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ENDE der AUFKLÄRUNG!?

AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Hallo Eisi!

Damit Du nicht denkst, ich würde eine Antwort auf Dein letztes Post auslassen oder versäumen... Du hast sehr gehaltvoll gepostet und auch nicht an Lob gespart... Ich möchte es mir nicht nehmen lassen, Dir eine entsprechende Antwort in aller Ausführlichkeit zukommen zu lassen, verbalen Dadaismus meinerseits ausgespart...

:)

Vorab und in aller Kürze und gleichzeitig zum Festhalten der ersten Gedanken meinerseits zu dreien Deiner Passagen:

Es sei Dir zugestanden, einen "Konstruktivistischen Imperativ" zu formulieren. Aber vermagst Du mit solch radikalem "Wissenschafts-Positivismus" dem Menschen in seiner Würde und seinem Vermögen zu Lieben wirklich gerecht werden?

Du spielst auf den Ziehvater des BGB an, wie ich vermute...?... Aber ein "konstruktivistischer Imperativ", dessen Formulierung ebenfalls noch zu einem späteren Zeitpunkt folgen wird, zumindest ein Versuch einer Formulierung für das Erste, hat nichts mit Wissenschafts-Positivismus zu tun.

Teilhard de Chardin:

"Der Augenblick ist jedoch gekommen, wo man sich sagen muß, daß selbst eine positivistische Erklärung des Universums, wenn sie befriedigen soll, der Innenseite der Dinge ebenso wie ihrer Außenseite gerecht zu werden hat, - dem Geist ebenso wie der Materie. Die wahre Physik ist jene, der es eines Tages gelingen wird, den Menschen in seiner Ganzheit in ein zusammenhängendes Weltbild einzugliedern."

...bereitet mir ein wenig Bauchweh, da er "zur anderen Seite" für meine Begriffe gehört. Mit dem Zitat von ihm

Ist nicht die Schärfe und die Fassungskraft eines Blickes das Maß für die Vollkommenheit des lebenden und die Überlegenheit des denkenden Wesens? Mehr und besser sehen zu wollen ist also keine bloße Laune, keine Neugierde, kein Luxus. Sehen oder zugrunde gehen.

..., hier "Sehen oder zu Grunde gehen", wird Macht bezeichnet und Konkurrenz...

:wut1:

Zudem steht

...der Innenseite der Dinge ebenso wie ihrer Außenseite gerecht zu werden hat...

...sein Wort so im Widerspruch zum Konstruktivismus. Außerdem muß ich noch einige Passagen Chardin's für mich erarbeiten... Entschuldige daher, wenn ich noch etwas Zeit in Anspruch nehmen werde, Dir eingehend zu antworten. LG, Micha

:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Hallo Franz!

Fast habe ich mich auf den falschen Weg verrennen wollen und den Ziehvater des BGB als Hinweis berücksichtigt, obwohl aus dem Zusammenhang Carnap wohl eher Deiner Linie entsprechen dürfte. Na, ich fange eben öfter mal in der Zeit weiter rückwärts an...

:reden:

Fange ich also mal so an: Wenn also die Religionen das Opium für das Volk sind und Jesus sagte, nur durch ihn kommen wir zum Vater - und ich dabei nicht an irgendwelche religiösen Verklärungen denke und glaube -, so hat dieser Politiker schlichtweg gesagt und gemeint, wir sollten zunächst uns selbst finden, mit uns selbst eins werden und den Egoismus überwinden, um zu einem altruistischen Ich zu gelangen und die Göttlichkeit in uns selbst zu entdecken, um sie dann zu leben, wobei wir immer die uns gegebene Wahl zwischen Ich und altruistischen Ich haben, weil nichts und niemand alleine existiert und nur durch sich selbst, sondern alles zusammen eine Einheit bildet, in der störende Faktoren die gemeinsame Göttlichkeit behindern. Auch hier ist von der Konkurrenz als Wert keine Rede!

