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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

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Hallo Philosophisticus!

Hast du ein Beispiel für etwas Substanzielles, was von einem (oder mehreren) Philosophen gesagt wurde?
Das würde mich wirklich interessieren.
Bis jetzt hab ich noch nie Lust auf Weiterlesen bekommen, wenn ich in ein philosophisches Werk schaute.

Hallo,
ich hatte ja in den Beiträgen davor - also aus Nietzsche und Heidegger- ein Artikel zitiert, wo deren Denkweise über das Böse deutlich wird. Und wie unterschiedlich das Böse denken. Heidegger denkt das Böse wie nicht anders zu erwarten vom "Sein" aus, während Nietzsche das Böse als "des Mensche beste Kraft" denkt, die zu einer Lebensteigerung führen (sollen). Die negativ Affekte wie Hass oder Wut sind gegen über der üblichen negativen Auffassung bei Nietzsche als lebensstimulierend gedacht, die bis hin zum sog. "Übermenschen" führen sollen. Der "Übermensch" ist ja der Mensch, der die übliche Art Mensch übersteigt und für einige sogar als "böse" gilt.. So verstehe ich Nietzsche und den Artikel den ich zitiert. Man kann hier also aus den Rahmen der Philosophie Nietzsches das Böse reflektieren- es ist aber nicht zwingend, sondern nur ein Beispiel. Allgemein wird das Böse ja oft als negativ angesehen, bei Nietzsche entwickelt sich eine andere Sichtweise auf dieses Phänomen, die ich persönlich interessant und auch subtantiell finde. Ich glaube das Beispiel Nietzsche, aber auch Heidegger sind keine schlechten Beispielen für substanzielle Gedanken zu diesem Thema.

Kann ich dir damit weiterhelfen?

Als philosophische Lektüre kann ich in der Hinsicht Jenseits von Gut und Böse empfehlen oder den Zarathustra und andere philosophische Werke Nietzsches. Man könnte hier aber auch auf andere Philosophen als nur Heidegger oder Nietzsche. Das haben sich ja noch andere Denker dazu geäußert wie Schelling oder Schopenhauer usw..
 
Nochmal heißt, was wenn ich pedantisch wäre zu fragen,daß sie dieses mir nicht übel nehmen;)
Nochmal heißt, was wenn ich mir Pessimismus zu führe;)
Heidegger ist vielleicht ein Schlussstein von dem es viele gab und noch gibt,nur ich nenne es "nur"Versuch,bei dem es auch bleiben wird,weil er tot ist.
Du hängst fest,was nicht heißen soll daß es schlecht ist,nur nach Heidegger ist erst mal Schluss was Philosophie betrifft oder ist Richard David Prescht jemand der dein Herz bewegt?
Ps: wenn Wittgenstein danach kam,waR es dann der Versuch der Sprache,also der Nachläufer des Seins,welcher sich vielleicht auch zum Affen machen ließ.
Pps:Wo ist meine Banane und wo ist hier Hanswurst:lachen:

Naja es gibt auch Philosophen nach Heidegger, z.B. die französischen Philosophen oder auch ein Herr Blumenberg, die kenne ich auch, habe das aber nicht thematisiert eben bisher. Den Herr Precht kenne ich weniger. Aber dafür kenne ich auch Wittgenstein, und haben seinen Tractatus und seine Philosophischen Untersuchungen bei mir zuhause. Also gibt es da natürlich nicht nur Heidegger, der gewiss für mich gerade kein "Schlussstein" ist, aber eben ein wichtiger Denker nach meiner Meinun eben ;) Von "festhängen" würde ich nicht unbedingt bei mir sprechen, auch wenn es vielleicht den Eindruck erweckt (manchmal)

Nachfragen nehme ich persönlich nicht übel ;)
 
