Nahtoderfahrungen fallen einfach völlig aus dem Rahmen, sie stellen das derzeit gängige Weltbild der Wissenschaft überhaupt in Frage und deshalb werden sie ausgeblendet.
Ich sehe es eher so, dass man sich angestrengt (aber betont lieblos) bemüht, die Nahtoderfahrungen in das naturalistische Weltbild einzufügen und dabei gehen die wesentlichen Aspekte, vor allem die subjektive Überzeugungskraft dieser Erfahrungen völlig verloren, bzw. wir haben usn daran gewöhnt, dass diese keine Rolle spielen und nennen diese ideologische Verkürzung auch noch stolz Wissenschaft.
Aber in etlichen Disziplinen theoretisch und praktisch fliegt uns diese objektivierende (aber eigentlich nur auf statistische Größen und äußere Ursache rekurrierende) Sichtweise um die Ohren.
Bei der Wilensfreiheit, in der Schmerztherapie, neuerdings in der Psychiatrie und in Grunde mahnt uns schon Kant den anderen nicht als Mittel zum Zweck, also als reines Püppchen in einem Spiel, ohne eigene Beteiligung, An- und Einsichten zu betrachten.
Über die Phase sich nicht ernst genommen zu fühlen, sollte man längst hinaus sein, es gibt gute Gründe diesen eng geführten Naturalismus nicht ernst zu nehmen.
Pim van Lommel führt ja in 'Endloses Bewusstsein' (sehr gelungenes Buch) die Parallelen zu mystischen Erfahrungen an und ein Philosoph wie Wolfram Eilenberger traut sich neuerdings wieder die Relevanz der Subjektperspektive zu unterstreichen, sein Star ist dabei
Simone Weil.
Sie ist auch deshalb so interessant, weil sie diverse Aspekte in sich vereint, die gemäß herrschender Denkschablonen gar nicht zusammen passen dürfen.
Ein Revival der Subjektperspektive ist das worum es geht, auch in ihrer lebensverändernden Wucht, in der Mystik, bei Nahtoderfahrungen, aber auch bei Einsichten und vielen weiteren Aspekten und am besten gleich in kluger Form.