Religiöser Glaube kann eine wichtige Stütze zu einem produktiveren, glücklicherem und tugendhafterem Leben sein. Wobei bedacht werden muss, dass der Glaube konstruktiv sein sollte und immer wieder ein Einstieg in diesen möglich sein sollte, selbst wenn man tief stürzt und jeder Hoffnung bar ist. Einige werden jetzt sicher denken es sei absurd an etwas zu glauben, welches sich nicht mit der Vernunft vereinbaren lässt und worüber keinerlei stichhaltige Belege vorliegen.
Auf diese Argumente will ich mich aber gar nicht einlassen, sondern den Glauben als ein psyschologisches Hilfsmittel betrachten, welches zum Anwenden da ist und eingesetzt werden sollte, sofern es nötig ist. Anerkennung z.B ist ebenso metaphysisch wie Glaube und kann im Menschen dennoch auf positive Weise in das Seelenleben einwirken.
Deshalb ist Glaube schon wegen der psyschosozialen Vorteile ein Werkzeug von großem Nutzen, sofern dieser nicht als Stütze für Hass dient oder instrumentalisiert wird. Aber welcher Glaube soll es denn nun sein, der diese Vorteile mit sich bringt ? Ich vermute ein Glaube, welcher jede Form von Größenwahn, Ungerechtigkeitsempfinden, Hass, Untugend und weitere destruktive Dinge schwächt bzw. zunichte macht.
Ein Mensch der beispielweise der festen Überzeugung ist, dass eine Ungerechtigkeit im Leben mit späterer Belohnung vergütet wird, wird automatisch auch selbst erfahrene Ungerechtigkeiten auf eine leichtere Schulter nehmen. Wer sich beispielweise als Sünder erkennt, wird weniger gekränkt sein, wenn er von anderen geringeschätzt wird , oder im Leben vieles nicht wie gewünscht verläuft.
Natürlich ist der Mensch kein Objekt und ab einem bestimmten individuellen Ausmaß, wird jeder ausrasten oder verzweifeln. Aber zumindest erhöht dieses Denken, sofern obere Maxime im Herzen verwurzelt ist die Resilenz und psyschiche Stabilität der jeweiligen Person ! Natürlich ist es sehr schwer bzw. unmöglich dieses Denken konsant aufrechtzuerhalten ! Aber einen Vorteil wird es für die meisten sicher bringen !
Genauso wird jemand dem gesagt wird, die Erwählten lassen sich eben an ihrem guten Willen und guten Taten erkennen eher gut handeln.
Ein Mensch der dagegen wenig Glauben hat, kann zwar durch philosophische Überlegungen ebenfalls zur Überzeugung gelangen, dass moralisches Verhalten richtig ist, da andere über ebenso ein Bewusstsein und Gefühle verfügen, wie er selbst. Doch wird diese Person eher zur Untugend neigen, als jemand der ständig eine Richtschnur vor Augen hat. Wobei zweitere Person natürlich aufpassen sollte bei einer Sünde nun nicht in völliger Verzweiflung zu versinken und durch immer weitere Anhäufung zum destruktiven Sünder wird.
Einige wichtige Gedanken könnten zwar noch niedergeschrieben werden, aber aus Akkugründen hör ich an dieser Stelle auf !
Mit wenig Glauben kann man aber auch eine Erfahrung machen, die aber bei den Gläubigen verloren gegangen ist, vermute ich.
Störrisch bleiben muss deshalb nicht schlecht sein, denn selbst ein störrischer Esel kann ein gutes Arbeitstier sein.