Hallo,
ich hatte ja in den Beiträgen davor - also aus Nietzsche und Heidegger- ein Artikel zitiert, wo deren Denkweise über das Böse deutlich wird. Und wie unterschiedlich das Böse denken. Heidegger denkt das Böse wie nicht anders zu erwarten vom "Sein" aus, während Nietzsche das Böse als "des Mensche beste Kraft" denkt, die zu einer Lebensteigerung führen (sollen). Die negativ Affekte wie Hass oder Wut sind gegen über der üblichen negativen Auffassung bei Nietzsche als lebensstimulierend gedacht, die bis hin zum sog. "Übermenschen" führen sollen. Der "Übermensch" ist ja der Mensch, der die übliche Art Mensch übersteigt und für einige sogar als "böse" gilt.. So verstehe ich Nietzsche und den Artikel den ich zitiert. Man kann hier also aus den Rahmen der Philosophie Nietzsches das Böse reflektieren- es ist aber nicht zwingend, sondern nur ein Beispiel. Allgemein wird das Böse ja oft als negativ angesehen, bei Nietzsche entwickelt sich eine andere Sichtweise auf dieses Phänomen, die ich persönlich interessant und auch subtantiell finde. Ich glaube das Beispiel Nietzsche, aber auch Heidegger sind keine schlechten Beispielen für substanzielle Gedanken zu diesem Thema.

Kann ich dir damit weiterhelfen?

Als philosophische Lektüre kann ich in der Hinsicht Jenseits von Gut und Böse empfehlen oder den Zarathustra und andere philosophische Werke Nietzsches. Man könnte hier aber auch auf andere Philosophen als nur Heidegger oder Nietzsche. Das haben sich ja noch andere Denker dazu geäußert wie Schelling oder Schopenhauer usw..


Hallo Philosophisticus!

Vielen Dank für deine Mühe, aber so etwas empfinde ich nicht als substantiell, weil es im Grunde egal ist, ob ich diese Gedanken kenne oder nicht - es ändert nichts in und an meinem Leben.
Damit du eine Vorstellung bekommst, was ich als substantiell empfinde, hier mal ein Beispiel:
Als ich ca Mitte/Ende 20 war, begegnete ich den Werken von C.G. Jung und aus diesen lernte ich zwei für mich wesentliche Dinge.
Erstens, mir unangenehme und peinliche Begebenheiten nicht mehr zu verdrängen, sondern die unangenehmen Gefühle dazu auszuhalten und dadurch auch aufzulösen und zweitens darauf zu achten, ob ich projiziere.
Das hat mir viel - teils auch zunächst unangenehme - Selbsterkenntnis gebracht und im Lauf der Zeit geistige Freiheit.
Bei den Philosophen vermisse ich Derartiges - möglicherweise bin ich aber auch schlicht nicht darauf gestoßen!?
 
Ohne jeden Zweifel und es liegt bei Ihnen, überzeugend für eine andere Sicht zu argumentieren.



Was genau wollen Sie denn damit sagen und aus welchen Gründen finden Sie was bedauerlich?

Wer den Sachverhalt betreffend etwas zu sagen hat, der soll das im jeweiligen Sachgebiet kompetent tun und wer bezugnehmend auf Bezugnahmen auf Sachverhalte etwas zu sagen hat, der muß dafür argumentieren, weil er ansonsten überhaupt nichts zu sagen hat, außer dummes Geschwätz.



Das versucht jeder Weltanschauungsclown. Das ist nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal für Philosophie. Ist doch klar, oder?



Dazu hätte Ihnen der Heinrich Himmler sicher viel zu erzählen gehabt. Der war nun wirklich kein Philosoph, aber durchaus praxisorientiert.



Zweifelsfrei, sogar für die davon ausgeschlossenen Malocher, damit diese nämlich wissen, welchen verbrecherischen Schwätzern sie die rhetorischen Meisterleistungen zur Rechtfertigung ihrer Entrechtung und Unterdrückung zu verdanken haben.



Was Sie sagen würden ist natürlich und selbstverständlich keine Antwort auf die Fragen, die Sie beantworten könnten, ja wenn Sie denn wüßten, daß es eine Antwort darauf gäbe. Zur Erinnerung:

Welcher Philosoph spricht über das Prinzip, wie man die richtigen Kräuter zur Behandlung einer Krankheit findet?
Welcher Philosoph spricht über das Prinzip, daß unsere Nahrung unser Schicksal ist?




