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Kastensystem = kultureller Niedergang

Hallo neugier!

sprich, was ist Sache?

daß kaismoessner so kompliziert schreibt
(und daher Rüffel bekommt)
liegt daran,
daß er das, was er in Evola gefunden hat,
abgeschrieben hat

kaismoessner meint in Wirklichkeit was anderes,
als das, was er schreibt

die Gefahr der Texte Evolas besteht offenbar darin,
daß man sie zitiert
darauf vergisst, wie man selbst die Information im Text verstanden hat
und letztendlich das tut,
was wörtlich im Text drinsteht

In der Moderne kann man die Konsequenz der Auflösung dieser Hierarchie und des blinden Hedonismus sehn.

stimmt zu 100 Prozent
die Moderne verhalf dem Dualismus zum endgültigen Durchbruch

der Haken ist,
daß nicht der Faschismus die nicht-dualistische Gesellschaftsform darstellt,
sondern das MATRIARCHAT

den Aha-Effekt beim Durchlesen von Evolas Texten kommt allein daher,
weil uns dieser Mann eine Ahnung von früherem, mittlerweile verschollenem Denken gibt
 
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Die Argumentation des Hinweisens auf die menschliche Subjektivität des Kausalitätsprinzip alleine, wird nicht weit führen. Unterliegst Du etwa dem Kleist´schen Missverständnis was die interpretatorische Auswertung der Kritiken Kants betrifft ? (Keine Sorge, beim Weiterlesen habe ich erkannt, dass es nicht so ist )
Mit der Entlarvung der Sinnlosigkeit/Ziellosigkeit metaphysischer Forschungstätigkeit intendierte Kant keineswegs die "Weltenzerstörung" sondern lediglich eine korrekte Skepsis.
Dies bedeutet nicht, dass unsere Erfahrung und unser Wissen, unsere Vernunft per se unbrauchbar sind. Im Gegenteil: biologisch und evolutionstechnisch, in dem naturgegebenen Lebensraum, erfüllen sie ihren Zweck. Insofern muss diskutiert werden, ob man aufgrund des "Dings an sich" den Menschen generell als unbegreiflich auffasst, oder ob man die Unbegreiflichkeit der Herkunft, nach dem Sinn, etcetera daran belegt.

Denn gerade ob dieser wäre ein spekulatives Leben, das sich an Zielen ausrichtet, deren Unerreichbarkeit ja evident bewiesen ist, absurd insbesondere dann, wenn sie sich eben doch subversiv auswirkt: Nämlich auf die Dinge, in denen unsere Vernunft sich als nützlich erweist.

Bereits in der nikomachischen Ethik wurde die Eudämonie als Maxime allen Strebens anerkannt. Aus Obigem geht hervor, dass der Mensch zwar Fragen der Metaphysik nur hypothetisch betrachten kann, jedoch auch, dass er die Faktoren des biologisch-evolutionistisch Relevantens sehr wohl erfassen kann, was wiederum auf das Erkennen kongruenter Wesensmerkmale unter allen Menschen zurückführt, welche unabhängig subjektiver oder interpretatorischer Diskrepanzen miteinander übereinstimmen. Das heißt also: gewisse Dinge scheinen jeden Menschen glücklich zu machen, unabhängig indvidueller Neigungen.

In einem Kastensystem würden diese unspezifischen Interessen lediglich davor gehütet werden, aus Voreiligkeit, nichtmehr gewährleistet zu sein.
Unter bestimmten Faktoren sind Affekte schlicht destruktiv und können zur menschlichen Selbstzerstörung führen. Das japanische System beruhte auf der Unterdrückung oder Sublimierung dieser.


Umgang’ mit ‚Natur’ ist die Versittlichung (entschuldige diesen Ausdruck) von ‚Natur’. ‚Natur’ ist Teil eines sittlichen Verhältnisses, das sich über eine Mittel-Zweck-Relation bestimmen lässt.