Wenn man also die verwischenden und verwirrenden Interpretationen der Religionen außen vor läßt und sich nicht auf das einläßt, was eine Kirche oder ein Tempel uns glauben machen und lassen will, dann sind wir es selbst, die wir uns das Leben für alle mit einer Lüge zur Hölle machen können oder mit der Wahrheit für uns alle zum Himmel, wobei es keine Rolle spielt, welcher Religion wir uns als zugehörig erklären.
Es heißt nicht umsonst, einer Lüge muß die nächste folgen. Nur das führt zu Komplikationen zwischen den Menschen, Religionen und Kulturen. Ein Verheimlichen einer Tatsache ist daher von ähnlicher Auswirkung für alle, da Alles eins ist. Häuptling Seattle hatte nicht umsonst gesagt, wer auf den Boden spuckte, spuckte sich selbst ins Gesicht und merkt es nur nicht, sondern erst, wenn es zu spät sein wird.

Jesus' Aussage ist ein Dogma - also ein axiomatischer Sinnsatz...

Kurt Wuchterl hingegen sagt: "Im Gegensatz zum Positivismus, der mit den Sinnkriterien alle Sätze, die diesen nicht genügen, eliminieren will, faßt Popper das Sinnkriterium als Abgrenzungskriterium auf. Er ist sich bewußt, daß metaphysische Aussagen ihre Funktion haben können, aber aus der strengen Wissenschaft ausgeschieden werden müssen." Zitatende.

In der Mathematik, der reinsten Wissenschaft, wird nach den Goedel'schen Theoremen, davon ausgegangen, daß es keine eindeutige Wahrheit geben kann, weil die Logik der wahren Aussagesätze dies nicht zuläßt.

Wir sind also in den Bereich mehrwertiger Logiken vorgedrungen, weil wir hier den determinierten Bereich verlassen (müssen?). Zu Ende diskutiert worden ist dieser Punkt auch noch nicht...

Folglich muß, was funktioniert, nicht auch zwingend richtig sein...

Zitat von Maturana: "Der spontane Verlauf der Ontogenese einer biologischen Einheit ist stets auf die Stabilisierung der Relationen gerichtet, die diese Einheit als Einheit aufbauen. D. h., auf die Stabilisierung der hierarschischen Relationen zwischen ihren Bestandteilen. (Anmerkung: Hier wird der autopoietische Systemprozeß bezeichnet.) Daraus folgt: entweder eine ontogenetische Stabilisierung der Eigenschaften dieser Bestandteile oder eine ontogenetische Entwicklung der Prozesse, die solche Bestandteile entbehrlich machen, sobald ihre Eigenschaften sich geändert haben oder beides.

Der erste Fall ist nicht anzustreben, da er zur Negation des Menschen als eines Beobachters führt (totalitäre Gesellschaften), d. h. zur Negation des Menschen als eines gesellschaftlichen Wesens, das aus dem System, das es integriert, heraustreten und das System ethisch beurteilen kann.

Auch der zweite Fall ist abzulehnen, da er unsere Erfahrung, das Zentrum aller kognitiven Prozesse zu sein negiert (merkantile Gesellschaft) und unser individuelles Leben in Verelendung und Entfremdung führt. Beide Ziele sind somit abzulehnen, da sie den Menschen negieren." Zitatende.

Deshalb habe ich Bauchschmerzen mit Teilhard de Chardin, weil er von einem Entwicklungsautomatismus ausgeht.

Zitat: "Der Glaube, daß der spontane Verlauf der Transformationen einer Gesellschaft als einer biologischen Einheit zu einem unterdrückungsfreien System führt, welches das Individuum nicht negiert, ist biologisch eine Illusion. Ein derartiges System kann lediglich als ein Artefakt menschlicher Kreativiät hergestellt werden, und zwar dadurch, daß alle Individuen als bedeutsam angesehen werden und daß sie das soziale System, daß sie durch ihre Verkoppelung bilden, zu einem nicht-hierarchischen allopoietischen System machen, welches ihr Leben in menschlicher Hinsicht erstrebenswert macht. Ist dies möglich?

