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Gegen Rechte demonstrieren

AW: Gegen Rechte demonstrieren

So- jepp, ich war in Köln. Jepp, es ist schief gelaufen. Im Moment bin ich noch auf 180 und alles was ich über die antifaschistische Bewegung in Deutschland zu sagen hätte würde vermutlich einer Überprüfung durch den Verfassungsschutz nicht Stand halten und die Betreiber dieses Forums in ernste Schwierigkeiten bringen.

Nur so viel: Wenn diese linksextremistischen Flachpfeiffen, mit denen ich heute teilweise zu tun hatte, das einzige sind, was Deutschland den Braunen entgegenzusetzen hat, dann wander ich aus.
Das- unter anderem- auch diese Leute mit dem Verbot der ProKöln-Versammlung einen "Sieg" davongetragen haben schmerzt mich- als Demokraten. Durch das, was heute und gestern geschehen ist, ist NICHTS gewonnen, gar nichts!
So- das klingt wirr und etwas melodramatisch, ich erkläre es später. Ich brauche frische Luft.
 
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AW: Gegen Rechte demonstrieren

Nun Sunny, ich verstehe sehr gut was du meinst - und ärgere mich immer wieder, dass Aktionen von demokratisch Gesinnten, durch die Autonomen und andere ähnliche Gruppierungen zunichte gemacht werden.

Nun haben aber Linksextreme überhaupt nichts gemeinsam mit antifaschistischen Bewegungen, langsam denke ich sogar, dass solche Aktionen der so genannten Linksextremen, sie eher im braunen Spektrum vermuten lassen.

Links als Tarnung?
 
AW: Gegen Rechte demonstrieren

Hi Forianer,

wenn ich so diese Zeitströmungen verfolge wird mir manchmal schlecht.
Dies deshalb, weil wenn ich in Geschichte lese, sind es ganz dieselben Strömungen, dieselben Aufhänger.

Wurde nichts aus dem Holocaust gelernt?
Denkt überhaupt niemand wirklich nach ???

Traurig macht mich das,

lb Gr sartchi
 
AW: Gegen Rechte demonstrieren

Was ich absolut nicht verstehe ist, daß es überhaupt "rechte" Demonstrationen gibt. MWn ist die Wiederbetätigung in D sowie in Öst. verboten. Wieso ist es dann möglich, daß diese Gruppen mit Hakenkreuzfahnen und faschistischen Parolen durch die Straßen ziehen können? Das frage ich mich jedesmal, wenn ich Berichte über Demos sehe.
Auf eine diesbezügliche Anfrage im Innenministerium bekam ich zur Antwort, daß in Österreich Demonstrations- und Meinungsfreiheit verfassungsrechtlich verankert ist.
Meinungsfreiheit? Hört die nicht da auf, wo ich mit meiner Meinung Gesetze breche?
Scheinbar nicht. Denn im bayrischen Mittenwald, wo ein Pfarrer gegen die Naziaufmärsche mit Glockengeläut "demonstrierte" ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft. Gegen den Pfarrer.
"Wegen Störung einer genehmigten Protestkundgebung durch Glockengeläut"
Gilt die Meinungsfreiheit nicht, wenn man gegen "rechts" protestiert?

Unser guter H.C.Strache tritt ja vehement für die Aufhebung des Wiederbetätigungsparagraphen ein. Auch unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit.

Sartchi fragt, ob nichts aus dem Holocaust gelernt wurde.
Hat die Menschheit je aus der Geschichte gelernt?

Mich macht es nicht traurig, mir macht es Angst.

LG Eule
 
AW: Gegen Rechte demonstrieren

Hi liebe Eule,

ja auch mir macht es Angst.

Und anscheinend - wie du richtig bemerkst - wird die Rechtswendung mehr und mehr verankert.

Ja, zusammen mit der US-Politik und der Hetzei und Kriegsfanatik usw. ergibt das schon eine Richtlinie.

Ich bin froh, dass ich schon 65 bin. Aber Angst ja, Angst habe ich auch.

lb Gr sartchi
 
AW: Gegen Rechte demonstrieren

Zitat von Eule58:
Was ich absolut nicht verstehe ist, daß es überhaupt "rechte" Demonstrationen gibt. MWn ist die Wiederbetätigung in D sowie in Öst. verboten. Wieso ist es dann möglich, daß diese Gruppen mit Hakenkreuzfahnen und faschistischen Parolen durch die Straßen ziehen können?

Das Problem ist ja, dass die (radikalen/ extremistischen) Rechten heute eben nicht mehr mit Hakenkreuzfahnen und offensichtlichen Parolen durch die Straßen ziehen- es gibt zwar noch die ganz Einfallslosen, die mit der Reichskriegsflagge (die nicht verboten ist und,soweit ich weiß, unter anderem deswegen gewählt wird, weil sie die Farben der Hakenkreuzfahne (schwarz, weiß, rot) enthält) und dummen Parolen auf den Lippen ("Ausländer raus!") durch die Gegend laufen- aber ich glaube, dass DAS noch nicht einmal die gefährlichsten sind.

ProKöln halte ich persönlich für besonders gefährlich- das sind ganz feine Saubermänner (und -frauen), von denen du so schnell keine verbotenen Parolen hören wirst.

Und hier liegt auch das große Problem: Du fragst

Zitat von Eule58:
Meinungsfreiheit? Hört die nicht da auf, wo ich mit meiner Meinung Gesetze breche?

Sie brechen keine Gesetze (die des Anstands, ja, aber die sind nirgendwo juristisch verankert).