Richtig. Insofern sie derart behandelt wird, dass sie dem Menschen seine Existenz (der Wille dazu ist dem Menschen generell angeboren - eine der gewissen Similaritäten) selbst überhaupt ermöglicht, ist ein sittliches Verhältnis jeder Art gerechtfertigt, nicht aber, wenn der Mensch seine Umwelt derart behandelt, dass sie ihn selbst nichtmehr zulässt.
Womit wir bei Euthanasie&Co wären: Die Aussage, Eudämonie wäre ein Mittel wirst Du selbst revidieren müssen. Noch in dem Streben nach Erkenntnis streben wir nach Glück und sobald das Streben nach der Erkenntnis uns als dem Glück unzuträglich erscheint, unterlassen wir dieses Streben oder verändern es zum Zweck unserer Vorstellung von Glück hin.
Wenn also eine universelle Vorstellung (in Anbetracht dessen, was wir als von Mensch zu Mensch als gleich erkennen) von Glück gefunden wird, die gleichzeitig Kontinuität aufweist, dann ist dies das Optimum.
 
scilla schrieb:
Hallo neugier!

sprich, was ist Sache?

daß kaismoessner so kompliziert schreibt
(und daher Rüffel bekommt)
liegt daran,
daß er das, was er in Evola gefunden hat,
abgeschrieben hat
Beleg ?

kaismoessner meint in Wirklichkeit was anderes,
als das, was er schreibt

die Gefahr der Texte Evolas besteht offenbar darin,
daß man sie zitiert
darauf vergisst, wie man selbst die Information im Text verstanden hat
und letztendlich das tut,
was wörtlich im Text drinsteht

Beleg ?


stimmt zu 100 Prozent
die Moderne verhalf dem Dualismus zum endgültigen Durchbruch

der Haken ist,
daß nicht der Faschismus die nicht-dualistische Gesellschaftsform darstellt,
sondern das MATRIARCHAT

Ich habe eine Ahnung, aber bitte erläutere dennoch was Du meinst.


den Aha-Effekt beim Durchlesen von Evolas Texten kommt allein daher,
weil uns dieser Mann eine Ahnung von früherem, mittlerweile verschollenem Denken gibt
Erläutere bitte auch Deine Interpretation der Kausalität des Aha-Effekts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Tip für Kaismoessner: Lies doch mal das Machwerke von Alfred Rosenberg: Der Mythos des 20. Jahrhunderts. Rosenberg war der Chefideologe der Nazis, das Buch die ideologische Grundlage des Nazionalsozialismus. In diesem Buch findest Du die meisten Deiner Theorien wieder, allerdings weniger verquast.
Vor Asketen jedweder Art kann man nur warnen. Die grössten Verbrecher der Weltgeschichte wie z.B. Hitler und Stalin, waren, gemessen an dem, was ihnen zur Verfügung gestanden hätte, Asketen.
Insgesamt nichts neues also von dieser Seite, alter Wein in neuen Schläuchen.
Menschen mit ausgeprägtem Narzissmus neigen immer zu einer Art Führerprinzip, da sie sich selbst als solche Führer sehen, als Superhirn, der die anderen zu ihrem Glück zwingen muss, auch wenn sie auch so glücklich sind.
Mehr Naturnähe ? Wir sind Teil dieser Natur, stehen also mitten in ihr, egal wie wir diese verändern. Da kommt mir einiges bekannt vor aus, Turnvater Jahn und Wandervoglebewegung des angehenden 20. Jahrhunderts.
Wenn man versucht, menschliche Kreativität im technischen Bereich nur an ihrem Nutzwert zu messen, der sich für die Gesellschaft ergibt, und alles andere als schädlich unterdrückt, wird auch das "Nützliche" nicht mehr entstehen. Freies Denekn ist stets mehrdimensional.
Der böse Konsum: Man sollte nicht aus der eigenen Unfähigkeit, sich durch Können das verdienen zu können, was man sich gerne leisten möchte, eine Philosophie machen.
 