Meine Antwort ist: JA, es ist möglich, aber nur dadurch, daß wir uns darauf einigen, uns ständig zu bemühen, eine finite, nicht-hierarchische Gesellschaft auf einer finiten, ökologisch stabilen Erde zu erzeugen, und zwar durch Schritte, die den angestrebten Zielen nicht widersprechen." Zitatende.

:confused:

Das ist schon in den kleinen, zwischenmenschlichen Beziehungen so. An einer Partnerschaft haben täglich beide, Mann und Frau, neu zu arbeiten. Dann funktioniert auch das mit dem Nachbarn... (*ggg*) Das scheinbar so komplexe System ist gar nicht so schwierig, was aber jedem bewußt sein muß/bewußt werden muß.

:sekt:

Der Versuch der Formulierung des konstruktivistischen Imperativs wäre eher vielleicht einer konstruktivistischen Kampfansage gleichzusetzen, womit durch den Wortlaut alleine bereits Gegner erzeugt würden. Dennoch ein Zitat von Bernd Matthes: "Schlußfolgernd könnte man daher sagen: Jede Lehre, die einen Entwicklungsautomatismus zum Besser-Werden der Welt postuliert (Gottesplan, Evolution...) ist daher ein Versuch, den Menschen zu negieren und zu trivialisieren." Zitatende.

:blume1:

Du verstehst, daß wir uns deshalb nicht weiter um Teilhard de Chardin kümmern müssen?

LG, Micha
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Hallo Micha!

... muss Deine Antwort, Analyse, Anregungen noch "verdauen".
Das ist der Grund für meine bisher ausbleibende Antwort.
Hoffe Du hast noch etwas Geduld.

Bis bald
Franz
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Null Problemo! Deshalb auch an dieser Stelle allen ein frohes Fest, schöne Feiertage und einen guten Rutsch in ein neues und erfolgreiches, gesundes Jahr! Bis dahin lG,

:clown2:
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Na, Eisi!

Würde mich freuen, wenn wir in unserer äußerst interessanten Diskussion fort fahren könnten. Brauchst Du noch etwas mehr Bedenkzeit?

LG, Micha

:reden:
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Hallo Micha!
Danke für Deine Geduld! :sekt:

Du meinst:
Du verstehst, daß wir uns deshalb nicht weiter um Teilhard de Chardin kümmern müssen?

Sicherlich wäre auch mit Chardin noch einiges hinsichtlich des Versuches "der Formulierung des konstruktivistischen Imperativs" zu sagen. Es gilt aber für mich festzustellen, dass ein Chardin auch nur ein Kind seiner Zeit war und von daher sich denkerisch im Paradigma der naturwissenschaftlich orientierten kritischen Aufklärung bewegte. Teilhard kann man aber nicht nur mit "Wissen" interpretieren, sondern es bedarf dazu des (christlichen) "Glaubens". Die vernünftige Verbindung von "Wissen" und "Glauben" wird uns also noch weiterhin beschäftigen. Aber wenn wir die Epoche der kritischen Aufklärung endgültig hinter uns lassen wollen, dann müssen wir in der Tat nicht unbedingt weiter auf Teilhard de Chardin eingehen, sondern wir können uns zuerst einmal auf das blosse "Wissen" beschränken und den "Glauben" außen vor lassen.

