hallo,
das ist ja echt eine interessante diskussion. wenn es gott gibt, wie stelle ich mir vor, dass er sein soll? wünsche ich mir alles von ihm, was ich als kind nötig gehabt hätte, oder fürchte ich mich, dass er mich dafür straft, weil ich es nicht schaffe, "richtig" und "gut" zu sein?
da wird es wohl mehrere möglichkeiten geben.
ich bin ja ziemlich streng katholisch erzogen worden, bin mit 19 aus der kirche ausgetreten und habe viele jahre gebraucht, bis ich meine angst, deswegen vielleicht in die hölle zu kommen, überwunden hatte.
wenn ein kind von geburt an immer wieder geschichten serviert kriegt über einen gott, der darüber richtet, ob etwas richtig oder falsch ist - er muss ja nicht einmal strafen, er darf auch milde lächeln dazu oder auch verzeihen, dann kriegt es meiner meinung nach jedenfalls ein bild von einer übergeordneten instanz mit, die noch dazu irgendwo abgehoben und unsichtbar waltet, ohne dass ein direkter kontakt möglich ist.
das beeinträchtigt wahrscheinlich das vertrauen in sein "richtig sein".
soweit meine persönliche erfahrung.
meine tochter hat da andere vorstellungen. sie trat mit 14 in die kirche ein, ließ später auch ihre kinder katholisch taufen und meint, sie will eben irgendwo dazugehören.
vielleicht ist das einfach die pendelbewegung, die wir ja auch von anderen bereichen unseres lebens kennen.
was die eltern als gut ansehen, müssen die kinder erst mal ablehnen, so lang, bis sie durch ihre eigenen erfahrungen zu einer individuellen weltsicht kommen.
ich bin schon neugierig, was da noch alles kommt.
liebe grüße
lilith51