Neugier schrieb:
Allerdings kann ich mich allmählich des Eindrucks nicht mehr erwehren,
dass die g'schraubte Ausdrucksweise ein kalkulierter Bestandteil einer Verarschung ist.


Ich habe deshalb auch die Replik von Jacques als eine Art Kontra-Verarschung
(müsste das jetzt Vergesichtung oder Vergeschlechtsteilung heissen ?) verstanden und genossen.

Das glaube sogar ich nicht. Ich gebe zu, dass es in Zeiten, wo Leuten hinter rätselhaften Pseudonymen (;)) komische Dingen betreiben können, einiges möglich ist. Aber dazu schwebt über allem doch zu sehr der Odem der Ernsthaftigkeit.
Wir haben es eher mit dem Kommunikationskuriosum zu tun, dass Kai uns etwas klar machen will, das auf einem Tom-Cruise-Vehikel und einem merkwürdigen Grafen basiert, was sich aber keiner reinziehen will. Jaques antwortet nun auf Hintergrund seiner Derrida'schen Sprachtheorie, was aber Kai nicht ahnen kann, weil Jaques es ihm nicht verrät (siehe dazu den Thread "Spiele und Perversionen").
Dei Beiden glauben diese schlechten Vorrausetzungen dadurch überwinden zu können, indem sie sich einer vermeintlich überlegenen Kulturtechnik bedienen, nämlich einer scheinbar klar definierten, verkürzenden Philosophen-Semantik.

Das ist in der Tat interessant und lehrreich, dabei zuzugucken, sage ich jetzt völlig ironiefrei.

Im Übrigen versucht Jacques Kai einfach zu verklickern, dass seine Ambitionen auf normativen Setzungen beruhen, die sich von keinem objektien Standpunkt (Vernunft oder Ursprungsmythos oder was auch immer) standhaft ableiten ließen, dass seine Gegenüberstellungen Natur/Technik Moderne/Askese usw. angreifbar sind und somit auch niemand davon auf Dauer überzeugt werden kann. Ohne Gewähr ;)

Man sollte nicht aus der eigenen Unfähigkeit, sich durch Können das verdienen zu können, was man sich gerne leisten möchte, eine Philosophie machen.

schreibt mavaho. Ist natürlich eine Erklärungsmöglichkeit aber wie alle psychologischen Erklärungen riskant. Ich glaube, die meisten Asketen kommen eher aus dem Überfluss, der Graf war ja bestimmt auch nicht arm ;)
 
Robin schrieb:
Das glaube sogar ich nicht.

Ja, der Glaube. Ein Thema das sehr beliebt zu sein scheint in diesem Forum. ;) In der deutschen Romantik war die Wortverbindung von ernstem Scherz und scherzhaftem Ernst gerne getan. Die Rhetorik treibt eben manchmal seltsame Blüten... Aber auch du hast Recht; das Thema ist ernst :) , doch lässt es verschiedene Behandlungsweisen zu.

Robin schrieb:
Ich gebe zu, dass es in Zeiten, wo Leuten hinter rätselhaften Pseudonymen (;)) komische Dingen betreiben können, einiges möglich ist.

Das darf man nie vergessen. Auch würde ich die These radikalisieren und die Welt überhaupt zur Bühne machen. Wer spielt welche Rolle (- schöne, doppeldeutige Wortverbindung im Deutschen)? Auch die Welt des Alltags würde ich zum Forum machen (abgesehen davon, dass das Forum zur Alltagswelt gehört).

Robin schrieb:
Dei Beiden glauben diese schlechten Vorrausetzungen dadurch überwinden zu können, indem sie sich einer vermeintlich überlegenen Kulturtechnik bedienen, nämlich einer scheinbar klar definierten, verkürzenden Philosophen-Semantik.