Aber es bedarf hinsichtlich eines "Entwicklungsautomatismus" im alten Paradigma, in dem es nur um ein "Wissen" ohne zu "Glauben" geht, noch ein paar aufklärerischer Gedanken:
Erklären wir also einmal diese Welt für gott-los, das heißt es gibt kein Jenseits. Es gibt also nur noch das (materialistische) Diesseits, das von der (Natur)Wissenschaft immer mehr durchdrungen wird - auch das bisher unergründliche Geheimnis des Lebens (vgl. Zellforschung). Sehen wir das mal positiv, bereichernd und befreiend.
Es gibt also kein Jenseits mehr, d.h. keine guten und bösen Geister oder Dämonen mehr, keinen Krishna, keinen Wotan und keinen Zeus, keinen Jahwe, keinen Jesus Christus, keinen Allah und auch keinen Buddha, … keine Tempel und Kirchen, keine Altäre, keine Gebete, keine Gottesdienste, keine Heiligen Bücher, keine Zehn Gebote, keine Offenbarungen und Prophezeiungen, keine Wunder, keine Priester und Bischöfe, keine Gurus, keine Heiligen, keine Frommen, keine Christen, keine Juden, keine Muslime, und damit auch keine Taliban und so auch keine Ungläubige und keine Ketzer. Es gibt keine Stammesreligionen, keinen Ahnenkult noch Gräber. Es gibt weder den Glauben an Reinkarnation noch den Glauben an Auferstehung. Die Antwort auf den "Tod" heißt in Zukunft sowohl in Benares wie auch in Jerusalem:
Du bist Sternenstaub und was es wirklich gibt,
das ist einzig und allein das Diesseits, das es zu gestalten gilt! -
nicht mehr und nicht weniger.


Was die zukünftige Entgötterung der Natur durch weitere kausale naturwissenschaftliche Einsichten betrifft, so können wir uns – um unnötigen Ängste beispielsweise hinsichtlich der Entzauberung von Leben durch moderne Zellforschung vorzubeugen – ganz auf die Feststellung von Konrad Lorenz verlassen: „Noch nie hat …[die Natur], nach natürlicher Erklärung eines ihrer wunderbaren Vorgänge, als ein entlarvter Jahrmarkts-Scharlatan dagestanden, der den Ruf des Zaubernkönnens verloren hat, stets waren die natürlichen ursächlichen Zusammenhänge großartiger und tiefer ehrfurchtgebietend als selbst die schönste mythische Deutung“.
Seien wir also getrost, dass der Sternenstaub da noch so einiges an faszinierenden Überraschungen für uns bereithält, wenn wir erst einmal die wesentlichen Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und zu den wahren Tiefen der geheimnisvollen Natur vorgedrungen sind.

Vor allem die Religionen behindern den Menschen, beim freien Wühlen im Sternenstaub. Nach Ansicht der neuen (und doch so alten) "kritischen Aufklärer" (= der so genannte "Neue Atheismus") handelt es sich bei Religion nur um eine bedauerliche Fehlleistung der Evolution, d.h. aus der Sicht des (Natur)Wissenschaftlers ist Religion nur eine Art von überdimensional entzündetem Blindarm in der Anatomie der Menschheit. Diesen gefährlichen Wurmfortsatz gilt es zu entfernen. Der Evolutionsbiologe Dawkins hofft z.B. ja sehr, dass Religion irgendwann der Vergangenheit angehört. Für ihn, als Naturwissenschaftler, ist ja Religion nichts als eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben und ein Witz mit kosmischen Ausmaß, der letztlich zu rein gar nichts gut ist. Für Dawkins ist das Austrocknen von Religion keine ganz unrealistische Hoffnung, denn es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit größerer Bildung seltener religiös sind und eine konsequente "kritische Aufklärung" würde noch das übrige dazu tun. Die moderne (Natur-)Wissenschaft vermag nun endlich diese äußerst diffizile Operation vorzunehmen, denn früher oder später wird sie endlich die letzten Geheimnisse des (biologischen) Lebens aufklärt haben. Wir können dann mittels Nano-, Bio- und Gentechnologie uns eines schönen Tages all das selbst erschaffen, was wir als Menschen so brauchen und noch viel mehr. Diese durchaus verheißungsvolle Entwicklung der Menschheit findet natürlich innerhalb der durch die Evolution vorgegebenen Zuchtwahl statt. Darwin zitierend, meint Dawkins, dass „die natürliche Zuchtwahl täglich und stündlich durch die ganze Welt beschäftigt [ist], eine jede, auch geringste Abänderung zu prüfen, sie zu verwerfen, wenn sie schlecht, und sie zu erhalten und zu vermehren, wenn sie gut ist.“
Wenn wir uns von der Krankheit "Religion" und ihren hinderlichen Werten endlich verabschiedet haben, dann werden wir schnell feststellen müssen, dass nach der endgültigen „religiösen Befreiung“ dennoch das Folgende auch weiterhin gilt: Am meisten brauchen wir uns Menschen selbst! (selbst oder gerade auch für den "Konstruktivismus"). Von daher ist es mehr als nahe liegend, dass wir auch alles daran setzten werden, möglichst bald den vollkommenen Menschen zu schaffen. Warum? Die Menschwerdung ist ja das eigentliche Ziel der ganzen evolutionären Zuchtwahl – und diese natürliche Menschwerdung sucht Vollkommenheit, den sogenannten „Übermenschen“. Das (natur)wissenschaftliche Dogma ist dann auch die nicht mehr zu hinterfragende Grundlage für die zukünftige Freiheit in der Forschung und die Schaffung und Ausbau effektiver Technologien, um die Menschwerdung ohne Gott voranzubringen. So errichtet die Menschheit (mittels eines "konstruktiven Prinzips"?)eine Schöne neue Welt!?

