Jordan Peterson hat einmal gesagt, dass es angesichts der Bedingungen unserer irdischen/körperlichen Existenz vielmehr die Frage ist, warum nicht alle Menschen depressiv und angsterfüllt sind. Denn wir sind alle verletzbar und sterblich und wir wissen nie, wie viel Zeit wir noch haben und was das Weltgeschehen als nächstes bereit hält, gerade die letzten drei Jahre haben die Kliniken und Therapeuten ja wieder komplett ausgebucht.
Vielleicht sind deshalb nicht alle Menschen depressiv und angsterfüllt, weil diejenigen, die es nicht sind, die Realitäten des Lebens akzeptiert haben. Kann ich das Weltgeschehen ändern? Vielleicht, aber sonderlich wahrscheinlich ist das nicht. Kann ich meinen Tod abwenden? Mit Sicherheit nicht, wir sind alle sterblich.
Niemand weiß, wieviel Zeit einem noch bleibt. Na und? Akzeptiere es, und lebe wenigstens das Leben, das Du hast!
Etwas an Dingen ändern zu wollen, die man nicht ändern kann: Das ist ein Kampf gegen Windmühlen, ein Kampf, den man nicht gewinnen kann.
Darüber zu sinnieren, das ist verschwendete Energie, die einem woanders fehlt: An der Stelle nämlich, wo man etwas ändern
kann.
Und Ich-Bezogenheit bringt einen erst Recht nicht weiter: Denn wenn man auch nur den Hauch einer Chance haben will, am Weltgeschehen etwas ändern zu wollen, dann geht das nur in einer Gruppe, Organisation, Partei oder Staat.
Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass Depressionen und Angstneurosen zur Volkskrankheit geworden sind, meines Erachtens handelt es sich dabei um eine normale Reaktion auf das Leben. Nur glorifizieren sollte man solche Erkrankungen natürlich trotzdem nicht, weil sie enormes zusätzliches Leiden bedeuten.
Viele Menschen orientieren sich zu stark auf Äußerlichkeiten und die medialen Trends des Internets verstärken das. Sie geben zu schnell auf, vor allem sich selbst, in einer Mischung aus mangelndem Selbstbewusstsein, mangelnder Disziplin, Denkfaulheit ... das mag sich jetzt alles ziemlich verstaubt anhören, aber ich kann es auch auf ein Wort reduzieren: Schwach.
Niemals aufgeben, immer wieder aufstehen, auf eine sich verändernde Welt reagieren und wenn es sein muss: Kleine Schritte machen, aber es sind wenigstens Schritte. Was ich stattdessen sehe: Jammern, sich in die Opferrolle begeben, die Verantwortung für sich selbst an andere abgeben, aufgeben - und in der Konsequenz dann Pillen schlucken, was auch nichts anderes ist.