Du verwechselst zwar hier Wissen mit Glauben, aber sie es drum.
Mir wurde eine reale Welt vorgesetzt – vom wem, ob von mir selbst oder jemandem anders, komme ich noch dahinter
– mit der ich klarzukommen habe. Es funktioniert eben nur, indem ich versuche sie zu begreifen. Alles, was ich dann über diese Welt begriffen habe, schiebe ich in den Topf mit der Aufschrift „Wissen“. Es gibt dann auch einen sehr breiten Bereich, den ich zwar nicht ganz begreife, der mir dennoch durch logische Schlussfolgerungen plausibel wird; der kommt dann in den Topf „Wissen mit Vorbehalt“.
Und dann kommt noch die abstrakte Welt. Dazu zähle ich die Welt der Ideen und Vorstellungen, aber auch die Welt der vom Menschen definierten Begriffe. Hier herrschen andere Gesetzte und deshalb kann man nicht von Wissen reden, weil das Wissen auf Naturgesetzen und Logik basiert. Das große Dilemma liegt allerdings darin, dass es eine Instanz gibt, die in beiden Welten zuhause ist, nämlich das Leben. In der realen Welt zeigt es sich so, als würde es sich den Naturgesetzen unterwerfen, lässt jedoch die Frage über seine Entstehung und Ursache offen und die weit wichtigere Frage, dass es die Formulierung dieser Frage ermöglicht, denn sie setzt eine abstrakte Welt voraus. Mein Problem liegt also darin, zu versuchen diese beiden Welten zusammenzuführen und dazu muss ich sie beide begreifen. Was ich dabei unbedingt vermeiden will, ist allerdings nach einer Universalformel zu suchen, ob ich sie „Leben“ nenne oder „Gott“ oder sonstwie, denn eins ist sicher: Universalformeln lassen vieles außer Acht, damit sie nicht an Grenzen stoßen. Das will ich vermeiden, weil ich dabei gefahrlaufe irgendeinem Glauben zu verfallen. Wenn ich jedoch nicht an Grenzen stoßen will, muss ich in Kauf nehmen, dass ich bei meinem Vorhaben endlos am Suchen bin. Wäre das so schlimm? Ich lebe schließlich und dem zur Folge habe ich zwei Welten, in denen ich mich austoben kann. Gibt es etwas Schöneres?