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gott ist tot.oder?!

lenbach schrieb:
sichersicher - aber 'was' IST das - woher kommt das?

woher weißt du denn dass du weißt - und wieso kannst du überhaupt wissen und wahrnehmen - mit oder sogar ohne oder außerhalb eines körpers???
Ohne Körper? Davon weiß ich nichts! Außerhalb des Körpers? Das ist eine subjektive Geist-Wahrnehmung, die sich manchmal "grenzenlos" fühlt. Aber sie ist nich ohne den Körper!
Wenn der Geist ohne den Körper existieren könnte, d.h., auch wahrnehmen könnte, wieso bräuchte der dann einen Körper? Um sich zusätzlich zu quälen, durch Krankheit, Begrenztheit, Verfall und "Sünde"?

Gysi
 
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Gott ist nicht tot, er ist nur beim Wort zum Sonntag eingeschlafen.

Gelesen in Reader's Digest zwischen 1970 und 1990.

Mein Senf:

Gott ist nicht tot; er verteilt die Gefühle und lenkt die Glücksspiele. Wenn Menschen oder Völker zu ausgelassen und sündig sind, schickt er Ihnen eine Katastrophe wie Napoleon, Hitler, Stalin, eine sonstige psychische Krankheit oder eine Naturkatastrophe. Ist er mit uns zufrieden, schickt er uns Komponisten wie Mozart, Johann Strauß oder Verdi, Gesundheit und/oder schönes Wetter.

Für eingefleischte Naturwissenschaftler ist dieses Thema "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ein Horror. Man muss schon bereit sein, auch etwas zu glauben, dass man dem Thema was abgewinnen kann.
 
Zeilinger schrieb:
Gott ist nicht tot; er verteilt die Gefühle und lenkt die Glücksspiele. Wenn Menschen oder Völker zu ausgelassen und sündig sind, schickt er Ihnen eine Katastrophe wie Napoleon, Hitler, Stalin, eine sonstige psychische Krankheit oder eine Naturkatastrophe. Ist er mit uns zufrieden, schickt er uns Komponisten wie Mozart, Johann Strauß oder Verdi, Gesundheit und/oder schönes Wetter.
Wenn der Mensch zu unwissend ist, dann schickt das Leben uns die Religion. Und wenn der Mensch das Angebot der Erkenntnis ausschlägt, dann ist er dazu verdammt, sich weiter in einer Religion einzugraben, die ihn als ewigen Sünder gering setzt und täglich in der Spannung der Erkenntnis und des Glaubenmüssens leiden lässt!
"Die Erkenntnis ist die Befreiung von allem Übel!" (Gautama Siddhartha)
Die Erkenntnis liegt vor deiner Haustüre, in jedem (richtigen) Dialog, in deiner Intuition, in deinem Herzen und in deinem Kopf.

Gysi
 
Gysi:

Ich glaube an einen allmächtigen Gott, ohne die Erkenntnis zu verdammen. Ich kann dich nicht dazu zwingen, an ein höheres Wesen zu glauben und der Katholizismus will dich gar nicht dazu zwingen; er stellt es dir frei.

Was mir aus dem Reader's Digest außerdem noch gefallen hat:

Gott ist auch nur ein Mensch.
 