Aber ist der vollkommene Mensch nun ein Mann? Oder ist es er doch eher eine Frau? Oder ist der vollkommene Mensch weder Frau noch Mann? – Ist er gar geschlechtslos? (... die verschiedenen Menschenrassen sind für uns "aufgeklärte Menschen" ja nicht mehr das eigentliche Problem!)

Ja, an was werden wir uns wohl während unseres rastlosen Wühlens im Sternenstaub hinsichtlich der Menschwerdung ohne Gott orientieren? Wird die zukünftige Naturwissenschaft eine Antwort darauf finden? Kann ein konstruktivistischer Imperativ dann der aufgewühlten Menschheit Orientierung geben? Welcher "Wissenschaftler" vermag uns in Zukunft wohl die Wahrheit über Menschwerdung im gottlosen Sternenstaub – jenseits von Mann und Frau – allgemeinverbindlich offenbaren?

... aber lassen wir einmal die ganze Polemik, die sich da zwischen "Wissen" und "Glauben" auftut und versuchen einen vernünftigen Weg zu gehen.

Von daher ein Vorschlag:
Meiner Einsicht nach gibt es ohne "Glauben" für das "Wissen" des Menschen nur eine oder zwei große Einheiten, die da wären:
Die sogenannte "Naturheit" (das was ich mit dem Wort "Sternenstaub" versuche auf den Nenner zu bringen) und die "Menschheit".

Ist für Dich, Micha, nun
die "Menschheit" ein Teil der "Naturheit"
oder ist die "Menschheit" neben der "Naturheit" eine eigenständige Metaeinheit?

... ich hoffe, dass dies für Dich jetzt keine "Glaubensfrage" ist! - oder doch?

Ist in der ganzen "Superveranstaltung" diese, von mir gesetzte grundsätzliche Unterscheidung, von der wir hier reden wollen, nachvollziehbar und ist die Abhängigkeit, Zugehörigkeit, Eigenständigkeit zwischen "Naturheit" und "Menschheit" (endgültig) vernünftig zu klären?

"Naturheit" ist nicht gleich "Menschheit"!
Ist diese Aussage wahr?
:debatte:


LG Franz
 
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AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

"Naturheit" ist nicht gleich "Menschheit"!
Ist diese Aussage wahr?
:debatte:
Empfinde ich auch so; ich finde, dass es hier Konrad Lorenz auf den Punkt gebracht hat (sinngemäß):
"Im Tier (steht hier für Natur, zumindest für einen Teil davon) ist nichts Menschliches drinnen, im Menschen ist aber die ganze Viecherei vorhanden."

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

Sorry Eisi, diesmal brauche ich etwas länger. Die Antwort folgt auf dem Fuße. Bitte noch etwas um Geduld. :baden: Die nächsten Aktionen sind gerade in Vorbereitung, denn die Aufklärung geht weiter... (ggg*)

:geist:
 
AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

"Naturheit" ist nicht gleich "Menschheit"! Ist diese Aussage wahr?

Also die Menschheit ist nicht gleich der gesamten Natur inkl. aller Tiere und Pflanzen und aller Materie und Energie.

Die Menscheit ist bestenfalls Teil der Natur.

