein, da er davon ausgeht, dass die konkrete Leistung, die ein Vermieter erbringt, in der Regel keine "leicht ersetzbare" ist. Das heißt, am freien Markt wäre der Mieter aus "natürlichen Gründen" in einer schwachen Position, weswegen seine Position durch gesetzliche Vorgaben deutlich gestärkt wird.
Aber, dies führt mitunter auch zu Situationen, in denen Mieter dem Vermieter auf der Nase herumtanzen, ihm beträchtlichen Schaden verursachen und der Vermieter da relativ hilflos zusehen muss.
Gibt auf TLC (und eventuell anderen Sendern auch) eine Fernsehserie, in der diverse Fälle in Großbritannien gezeigt werden, aus der Sicht von Gerichtsvollziehern.
In diesem Punkt mag es so gesehen so sein, aber pauschal sind Gesetze halt da, Menschliches zu regeln, eben weil es oft genug nicht selbstverständlich ist, halt doch z.T. gegen menschliche Natur. In der Tierwelt gibt es z.B. keine Vergewaltigung, in der menschlichen wird dies geregelt.
Nun, in der Tierwelt gibt es Tötungen nach dem Geschlechtsakt (diverse Spinnen, Gottesanbeterinnen, etc...).
Geschlechtsakte ohne explizitem Einverständnis des Partners gibt es aber sehr wohl, und wenn man sich einige Froscharten bei
der Massenpaarung inklusive Todesfällen durch Erdrücken bzw Ertränken vor Augen führt, kommt das einer "Vergewaltigung"
doch schon ziemlich nahe.
Ich denke, ich muss noch einmal erklären, was es da mit "wider der menschlichen Natur" auf sich hat. Das Gesetz, das Rachemorde verbietet handelt GEMÄSS der menschlichen Natur, da es der menschlichen Natur entspricht, sich nicht der Gefahr, Opfer von Rachemorden zu werden, aussetzen zu wollen. Das heißt, die Menschen WOLLEN in einer Gesellschaft leben, in der Rachemorde verboten sind - auch wenn sie selbst einmal kurzfristig in die Situation kommen könnten, eventuell einen Rachemord verüben zu wollen.
Mir fiel halt dein Bezug auf "Neid" statt den "Fairness-Gedanken" auf.
Ja, weil ich gerne hinter die Fassaden blicke. Menschen neigen dazu, ihre niederen Beweggründe zu verheimlichen und zu beschönigen - oft auch gegenüber sich selbst, um sich nicht so schuldig zu fühlen.
"Geächtet" ist mir zu extrem. Natürlich gibt es ihn, nur von diesem Gefühl auf eher rationale Gedanken zu schließen geht mir z.T. zu weit.
Wo ist das geschehen?
Wenn dies (auch) im altruistischen Sinne ist, warum auch nicht.
Also ist Neid durchaus akzeptabel, wenn man selbst davon profitiert?
Das hat doch nichts mit dem Konzept der Fairness zu tun, und das ist genau mein Punkt.
Immerhin schon mal höher als in Deutschland, sehr schön. Genaueres dazu hatte ich schon im vorigen Beitrag geschrieben.
Der Neid auf die anderen, die deutlich mehr haben als man selbst, wird nicht durch ein paar Prozentpunkte aus der Welt geschafft.
Auszusetzen ist daran nichts direkt, trotzdem dürfte das gerne mehr besteuert werden.
Dass man gerne mehr "von den anderen" hätte, ist oft der Fall. Die Frage ist, worauf der Anspruch auf "mehr" ruht bzw wodurch er sich rechtfertigen soll.
Wirtschaft hat neben eigener Leistung auch mit Glück zu tun und dies kann gerne z.T. besteuert werden (ähnlich dem Rake beim Online-Poker, sollte das dir was sagen).
Ja, richtig - und das ist ja auch der Fall, indem der Mehrverdiener mehr Steuern zahlt als der Wenigverdiener. Und das nicht nur in absoluten Beträgen, sondern darüber hinaus auch noch in größeren relativen Beträgen. Du hältst hingegen den, der schon weniger Steuern zahlen muss für den, der benachteiligt wird. Da ist doch schon fraglich, auf welchem "Fairnessbegriff" diese Haltung beruhen solle.
Also darf Glück nicht sein?
Dabei vergisst du, dass die Hoffnung eines der wichtigsten Faktoren ist, um ein Leben lebenswert zu machen.
Würde Glück verboten oder müsste man sich für sein Glück rechtfertigen, landeten wir schnell in einer Welt, in der niemand leben möchte.
Nur komisch, dass Amazon u.ä. leicht mal in Kritik stehen wegen Steuervermeidung, z.B. durch "Umherschieben" von Gewinnen dorthin, wo sie wenig(er) Steuern zahlen müssen.
Ja, in der Kritik von Menschen, die von Amazon mehr Geld fordern. Es gibt ein Steuerrecht, auch ein internationales. Unrechtmäßige Steuerflucht ist zu ahnden, rechtmäßige zu akzeptieren. Wohlgemerkt: nicht nur Amazon versucht, möglichst wenig Steuern zu zahlen, sondern auch diverse Länder versuchen durch Regelungen, Konzerne dazu zu bringen, bei ihnen und nicht anderswo die Steuern zu entrichten.
Das bestreben, so wenig Steuern wie möglich zu zahlen ist ein natürliches, jeder Privatmann versucht das und darf das auch. Aber, manchen wirft man das, was alle machen, vor und anderen nicht. Ist das fair?
An ihm, wenn Oppositionelle verfolgt werden und z.T. gar getötet? Da hat das Volk nur bedingt eine Wahl.
Das Volk hat die Wahl, sich gegen Putin aufzulehnen oder auch nicht. Beide Varianten haben ihren Preis und das Volk muss sich entscheiden, welchen Preis es lieber bezahlen will.
Das stimmt natürlich, aber was nützt uns das.
Nützt so viel wie es nützt, Superreichtum als "unfair" zu bezeichnen.
Aber, die Verfolgung der Opposition in Russland ist ja auch nicht primär UNSER Problem, sondern ein russisches.
Vielleicht immer mehr Probleme?
Welches konkrete Problem bereitet uns denn der Reichtum eines Mateschitz-Erben, zum Beispiel?
Weiter sich an ihr Geld samt Macht klammern, z.B. entsprechende Lobby finanzieren und u.a. Politik(er) samt Gesetze zu beeinflussen. Dazu fällt mir gerade ein sich sogar bei uns einmischender "Spitzen-Milliardär" aus den USA ein...
Es liegt an der Gesellschaft, wie bereitwillig sie sich kaufen lässt und nicht an den Superreichen, oder nicht?
Es gibt immerhin ein paar, die auf einen erhelblichen Teil verzichten. Aber selbst dazu scheinen unseren Gesetze es ihnen nicht ganz leicht zu machen.
Was jemand mit seinem Besitz macht, obliegt diesem weitgehend. Ist ja ein Merkmal von Eigentum, dass der Eigentümer darüber verfügen darf.
Welches "nicht leicht Machen" meinst du?
Ich könnte mir vorstellen, dass du diverse Geldwäscheparagraphen und eventuelle Schenkungssteuern meinst.