Zu Anfang, und auch Heute noch, hatte man sich Gott als Naturerscheinung (Erde, Blitze, Sonne, Himmel) vorgestellt. Die große Leistung der Juden besteht nun darin, daß sie sie Gott als ein geistiges Wesen begreifen. Wer schon einmal im Alten Testament blätterte und las, der erkennt daß die Juden von ihrem Gott auserwählt sind um diverse Dienste zu verrichten. Ihr Lohn ist ein Land in dem sie sich mit Gottes Hilfe niederlassen dürfen. Jahwe befiehlt Völkermord und Unterwerfung anderer Völker, droht aber gleichzeitig den Juden damit wenn sie seine Befehle verweigern. Darin zeigt sich aber, daß es im Judentum zwar die Vorstellung eines geistigen Gottes gibt, dieser aber getrennt vom Menschen ist. Mensch und Gott sind in der jüdischen Religion Zwei verschiedene Dinge. Das Resultat dieser Getrenntheit ist die Vorstellung vom Gottesbefohlenen Massenmord an Menschen, und entgegengesetzt die Vorstellung daß, wenn Gott Hiroshima, Dresden und Guantanamo zuläßt, Gott selber auch zu vernichten, und somit eine Atheistische Weltanschauung entsteht.
Oder sollte man Gott ordentlich eine Rüge erteilen weil er so unvollkommene Wesen erschuf?
Die Antwort findet sich in der Einheit vom Vater und Sohn. Der Vater (Gott) ist ohne Sohn ein nicht Unterschiedenes, oder anders ausgedrückt, ohne die Geschichte, die Gott oft als Grausam erscheinen läßt, ist Gott ein Unkonkretes. Erst sein Außersichsein als Natur, sein sich Unterscheiden ist Geschichte, in der Gott am Anfang und Ende steht, und sich in der Welt selbst erkennt. Im Grauen erlebt sich Gott als Abstoßend, als Abirrung von sich Selbst, aber das Böse ist Notwendig um das Gute zu begreifen und das Böse zu nichten.Völkermord ist Gottesmord! Die Welt ist ein Spiegel Gottes in dem er sich selbst erkennt. Die Natur, die Menschen sind das entfaltete, unterschiedene Dasein Gottes in der Welt, und erst im Geist erkennt sich Gott, kehrt also vom Außersichsein zu Sich zurück.
 
Hi, 9fett, erst mal: Herzlich willkommen!

Zu deinem Text:

Erkennt Gott sich in uns? Woher weißt du das? Oder könnten wir uns in "Gott" erkennen? Ist "Gott" nicht unsere Schöpfung, in die wir alle Omnipotenz legen, die wir gerne hätten? Dass Gott und erschaffen hat, damit er sich in einem Spiegel betrachten kann, das kann mich nicht überzeugen... Ist "Gott" eitel und unvollkommen? Warum straft er dann sein Spiegelbild wegen jeder Kleinigkeit ab?
Gott ist natürlich nicht tot. Nichts kann sterben, was nie gelebt hat.

Gysi
 
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Grüße dich Gysi :winken1:


Erkennt Gott sich in uns?

Gott ist Nichts und ein Sein. Wie sollte da er zu-sich-kommen? Die Natur als Außer-sich-sein Gottes ist Notwendig, damit Gott durch die Natur und Kulturprozesse überhaupt eine Ahnung von sich bekommt.

Woher weißt du das?

Weil ich hier bin, oder sein muß, und das Alles drumherum ;-)


Oder könnten wir uns in "Gott" erkennen?

Na klar, Gott als das In-sich-konkrete ist Freiheit an sich und alle Teile seiner enfalteten Gestalt als Natur sind Freiheit zwischen allen Teilen des Ganzen. Wenn wir nun den Begriff der Freiheit gefunden haben, dann müssen wir eigentlich nur noch diesen auf unsere Gesellschaften übertragen. Wie göttlich wir (Einzelperson, Gemeinschaft) dann sind, zeigt sich in der Behandlung unseres Nächsten (Einzelperson, Gemeinschaft) .

Ist "Gott" nicht unsere Schöpfung, in die wir alle Omnipotenz legen, die wir gerne hätten?

Ja aber nur in einer religiösen Vorstellung, in der Gott als reine Naturerscheinung daherkommt.

Dass Gott und erschaffen hat, damit er sich in einem Spiegel betrachten kann, das kann mich nicht überzeugen... Ist "Gott" eitel und unvollkommen?

Ja aber genau das ist es! Gott ist am Anfang unvollkommen, weswegen er die Geschichte als Werden benötgt. Man stelle sich Gott als vollkommenen und allwissenden Schöpfer vor, und schon drängt sich die Frage auf, wozu nun Gott diese unvollkommenen und fehlermachenden Menschen überhaupt braucht? Die Welt wäre doch eine sinnlose Veranstaltung.

Warum straft er dann sein Spiegelbild wegen jeder Kleinigkeit ab?

Tut er nicht. In Gottes Außer-sich-sein müssen Fehler, das Böse und die Unfreiheit passieren, um zu Erkennen wo der Weg zur Freiheit hinführt.


Gott ist natürlich nicht tot. Nichts kann sterben, was nie gelebt hat.

Stimmt. Leben ist ein Prozeß der Natur. Die Natur ist nur ein Anders-sein Gottes, er steht darüber.


So, ich lege mich dann aufs Ohr.Gruß Nico
 
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