Na großartig, aber was ist in Ihrer Erinnerung verblieben?

Gibt Nietzsche Anwort darauf, nach welchem Prinzip man die richtigen Kräuter zur Behandlung einer Krankheit findet oder sprach er davon, daß unsere Nahrung unser Schicksal ist?

Kann Ihr F. Nietzsche bezüglich der Behandlung von Krankheiten es mit einer Hildegard von Bingen aufnehen, der wir einen nicht unbeachtlichen Anteil des Wissens von den Heilkräutern zu verdanken haben?


Nun , dass Philosophen gerade nicht "belangloses" reden und Philosophie auch kein "Geschwätz" ist, dafür habe ich ja zum Teil hier schon in meinen Beiträgen argumentiert (im Grunde). Schauen Sie sich doch einfach noch mal am besten alle meine Beiträge in Ruhe an. Sie werden dann sehen, dass ich dort durchaus nachvollziehbar auch argumentieren kann, wie ich finde (also dass meine Argumente sachlich und nachvollziehbar für andere sind). Denn sonst abseits einer wirklichen Diskussion, zu der eben auch gute, nachvollziehbare Argumente gehören. Ich bin also durchaus auch argumentativ in der Sache selbst. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob Sie das so wahrgenommen haben. In meinen bisherigen Beiträgen , würde ich aber schon behaupten, dass es dort sowas auch gibt.


Ich finde es eben wie gesagt bedauerlich, dass sie alle Philosophen als "Schwätzer" ansehen. Damit erkennen Sie nicht, was diese Denker im Grunde zu einzelnen Themen wie dem Leben, die Gerechtigkeit, die Ernährung, die Politik, die Natur und andere philosophische Themen gesagt haben. Bedauerlich ist es deshalb, weil Sie damit den kulturellen Wert der Philosophie anscheinend nicht begreifen. Das ist für ein wesentlicher Grund, warum ich Ihre Sichtweise da etwas eben "bedauerlich" finde, wenn man kulturellen Wert einer Sache (hier die Philosophie) nicht wahrnimmt.

Die Philosophen argumentieren anhand bestimmter Probleme und auch ihre Reflexionen sind in der Hinsicht lesenswert. Dafür habe ich ja schon anhand einer philosophischer Beispiele argumentiert aus meiner Sicht, was Sie anscheinend eben nicht wirklich gesehen haben. Ich werde das aber hier jetzt nicht alles wiederholen, schauen Sie sich einfach eben meine Beiträge da eben noch etwas genauer an. Das wäre eben meine Empfehlung.

Sonst ist die (philosophische) Kommunikation nicht gerade hier und vermutlich auch von einigen Mißverständnissen geprägt, die in einer Diskussion vorkommen eben können.


Nun im Unterschied zu jedem "Weltanschauungsclown" tun Philosophen eben philosophisch über Probleme nachdenken, in dem sie fragen, was Gerechtigkeit, was Politik, was Religion usw. Sie stellen sich sozusagen philosophische Frage und das machen nach meiner Meinung nicht wirklich solche "Clown" in wirklicher philosophischer Weise. Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied, scheinbar philosophisch über eine Sache nachzudenken oder wirklich philosophisch. Und man kann das erkennen, wenn jemand wirklich philosophische an solche eine Frage herangeht würde ich mal behaupten. Das dazu.


Ich finde sich hier auf Himmler zu beziehen , hier nicht angebracht. Denn ich habe rein sachlich von einem Zusammenleben der Menschen nachgedacht in einem Staat. Das ist ein Beispiel wieder , wie Sie einen Gedankengang unnötig polemisch gestalten, in dem Sie hier nun die Nationalsozialisten hineinbringen und das Ganze in einen Kontext betten wollen. Ich rede aber nicht von den praktischen Zusammenleben einer sog. "Volks-Gemeinschaft", sondern generell von dem Zusammenleben der Menschen allgemein. Das ist ein signifikanter Unterschied. Und Philosophen aller Länder haben sich über das praktische Zusammenleben schon philosophisch Gedanken gemacht und darüber reflektiert z.B. im Hinblick auf die Frage der Gerechtigkeit. Warum also diese unnötige Polemisierung und Aufladung mit Kontexten, die meinem Gedankengang der Sache nach (eher) fremd sind? Aber ich bekomme den Eindruck, dass Sie hier bewusst polemisieren wollen...