Aber ist die Menschheit mehr als bloß das Natürliche? So ist die Frage gemeint, oder?

Diese Aussage ist dann wahr, wenn ein Gott das Universum geschaffen hat und wenn er den Menschen darin mit einer Seele ausgestattet hat. Also mit etwas Besonderem, das von alleine nicht in der Natur vorkommt.

Die Aussage ist aber nicht wahr, wenn das Universum immer schon (in welcher Form auch immer) ganz natürlich von alleine da war, und wenn sich darin von ganz alleine Besonderheiten herausbilden, wie das Leben an sich oder das Bewusstsein in komplexen Lebensformen. In diesem Fall ist im Menschen nichts Unnatürliches.

Da wir aber niemals wissen werden, ob es so oder so ist, ist es eine Glaubensfrage.

lg Frankie
 
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AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?

:)

Hallo Eisi!

Bisssst Du eine Sssschlange? Warum windest Du Dich so bzgl. des Teilhard de Chardin? Du brauchst den Gegensatz. Für Dich ist die Aufklärung noch lange nicht beendet. Du beginnst sie ja förmlich...

Du bist Sternenstaub und was es wirklich gibt,
das ist einzig und allein das Diesseits, das es zu gestalten gilt! -
nicht mehr und nicht weniger.

Ist es für Dich unbedingt notwendig einen Gegensatz zu erzeugen? Der Konstruktivismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt seiner Verantwortung und entzaubert den Glauben an Entwicklungsrichtung. Symbolisch gesehen wird dadurch der Mensch zum Gott oder anders ausgedrückt: Der Mensch wird zum Quantenmenschen oder Quantengott.

Du möchtest den Standpunkt des althergebrachten hierarchischen Systems doch nicht vertreten und beibehalten...? Davon gehe ich aus, denn sonst würdest Du nicht mit Deiner eigenen Moral hadern.

Vor allem die Religionen behindern den Menschen, beim freien Wühlen im Sternenstaub.

:zauberer2

Wir haben doch beides... Du verwechselst Freiheit und Willkür. Uns bleibt die göttliche Hierarchie erhalten und wir bewegen uns in unserer Freiheitsblase.

Eine moderne, kritische Aufklärung muß sich nicht mehr gegen die göttliche Hierarchie wenden. Diese Beweisführung ist unsinnig und fordert doppelt Kräfte. Das ist wie im Kampf gegen sonst Etwas. Verschwende wir unsere Ressourcen doch nicht (auch die geistigen) im Gegen, sondern verwenden sie im Für. Dann ist es auch keine Verschwendung mehr und wir reichen mit unseren Kräften sehr viel weiter, sind schneller im Fortschritt, behindern und saugen uns nicht selber aus und, damit einhergehend, gleichzeitig die Natur (Tiere, Pflanzen, Erde...).

Es ist nicht der vollkommene Mensch, den es anzustreben gilt, sondern das Erkennen der Vollkommenheit in der natürlichen Fehlerhaftigkeit. Nur darin müssen wir uns eingliedern. Perfektion als solche, wie sie von uns allgemein verstanden wird, ist eine menschliche und trügerische Erfindung. Werden wir doch wieder eine Einheit mit Allen und Allem. Buddha hat den Weg erkannt: Wie im Dialog mit einem Bekannten, einem der übelsten Perfektionisten und Egoisten in gepaarter Einheit, im Gespräch und in Aktion versucht aufzuzeigen: Wir sehen einen direkten Weg und beschreiten ihn. Er ist der kürzeste, so scheint es. Er scheint perfekt. Wir laufen gegen unsichtbare Wände und kommen nie wirklich an das Ziel, das zum Greifen nah vor uns liegt.
Wir beschreiten einen mit offensichtlichen Fehlern behafteten Weg. Nebel. Er erscheint uns lang und ist manchmal beschwerlich. Wir können die Fehler erkennen und wollen sie in unserem Perfektionismus nicht machen. Aber: NUR durch das Einlassen auf diese Fehler und scheinbaren Fehler wird unser Weg schließlich kürzer, als der direkte Weg, wird er begehbar und führt uns schließlich an das zu erreichende und erhoffte Ziel. Die Fehler sind in perfekter Weise in der Natürlichkeit der Dinge dort, wo sie auch hin gehören und zwingend zu machen sind.

