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> Gysi und Guido:
Ich muss vorweg einmal etwas aufklären: ich wähnte mich ursprünglich im Themenkreis Religion und wollte anlässlich des nahenden Weihnachtsfestes irgendetwas über Jesus schreiben, da fiel mir mein Erlebnis ein. Erst später realisierte ich, dass ich im Themenkreis "Die Philosophen" war. Nun es war insofern
nicht ganz verkehrt, dass man Jesus m.E. schon auch als Philosophen bezeichnen kann, wenn ich ihn auch auf die Bezeichnung
Moralphilosophen spezifizieren würde.
>Gysi:
Dein Zitat:
Wenn ich dazu was sagen darf: Jesus soll - durch seinen Kreuztod - die an ihn Glaubenden von aller Schuld befreit haben. Damit kann eigentlich nur die Erbschuld gemeint sein.
Kann man diese Befreiungstheorie logisch ableiten, kann man sie verstehen?
Natürlich kann man das auch so sehen, dass er uns von der Erbschuld befreit hat; dass Kinder für die Fehler ihrer Eltern büßen sollen, halte ich für mehr als pervers. Ich empfinde auch nur den Menschen als echten Christen, der über diese Hirnschei . . e hinweg ist.
Das Gleichnis rund um den Baum der Erkenntnis sehe ich so, dass man aus einer Auswahl von 100 Bäumen ja nicht unbedingt den 101. nehmen muss. Wenn Du für eine Party 20 verschiedene Imbisse vorbereitest und ein Gast will unbedingt einen 21., bist Du wahrscheinlich auch nicht begeistert. Die triviale Geschichte, dass wir uns dann auf Grund dieser Geschichte fortpflanzen
mussten , ist wohl angepasst auf den Bildungsstand der damaligen Menschen; auf heute umgelegt dient es vielleicht dazu, dass sich Kinder auch etwas darunter vorstellen können. Man müsste es von Lehrer(Priester)-Seite nicht unbedingt als Strafe hinstellen. Ich persönlich glaube ja, dass Gott einen Keim (er)schuf, in dem bereits alle Informationen für die (heutige) Welt enthalten waren, dass der Keim sich dann solange verdichtete, bis er schließlich im Urknall explodierte (der Fortgang der Urknall-Theorie ist hinlänglich bekannt).
Alles andere in diesem Zusammenhang hast Du umfassend erwähnt. Den Paulus brauche ich auch nicht unbedingt; die Bibel gibt sonst noch genug her, worauf man aufbauen kann.
>Guido:
Dein Zitat:
Deine Haltung zu Jesus in allen Ehren, Zeiliger, aber das, was du da anführst, das kann doch nicht alles und der eigentliche Grund gewesen sein, wofür dieser Jesus gelebt, gelitten hat und gestorben ist.
Das habe ich auch nicht behauptet, dass das alles ist (übrigens Zeili
nger, wenn schon).
Seit Jesu Tod und seiner Auferstehung soll es keinen auferzwungenen Altruismus mehr geben???
Habe ich
so auch nicht behauptet, in Dir steckt ein kleiner Romancier.
Wenn Du den von mir initiierten Beitrag über den "Altruismus" gelesen (und akzeptiert) hättest, würdest Du sicher klarer sehen, wenn auch nicht unbedingt klar.
Ich habe ursprünglich bezweifelt, dass es überhaupt einen Altruismus in dem Sinne gibt, dass man jemand anderen
mehr liebt als sich selbst (was könnte Selbstlosigkeit sonst bedeuten). Das Thema führt sich von selbst ad absurdum, wenn man ein bisschen ein Katholik (ich halte es ohne weiteres für möglich, dass Du mich im Christsein übertriffst) ist, weil Jesus ja
gar nicht verlangt hat, dass man den anderen mehr liebt als sich selbst.
Natürlich gibt es auch heute noch herrschsüchtige Despoten, die das von ihren Untertanen (im speziellen von ihren Soldaten) abverlangen. Wie so oft muss es ja nicht zwingend notwendig sein, dass der Denkansatz (Theorie, Philosophie) von der Nächstenliebe auch automatisch realisiert wird. Zig Leute hängen sich immer wieder ein Mäntelchen um, dass sie gar nicht verdienen (ich denke in erster Linie an die Terroristen samt deren Anstifter).
Was verstehst Du unter dem "
5. Gebot der Nächstenliebe" - ich habe trotz Recherche im Internet (Google) nichts darüber gefunden !?
Etwas ratlos (ob
Deines statements, Guido) grüßt Euch
Zeili