• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gibt es einen Gott?

AW: Gibt es einen Gott?

Ich weiß zwar nicht was es bringt, einige Teile Deines Beitrages fett zu markieren, aber als Antwort:


In der Sprache kann reine Begrifflichkeit transzendiert werden, denn

das Sprachspiel hat das Vermögen das Unsagbare auszusagen, selbst Leben zu beinhalten und damit an den Punkt des Mystischen zu gelangen.


Ist das nicht toll?

Mich führte dies zu Heraklit-Nietzsche-Heidegger und später zu Wittgenstein-Hegel, ob das toll ist, glaube ich eher nicht. Es verlangt Tiefe. Schwierig ist es ja, der Mystik überhaupt einen Begriff zu geben.
 
Werbung:
AW: Gibt es einen Gott?

Das mit den Hexenverbrennungen usw erkläre ich mir dadurch, dass der Mensch die Fähigkeit hat zur Transzendenz, einen Zugang zum Absoluten, ein Gespür für das Absolute und dessen alles sinngebende Bedeutungsfülle. Und da der Mensch dies hat, ist er anfällig für alle möglichen Ideologien, das ist die Kehrseite der Medaillie. Weil er glaubt, dass die von der Autorität vorgegebene Ideologie, mit dieser transzendenten sinngebenden Bedeutungsfülle zu tun hat.

ja - okay.
prinzipiell kann ich das nachvollziehen und finde es in vielen menschlichen lebenskontexten auch stimmig.

das problem hab ich nur damit, dass es einen unterschied macht, ob man über "den menschen" als potentielles subjekt spricht. also stellvertretend für "das ganze menschengeschlecht".
oder von einem bestimmten.

die menschen haben natürlich die fähigkeit zur transzendenz - was auch immer wir hier im genauen meinen.
doch der/die einzelne muss diese fähigkeit ganz und gar nicht haben - bzw. kann sie sehr untergeordnet oder nicht ausgebildet sein etc.

und dann wird es mAn schwierig, die spreu vom weizen zu trennen. denn viele spielen sich auf, als wüssten sie was über transzendenz. und über die "wahrheit" der worte jesu etc.
ob das tatsächlich der fall ist, sei dahingestellt.
so lange es viele glauben, kann viel blödsinn verzapft werden, wenn der tag lang ist.

ich meine, diese schwierigkeit hat die christliche religion stark. zumindest die katholische, die ich kenne.
da werden fundamentale blödheiten als gottes willen angesehen, die einen wirklich fühlenden menschen erschrecken. was -bitte - soll man denen dann sonst noch glauben?

aber ich schweife ab.
will jedoch damit nur sagen, dass die zugehörigkeit zu einer religionsgruppe mAn ein gewisse schwierigkeit darstellt, den EIGENEN weg zur spiritualität zu finden. weil einfach eine große neigung da ist, mit der meute zu heulen.
 
AW: Gibt es einen Gott?

zu 1.: Ja, die Wissenschaft versucht alles in Begriffe zu fassen und was sich nicht in Begriffe fassen lässt, wird ausgeschieden. Dann sagst Du beginnt der Bereich des Glaubens. Aber angenommen jemand behauptet eine Gotteserfahrung gemacht zu haben, dieser jemand kann diese Erfahrung vielleicht nicht in Begriffe fassen und doch sagt er, ich weiß, ich habe unmittelbare Gewißheit, es gibt Gott. Dann kann ich nicht hergehen und ihm diese Erfahrung absprechen und sagen, Du glaubst nur, das war eine Gotteserfahrung, du kannst es gar nicht wissen, sonst könntest du es beweisen, indem Du mir dafür die Versuchsanordnung im Labor angibst, sodass ich es überprüfen kann. Wenn ich es überprüfen kann, dann ist es Wissen, sonst ist es nur Glauben.

Von Glauben spreche ich dann, wenn wir uns in Bereichen bewegen, die nicht allgemein gültig sein können, weil einfach nicht beweisbar, es sind Theorien, wie sie ja auch die Wissenschaft verwendet. Persönlicher Glaube kann aber auch persönliches Wissen sein; auf jeden Fall ist er aber wirksam - ob letztlich richtig oder falsch. Er kann uns tragen oder auch sehr schaden. Deshalb ist es so wichtig, seinen Glauben immer wieder zu hinterfragen und ihn auf seine Wirkungen hin zu überprüfen.

