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Gott fühlen

Matrus

New Member
Registriert
27. November 2005
Beiträge
71
Erst Mal muss ich sagen, dass ich mich einem Atheisten näher fühle als einem religiösen Menschen.
Das, was ich haben, nämlich mein Gehirn, egal warum oder woher ich es habe, versuche ich so intensiv wie möglich zu nutzen. Dinge zu glauben, egal ob an einen Gott oder an die Naturgesetze empfinde ich als schonung des Gehirns (man macht es sich leicht, könnte man sagen).

Nun zum Eigentlichen:
Viele sagen, sie hätten Gott gefühlt oder seine Liebe gefühlt.
Dies pasierte oft auf Grund von Selbsterkenntniskrisen oder wegen sozialer Probleme (-auch im weiteren Sinne).

Solche Erlebnisse hat mehr oder weniger Jeder, soweit ich das mitbekommen habe. Auch ich hatte in einer Situation die eher mit Selbsterkenntnis zu tun hatte eine Kriese, in der ich fas verzweifelte, da ich keinen Anschein einer Lösung sah.
Nach einiger Zeit sah ich dann, dass eine Lösung eine völlige Hingabe zu dem ist, was mich Erschaffen hat. Weil der "Schmerz" aber so tief saß und ich wegen meines Alters (10) zu stolz war um bei meiner Mutter diese Geborgenheit zu suchen, glaubte ich dass ähnlich wie eine Mutter, Gott mir dieses Große Bedürfnis stillen könnte, indem ich nur an ihn glaubte.
Tatsächlich, ich fühlte mich sofort besser, so dass ich sogar eine Art Glücklichkeitsgefühl hatte.

Noch fast im selben Moment sah ich jedoch, dass das was ich getan hab, nichts weiter war, als abzulenken von den Fragen die ich mir im Bezug auf mich und meine Umgebung gestellt habe.
Eine Art Kurzschlussreaktion, da der emmotionale Tiefpunkt kaum auszuhalten war.

Eine viel größere Erleichterung fühlte ich jedoch, als ich Argumente für meine Fragen fand, die bis heute auf keine entgültige Antwort zu vereinen sind.
Bis heute habe ich große Freude an Erkenntnisgewinnung naturwissenschaftlicher Art gefunden, auch wenn die Schritte sehr klein sind und die entgültige Antwort ins Unendliche zu flüchten scheint.

Ich habe erkannt, dass das es ist, was wir Leben nennen. Eine ewige Entwicklung in jeder Art und in alle Richtungen. Ich habe sozusagen meine Glückseeligkeit in einem undeffiinierten Universum gefunden, in dem alles schwankt und nichts fix ist, wo alles anzuzweifeln ist, sogar das Zweifeln selbst. So fühle ich mich eins mit Allem.



Wäre ich bei dem Glauben an Gott geblieben, so wäre ich im vergleich zu heute in einem relativ unglücklichen Zustand, obwohl ich es dann doch als Glück empfunden hätte.

Als Fazit:
Wenn wir Gefühle haben, die wir (noch) nicht erklären können, ist das noch lange keine Auswirkung von etwas transzendentalm. Zu einem geringen Grad zweifle ich das jedoch auch an.


Nun sagt mir doch, was ihr davon haltet, oder wie es euch diesbezüglich ergeht/erging.
 
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AW: Gott fühlen

Erst Mal muss ich sagen, dass ich mich einem Atheisten näher fühle als einem religiösen Menschen.
Das, was ich haben, nämlich mein Gehirn, egal warum oder woher ich es habe, versuche ich so intensiv wie möglich zu nutzen. Dinge zu glauben, egal ob an einen Gott oder an die Naturgesetze empfinde ich als schonung des Gehirns (man macht es sich leicht, könnte man sagen).

Nun zum Eigentlichen:
Viele sagen, sie hätten Gott gefühlt oder seine Liebe gefühlt.
Dies pasierte oft auf Grund von Selbsterkenntniskrisen oder wegen sozialer Probleme (-auch im weiteren Sinne).

Solche Erlebnisse hat mehr oder weniger Jeder, soweit ich das mitbekommen habe. Auch ich hatte in einer Situation die eher mit Selbsterkenntnis zu tun hatte eine Kriese, in der ich fas verzweifelte, da ich keinen Anschein einer Lösung sah.
Nach einiger Zeit sah ich dann, dass eine Lösung eine völlige Hingabe zu dem ist, was mich Erschaffen hat. Weil der "Schmerz" aber so tief saß und ich wegen meines Alters (10) zu stolz war um bei meiner Mutter diese Geborgenheit zu suchen, glaubte ich dass ähnlich wie eine Mutter, Gott mir dieses Große Bedürfnis stillen könnte, indem ich nur an ihn glaubte.
Tatsächlich, ich fühlte mich sofort besser, so dass ich sogar eine Art Glücklichkeitsgefühl hatte.

