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Ist die Bibel das Wort Gottes, und was bedeutet es, wenn sie es nicht ist ?

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Physiologisch unterscheidet sich der Mensch vom Tier maßgeblich durch dessen Verstand. Ein Anwendungsprodukt desselben ist u.a. die menschliche Fähigkeit daran an etwas zu glauben; und sei es eben der Glaube an eine Religion. Diesen Glauben kann man klassisch auf drei unterschiedliche Arten wahrnehmen: 1. Intuitiv, d.h. mit einem „ich will“ von Stimmungen, Eingebungen und Wahrnehmungen geleitet. 2. Tradiert, d.h. von u.a. erzieherischen Prägungen weitgehend vorurteilsfrei übernommen; denn „es war ja schon immer so“. Sowie 3. Verstandmäßig, d.h. als Quintessenz aus zeitgemäßem Wissen und der Auswertung von Analogien.

Wenn man sich für „3.“ entschieden hat, dann kommt man nicht umhin, Informationsquellen mit Hermeneutik zu begegnen, d.h. mit der Auslegung von Sinnzusammenhängen und verdeckten Absichten. Hierzu erklärender Weise zurück zu meinem Beispiel mit der StVO. Auch hier findet ein Verkehrsrichter nicht immer genau das wieder, was dieser zu einer Urteilsfindung passgenau benötigt. Analog der „Juristischen Methodenlehre“ (oftmals im 2. Semester Jura angeboten) muss dieser nun hermeneutisch ergründen, was der Gesetzgeber wohl für diesen Fall im Rahmen seiner ergangenen Gesetzgebung gemeint haben könnte?

So und nicht anders muss man meiner Meinung nach heutzutage auch mit der Bibel umgehen. Um meine Position hierzu nochmals zu plausibilisieren, füge ich hier ebenso nochmals eine Liste mit an, wie man sich verstandsmäßig der Auslegung von Texten aus der Bibel vorzugsweise annähern sollte:

- Wer hat diesen Text geschrieben?
- Für wen ist dieser Text geschrieben worden?
- Wann ist dieser Text geschrieben worden?
- Welche literarische Gattung liegt vor?
- Welche Aussageabsicht liegt vor?
- Welche sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Gegebenheiten haben diesen Text geprägt?
- Wurden ältere Quellen verwendet?
- Was ist die Ursprungsbedeutung dieses Textes?
Ich schrieb ja schon, dass kaum ein Gläubiger den Text der Bibel kritisch hinterfragt. Aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten Christen gar nicht wissen, welche sadistischen Gesetze ihrem Gott unterstellt werden. So soll das Fluchen Gottes laut 3.

Mos. 24, 16 mit der Steinigung durch die ganze Gemeinde bestraft werden. Nun gut, auch Majestätsbeleidigung konnte früher mit dem Tod bestrafet werden. Aber dass die in der Bibel an Sadismus kaum zu überbietende Strafe des Steinigen durch die ganze Gemeinde laut 4. Mos. 15, 32-36 bereits die Menschen erleiden sollten, die das „ungeheuere“ Verbrechen begangen haben, am Sabbat Holt zu sammeln, sollte man auch bei Einbeziehung all der von Dir genannten Punkte als das bewusste Erzeugen von Angst vor der sadistischen Rachsucht Gottes erkennen!

Noch einen Hinweis: Du hast suggeriert, dass die Bibel widerspruchsfrei sei und als Vergleich das StVO ins Gespräch gebracht. Also betrachten wir uns einmal die beiden Schöpfungsgeschichten. In der einen wird der Mensch nach den Pflanzen und Tieren erschaffen, laut der anderen wurde erst der Mensch erschaffen. Jetzt stelle Dir mal ein StVO vor, in dem einmal steht:

§1 Bei fehlenden Verkehrszeichen hat Vorfahrt, wer von rechts kommt.

§2 Bei fehlenden Verkehrszeichen hat Vorfahr, wer von links kommet ;-)
 
kaum ein Gläubiger den Text der Bibel kritisch hinterfragt
Wenn wir bedenken, wie viel Missbrauch der Klerus "alleine" an Nonnen verbrochen hat, und
diese Mädchen und Frauen sich bis in die -Jetzt-Zeit!- kaum bis nicht wehren konnten,und vor
allem, weil es ihnen an *Wissen* mangelt/e, so kann man in diesem Punkt @manden sehr wohl
recht geben:
Die rkk sagt die Unwahrheit. Und zwar wohl entgegen besserem Wissen.
-!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Mir geht es weniger um das "OB" und dem hingegen mehr um das "WIE".
Du hast bezüglich, wie man an die Texte der Bibel herangehen sollte, das aufgeführt:

- Wer hat diesen Text geschrieben?
- Für wen ist dieser Text geschrieben worden?
- Wann ist dieser Text geschrieben worden?
- Welche literarische Gattung liegt vor?
- Welche Aussageabsicht liegt vor?
- Welche sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Gegebenheiten haben diesen Text geprägt?
- Wurden ältere Quellen verwendet?
- Was ist die Ursprungsbedeutung dieses Textes?

Wie viele Christen kennst Du denn, die so kritisch die Aussagen in ihrer Bibel hinterfragen? Den meisten geht es nur um ihre Sündenerlösung, wofür laut Bibel ein Gottes-Sohn nach dem Willen seines Vaters leiden, sterben und auferstehen musste.

Die in der Bibel stehenden wichtigsten Forderungen Jesus waren neben dem Lieben Gottes das Lieben mit ganzem Verstand, ganzem Herzen und ganzer Seele das LIEBEN seiner Nächsten wie sich selbst (Matth. 22, 35-40) und das Teilen allen Besitzes mit den Armen (Luk. 12, 32-34).

NUR die Menschen, die umsetzten, wie Jesus sich SEINE Gemeinde erhoffte:

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte zerstört. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Luk. 12, 32-34)

…und die so lebten:

„Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war. Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens“ (Apg. 2, 44-46)

…können sich nach meiner Meinung mit gutem Gewissen als Christen bezeichnen. Jetzt frage Dich selbst, ob Du Dich zumindest ernsthaft bemühst, Jesus Forderungen zu erfüllen?

Willst Du erfahren, warum Jesus solche Forderungen gestellt hat, die kaum ein Christ einhalten kann? Etwa auch alle Thora-Gesetze und selbst geringste Gebote bis zum VERGEHEN der Erde NICHT aufzulösen, also einzuhalten?
 
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