Das mit den Hexenverbrennungen usw erkläre ich mir dadurch, dass der Mensch die Fähigkeit hat zur Transzendenz, einen Zugang zum Absoluten, ein Gespür für das Absolute und dessen alles sinngebende Bedeutungsfülle. Und da der Mensch dies hat, ist er anfällig für alle möglichen Ideologien, das ist die Kehrseite der Medaillie. Weil er glaubt, dass die von der Autorität vorgegebene Ideologie, mit dieser transzendenten sinngebenden Bedeutungsfülle zu tun hat.

diese Folgerung kann ich jetzt nicht nachvollziehen, Johann. Zur Hexenverbrennung und anderen schrecklichen Taten sind Menschen nur fähig, denen eben bislang jeder transzendentale Einblick fehlt. Wer bereits spirituelle Erlebnisse hatte, der weiß üblicherweise, dass ihn solche Aktivitäten nicht weiter bringen. Religiös motivierte Gewalt, ob Hexenverbrennungen oder "heilige Kriege" werden von Leuten angezettelt und mitgemacht, die spirituell unbelastet sind, aber oft indoktriniert.
 
AW: Gibt es einen Gott?

manche haben gerade da die "größte freud", dagegen sein zu können. und die bekehrer kämpfen umso mehr dafür. :D :D :D
da ist dann garnix von wegen "herzensöffnung" oder so. da kommt´s dann zum krieg der gemüter.

diesen fall hab ich vor augen gehabt.

Die Wahrheit braucht nicht verteidigt zu werden, da sie es nicht nötig hat.
 
AW: Gibt es einen Gott?

Die Wahrheit selbst vielleicht nicht - die Erkenntnis ihrer eher schon. Liegt nicht der Wert einer Wahrheit gerade in ihrer Erkenntnis ?
 
AW: Gibt es einen Gott?

Die Wahrheit braucht nicht verteidigt zu werden, da sie es nicht nötig hat.

eine weise erkenntnis.
wenn´s dann nicht dazu kommt, was muzmuz angedeutet hat, dann ist ja alles paletti.

die geschichte lehrt uns, dass es allerhäufigst kämpferischer zuging.
wenn nun ein zeitalter kommt, wo das auch wahrem erkennen weniger passiert, dann wäre das sehr schön, finde ich.

wenn wirklich nur darüber diskutiert wird, wie der eine und die andere ihr/sein eigenes gottesbild in sich empfindet - und darüber ein interessensaustausch stattfindet, - dann wär´s echt ein fortschritt.

:)
 
AW: Gibt es einen Gott?

Die Wahrheit selbst vielleicht nicht - die Erkenntnis ihrer eher schon. Liegt nicht der Wert einer Wahrheit gerade in ihrer Erkenntnis ?

Vielleicht? Inwiefern könnte die Wahrheit Verteidigung notwendig haben? Ist sie so armselig?

Auch die Erkenntnis der Wahrheit hat es nicht nötig verteidigt zu werden, denn der Wert der Wahrheit liegt in der Wirklichkeit. (der niemand entrinnen kann, ob er sie nun glaubt, zu erkennen vermeint oder verteidigt, abstreitet usw.)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es einen Gott?

diese Folgerung kann ich jetzt nicht nachvollziehen, Johann. Zur Hexenverbrennung und anderen schrecklichen Taten sind Menschen nur fähig, denen eben bislang jeder transzendentale Einblick fehlt. Wer bereits spirituelle Erlebnisse hatte, der weiß üblicherweise, dass ihn solche Aktivitäten nicht weiter bringen. Religiös motivierte Gewalt, ob Hexenverbrennungen oder "heilige Kriege" werden von Leuten angezettelt und mitgemacht, die spirituell unbelastet sind, aber oft indoktriniert.

Warum kam es zur Verbrennung von Hexen? Welche Motivation steckte dahinter?
 
Werbung:
Zurück
Oben