Freiheit und Verantwortung. Ohne Freiheit keine Verantwortung, aber Freiheit ist auch Verantwortung und nur in unserer selbst zu steckenden Blase machbar, da sie nicht willkürlich gesteckt werden kann und darf und damit nicht unendlich sein wird. Außerdem ist auch die Wissenschaft nicht Gott und nicht gleich Wissenschaft. Die eine ist aufgrund ihres selbstverherrlichenden Charakters ziemlich wertlos und die andere (eine "natürliche" ---->) bringt uns weiter.

Wie konnte der Mensch nur hin gehen und die Wissenschaft an sich Gott gleich setzen? Wie konnte der Mensch nur hin gehen und alle Dinge usw. separieren oder separatisieren; selbst den Glauben und die Religion? Seit Anbeginn aller Zeiten gehören alle Dinge "natürlich" zusammen. Sie separieren sich nicht einmal selbst. Das ist die Natur aller Dinge.

Sie agieren, bedingen usw. einander und erscheint es uns manchmal grausam. Die Natur macht uns die Perfektion in der Fehlerhaftigkeit vor. Sie ist nur eine scheinbare Fehlerhaftigkeit. Leben wir mit und für sie und nicht gegen. Kehren wir zurück zu dem eigentlichen Urprung von Allem, integrieren uns in ihm und unterlassen alle Überheblichkeiten und Anmaßungen, die vielleicht auch nur durch Fehlüberleitungen, Fehlübersetzungen und Fehldeutungen entstanden sind - sicher sogar - und an mancher Stelle bewußt erzeugt worden waren und werden.

"Macht Euch die Erde Untertan" weist dann aber auch darauf hin, daß alle Religionen ebenfalls eins sind und zusammen gehören. Es gilt nur sie zu erkennen und zu verstehen, was wiederum Buddha auch schon geäußert und gelehrt hatte. Die Moral, danach zu handeln, haben wir bereits mit der Speisung des Apfels zu uns genommen. Wir entscheiden uns moralisch richtig oder falsch. Es liegt in unserer Verantwortung, wovor wir gewarnt wurden, indem wir nicht von diesem Baum haben essen sollen.

Damit hat sich auch die Frage nach der Weiblichkeit oder der Männlichkeit des Menschen erledigt oder gar die Überheblichkeit in der Fragestellung nach einer vollständigen Metaeinheit des Menschen oder nicht. "Erhöhe Dich nicht selbst, damit Du nicht erniedrigt wirst..." Wir sind Gefangene des göttlichen Systems! Daraus können wir nicht heraus! Alle anderen Systeme sind selbst gebastelt und gehen am Ziel vorbei oder verfolgen nur die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Aber wir haben die Freiheit in unserer persönlichen Blase, über deren Grenzen die Moral herrscht!

:reden:

Die Aufklärung wird nicht wirklich zu Ende gehen, sich aber unter dem Aspekt des Konstruktivismus, der uns Außenstehende sein läßt, in etwas Neues wandeln...

Führen wir es einmal so aus:

"!" ----> {[Quantenmenschen ----> Quanengötter ----> Quantenlehre} ----> Transpersonlität (ohne Maske) ----> Integrität (zurWahrhaftigkeit) ----> ...
das heutige Ausmerzen von Kreativität der Menschen führt zur Trivialisierung derselben (eine Simulation, in der wir möglicher Weise sogar leben, ist gleich der Beweis für die Autopoese) ----> ... Wenn alle Religionen zusammen gehören, wo hat dann eine mögliche Personifizierung statt gefunden? ...

"Du kommst zum Licht nur durch mich" heißt dann wohl in Wirklichkeit: Du mußt ein Ich-Bewußt-Sein entwickeln und dem anderen verzeihen. (War dann mit dem Sonnengott aus einer anderen Kultur stammend möglicher Weise eine Darstellung von Jesus gegeben?)