Nein, das glaube ich nicht. Aber ich würde bezweifeln, dass es schlechtere Voraussetzungen sind, als anderswo. Da ich viel mit der Interpretation (und also Übersetzung) von Texten zu tun habe, möchte ich meinen Vorbehalt gegenüber scheinbar biographischen Fakten, die authentischer sein sollen als der zu behandelnde Text, der vor einem liegt, anmelden. Manchmal bereiten diese ('Fakten) eher den Weg zu einer vereinfachten "Schematisierung", der dann sämtliche Wendungen des Textes zum Opfer zu fallen drohen. Ich denke nicht, dass schlechte Voraussetzungen herrschen, es sei denn, man möchte die Voraussetzungen von Kommunikation überhaupt mit dem Prädikat "schlecht" versehen. Wie ich im Form-Inhalts-Thread bereits sagte, ist für mich jeder Text grundsätzlich übersetzbar - doch ist die Übersetzung die Zerstörung des 'Originals' (des reinen und unbefleckten, statischen Ursprungs). Ausserdem möchte ich noch betonen, dass "meine Sprachphilosophie" (eine Übersetzung, kein Original) viel Walter Benjamin verdankt. Wenn also schon Derrida zu Ehren kommen soll, dann viel mehr noch Benjamin. Und natürlich den Romantikern, Hegel natürlich auch, Nietzsche sowieso, Heidegger auch ein wenig - vielleicht sogar noch Kant. Dann Carol Jacobs, Werner Hamacher, Thomas Schestag und Paul de Man. Judith Butler und Michel Foucault sollte man nicht vergessen etc., etc. Was auch immer ich in meinem Leben angelesen habe (egal, ob 'verstanden' oder nicht), müsste in diese Liste aufgenommen werden; ändert es etwas am vorliegenden Text?

Robin schrieb:
Im Übrigen versucht Jacques Kai einfach zu verklickern, dass seine Ambitionen auf normativen Setzungen beruhen, die sich von keinem objektien Standpunkt (Vernunft oder Ursprungsmythos oder was auch immer) standhaft ableiten ließen, dass seine Gegenüberstellungen Natur/Technik Moderne/Askese usw. angreifbar sind und somit auch niemand davon auf Dauer überzeugt werden kann. Ohne Gewähr ;)

Bei mir geht es weniger um Intentionen, jedoch bestimmt ums Überzeugen. Die Frage ist, ob der Text in seiner Argumentation überzeugt (er zeugt bestimmt, doch ist mir nicht immer klar, was erzeugt wird). Es ist übrigens nicht einfach so, dass die aufgestellten Oppositionen angreifbar sind, viel mehr stellen sie Reproduktionen ältester philosophischer Vorurteile dar, die zur Installation einer Hierarchie verwendet wurden und werden. Ich brauche die Oppositionen nicht anzugreifen, da die Argumentation des Textes sich selbst in logisch-formalen Paradoxien verliert. Solange dies der Fall ist, sind alle Bemühungen, Reinheiten zu erzeugen (Askese, Natur etc.), und v.a. festzuhalten, hinfällig und eine reine Frage der Macht. Deswegen sehe ich auch nicht ein, dass Hierarchien aufgelöst worden sein sollen (auch der Verweis auf das Märchen vom Matriarchat - der heimliche Wunsch eines jeden Infans, der so den Phallus sich aneignen möchte, um, weiter in der Sprache der Psychoanalyse, den Vater zu kastrieren - ist mit 'Gewissheit' kein Beweis für die Auflösung von Hierarchie). Deswegen habe ich auch geschrieben, ein Begriff wie Eudämonie (Moderne, Mensch, Vernunft, Askese lassen sich hinzunehmen) sei (gewaltsames) Mittel zur Erreichung ungerechter Zwecke. Solange die 'Reinheit' des Naturbegriffs nicht erwiesen ist, lässt sich kein gerechter Zweck aus irgendeiner 'Natur' ableiten. Deswegen lässt sich vorerst über den Weg positiver Erkenntnis nur über die Berechtigung der Mittel entscheiden. Da dieses Mittel aber gewaltsam wie jedes andere ist und auf einer Interpretation beruht, die den Anspruch auf 'Reinheit' und 'Gewissheit' ebenfalls nicht erheben kann (siehe meine Ausführungen in den obigen Posts), ist es nichts anderes als ein ernster Scherz, wenn jemand meint, er könne über das Glück anderer bestimmen (oder: das Glück anderer bestimmen).
Die Ableitung von reinen und allgemeinen Gesetzen aus einer vermittelten und versitteten 'Natur' verwirft sich ja selbst.

