Nämlich genau solche, die einander ausschließen. Das nenne ich einen Schuß ins Knie.
Folgt daraus die Philosophie des Literaten?
Nämlich in welcher?
Der ist doch wohl eher eine vergorene Zitrone, deren Misantrophismus nur deshalb nicht sauer aufstößt, weil man zuvor schon davon besoffen wird.
Also zu einem Leben als bornierter Ideologe, was will man mehr? Das steht voll in der Tradition der Feinde einer offenen Gesellschaft und ist nur mit moralinsaurem Zitronengeist zu ertragen, also im Suff.
Das geht sozialdarwinistisch besonders gut und führt schnurstracks in einen Rassismus, daraus man sich so leicht nicht mehr befreien kann. Nietzsche ist Gift fürs Volk!
Die wird zwar von Ihnen ständig behauptet, aber bis auf Hinweise zur wissenschaftlichen Obduktion ob der Sezierung und Präparation sophistischer Spuren in Nietzsches Werk kommt da einfach nichts. Worin besteht denn dessen Denkgebäude, außer aus Variationen zu des Obermisantrophen Weisheiten, garniert mit ein wenig Religionskritik?
Ich werde doch auch nicht dadurch zu einem Philosophen, indem ich argumentationsunfähige Freunde des Denkens mit teerwasserbischöflichen Weisheiten vergackeiere.
Umso schlimmer! Gibt es einen unausgegoreneren Sophismus als den Naturalismus? Versuchen Sie mal bei Gelegenheit, naturalistisch dafür zu argumentieren, was eine Zahl ist! 'Naturalismus' ist doch nur ein anderer Name für die gescheiterten Fluchtversuche aus dem gescheiterten Materialismus.
Reichlich irre, nicht wahr?
Als Hexenankläger hätte er damit eine gute Figur gemacht.
Ich zitiere Sie nochmal:
"Sie stützen sich auf einen Seminarbehelf, den Sie hätten verständig lesen müssen, denn als epistemologischer Nihilist hat sich unser Meisterschwätzer voll ins Knie geschossen. "
Hier sprechen Sie davon, dass Nietzsche sich als "epistemologischer Nihilist" nun "ins Knie" schießen würde. Jetzt beziehen Sie das auf einander angeblich ausschließende Argumente. Ich finde das nicht gerade sauber/redlich vorgegangen in Ihren Ausführungen. In dem Zitat, was ich aufgeführt wird ja betont, dass Nietzsche nicht durchgängig und konsistent einen epistelemologischen Nihilismus vertreten hat, sondern dass man da die verschiedenen Werkphasen Nietzsche beachten muss, kurz seine Denkentwicklung. Und eine Denkentwicklung impliziert, dass auch gedankliche Positionen veränder /überarbeitet werden können. Sowas kommt durchaus bei Philosophen vor. Ich sehe da bei Nietzsche eben eine Denkentwicklung . Man findet eben beides bei Nietzsche , sowohl eine Erkenntnistheorie als auch einen epistemologischen Nihilismus. Nietzsche ist der Hinsicht, wenn man so will ambivalent/mehrdeutig, weil man eben beides findet. Aber ich glaube, dass sollte man Nietzsche nicht unbedingt philosophisch zum Vorwurf machen, wie Sie das tun, denn das sinnesphysiologische Argument scheint mir besonders für den "frühen Nietzsche" zu gelten. Ich denke mal, dass ein Philosoph sich durchaus auch geistig weiter entwickelt und zu Positionen kommen kann, die sich von seinen früheren unterscheiden.
Nun die Links zeigen, wie man sich wissenschaftlich mit der Philosophie des Philosophen Nietzsche auseinandersetzen kann. Und das wird ja gott sei dank an Universitäten getan. Ob es eine Philosophie von Literaten gibt? Schwierige Frage und nicht einfach zu beantworten. Da Nietzsche ja nicht nur "Literat" , sondern eher Philosoph ist, scheint diese Frage eben nicht für Nietzsche zu gelten... "Literaten" wären eher für mich Kafka, Thomas Mann, Robert Musil, Kleist, , James Joyce, Tolstoi , Dostojewski , Rilke, Marcel Proust, u.a. Aber wenn man so will sind die genannten Literaten, die ich schon eher als Literaten ansehen würde, habe diese durchaus auch sich mit Philosophie mehr oder weniger beschäftigt--Aber ich denke mal, dass führt jetzt zu weit weg. Bleiben wir bei Nietzsche und halten wir fest, dass er Philosoph war. Folglich muss man eben von der Philosophie des Philosophen Nietzsche hier sprechen.
Der Einwand , dass Nietzsche epistemologischer Nihilist, ist nur in der Hinsicht richtig, wenn man sich auf den Nietzsche des sinnesphysilogischen Arguments bezieht. Dies scheint mir aber vor allem "der frühe Nietzsche" zu sein. Beim "späten Nietzsche" würde ich das nicht so sagen, wenn ich an seine späten Texte denke . Da ist er kein Wissens-Nihilist meiner Meinung nach.
Ich würde hinsichtlich Nietzsches Konzept einer "fröhlichen Wissenschaft" nicht von einer "vergorrenen Zitrone" oder "Misanthropismus" und dergleichen reden. Das scheint mir in der Sache einfach daneben zu gehen. Und eben auf ein weiteres Fehlurteilen in Sachen Nietzsches Philosophie zu zeigen, was natürlich auch bei Ihnen wieder mit einem polemischen Zug versehen ist (was mich aber nicht wirklich überrascht mehr bei Ihnen).