Nun ich habe zunächst in einem allgemeineren Rahmen auf Ihre Frage bezug genommen und nicht mich an dem konkreten Beispiel der Kräuter aufgehalten. Ich würde aber sagen, dass man bei Platon zur Kräuterfrage auch was findet (lesen Sie mal den Charmides, wo Sokrates als Arzt auftritt) und bei Nietzsche Reflexionen über die Nahrung . Er spricht ja selbst von der Philosophie der Ernährung. Hier müssten Sie aber auch selbst mal lektüretechnisch aktiv werden. Ich muss das ja nicht alles Ihnen immer bis ins kleinste vorkauen. Zur Frage der Ernährung bei Nietzsche lesen Sie einfach Ecce Homo oder die Fröhliche Wissenschaft , dort werden Sie interessante Reflexionen , die ich hier nicht eigens immer zu zitieren brauche und die ich finde nicht zu allgemein sind. Und ich weiß , dass es die dort gibt. Was die Philosophie der Ernährung anbetrifft beklagt ja Nietzsche dass es sowas bisher nicht gab, obwohl die Nahrung ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens ist. Diese philosophischen Reflexionen über Gerechtigkeit oder Ernährung und anderen Themen zielen nicht auf eine Unterdrückung der Menschen, sondern die menschliche Situation besser zu verstehen. Insofern ist die Rede vom Philosophen als "Verbrecher" in der Sache einfach Fehl am Platz. Beweisen Sie doch erstmal, dass es so ist wie Sie es behaupten. Ich glaube nicht, dass Sie für Ihre Sichtweise da gute nachvollziehbare Argumente finden werden, die aus der Philosophie eine Praxis der Unterdrückung macht oder ähnliches...Die Sprache bei den Philosophen wird nicht zur Unterdrückung oder ähnliches gebraucht.

Hierzumal ein Link zum Nachlesen:

http://www.academia.edu/5774910/Inw..._Friedrich_Nietzsche_als_Relativierungsdenker

Nietzsche hat sich schon Gedanken über die Frage gemacht, wie die Nahrung unser menschliches Leben beeinflusst. Er ist aber gewiss kein Kräuterexperte wie vermutlich Hildegard von Bingen, dafür hat er andere (philosophische) "Stärken" meiner Meinung nach.

Aber vermutlich ist Ihnen das immer noch nicht konkret genug...

Eine Abschlussfrage: Wenn Sie die Philosophie bzw. die Philosophen eher als belanglose Schwätzer sehen, warum sind Sie dann Mitglied in einem Philosophieforum, wenn Sie eh der Sache nicht viel davon halten (also von der Philosophie)?

Das ist für mich offen gesagt etwas verwunderlich...
 
Jou, sag' ich doch... allerdings, welches ist das Deinige (überhaupt)?
Ach, 'sach bloß'! Aber? Von wegen "an sich"?

Da kann ich nur sagen: 'Fakten Fakten Fakten!'

'Was Du nicht sagst'...

'Hört hört!'

'Hört hö.... aber sonst "(in der Sache)" hast Du gar nichts dazu zu sagen?! - Finde ich allerdings sehr "offen", um nicht zu sagen zu....

Tja, "nachvollziehbar", klar. Aber überzeugen kann sie mich nicht, Deine Argumentation. Denn, und kann mich hier nur wiederholen, dass es für mich überhaupt keine Philosophie ist,...

...eben wenn Denken "böse", also einseitig ist und gar zu solchem Schluss tendiert! Und, für mich besteht die Philosophie keinesfalls "aus mehreren Philosophien der einzelnen Denker", sondern sie ist 'einfach' sie! Aber natürlich muss sie 'benutzt, betrieben' werden, damit sie 'leben' kann. Ok., ihre Geschichte "besteht aus mehreren...", das ja.