Vielleicht noch ein Gedicht von Friedrich Schlegel, zur Aufheiterung (ironisch?):

Gern flieht der Geist vom kleinlichen Gewühle
Der Welt, wo Albernheiten ernsthaft thronen,
Auf zu des Scherzes heitern Regionen,
Verhüllt in sich die heiligsten Gefühle:

Umweht ihn einmal Äther leicht und kühle,
So kann er nimmer wieder unten wohnen;
Und schnell wird jenen Scherz der Ernst belohnen,
Dass er sich neu im eignen Bilde fühle.

Die Wünsche die dich hin zur Dichtung ziehen,
Der frohe Ernst in den du da versankest,
Das sei dein eigen still verborgenes Leben;

Was du gedichtet, um ihr zu entfliehen,
Das musst du, weil du ihr allein es dankest,
Der Welt zum Scheine scherzend wiedergeben.
 
scilla schrieb:
Hallo neugier!

sprich, was ist Sache?
Zur Sache selbst (zum ursprünglich eingebrachten Thema) möchte ich nur sagen,
dass solche Unterteilungen der Gesellschaft sehr leicht problematisch werden können.

Es ist eine Sache, wenn als Hilfsmittel zur Beschreibung vorgefundener Gegebenheiten drei Kategorien
gebildet werden, etwa:

die Gruppe derer, die eindeutig "so" sind,
die Gruppe derer, die eindeutig "das Gegenteil von so" sind,
und schliesslich noch die Gruppe derer, die "soso-lala" sind.

Eine ganz andere Sache ist es jedoch, wenn festzulegen versucht wird, wie die Individuen sein sollten.

Solche Festlegungen münden zumeist in die Suche nach Massnahmen, die sicherstellen sollen, dass sich
die Individuen auch tatsächlich so entwickeln, wie das die selbsternannten Gesellschafts-Ingenieure
gerade für gut befinden (die Menschen zu ihrem Glück zwingen).

Da stimme ich dann mit Jacques in der Einschätzung überein,
dass solche vor-vor-gestrige Denkmuster/Strukturen überwunden werden sollten.

Ich habe zwar gewisse Vorbehalte, wenn Jacques von "faschistischen" Strukturen/Prämissen schreibt,
weil dieses ohnehin nie wirklich scharf abgegrenzte Attribut in den letzten Jahrzehnten durch inflationären
Gebrauch noch weiter verwässert wurde, sodass inzwischen nahezu alles darunter subsummiert werden
kann, aber aus den Diskussionsbeiträgen von Jachques ist für meine Begriffe ausreichend klar erkennbar,
was hier mit "faschistisch" gemeint wird.