Die Lebensform um die es Nietzsche geht, ist gewiss nicht eines "bornierten Ideologen". Ich weiß auch offen gesagt nicht , wie Sie darauf kommen. Wenn man Nietzsche genau liest, ist die Lebensform um die es ihm ging , nicht die eines Ideologen. Hier liegt halt ein Missverständnis auf ihrer Seite vor, ganz schlicht und einfach gesagt. Das kann man nur sagen, wenn man Nietzsche nicht wirklich gelesen und verstanden hat. Und das scheinen Sie aufs beste zu zeigen hier in ihren durchaus polemischen Beiträgen.
Nein , Nietzsche ist zunächst nicht "Gift fürs Volk". Und Nietzsche predigt auch keinen Rassismus und auch keinen Sozialdarwinismus. Das sind eher Attribute, die die Nazis mit Nietzsche verbinden wollten, aber was zu einer Nazifierung von Nietzsche geführt. Man muss hier zwischen Nietzsche und einer Ideologisierung Nietzsches seitens der Nazis unterscheiden, die ihn verfälscht haben. Nietzsche ist kein Rassist, sondern ein genialer philosophischer Denker eben und auf gar keinen Fall "Gift", sondern eine Wohltat für die Philosophie gewesen. Wieder ein Fehlurteil auf ihrer Seite ganz einfach gesagt.
Nun ich habe schon eine argumentative Ausgangsbasis in Bezug auf Nietzsches Philosophie aufgezeigt. Und das es bei Nietzsche philosophisch zugeht ,wird ja einerseits an den Argumenten aufgezeigt (dazu hatte ich ja den Links angegeben mit dem sinnesphysiologischen, dem relativisitischen Argument u.a.). Denn Nietzsche argumentiert wie man anhand dieser Argumente sehen durchaus philosophisch. Aber ich kann da empfehlen , dass Sie sich das am besten in Ruhe durchlesen. Und da müsste Sie ja sehen, dass eben auch diese philosophische Dimension bei Nietzsche gibt und man zurecht von einer Philosophie Nietzsches sprechen. Zudem hat der Meiner Verlag , der ja ein bekannter Philosophie Verlag ist, Nietzsche mittlerweile (2013)auch in seine "Philosophische Bibliothek " aufgenommen (also Jenseits von Gut und Böse, Menschliches -Allzumenschliches, Die Geburt der Tragödie, die Morgenröthe, die Fröhliche Wissenschaft, die Genealoge der Moral). Und ich denke mal, dass wenn ein so bekannter Philosophie-Verlag das macht, kann man natürlich erst recht davon, dass Nietzsche als Philosoph anerkannt ist. Nietzsches Denkgebäude betrifft vor allem die Ästhetik (die Kunstphilosophie), die Moralphilosophie (Genealogie der Moral), die Sprachphilosophie (Sprache ist Rhetorik), die Philosophie des Geistes (da Nietzsche das Ich denke hinterfragt). Mein Tipp werfen Sie doch ein Blick ins Nietzsche Handbuch oder dem Nietzsche-Lexikon, dann wird ihnen das alles noch ausführlicher darsgestellt, aus welchen Elementen Nietzsches Philosophie besteht . Nietzsche ist zudem von anderen Philosophen wie Blumenberg, Heidegger , die französischen Philosophen, die italienischen Philosophen als Philosoph rezipiert worden....wenn Sie meinen dass auch diese keine Philosophen, dann fände ich das absurd offen gesagt.. Ich würde Nietzsche zudem nicht unbedingt mit dem Teewasserbischof in eine Schale werfen wollen, da gibt es deutliche Unterschiede. Nietzsche hat da ja jedenfalls nicht mit irgendwelchen Binsenheiten etwas vorgaukeln wollen und die Leuten , die ihn (wirklich rezepieren) sind gewiss nicht "argumentationsunfähig".
Nun man muss erstmal verstehen, was Nietzsche unter Natur und Naturalismus versteht. Ich glaube, dass sich das von Ihrem Naturalismus Verständnis eher unterscheidet. Naturalismus wird in Bezug auf die Moral gedacht und nicht unbedingt auf die Zahl.
Nun das ist Heideggers Position zum Bösen gewesen. Die kann man natürlich sachlich kritisieren. Aber die würde ich deshalb nicht als "irre" bezeichnen. Auch hier sind Sie wenig sachlich, sondern mehr polemisch wieder.
Auch in diesem Punkt sind Sie sehr polemisch. Nietzsches hat durchaus eine provokante Art, aber halt nicht nur.Er kann auch argumentieren, was man anhand einiger Stellen auch zeigen kann bzw. ich durch Links auch darauf hingewiesen habe.
Kurz: ich habe Ihre polemische Art und Ihre Fehlurteile in Bezug auf Nietzsche im Grunde Punkt für Punkt sachlich behandelt und damit auch widerlegt. Und das sachlich sehr aufwendig, aber ohne Polemik, nicht wahr?
Hinsichtlich des Themas Nietzsche und die Sophisten empfehle ich:
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2.)
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3.)
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Von mir aus können Sie Nietzsche ruhig als "Sophisten " sehen . Aber meiner Meinung nach spricht er von sich zurecht (auch) als "Philosoph" und von seiner "Philosophie".