Nun, (auch) dazu sagte ich bereits: "Was aber natürlich nicht bedeutet, dass man nicht über jedes Einzelne quasi gesondert nachdenken darf und/oder kann und dies nicht auch philosophieren nennen darf und/oder kann, wenn - dies sich doch am Ganzen orientiert bzw. das Ergebnis dessen sich zumindest letztendlich auf selbiges zurückführen lässt bzw. dort hineinpasst."

Welches "das Böse"?

Auch dazu sagte ich bereits, "Wenn Du damit Praktiken und/oder Handlungsweisen meinst, dann ja, natürlich. Und s. o., -> Möglichkeiten, Entscheidungen...".

Was soll nach Dir bzw. wessen 'Moral' 'Deiner' Denker "amoralisch" nun überhaupt sein? - Wovon kann/könnte eine 'echte, wahre' 'Moral' überhaupt abhängen bzw. woran sich orientieren - wenn nicht allein von und an den Gesetzmäßigkeiten von 'Leben' selbst? Die aber welcher wo(mit) und inwiefern tatsächlich auch und gerade allumfassend und in sich schlüssig gefunden oder erkannt und dargestellt haben soll? Und, dies insbesondere für den 'normalen' 'Menschen' verständlich nachvollziehbar?!
Wieso "dazugehören"? Es müssten zumindest die Probleme des 'Menschen' in der "Lebenswelt" allein sein! Und, gibt es, kann/könnte es tatsächlich überhaupt (noch) andere geben?
Und wenn Du nun von "Gerechtigkeit" sprichst: Es gibt überhaupt nichts anderes! Denn 'Leben' kann immer nur so sein wie es nur sein kann, und ist somit auch immer nur so, wie es ist! Von ihm her ist somit immer alles 'richtig', also immer alles (auch) "gerecht"!
Mir ist fast völlig 'schnuppe' wer etwas wann gesagt hat oder sagt! Mich interessiert fast nur, was gesagt wurde und wird! Und wenn jemand sagt, 'Mensch' wäre nicht selbst immer voll verantwortlich für all das, was ihm in 'Leben' überhaupt 'in die Quere kommt' und wie er dann damit umgeht, ob nun "böse" oder "gut", bzw. gar dies selbst sei "das Böse", dann kann der für mich nur 'dummes Zeugs' von sich geben oder gegeben haben!


Das Ziel der Diskussion so wie ich es verstehe, ist ja die Frage in dem Thread zu klären, ob es sowas wie eine Philosophie des Bösen geben kann oder nicht. Das ist ja die Ausgangsfrage auch des Threads. Und darüber diskutiert man eben. Und wenn man mit guten Argumenten zu dem Ziel kommt, das es sowas nicht geben kann, dann wäre ja die ursprüngliche Frage geklärt. Dies wäre das telos (Ziel) der Diskussion.

Naja was ich damit sagen wollte, ist , dass ich das nicht als ein Problem ansehe, wenn man die eigene Meinung versucht objektiv für eine Diskussion aufzuzeigen.

Es ist ja die Erfahrung bei Diskussionen - und ich denke mal nicht nur meine, dass man eben eigene subjektive Meinungen auch hat und diese auch erkennbar sind als subjektive Meinungen. Neutrale Meinungen kommen eher weniger vor bei Diskutanden. Ich bin der Auffassung, dass man gerade diese Erfahrung bei Diskussionen macht , nämlich als Austausch von subjektiven Meinungen, die sich ggf. auch diametral gegenüberstehen können. Im Sinne der eine sagt A , der andere eben B usw.

Doch zum Problem des Bösen habe ich ja auch meine eigene subjektive Meinung , die eben auch zum Teil von bestimmten Philosophien aus reflektiere. Die Auffassung, dass ich hier etwas nur Heideggers Position oder Nietzsches Position zum Problem des Bösen wiedergebe finde ich nicht differenziert genug in der Beurteilung. Ich selbst denke das aber gern auch von Philosophen das Problem des Bösen weiter. In der Hinsicht bin ich also "offen". Dogmatik in der Gesprächsführung sieht anders aus.