lg nase
 
mavaho schrieb:
Einen Tip für Kaismoessner: Lies doch mal das Machwerke von Alfred Rosenberg: Der Mythos des 20. Jahrhunderts. Rosenberg war der Chefideologe der Nazis, das Buch die ideologische Grundlage des Nazionalsozialismus. In diesem Buch findest Du die meisten Deiner Theorien wieder, allerdings weniger verquast.
Vor Asketen jedweder Art kann man nur warnen. Die grössten Verbrecher der Weltgeschichte wie z.B. Hitler und Stalin, waren, gemessen an dem, was ihnen zur Verfügung gestanden hätte, Asketen.
Insgesamt nichts neues also von dieser Seite, alter Wein in neuen Schläuchen.
Das Hitler/Stalin-Argument hättest Du Dir sparen können, denn vor allem die Nazis haben in ihrem Eroberungswahn (materielle Orientierung wider dem Altruismus- in meiner Philosophie undenkbar) erstens biologisch differenziert (ebenfalls von mir klar verurteilt) und zweitens den Wohlstand sogar über das menschliche Leben gestellt. Somit kann ich deren Ideologie nur zutiefst verachten. Selbiges gilt für Stalin der die transzendente Vernunft (oben ist ihre Bedeutung definiert) hinter sinnlosen materiellen Wohlstand stellte (dessen Wahn sogar soweit ging, Menschenleben hinten an zu stellen) und somit meiner Philosophie gegenüber konträr handelte.
Menschen mit ausgeprägtem Narzissmus neigen immer zu einer Art Führerprinzip, da sie sich selbst als solche Führer sehen, als Superhirn, der die anderen zu ihrem Glück zwingen muss, auch wenn sie auch so glücklich sind.
Glücklich ? Ich denke hier wird ganz offen gelogen...man beachte nur mal die 3.Welt, die Entwicklung unserer Umwelt, Selbstmordraten, Ozonwerte, Maschinisierung des Individuums, etcetera - hier meine ich von ungewolltem Sarkasmus reden zu dürfen.

Mehr Naturnähe ? Wir sind Teil dieser Natur, stehen also mitten in ihr, egal wie wir diese verändern. Wenn wir sie zerstören stehen wir nicht mitten in ihr sondern schon mit einem Bein in der Selbstvernichtung durch die eben doch unüberlegte und sinnlose - kurz: affektive - Ausbeute der Ressourcen.

Da kommt mir einiges bekannt vor aus, Turnvater Jahn und Wandervoglebewegung des angehenden 20. Jahrhunderts.
Wenn man versucht, menschliche Kreativität im technischen Bereich nur an ihrem Nutzwert zu messen, der sich für die Gesellschaft ergibt, und alles andere als schädlich unterdrückt, wird auch das "Nützliche" nicht mehr entstehen. Freies Denekn ist stets mehrdimensional.
Wunderliches Argument, womöglich könnte irgendein Vorteil daraus entstehen, dem gegenüber müssen negative Aspekte natürlich als irrelevant gelten.
Der böse Konsum: Man sollte nicht aus der eigenen Unfähigkeit, sich durch Können das verdienen zu können, was man sich gerne leisten möchte, eine Philosophie machen.
Der böse Konsum, hier ein besonders paradoxes Beispiel - nicht, dass es mir ein Narr als Protzerei auslegt, denn es widerspräche mir selbst, mich damit zu distinguieren - doch ich werde im 7-stelligen Bereich erben und habe zudem gute berufliche Chancen die ich vermutlich jedoch für ein weitaus asketischeres Leben fallen lasse.
Man sollte, nicht überall, und vor allem nicht im negativen Bereich, stets von sich auf andere schließen.
 
Robin schrieb:
Das glaube sogar ich nicht. Ich gebe zu, dass es in Zeiten, wo Leuten hinter rätselhaften Pseudonymen (;)) komische Dingen betreiben können, einiges möglich ist. Aber dazu schwebt über allem doch zu sehr der Odem der Ernsthaftigkeit.
Wir haben es eher mit dem Kommunikationskuriosum zu tun, dass Kai uns etwas klar machen will, das auf einem Tom-Cruise-Vehikel und einem merkwürdigen Grafen basiert, was sich aber keiner reinziehen will.
Bisher das Schwächste was ich in diesem Forum gelesen habe.
Jaques antwortet nun auf Hintergrund seiner Derrida'schen Sprachtheorie, was aber Kai nicht ahnen kann, weil Jaques es ihm nicht verrät (siehe dazu den Thread "Spiele und Perversionen").
Dei Beiden glauben diese schlechten Vorrausetzungen dadurch überwinden zu können, indem sie sich einer vermeintlich überlegenen Kulturtechnik bedienen, nämlich einer scheinbar klar definierten, verkürzenden Philosophen-Semantik.

Das ist in der Tat interessant und lehrreich, dabei zuzugucken, sage ich jetzt völlig ironiefrei.