Eines ist gewiß: Jesus war nicht oder nicht nur das, als was die Bibel ihn uns darstellt bzw. lt. Lehre der Christen darstellen will. Er war auch gleichzeitig ein excellenter Politiker mit einer völlig neuen und damals verkannten Ideologie. Aus seiner Lehre sollten wir endlich alle lernen. Er machte schließlich auch keinen Unterschied zwischen den Völkern, Rassen, Armen und Reichen, Amoralischen und Moralischen usw. usf.

Glaube und Religion sind zwei paar Schuh. Die Kirchen sind die moralischen Wächter und Unterstützer für die, die nicht genug Erkennen und Stärke in Vernunft haben. Sie sollten es sein... Sie sind nicht die verfechter politischer und unterdrückender menschlicher Systeme oder gar die sich selbst erhöhenden Initiatoren eines solchen hierarchischen Systems. Sie dürften es nicht sein... Sie lassen sich aber dazu herab, erhöhen sich und mißbrauchen in endlosem Konkurrenzdenken und -verfechten selbst oder unterstützen dies durch ihr Handeln. Jus regicidii: Die Macht der Macht und des Kapitals, der Übernahmeanspruch an Verlockungen aus alles zerstörender Habgier und nichts wird besser oder ändert sich. Ein Verschieben von hier nach da ist die einzige Folge.

Hieroglyphen stehen nicht nur einfach so da irgendwo und stellen ein Wort, verschiedene Worte, ganze Bedeutungen oder einzelne Buchstaben dar. - Sie kommunizieren, ja leben fast selbständig. Sie sind die Verbindung zum Ursprung und zum Sein... Aber, jetzt verlaufen wir uns zu weit in der Zeitgeschichte zu diesem Thema an dieser Stelle...

Es gibt keine bessere oder schlechtere Religion oder gar Nation. Das ist unsinniges Gequake überheblicher Menschen, durch Beeinflussung von gebildeten, Macht besessenen Unterdrückern an Mitläufern und Verblendeten. Der Glaube an Gott darf nicht mit dem Glauben an die Religionen vermengt oder vertauscht werden.

Der Apfel der Erkenntnis führte uns zu Moral, Verantwortung und Freiheit und trennte uns von Amoral, Verantwortungslosigkeit und Sklaventum. Nehmen wir diese Chance doch wahr und schieben nicht immer alles auf Gott, unseren Nachbarn oder wen auch immer! Wir sind selber Schuld! Verantwortung läßt sich nicht abgeben oder weiter reichen. Du bist mein Verwalter und trägst die volle Verantwortung? Nein, das geht so nicht, denn letzten Endes muß ich für meine Entscheidung Verantwortung tragen und bin genauso verantwortlich, wie mein Verwalter für seine Entscheidung. Wer will uns denn dann da warum das Gegenteil einreden? Sind es die Machthaber vielleicht, die gerne hätten, daß wir das glauben und ihnen unsere Verantwortung "übertragen", damit sie frei schalten und walten können, wie sie es in ihrer Willkür gerne hätten? Selbstversklavung...

Das so genannte Paradies war nur ein Käfig unserer "Dummheit" in Amoralität, des Sklaventums (in dem wir selbst die Sklaven waren, ohne es zu überschauen) und des Nicht-Verantworten-Müssens. Bis dahin waren wir nichts weiter als Freßmaschinen, wie Bernd Matthes in seinen Texten an früherer Stelle den Menschen allgemein einmal bezeichnete. Durch die Erkenntnis sind wir verpflichtet, mit Vernunft zu dienen, nicht uns , irgendwelchen Sklaventreibern oder Königen etc. untertänig zu sein. Wir müssen dienen mit Vernunft im Rahmen der Erkenntnis im Sinne von positivem, kooperativem Herrschen für die Einheit der Schöpfung, zu der jeder und alles zusammen verbunden gehört, ob wir wollen oder nicht!

:sekt:

Wohlsein, Eisi und lG. Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu lange warten lassen... Micha
 
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