Gut aber immerhin, kannst du ja sehen, dass man hier auch eine Gegenargumentation entwickeln kann, auch wenn diese für dich nicht überzeugend ist. Das hängt natürlich dann auch davon ab, was man unter "Philosophie" versteht und was man mit dieser in Verbindung bringt. Ich habe da glaube ich ein etwas anderes Philosophie-Verständnis, was man in der Argumentation sehen kann.

In der Sicht kann man sagen (oder differenzierter sein), dass die Geschichte der Philosophie aus mehreren Philosophien besteht. So jedenfalls das was man hier die "abendländische " Philosophie nennt. Die abenländische Philosophie besteht im Grunde im Plural . Man kann das die Pluralität der Philosophie nennen. Aber ich vermute, dass es hier diesbezüglich Meinungsverschiedenheit bzw. verschiedene Auffassungen von Philosophie geben kann. Deine Sichtweise auf Philosophie ist da eben etwas anders als meine.

Wie gesagt hier ist die unterschiedliche Philosophie -Auffassung eben ein Thema. Und da gibt es zwischen deiner und meiner Sichtweise darauf eben Differenzen.


Ich spreche ja gern vom Bösen in seiner substantivierten Form. Das ist etwas, was Philosophen durchaus tun , wenn sie vom Guten und vom Bösen sprechen. Nichts überraschendes also. Findet man bei Kant so, bei Nietzsche und anderen Denkern, was dann natürlich auch kritisch betrachtet werden kann bzw. kritisch reflektiert werden sollte...

Ja ok, was Handlungen anbetrifft ist der Punkt klar soweit ich das sehe (mittlerweile).

Die Moral , die für mich wichtig ist, ist jedenfalls nicht die christliche Moral mit den Begriffen wie Gut und Böse. Sondern man muss die Moral vom Leben her denken, wie es schon Nietzsche tat. Moral ist dann "amoralisch", wenn sie von den üblichen moralischen Gegebenheiten abweicht, im Sinne "Du sollst nicht töten!" , "Du sollst nicht klauen", "Du sollst treu sein" oder ähnliches. Man kann mit dem üblichen Moralvorstellungen einer Gesellschaft in Konflikt geraten und davon abweichen. Dieses abweichen von einer moralischen Norm wird dann meist als amoralisch in Bezug auf die Handlungen genannt. Jemand der böses tut -z:B. einen Mord oder ein anderes Verbrechen- weicht ja von einer gängigen moralischen Norm einer Gesellschaft ab, wenn er "böses" tut usw. Aber manchmal verlangen das auch die Gegenbenheiten, wenn jemand z.B. aus Notwehr töten, weil er bedroht wird oder ähnliches. Dann ist ein Mord aus Notwehr, weil man bedroht, eben nichts böses...es relativiert sich also.

Amoralisch kann man so definieren, als meist bewusste Abweichung von der moralischen Norm einer Kultur.

Was man "wahre" Moral nennen könnte ist die mit Nietzsche gesprochen, welche sich am Leben orientiert und keine "Widernatur" darstellt. Ich glaube, dass das auch für sog. "normalen" Menschen nachvollziehbar sein kann.


Die philosophischen Probleme sind die Probleme des Menschen in der Lebenwelt und andere gibt es auch nicht. Ich denke mal , dass dies wenn man so will nun konkreter formuliert ist.

Die Gerechtigkeit ist ein zentrales Problem und erscheint in vielen Facetten. Ich bin der Meinung , dass man die Gerechtigkeit eben vom "Leben" aus denken sollte. Das Leben selbst würde ich nach meiner Auffassung als gerecht betrachten und ich reflektiere meist Gerechtigkeit in Bezug auf dieses. Ich glaube, dass man nicht so weit auseinanderliegt.