Nunja, ich denke, dass ich es schon verstanden habe:
"Man wird sich vergegenwärtigen müssen, daß die Einsicht in die 'Arbitrarität' und in die Systemabhängigkeit der sprachlichen Zeichen im Kontext einer zunehmend erkenntniskritisch ausgerichteten Sprachphilosophie entstanden war; es war deutlich geworden, daß in der Struktur der Sprache ein 'Weltbild' abgelegt ist, das alle konkreten Äußerungen präformiert, daß in einer gegebenen Sprache eben nicht 'alles' gesagt werden kann, und daß ihre vorgegebene Struktur die Artikulation, ja sogar die Erkenntnis von Inhalten erschwert, die dieser Struktur widersprechen."
Hier hinein interpretiert Jacques die Probleme der begrenzten Vernunft.


Im Übrigen versucht Jacques Kai einfach zu verklickern, dass seine Ambitionen auf normativen Setzungen beruhen, die sich von keinem objektien Standpunkt (Vernunft oder Ursprungsmythos oder was auch immer) standhaft ableiten ließen, dass seine Gegenüberstellungen Natur/Technik Moderne/Askese usw. angreifbar sind und somit auch niemand davon auf Dauer überzeugt werden kann. Ohne Gewähr ;)

Diese Angriffe versuche ich ja zu widerlegen.


schreibt mavaho. Ist natürlich eine Erklärungsmöglichkeit aber wie alle psychologischen Erklärungen riskant. Ich glaube, die meisten Asketen kommen eher aus dem Überfluss, der Graf war ja bestimmt auch nicht arm ;)
Hier hast Du richtig gedacht.
 
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@Jacques:
Wie ich im Form-Inhalts-Thread bereits sagte, ist für mich jeder Text grundsätzlich übersetzbar - doch ist die Übersetzung die Zerstörung des 'Originals' (des reinen und unbefleckten, statischen Ursprungs).
Vollkommen richtig

Solange dies der Fall ist, sind alle Bemühungen, Reinheiten zu erzeugen (Askese, Natur etc.), und v.a. festzuhalten, hinfällig und eine reine Frage der Macht.
Ich brauche die Oppositionen nicht anzugreifen, da die Argumentation des Textes sich selbst in logisch-formalen Paradoxien verliert.
Deswegen habe ich auch geschrieben, ein Begriff wie Eudämonie (Moderne, Mensch, Vernunft, Askese lassen sich hinzunehmen) sei (gewaltsames) Mittel zur Erreichung ungerechter Zwecke.
Bisher, doch ich habe vermeintliche Paradoxien berichtigt bzw. entschleiert. Deshalb warte ich auf eine Antwort Deinerseits.

Deswegen lässt sich vorerst über den Weg positiver Erkenntnis nur über die Berechtigung der Mittel entscheiden. Da dieses Mittel aber gewaltsam wie jedes andere ist und auf einer Interpretation beruht, die den Anspruch auf 'Reinheit' und 'Gewissheit' ebenfalls nicht erheben kann (siehe meine Ausführungen in den obigen Posts), ist es nichts anderes als ein ernster Scherz, wenn jemand meint, er könne über das Glück anderer bestimmen (oder: das Glück anderer bestimmen).
Die Ableitung von reinen und allgemeinen Gesetzen aus einer vermittelten und versitteten 'Natur' verwirft sich ja selbst.

Nun werden diese "allgmeinen und reinen Gesetze" eben doch nicht aus einer vermittelten und versitteten Natur, sondern aus universell-äquivalenten menschlichen Eigenarten sowie aus Vernunft, die zumindest dem Zweck der dauerhaften Arterhaltung und der Zufriedenheit gerecht werden kann, für nötig befunden. Wir haben es hiermit einem System zu tun, das genannte Vorteile gegen Leichtfertigkeit (u.a. eben auch die Affekthandlung) bewahren soll. Und vergessen wir nicht: Dieses System verfolgt eben NICHT den Zweck sich an anderen zu bereichern sondern LEBT vom Altruismus.
 
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