Zu etwas berufen sein, heißt doch in etwa, für etwas prädistiniert sein, oder darin die Erfüllung zu sehen.
Der Beruf ist dann das Resultat der Berufung, oder sollte es wenigsten sein,...
Ja, das sagte ich ja schon.
Beruf aus Berufung ist optimal. Aber noch optimaler ist für mich, wenn man in der glücklichen Lage ist, das Hobby zum Beruf zu machen.
Ich denke, auf jeden Fall ist der Beruf aus Berufung besser, als das Hobby als Beruf.
Denn Hobbys sind meiner Meinung nach oft nur deshalb Hobbys, weil sie den Ballast des täglichen Lebens ein wenig reduzieren oder wettmachen. Ich z.B. gehe gerne laufen, um mich zu entspannen.
Es ist so befreiend einfach ziellos zu laufen, quer durch die Natur, völlig frei. Irgendwie so eine Art, alles hinter sich zu lassen und die Sorgen rauszuschwitzen.
Oder was ich noch mehr liebe ist Skateboard fahren. Die Konzentration auf ein eigentlich lächerliches Stück Holz, es nach eigenen Willen und Gefühl zu bewegen und dabei die Herausforderung es wieder unter die Füße zu bekommen und dann weiter zu rollen. Zusätzlich die Geschwindigkeit dabei, am besten mit Kopfhörern und dann die Kunststücke mit Musik zu erleben. Es ist ähnlich wie beim Tanzen. Man drückt seine Gefühle und Emotionen durch Bewegungen aus. Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie fließt hier eine Unmenge an Energie, die so belebend und befreiend ist, dass ich ihr hier unmöglich einen gerechten Ausdruck mit Worten verleihen könnte.
Aber ich hätte NIEMALS so viele Freude daran, wenn es mein Beruf wäre. Meine Hobbys sind nur deshalb etwas so Schönes für mich, weil sie einen Ausgleich mit meinem Seelenleben bewirken. Selbst wenn der Beruf die Berufung ist, kann er natürlich mal anstrengend sein. Und genau dafür gibt es die Hobbys, denke ich. Dadurch erhält das Leben diese Vielfalt, dieses bezaubernde Wandeln mit all den Möglichkeiten sich neu auszudrücken und neu zu genießen. Daher, finde ich, sollte es auf der einen Seite Hobbys geben und auf der anderen Seite den Beruf.
Somit gibt man der Welt einerseits etwas und andererseits nimmt man sich etwas von ihr. Das ist zumindest für mich das Schöne hier zu sein. Dieses Fließen und Bewegen von Leben.
Aber natürlich gibt es auch Fälle, wo das Hobby sehr geeignet als Beruf ist. Dann denke ich jedoch, ist Berufung, Beruf und Hobby ein und das Selbe.
Z.B. bei einem Musiker. Wenn jemand ein begabter Sänger oder Gitarrist ist und beim Singen bzw. Musizieren unheimlich viel Freude hat, dann wäre das selbstverständlich der ideale Beruf.
Denn, wie wir alle wissen, ist Musik etwas einfach Unbeschreibliches, das eine ungeheuerliche Macht hat, die Welt zu verzaubern und ist darum auch sehr sinnvoll.
Zu bedenken wäre aber, dass man selbst an der Berufung als Beruf Freude verlieren kann, wenn man falsch damit umgeht. Viele Musiker lieben zwar die Musik sind aber dennoch todunglücklich, weil sie von den (geldgierigen) Managern ausgebeutet werden, indem sie sich von Konzert zu Konzert und von CD zu CD hetzen müssen.
Unter diesen Druck verliert natürlich die Freude am Beruf. Es ist ja auch bekannt, dass diese Menschen oft zu Drogen greifen. Sie fangen an mit Aufputschmittel um den Stress zu bewältigen und enden mit harten Drogen um sich ganz aus dem Leben auszuklicken.
So weit einmal freundliche Grüße
Ben