Die vor dem Zusammenbruch Deines Weltbildes.
Ich greife das noch mal auf, weil ich beim lesen Deiner Zeilen den gleichen Eindruck hatte.
Deine Prämissen sind m.E. in vielen Fällen zu weitreichend, d.h. Du setzt bereits voraus, was nicht erwiesen ist, sondern eine von vielen Möglichkeiten. Wenn man beim Naturalismus (vor allem in seiner engen, szientistischen Form) Lücken sieht, ist dadurch ja noch nicht automatisch alles richtig, was irgendwie nicht Naturalismus ist, sondern man muss Stück für Stück prüfen, was aus einer Aussage wirklich folgt und was nicht, das ist das Geschäft der Philosophie.
Viele aus der Esoterik Abteilung sind da erschreckend ahnungslos und das sage ich, obwohl ich mich irgendwie ein wenig dazu rechne und dass die meisten Wissenschaftsgläubigen den Ausdruck Naturalismus gar nicht kennen und oft gar nicht wissen, dass sie ihn vertreten, gibt uns dennoch nicht das Recht, den gleichen Quatsch zu machen.
Dass man seinen Körper von oben sieht, ist erst mal ein interessantes Phänomen, irgendein dänischer Forscher hat gezeigt, die man diesen Effekt unter Laborbedingungen simulieren kann (war in einer Internet Univorlesung von Metzinger, der mir immer angetragen wird, mit dem ich aber nicht klar komme ... anderes Thema), will sagen, dass das Bewusstsein nicht aus dem Gehirn kommt, ist eine von vielen Möglichkeiten und wirft natürlich die Frage auf, woher sonst. Man muss intellektuell redlich bleiben, dass Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit sich nicht ausschließen, da hat Metzinger einen ganz guten Punkt gemacht - wobei das auch schon vorher klar war - und intellektuelle Redlichkeit heißt eben den steinigen Weg zu gehen und sich zu fragen, was aus einer Beobachtung, Erfahrung usw. wirklich folgt und was nicht.
Das geht sehr weit und wirft sehr interessante Fragen auf, erkenntnistheoretischer aber auch ethischer Art, aber ein Fehler, das sehe ich wie
@Aporie, ist, auch wenn der Ansatz inhaltlich konträr zu sein scheint, mehr oder weniger hilflose Objektivierungsversuche des Inneren.
Die einen behaupten sie wüssten genau ewas Gott oder sonst wer ist und will, jeder hat natürlich seinen, was ja hier im Forum schon an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist, die anderen behaupten sie wüssten genau, was das Gehirn so macht und will, das ist nicht weniger lächerlich, wenn man den bunten Bilderchen wirklich mal auf den Zahn fühlt.
Aber, der eine Quatsch schließt den anderen nicht aus und wenngleich ich mit dem Wahrheitsbegriff eher meine Schwierigkeiten habe, so glaube ich doch, dass es Zeit wird zu besseren Erkenntnisse vorzudringen und was da von Seiten den Forschung über Nahtoderfahrungen reklamiert wird, gehört beachtet. Am Ende wird es in einem hohen Maße auch um subjektive Zeugenberichte gehen und knifflig sind die, die nicht sein können, die aber auch nicht im Schnellschuss pathologisiert werden können.
Wir haben ja Kriterien anhand derer wir auch fein justiert unterscheiden können, ob jemand eine Psychose hat oder nicht, ich hab' beim Kernberg aufgepasst, aber viele die vollmundig diagnostizieren, kennen die Kriterien der Psychose, der schweren und der leichten Persönlichkeitsstörung gar nicht, geschweige die ihrer Differentialdiaagnostik.
Wenn jemand keine Psychose hat, dann hat er keine und man muss seinen Bericht ernst nehmen, untersuchen und mit anderen vergleichen. Aber jenseits der Fragen nach Pathologie (und welche Arten was bedeuten) oder nicht, geht es eben um die Fragen nach der Folgerichtigkeit der Aussagen selbst und der Reichweite der Schlüsse, die man daraus ziehen darf.