Was den letzten Punkt noch anbetrifft, kommt es natürlich darauf was inhaltlich gessagt wird. Und nur weil es ein bekannter Philosoph sagt., muss es natürlich nicht stimmen. Es kommt hier auf den philosophischen Inhalt an, also von dem was er zu sagen hat. Aber das was, er sagt, kann eine lesenswerte Reflexion/ein lesenswerter Beitrag zum Problem des Bösen sein, was man weiterdenken kann oder sollte...Man kann natürlich dann anderer Meinung sein, als das was ein Philosoph dazu zu sagen hat. Und muss man ja nicht alles unterschreiben, was Philosophen dazu sagen, sondern eben eine eigene Meinung haben. Auch das ist nichts überraschendes. Wobei man dann aber auch verstehen sollte, von welcher Denkweise ein Philosoph sich z.B. zu einem Problem äußert... Das muss natürlich nicht immer "dummes Zeug" sein. Heidegger denkt halt dieses Problem vom "Sein" aus in seiner Denkweise und geht das ganze halt anders reflektiert an als eine andere Position. Man muss daher die Denker und ihre Beiträge von ihrer Philosophie aus verstehen oder sollte es zumindest. Denn aus einer anderen Perspektive betrachtet muss es nicht unbedingt "dummes Zeug " sein . Es kommt hier eben darauf an von welchem (philosophischen ) Standpunkt man das Ganze sieht.
 
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Guter Hinweis! Vielleicht habe ich ja wirklich jene Stelle übersehen, an der Sie für Ihre These zu argumentieren versuchten.

(lesen Sie mal den Charmides, wo Sokrates als Arzt auftritt)

Schuster, bleib bei deinen Leisten!

»Im Dialog wird versucht zu klären, was die Besonnenheit (sōphrosýnē) ausmacht und worin ihr Sinn und Zweck besteht. Die Untersuchung führt zu keinem positiven Ergebnis; als aussichtsreicher Ansatz erscheint immerhin ein Definitionsvorschlag, dem zufolge Besonnenheit ein Wissen über eigenes und fremdes Wissen und Nichtwissen ist, also Selbstkenntnis erfordert. Damit stellen sich die Fragen, ob ein Wissen, das sich selbst zum Gegenstand hat, überhaupt möglich ist und welchen Nutzen es gegebenenfalls hat. Beide Fragen bleiben trotz aller Bemühungen offen, Klarheit lässt sich vorerst nicht gewinnen. Somit endet der Dialog in einer Aporie, einer Lage, in der sich keine Lösung abzeichnet.«

(https://de.wikipedia.org/wiki/Charmides)

Merksatz: Jeder sokratische Dialog endet in einer Aporie!

(Muß ja auch, aber warum wohl?)

Nun ich habe zunächst in einem allgemeineren Rahmen auf Ihre Frage bezug genommen und nicht mich an dem konkreten Beispiel der Kräuter aufgehalten. Ich würde aber sagen, dass man bei Platon zur Kräuterfrage auch was findet (lesen Sie mal den Charmides, wo Sokrates als Arzt auftritt) und bei Nietzsche Reflexionen über die Nahrung . Er spricht ja selbst von der Philosophie der Ernährung. Hier müssten Sie aber auch selbst mal lektüretechnisch aktiv werden. Ich muss das ja nicht alles Ihnen immer bis ins kleinste vorkauen. Zur Frage der Ernährung bei Nietzsche lesen Sie einfach Ecce Homo oder die Fröhliche Wissenschaft , dort werden Sie interessante Reflexionen , die ich hier nicht eigens immer zu zitieren brauche und die ich finde nicht zu allgemein sind. Und ich weiß , dass es die dort gibt.

Gut und schön, aber das beantwortet meine Fragen nicht, die da lauten:

Welcher Philosoph spricht über das Prinzip, wie man die richtigen Kräuter zur Behandlung einer Krankheit findet?

Welcher Philosoph spricht über das Prinzip, daß unsere Nahrung unser Schicksal ist?



Das ist für mich offen gesagt etwas verwunderlich...

Das wundert mich nicht!

warum sind Sie dann Mitglied in einem Philosophieforum,

Das Forum heißt 'Denkforum' und in der Rubrik 'Philosophie' sollte es um Philosophie und wirklich nur um Philosophie gehen, d. h., in diesem Thread um die Beantwortung der Frage, ob eine Philosophie des Bösen möglich ist. Meine vorläufige Antwort dazu ist bekannt und muß von mir hier und jetzt nicht wiederholt werden.
 
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