Die Kundgebung von ProKöln gestern wurde vorher juristisch geprüft, für verfassungskonform befunden und war somit RECHTENS (in doppelten Wortsinn). Und da wir in einer Demokratie leben, in der die Verfassung ausschlaggebend dafür ist, was erlaubt ist und was nicht- und ich persönlich will auch in keiner anderen Staatsform leben- müssen wir dieses Recht zunächst einmal TOLERIEREN. (Wir haben umgekehrt aber auch das Recht, ebenfalls auf die Straße zu gehen und gegen diese Meinung zu demonstrieren.)

Ich persönlich bin übrigens sogar noch dankbar dafür, dass die radikalen/extremistischen Rechten sich noch bemühen öffentlich aufzutreten- ich glaube, sie wären NOCH gefährlicher, wenn sie nur im verborgenen agieren würden- was sie im übrigen bereits AUCH tun.
 
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AW: Gegen Rechte demonstrieren

Sie brechen keine Gesetze (die des Anstands, ja, aber die sind nirgendwo juristisch verankert).

Ich persönlich bin übrigens sogar noch dankbar dafür, dass die radikalen/extremistischen Rechten sich noch bemühen öffentlich aufzutreten- ich glaube, sie wären NOCH gefährlicher, wenn sie nur im verborgenen agieren würden- was sie im übrigen bereits AUCH tun.

Hi Sunnyboy,

leider, leider sind die Untergrundbewegungen nicht sichtbar aber vorhanden.
Und das schon lange und sie verbreiten sich mehr und mehr.
Und wer einmal dabei war und austreten will, der hat eventuell Probleme.

Demokratie ja, aber Extreme ...

lb Gr sartchi
 
AW: Gegen Rechte demonstrieren

Hi sartchi,

Zitat von sartchi:
Demokratie ja, aber Extreme ...

Extremismus richtet sich auch, wenn ich mich richtig an den Politikunterricht erinnere, gegen die freiheitliche Grundordnung- und ist somit nicht mehr verfassungskonform- sprich- gesetzeswidrig und wird vom Gesetz nicht toleriert.

Anders verhält es sich mit Radikalen- also Leute, die die Gesellschaft von der Wurzel auf verändern wollen. Dies muss nicht zwangsläufig verfassungswidrig sein.

Die Frage ist: Wo liegt die Grenze des Tolerierbaren? Wenn jemand sagt, "Ich bin dafür, dass alle Ausländer aus Deutschland verschwinden sollen, weil sie uns die Frauen wegnehmen" (oder "das Popcorn im Kino wegfressen", oder was immer die Rechten so für schlagkräftige Argumente haben.)- ist der dann eine Gefahr für die Verfassung oder nur ein absoluter Hornochse?
Das juristisch zu klären ist die Aufgabe des Verfassungsschutzes.

Sollte der Verfassungsschutz sagen, nein, der Mann steht mit dem Gesetz im Einklang und darf seine Meinung in der Innenstadt öffentlich kundtun, dann haben wir immer noch das Recht dagegen zu demonstrieren und diesen "Argumenten" etwas entgegenzusetzen.

Auf keinen Fall aber- auf KEINEN Fall- dürfen andere, nichtstaatliche Organisationen (wie beispielsweise die "Antifa" oder der "Schwarze Block") das Recht in die eigene Hand nehmen und das Gewaltmonopol des Staates missachten- wie sie es, zumindest in Teilen, regelmäßig tun. Die Leute, die das tun, laufen, so sehe ich das zumindest, im selben Leichenzug wie die NPD oder die "Republikaner", der unsere Demokratie zu Grabe trägt.
 
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AW: Gegen Rechte demonstrieren

Hallo,

mich wundert die Position rechte Ströme abzulehnen und linke genauso.
Was bleibt da übrig?
Der mittige konservative Kleinbürger der zu allem nickt was stärker ist als er selbst? Der Untertan?
Im persönlichen Gefühlshaushalt ist 'in der Mitte sein' der optimale Zustand und erstrebenswert, es ist die Ausgeglichenheit.
Politisch jedoch ist jemand in dieser Mitte einer der keine klare Position hat, wer gegen rechts kämpfen will muss mit links dagegenhalten, in der politischen Mitte richtet man gar nichts aus, es kommt einem Dulden gleich.
Man kann eine Demonstration von Rechtsradikalen und Neonazis nicht mit Unschuld und Frömmigkeit Stoppen, sondern mit einer organisierten Gegendemonstration. Das hat damals in München zur Wehrmachtsausstellung z.B. das „Bündnisses gegen Nazi-Aufmärsche“ sehr erfolgreich geschafft, war selbst auch dabei.
Grundsätzlich bin ich der Meinung wer politisch gegen rechts bzw. links ist und sich in der Mitte ansiedelt ist für den Erhalt der konservativen Zustände wie sie gegenwärtig die Macht haben und es verändert sich nichts.
Es wird Gejammert aber alles bleibt wie es ist weil keiner einen klaren Schritt in eine bestimmte Richtung wagt. Die Mitte macht eine tolle Show und veranstaltet einen riesen Wirbel aber es rührt sich praktisch kein Millimeter.
Die erreichten Werte, der Besitz werden festzementiert aber nach außen wird Bewegung simuliert. Das ist meine Ansicht von der politischen Mitte die rechts und links ablehnt.
Da stelle ich mich doch eindeutig in eine politisch linke Position um in dem Moment wo eine Entscheidung gefragt ist genau zu wissen wo mein Standpunkt ist gegen die Übermacht Einzelner für einen gerechten Humanismus.

gruß fluuu
 
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