Noch fast im selben Moment sah ich jedoch, dass das was ich getan hab, nichts weiter war, als abzulenken von den Fragen die ich mir im Bezug auf mich und meine Umgebung gestellt habe.
Eine Art Kurzschlussreaktion, da der emmotionale Tiefpunkt kaum auszuhalten war.

Eine viel größere Erleichterung fühlte ich jedoch, als ich Argumente für meine Fragen fand, die bis heute auf keine entgültige Antwort zu vereinen sind.
Bis heute habe ich große Freude an Erkenntnisgewinnung naturwissenschaftlicher Art gefunden, auch wenn die Schritte sehr klein sind und die entgültige Antwort ins Unendliche zu flüchten scheint.

Ich habe erkannt, dass das es ist, was wir Leben nennen. Eine ewige Entwicklung in jeder Art und in alle Richtungen. Ich habe sozusagen meine Glückseeligkeit in einem undeffiinierten Universum gefunden, in dem alles schwankt und nichts fix ist, wo alles anzuzweifeln ist, sogar das Zweifeln selbst. So fühle ich mich eins mit Allem.



Wäre ich bei dem Glauben an Gott geblieben, so wäre ich im vergleich zu heute in einem relativ unglücklichen Zustand, obwohl ich es dann doch als Glück empfunden hätte.

Als Fazit:
Wenn wir Gefühle haben, die wir (noch) nicht erklären können, ist das noch lange keine Auswirkung von etwas transzendentalm. Zu einem geringen Grad zweifle ich das jedoch auch an.


Nun sagt mir doch, was ihr davon haltet, oder wie es euch diesbezüglich ergeht/erging.

Ich gebe dir Recht.


Ich habe einen Gott/Schöpfer oder wie man das nennen soll noch nie gefühlt. Warum glauben wir an einen Schöfper, wo wir doch keine Beweise für ihn haben? Oder ist die Natur, der Mensch und alle Lebewesen der Beweis eines Schöpfers? Oder hatte Darwin Recht? Ich komme wieder zu dem Schluss, das dies alles auf Spekulationen und Hypothesen aufbaut und wir nichts wissen.
 
AW: Gott fühlen

Dazu empfehle ich zu lesen:

"Streit um das Gottesmodul im Gehirn"
4 Artikel in "Gehirn&Geist", Dossier-ND 1/2006
 
AW: Gott fühlen

Ich habe erkannt, dass das es ist, was wir Leben nennen. Eine ewige Entwicklung in jeder Art und in alle Richtungen. Ich habe sozusagen meine Glückseeligkeit in einem undeffiinierten Universum gefunden, in dem alles schwankt und nichts fix ist, wo alles anzuzweifeln ist, sogar das Zweifeln selbst. So fühle ich mich eins mit Allem.

Ich freue mich, in dir einen Seelenverwandten hier im forum zu haben, Matrus!

siehe meine signatur und meinen thread

paradiesische Plätze

Gruß von Claus
 
AW: Gott fühlen

Ich gebe dir Recht.


Ich habe einen Gott/Schöpfer oder wie man das nennen soll noch nie gefühlt. Warum glauben wir an einen Schöfper, wo wir doch keine Beweise für ihn haben? Oder ist die Natur, der Mensch und alle Lebewesen der Beweis eines Schöpfers? Oder hatte Darwin Recht? Ich komme wieder zu dem Schluss, das dies alles auf Spekulationen und Hypothesen aufbaut und wir nichts wissen.

Wie sollten wir etwas wissen können?

Wie sollte es mein Guppy im Aquarium anstellen, herauszufinden dass seine Vorfahren aus Venezuela stammen, wenn seine Reichweite an meiner Küchentür endet?

Was einem als Forschungsobjekt nicht zur Verfügung steht, darüber kann man bestenfalls wild spekulieren.
 
AW: Gott fühlen

Wie sollten wir etwas wissen können?

Wie sollte es mein Guppy im Aquarium anstellen, herauszufinden dass seine Vorfahren aus Venezuela stammen, wenn seine Reichweite an meiner Küchentür endet?

Was einem als Forschungsobjekt nicht zur Verfügung steht, darüber kann man bestenfalls wild spekulieren.


Deswegen philosophieren wir ja...
 
AW: Gott fühlen

. Warum glauben wir an einen Schöfper, wo wir doch keine Beweise für ihn haben? Oder ist die Natur, der Mensch und alle Lebewesen der Beweis eines Schöpfers? .

Wenn man annimmt, das Universum (Multiversum) war schon immer da, ist also ewig,
bekommt man weniger Schwierigkeiten als mit der Annahme,
es kommt von einem Schöpfer,
denn den muß auch jemand erschaffen haben, und diesen ebenso........

