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GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

"Geheiliget werde Dein Name" ist eine Zeile des Vaterunsers. Also, ich finde, man kann sagen, dass im Heiligen das Würdigen drinnen ist.

Liebe Grüße

Zeili

"Geheiliget werde dein Name" ist doch keine Bitte um die Einflößung einer unantastbaren Menschenwürde in das Gedankengut aller Menschen. Darin geht es doch einzig und allein darum, diesem Gott als allererstes einmal zu sagen wie sehr man ihn ehrt, bevor man mit den eigentlichen Wünschen gerausrückt.
Gott wird hier in etwa so gehandelt wie ein großer Fürst oder König oder im heutigen Leben einflussreicher Politiker oder Millionär. Will man etwas von ihm, schmiert man ihm erst Butter um's Maul, damit man ihn sich gewogen macht. Ein "Vater unser", das ungefährt so lautet " Hey, Alter, jetzt rück schon raus mit dem was wir uns wünschen", wirkt wohl offensichtlich ungünstig.
 
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AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

"Geheiliget werde dein Name" ist doch keine Bitte um die Einflößung einer unantastbaren Menschenwürde in das Gedankengut aller Menschen. Darin geht es doch einzig und allein darum, diesem Gott als allererstes einmal zu sagen wie sehr man ihn ehrt, bevor man mit den eigentlichen Wünschen gerausrückt.
Tja, joan05, wenn Du als einziger Mensch alles richtig interpretierst ?!

Zeili
 
AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

"Geheiliget werde dein Name" ist doch keine Bitte um die Einflößung einer unantastbaren Menschenwürde ...
Gott wird hier in etwa so gehandelt wie ein großer Fürst oder König oder im heutigen Leben einflussreicher Politiker oder Millionär. Will man etwas von ihm, schmiert man ihm erst Butter um's Maul, damit man ihn sich gewogen macht.

Sehe ich auch so.
Allerdings schmiert man bei uns Honig ums Maul; wahlweise auch in den Bart.

Fritz
 
AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

Ich komm da nicht so recht mit.

Für mich ist das Afrikaans.

Und darum sag ich mal:



Ons Vader wat in die hemel is,
laat u Naam geheilig word;
laat u koninkryk kom;
laat u wil geskied,
so os in die hemel net so ook op die aarde.
Gee ons vandag ons daaglikse brood;
en vergeef ons ons skulde,
soos ons ook ons skuldenaars vergewe;
en lei ons nie in versoeking nie
maar verlos ons van die Bose.

Want aan U behoort die koninkryk en die krag en die heerlikheid
tot in ewigheid.

Amen!




http://members.tiscali.at/bretterklieber/vaterunser/vateruns1.htm#Afrikaans
 
AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

Vater unser

Abwûn d'bwaschmâja (aramäisch)
(Luther: Unser Vater im Himmel)

O Gebärer(in) Vater-Mutter des Kosmos,
alles, was sich bewegt, erschaffst Du
im Licht.

O Du! Atmendes Leben in allem,
Schöpfer(in) des schimmernden Klanges,
der uns berührt.

Atmung der Welten, wir hören Dich
atmen - ein und aus -
in Stille.

Ursprung des Klangs: Im Tosen und im Flüstern,
sogar die Dunkelheit leuchtet,
wenn wir uns erinnern.

Namen aller Namen, unsere kleine Identität entwirrt sich
in Dir, Du gibst sie uns zurück
als eine Aufgabe.

Wortlose Tat, stille Kraft -
wo Ohren und Augen erwachen,
naht sich der Himmel.

O Gebärer(in)! Vater-Mutter des Kosmos!

(aus Neil Douglas-Klotz Das Vaterunser)
 
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AW: GEBETSERHÖRUNG - unglaublich aber wahr!

Übrigens kann ICH im "Vater unser" keinen Hinweis darauf erkennen, dass es darum geht, Gott möge die Würde des Menschen schützen. Man bittet um's tägliche Brot, um Vergebung der Sünden, die Ankunft des Reiches Gottes und die Abwendung des Bösen. Von Würde keine Spur.

"Unser tägliches Brot gib uns heute."
Das was Menschen wirklich zum "Überleben" brauchen, nämlich ausreichend zu Essen und zu Trinken, ein Dach über dem Kopf, sich frei bewegen, versammeln und äußern zu können, medizinische Versorgung, Sicherheit, d.h. nicht ständig Angst ums eigene Leben und das der Familie haben zu müssen, ...
also alles das, was in der 1. Generation der Menschenrechte zusammengefasst wurde - also alle Lebens-Basics, die wie ein Schutzmantel die "Würde des Menschen" schützend umhüllen.


"Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

Ist letztlich ein moralisches Update der "Goldenen Regel" und "Zehn Gebote" zugleich. Denn der Schuldbegriff setzt ein ausgebildetes Schuldbewusstsein voraus, das aus dem Bewusstsein von "Alleinverantwortlichkeit" hervorgeht. Ausgebildet wird das Schuldbewusstsein durch den Jesuanischen Imperativ (F. Eisend): “Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.” (Mk 2,27)
Die "Goldene Regel" mittels des "schuldorientierten Gewissens" auf eine neue moralische Ebene zu heben, das ist wahrlich eine jesuanische Meisterleistung, die man gar nicht genug hoch einschätzen kann. Im "schuldorientierten Gewissen" findet die Würde des Menschen auch ihren höchsten Ausdruck. Der Mensch in seiner Würde handelt nämlich nach besten Wissen und Gewissen!


"Und führe uns nicht in Versuchung,"
Es geht hier um die gefährlichste Versuchung des Menschen schlechthin: Nämlich, sich selbst für Gott zu halten. Der Todsünde der Hybris/Superbia zu erliegen, das war schon immer das Grundübel der Menschheit. In der Herrschsucht fand der Hochmut schon seit jeher seinen tödlichsten Ausfluss (vgl. dazu auch die Ausführungen des Heiligen Augustinus "De civitate Dei" (413-426); Erschreckende Beispiele von "Herrschsucht" in neuerer Zeit sind Personen wie "Hitler" oder "Stalin", ...). Denn wer sich in unverschämter Hybris selbst zum Gott erhebt, der erhebt sich über andere Menschen und missachtet damit deren unantastbare Würde. Kein Mensch darf sich innerlich über einen anderen erheben, denn der Mensch wurde nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und besitzt von daher ohne Ausnahme eine unantastbare Würde - außer er erhebt sich selbst zum Gott und verliert so im Hochmut seine Würde als Mensch. Denn wenn er "Gott" ist, dann ist er ja kein "Mensch" mehr!
Diese "Versuchung Gottes" buchstabiert für uns schon Jesus in der Wüste durch (vgl. dazu Mt 4,1-11 oder Lk 4,1-13, beachte auch, dass der "Teufel" in der Erzähltradition derjenige gefallene Engel war, weil er wie Gott sein wollte; zudem auch den Grund des Sündenfalls im Paradies)


"sondern erlöse uns von dem Bösen."
Um der Würde des Menschen willen, bedarf es der Unterscheidung, zwischen dem menschengemachten Leid und dem schicksalhaften Leid. Das setzt ein ausgebildetes Schuldbewusstsein voraus. Beim schicksalhaften Leid können wir uns als "Solidargemeinschaft der Sterblichen" (F. Eisend) nur an der Hand nehmen. Menschengemachtes Leid dagegen, gilt es abzuschaffen. Menschengemachte Gewalt und menschengemachtes Leid gehen aus der Sünde hervor. Sünde ist die schuldhafte Tat, die gegen die Würde des Menschen verstößt.
Die acht Todsünden sind extreme Verweise auf diese "seelischen todbringenden Süchte" des Menschen, die zutiefst die Würde des Menschen verletzten (Völlerei = todbringende Sucht nach Essen, Wollust = todbringende Sucht nach Sex, Trägheit = todbringende Sucht nach Flucht, Zorn = todbringende Sucht nach Kampf, Geiz = todbringende Sucht nach Haben, Neid = todbringende Sucht nach Vorteil, HOCHMUT: Ehrsucht = todbringende Sucht nach Anerkennung, Herrschsucht = todbringende Sucht nach Macht)
Es entspricht der Würde des Menschen, dass er sich (selbst) aus seiner Sucht befreit und wieder lernt, sich an seiner Sehnsucht zu orientierten. Denn aller Sucht liegt eine göttliche Sehnsucht zugrunde. Aus der Sehnsucht wird eine tödliche Sucht, wenn sich der Mensch verirrt, weil er sich im Hochmut von Gott abwendet. Erlösung von dem Bösen heißt unter anderem auch, dass wir unsere tiefste Sehnsucht nach Gott, d.h. nach seinen Frieden wieder ernst nehmen. Wir tun dies, indem wir aufrichtig unsere Neigungen an unserer Sehnsucht nach Zugehörigkeit, nach Gerechtigkeit, nach Würde (=Verantwortung und Freiheit) und vor allem nach Liebe ausrichten.

Gruss DerAufklärer
 
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