AW: Gibt es den freien Willen?
Ha, die viel Diskutierte Frage über den freien Willen.
Es gibt zwar empirische Sachverhalte die dagegen sprechen mögen, aber theoretisch konnte die Widerlegung eines freien Willens nicht bewiesen werden. Somit ist die Frage noch offen und immer wieder Diskussionswürdig!
Kursivtexte sind Nebenbemerkungen, Erläuterungen
Das was wir als freien Willen erfahren ist eigentlich nur unsere Urteilskraft.
Das Verneinen oder Bejahen einer Sache, in Hinsicht auf ein Angestrebstes zu Erreichendes! In der Theorie ist das angestrebte die Wahrheit, in der Empirie das Erfassbare!
(Das bedeutet dass das Urteil an sich nur zweckdienlich ist, niemals aber Zweck selbst sein kann. Es kann weder Wahrheit noch Erfassbares sein.)
Ein Urteil ist ein Ergebniss nach abwägen sämtlicher Argumente gegen einander!
Das "Abwägen" an sich ist die Logik, die Struktur des Denkens, und Argumente können sehr komplexe Sachverhalte (Gefühle) oder Objekte, Reize, etc. sein!
Meiner Meinung nach gibt es nur zwei "echte" logische Operatoren:
Wahr - Falsch (boolesche Logik) Ich nenne sie deshalb echte Operatoren, weil wir Menschen dafür auch ein Gefühl besitzen! (Für alle anderen haben wir kein Gefühl, zB Und - Oder; Wenn - Dann - Sonst; etc.) Dieses Gefühl würde ich als Intuition, Erkenntnis, Sicherheit, Trieb, Befriedigung beschreiben! Es kann auch ohne ein abwägen (also ohne logischer Überlegung) auftretten und einen der beiden Werte zurückliefern, wohl aber muss dem Ganzen eine Ursache, Reiz, oder Zwang vorgehen. Buridans Esel Dilemma ist logisch nicht lösbar, würde man aber die Emotionen einbeziehen, so hätte der Esel einen Grund sich für einen der beiden Heuhaufen zu entscheiden, nämlich sein Gefühl! (Und weil der Esel solche Gefühle hat ist dieses Dilemma praktisch unmöglich, höchstens Roboter könnten ihre Batterien vor zwei Steckdosen verbrauchen... Richtig, das ist meine Kritik der künstlichen Intelligenz). Dabei spielt die Wahrscheinlichkeit keine Rolle mehr, welche ihm zum Verhängniss wurde! Der Wille ist immer Eindeutig, und die Entscheidbarkeit muss nicht logisch sein! Das erstaunliche an der ganzen Sache ist, das retrospektiv betrachtet uns ein jedes Urteil logisch erscheint, nachvollziehbar, aber im Augenblick der Urteilsentscheidung ist der Impulsgeber nicht die Logik, sondern das Gefühl! Und genau so beschreibe ich die Kreativität! Der Moment der Erleuchtung, wo wir uns denken: "Ach, das hätte auch mir einfallen können!" aber das konnte es nicht, weil wir nicht dieses Gefühl dafür hatten!
Und genau das ist für mich der Freie Wille, eine Entscheidung nach Gefühl, nicht nach Logik! (Daraus resultiert auch meine Abneigung gegenüber den meisten Akademikern, die meinen sie seien was besonderes, aber in wirklichkeit ein Gefühl für nichts haben sondern nur Lehrbücher nachplappern, ohne ein gespürr fürs Detail, Wahrheit oder Ziel. Selbst die angesehesten Forscher können manchmal dumm wie Stroh sein)
Und ja, obwohl ich hier schon viele Seiten drum streiten musste, weil ich überzeugt davon war, dass es einen solchen freien Willen nicht geben kann, so muss ich mich jetzt selbst korrigieren und diesen doch bejahen! Er ist deshalb frei weil mathematische Wahrscheinlichkeiten gar nicht zur Beurteilung herangezogen werden dürfen!