Viele Leute sind im Glauben verhaftet, weil sie den Gott schon mit der Muttermilch bekommen haben, als Kinder in Kirche und Schule, das prägt fürs Leben,
nur wenige konnten sich dann geistig frei machen...

meint Claus
 
AW: Gott fühlen

Wie sollten wir etwas wissen können?

Wie sollte es mein Guppy im Aquarium anstellen, herauszufinden dass seine Vorfahren aus Venezuela stammen, wenn seine Reichweite an meiner Küchentür endet?

Was einem als Forschungsobjekt nicht zur Verfügung steht, darüber kann man bestenfalls wild spekulieren.

Steht deine Küche unter Wasser????:haare: Schau in die "gelben Seiheiten, da stehn die Branchen drin"*sing*. Nee, ich habs schon richtig verstanden!!!

Ronald, du kannst philosophieren wie ein Weltmeister, aber du wirst trotzdem nie eine Antwort auf diese Frage finden. Die Philosophie ist für mich ne Sackgasse oder Irrgarten. Entweder geht man wieder zum Ausgangspunkt zurück, oder du verläufst dich auf ewig.

Weder Naturwissenschaften noch die Philosophie (geschweige die Theologie) werden beweisen können, dass es Gott gibt oder nicht. Dass man unbedingt freier ist, wenn man sich von jeder Religion lossagt, glaube ich absolut nicht, weil man sich automatisch anderen Kriterien oder Maßstäben unterwirft, die reglementieren, kontrollieren, von uns Anpassung fordern. Der Atheist ist im Endeffekt genauso "unfrei", wie der Theist, wobei der Theist noch irgendeinen Sinn in seiner "Unfreiheit" sieht.
Irgendwann las ich, dass der Theist leichter stirbt als es der Atheist tut. Während der Theist auf ein "Leben nach dem Tod" hofft, was ihm den Abgang erleichtert, steht der Atheist vor dem Nichts, bzw. er weiß absolut nicht, was ihn nach dem Tod erwartet.
Vielleicht erwartet den Theisten das gleiche wie den Atheisten, aber zumindest bleibt dem Gläubigen die Hoffnung, dass da noch was kommen wird und er nicht nur als biologisches Zwischenglied dienen musste.

Rhona

PS: Mir gefällt Voltaires Spruch:
Und gäb es keinen Gott, so müsst man ihn erfinden
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Gott fühlen

Irgendwann las ich, dass der Theist leichter stirbt als es der Atheist tut. Während der Theist auf ein "Leben nach dem Tod" hofft, was ihm den Abgang erleichtert, steht der Atheist vor dem Nichts, bzw. er weiß absolut nicht, was ihn nach dem Tod erwartet.

Rhona, ich habe schon mehrfach einen link gesetzt zu einem posting in meiner Anfangszeit hier im Forum.
https://www.denkforum.at/forum/showth...=hybrid&t=2400

erst letztens am 13.4. im thread „was kommt nach dem Tod“ (Nr . 15),
dort (in dem gelinkten Beitrag) habe ich so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich meine Vorstellungen von der unsterblichen Seele erklärt.
Ich will das nicht alles wiederholen, aber wenn du konkrete Fragen hast, will ich gern dazu Erklärungen geben.

Weder Naturwissenschaften noch die Philosophie (geschweige die Theologie) werden beweisen können, dass es Gott gibt oder nicht.

die Philosophie kanns nicht beweisen,
die Naturwissenschaft könnte es (zum beispiel so, wie Carl Sagan es in "Contact" beschrieben hat)
aber bis dahin kommt man besser ohne Gott aus, weil es erkenntnistheoretisch einfacher ist, eine überflüssige Annahme einfach wegzulassen ("Ockhams razor")

meint Claus
 
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AW: Gott fühlen

Interessant ist für mich bei solchen Diskussionen die Frage, WARUM jemand glaubt, seinen Nichtglauben an einen spirituellen Hintergrund des Lebens diskutieren oder erklären zu müssen.
Warum treibt dich die Frage nach "Gott" um, Matrus?
Rhona, deine Antwort gefällt mir sehr!
Wer sich eingebettet fühlt in ein Großes und Ganzes, wer annehmen kann, dass es Sinnhaftigkeit in der vordergründigen Sinnlosigkeit gibt, der lebt in der Tat sehr viel leichter als der, der sich als Zufallswesen in die krasse Welt geschleudert sieht.
Ich weiß zum Beispiel, dass ich ein geistiges Wesen bin, das eine körperliche Erfahrung macht, ich habe es erlebt, dass ich unabhängig von meinem Körper voll intakt existiere.
Das muss mir keiner glauben, aber ich weiß es, und es macht mich ganz ungeheuer frei :reden: !
Darüber schreiben möchte ich hier nicht, es ist zu persönlich.

Fortuna
 
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